Fanfic: Der Gildentraum

Kapitel: Prolog

Die Hafenstadt Lace ist eine recht kleine idyllische Stadt, die sich durch ihren altertümlichen Stil auszeichnet. Die gepflasterten Straßen versprechen eine holprige Fahrt mit den Wagen, die täglich über sie hinweg rollen. Die nicht mehr ganz vorhandene Stadtmauer verleiht einen rustikalen, aber für manchen auch beengenden Eindruck.
Im Süden befindet sich ein riesiges steinernes Tor mit einem schweren Holzflügeln in Eisen gefasst, welches zur Stadtmauer gehört. Es birgt den Weg zu drei steinernen Anlegestellen und kleineren Lagerhäusern. Ein kleines Fährenboot ankert an der ersten Anlegestelle. Es wiegt sich sanft in den gleichmäßig rauschenden Wellen, es ist das einzige Schiff vor Ort. Mehrere Personen schreiten festen Schrittes lachend und schwatzend von der grade ausgelegten Planke von Bord. Sie werden von einer leichten salzigen Brise, die den unverwechselbaren Duft der Insel mit sich trägt und den auffliegenden Möwen begrüßt. Eine der Personen hält mitten im Schritte inne und atmet mit geschlossenen Augen ein und aus, als sie die Augen wieder öffnet, erblickt diese links und auch rechts neben dem Pier den ruppigen und felsigen Kiesstrand. Aber es trübt die Freude nicht, denn auf der anderen Seite der Stadt, liegt hinter saftig grün blühenden Wiesen, die mit den unterschiedlichsten und farbenprächtigsten Blumen geschmückt ist und einem grünen Meer aus den exotischsten Bäumen, Gebüschen und Pflanzen, ein Sandstrand. Feiner hellbraun und von der Sonne strahlendem Sand, der Waldrand spendet Schatten und die Wellen schwemmen gleichmäßig, wie das schlagen eines Herzens an den Strand.
Die Person, es ist ein junges Mädchen, das innegehalten hat, wird von einem Nachzügler, der noch mit dem Fährencaptain gesprochen hatte, angestoßen und angesprochen. Der Rest der Gruppe dreht sich um und erkennt die Lage und bricht in schallendes Gelächter aus.
Das Gesicht des jungen Mädchen färbt sich leicht rot, es schimpft laut, da das idyllische Bild der Insel für sie dahin ist. Natürlich kennt sie die Insel in und auswendig, da es ihr Heim ist, doch jedes Mal, wenn sie von einem Auftrag zurück kehrt, wird sie von neuem in den Bann von Cranktime Island gezogen.
Cranktime Island ist selbst für die erfahrensten Seefahrer schwierig lebend zu erreichen, da sie zur Inselgruppe Chronikals gehört und mitten im Herzen dieser liegt. Der Fährencaptain gehört zu den fähigsten Seefahrern in Fiore. Er segelt mit seiner Fähre dreimal am Tag von Cranktime Island zum Hafen von Haregeon und zurück. Bisher hat er als einziges noch nie Schiffbruch erlitten.
Das junge aufgeregte Mädchen ist nun völlig in schwarze Flammen gehüllt, die durch den magischen Kreis zu ihren Füßen in die Höhe sprießen. Ein weiterer magischer Kreis erscheint um ihre Hände und die schwarzen Flammen nehmen die Gestalt eines riesigen Vogels ein, welcher vor ihr auf dem Boden sitzt. Mit einer bissigen Bemerkung schwingt sie sich elegant auf den Rücken des Vogels, der sich ohne Umschweife in die Lüfte erhebt. Der Vogel fliegt auf den Berg, der sich im Norden der Insel erhebt, zu. Als der Vogel näher kommt, enthüllt sich dem aufmerksamen Auge ein kleiner Pfad, der sich um den Berg nach oben schlängelt und weiter oben wird der Nebel lichter. Eine Silhouette einer alten Burg erhebt sich majestätisch auf dem Berg, diese Burg ist das Gildengebäude von Team Neko und das junge Mädchen ist eine ihrer Magierinnen.

Saira landete mit ihrem Feuervogel vor dem Burgtor, da sie wegen der magisch errichteten Barriere nicht einfach darüber hinweg fliegen kann. Bevor sie das, zu dieser Zeit geöffnete, Tor durchschreitet, dreht sie sich noch einmal um. Sie möchte das Panorama der Insel noch einen Moment lang genießen und den Klängen der Meereswellen, die unaufhörlich an die Felsenriffe am Ende des Berges schlagen, ungestört zu hören.
Mit einem letzten Blick durchschreitet sie das Tor, welches zu Handels- und Besucherzwecken tagsüber einladend offen steht. Saira durchschreitet den leeren Innenhof und steigt die Treppe zum Burgeingang hinauf, dass sie mit einem leichten Ruck öffnen möchte. Doch kaum das sie diesen erreicht hat, wird er von innen geöffnet und ein junger Mann im Anzug lädt sie mit verbeugter Haltung und den Worten „Willkommen zu Hause“ ein, doch das Gebäude zu betreten.
„Guten Tag Sebastian, danke. Du brauchst mich nicht nach drinnen zu begeleiten und im übrigen sollten die anderen auch gleich kommen.“, erwidert Saira lächelnd und bewegte sich durch die riesig wirkende Eingangshalle auf eine Doppeltür auf der rechten zu.
Sebastian war Mitte zwanzig, er führte die Familientradition, Butler in der Burg zu sein, weiter. Seine Familie lebt seit Generationen in der Hafenstadt und kaum, dass er die Ausbildung zum Butler beendet hatte, übernahm er die Aufgabe seines in die Jahre gekommen Vaters. Neben ihm gab es noch drei weitere Angestellte, die in der Burg tätig waren. Da gab es die Zwillinge, das Mädchen arbeitete als Dienstmädchen und ihr Bruder half überall aus, wo grade Hilfe benötigt wurde. Außerdem gab es noch eine Köchin, eine ältere Dame, die Vormittags kam und das Essen vorbereitete, das sich die Gildenmitglieder nur noch aufwärmen mussten. Wollten Gildenmitglieder selber kochen, so brachte sie nur frische Zutaten vorbei und hatte dann den ganzen Tag frei.
Saira trat durch die Doppeltür in den Schankraum ein. Links standen zwei Tafeltische und rechts mehrere kleine Sitzgruppen und am Ende des Raumes befand sich eine Bar, die sich durch den ganzen Raum erstreckte. Diese war von Gildenmitgliedern dort eingebaut worden und war nur durch einen kleinen klappbaren Durchgang unterbrochen. Hinter der Bar befand sich ebenfalls eine Doppeltür. Damit diente die Bar nicht nur zur Ausschänke von Getränken, sondern auch der Trennung. Hinter dieser Doppeltür befand sich das Zimmer für S-Rang Magier. Auf der linken Seite des Raumes direkt an der Wand hing mit eisernen Ketten eine dünne Metallplatte (ca. 1,40 m vom Boden entfernt) herab. Es war das Requestboard, welches sich in ihrer Abwesenheit wieder mit Aufträgen gefüllt zu haben schien.
Saira setzte sich in an eine der mittleren Sitzgruppen und wartete darauf, dass das Dienstmädchen ihre Bestellung aufnahm.

Währendessen befand sich Lug_san in den Kellergewölben der Burg. Unter anderem befand sich hier auch ein Raum, in dem unzählige Weine aus verschiedenen Jahrgängen gelagert wurden. Etliche Flaschen sowie schwere Eichenholzfässer wiesen bereits dicke Staubschichten auf und durchtränkten die Luft mit einem modrigen Geruch. Kälte und Feuchtigkeit hinterließen ihre Spuren auf den Wänden und der Decke, wo sich ein leichter Moosfilm gebildet hatte.
Im Zentrum des Raumes stand ein großer runder Tisch, welcher von zwanzig Stühlen eingekreist war. Auf einem davon saß Lug_san; die Füße auf die Tischplatte gelegt. Er führte gerade eine Flasche an seinen Mund und leerte sie in eiligen Zügen, bevor er sie achtlos in die Ecke warf. Mit einem lauten Knall zersplitterte das Glas und regnete zu Boden, wo sich bereits ein großer Scherbenhaufen gebildet hatte.
"Wieder mal eine Auftrag versaut. Mist! Wenn das so weitergeht, schließen sie mich noch aus der Gilde aus oder entziehen mir meinen Magierrang."
Mit einer Drehung seines Handgelenks erschien ein aus Feuer bestehender, dreiköpfiger Hund im Raum.
"Bring mir noch eine aus dem Regal, Zerberus."
Das Tier drehte sich um und tat wie ihm geheißen. Anschließend legte es sich seinem Herrn zu Füssen auf den Boden.
Lug_san blickte nachdenklich nach oben: "Womöglich sollte ich doch auf Sairas Angebot eingehen, und den nächsten Auftrag mit ihr gemeinsam bestreiten.", seine Augen wanderten nach unten, "Was denkst du, Zerberus?"

Nun endlich trafen auch die restlichen Gildenmitglieder in der Burg ein, die mit Saira von der Mission zurück kamen. Stürmisch rannte Nikita auf Saira zu, um sie mit einer Knuddel-attacke vom Stuhl zu werfen. "Saaiiiiiraaaaaaaaaa~", fing sie fast weinerlich an, ".. du kannst doch nicht einfach ohne mich los fliegen. Kannst du mich denn nicht nächstes mal mitnehmen?" Nikita setzte ihr halb weinendes, flehendes Gesicht auf, dem fast keiner widerstehen konnte - außer Saira natürlich. Als sich Saira wieder hinsetzte und stillschweigend an die Wand schaute, gab Nikita auf.
Langsam zog sie sich ihre schwere blau-silbern schimmernde Rüstung aus und legte sie sorgsam auf einen Stuhl in der Ecke. Ohne die Rüstung wirkte Nikita wie ein kleines zerbrechliches Kind. Kaum zu glauben, dass sie überhaupt in der Lage war diese Rüstung zu tragen, geschweige denn sich in dieser zu bewegen. Sie öffnete ihre langen nach oben gebundenen Haare, die nun sanft über ihre Schulter fielen und scheinbar kein Ende nahmen. Mit einem Hauch von nichts stand sie da und streckte sich kurz. Es schien ihr nichts auszumachen, dass auch Männer anwesend waren.
Sie seufzte kurz. "Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich habe Hunger." ,versuchte sie schnell das Thema zu wechseln, um das Schweigen zu brechen. "Ich back mir jetzt eine grooooooooooooooooße Torte, mit ganz viel Schokolade. Wer will auch ein Stückchen?" Hoffnungsvoll schaute Nikita zu Saira hinüber.

Saira wartete immer noch auf das Dienstmädchen Mocchan, das wahrscheinlich irgendwo in der Burg rum wuselte, als die Türen des Schankraumes geöffnet wurden und ein kleines lärmendes etwas durch die Tür auf sie zu gestürmt kam. Als sie ihren Blick darauf richtete, erkannte sie Nikita, deren Geplapper auf sie niederprasselte. Es war nicht so, dass Saira sie nicht mochte, oder so, aber grade war es ihr zu viel. Der Auftrag war anstrengend gewesen und sie hatte dafür die Kopfgeldjagd sausen lassen, die sie ursprünglich geplant hatte.
Deshalb war sie ein bisschen angefressen, aber die Freude darüber, den anderen
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