Fanfic: Der Gildentraum

reagierte sofort, löste sich auf und umhüllte Sairas Körper, der nun in Flammen zu stehen schien.
Mit einem geübten Griff in ihre Beintasche zog Saira einen kleinen aus Titan gefertigten Dolch mit doppelseitigem Wellenschliff und verziertem Holzgriff hervor. Sie zog mit ihrem rechten Fuß ein Pentagramm der Beschwörung auf den Boden. Zwei magische Kreise blitzten hervor, als sie den Kreis betrat. Allerdings liefen diese Magiekreise in entgegen gesetzte Richtungen, was recht ungewöhnlich war.
Den linken Arm streckte sie vor sich aus, die rechte Hand führte den Dolch über den kompletten linken Unterarm. Ein fein säuberlicher dünner Schnitt, aus dem frisches Blut quoll zierte nun ihren Arm. Das Blut lief ihren Arm hinab und tropfte auf die magischen Kreise. Saira steckte den Dolch zurück, während die Flammen die Blutung stillten und die selbst zugefügte Wunde verschlossen. Mit vor der Brust verkreuzten Armen stand sie nun da, ihr Blick geradeaus gerichtet, so könnte man denken. Doch ein Blick in ihre Augen würde genügen, um festzustellen, dass sie es nicht tat, man erblickte nur erschreckende Leere darin.
Ohne Hast erhob sie ihre Stimme und über ihre Lippen flossen melodische klingende Worte.
„Mit Blut besiegelt,
Das Herz im Licht der Finsternis,
Die Seele gleißend Schwarz,
Der Geist getränkt von feurigem Rot,
Der Körper badend im Fluss der Flammen.
So der Pakt erwacht –
Rufe ich Phlegethons Macht.“


Nikitas starrer, leerer Blick begann zu bröckeln, als Saira anfing mit ihrer Beschwörungsmagie. Sie wirkte verzweifelt - in etwa so wie eine Kindergärtnerin, die ihren Kindern schon zum hundertsten Mal sagte, dass es vor dem Schlafengehen keine Schokolade essen durfte und diese es dennoch taten. So verzweifelt, dass sie einsah, egal was sie machte, es würde eh nichts bringen. Einmal ausgesprochen war Sairas Zauber kaum noch zu halten und es war einfach schon zu spät. Nikita blickte an das andere Ende des Zimmers, wo ihre Rüstung noch auf dem Stuhl lag. Der Raum wirkte nun viel größer im Vergleich zu vorher und das lag nicht an den zerstörten Wänden. Zähneknirschend musste sich Nikita eingestehen, dass sie es einfach nicht schaffen würde, noch vor Beendigung von Sairas Zauber quer durch den Raum zu springen und die Rüstung anzuziehen. Das ganze auch noch mit der geringen Wahrscheinlichkeit, dass die Rüstung dem ohne zusätzlichen Zauber überhaupt standhalten konnte. Ihr entfuhr erneut ein lauter Seufzer. 'Wär ich doch heute bloß in meinem Bett geblieben', dachte sich Nikita, schloss ihre Augen und begann anschließend in einer seltsamen Sprache etwas vor sich her zu murmeln.
fea i cef,im yal na.
teli nef!
feir-i edain-lye lume paur
a helwa-i ho telcontar a nwalme.

Unter Nikitas Füßen begann ein brauner Lichtkreis zu leuchten. Ein sanfter Windstoß von unten wehte an Nikita vorbei und begann ihr langes Haar in Schwingungen zu setzen, als sich plötzlich vom Boden tausende von kleinen Steinen lösten um Nikita in sich einzuschließen. Für eine Sekunde wirkte sie nun wie ein steinernes Ebenbild ihrer selbst, bis sich dann die Steinschicht mit ein mal von ihr löste und komplett verschwand. Nun war Nikita von dem angenehmen braunem Licht umhüllt, das sich zuvor noch vor ihren Füßen ausgebreitet hatte. Das Schimmern wirkte einerseits gespenstig, andererseits angenehm und warm, da es von so einem zarten Körper getragen wurde.
Langsam öffnete Nikita wieder ihre Augen. Sie warf noch einen letzten Blick in die Runde. "Ihr habt wohl auch keine Milch", sprach sie und verabschiedete sich mit diesen Worten Richtung Küche.

Zusammen mit Tenkou betrat nun auch Elloo den Speisesaal. Durch den ganzen Krach bemerkte sie ziemlich schnell den etwas heftigeren Streit zwischen Saira und Syjana.
Kopfschüttelnd setzte sie sich zusammen mit Tenkou an einen der Tische. Im Raum wurde es plötzlich immer kälter und kälter. „Kühlt euch ein wenig ab. Greift ihr euch jedoch weiterhin mit einer so großen Mordlust an, werde ich mich wohl einmischen müssen.“
Nach diesen Worten bestellte sich Elloo eine Kleinigkeit zu trinken. Danach fügte sie noch zusätzlich hinzu: „Saira, wenn du dich dann beruhigt hast melde dich bitte bei mir. Ich bräuchte kurz deine Hilfe.“

Tenkou bemerkte, dass ein Gespräch nichts mehr bringen würde und stand mit einem Seufzen langsam auf. Kurz drehte er sich noch zu Elloo um: „Lass mich das regeln...“. Ohne große Eile ging Tenkou langsam auf Saira zu, die Blicke der Anwesenden waren auf ihn gebannt. Er löst sich von seinem Mantel und warf diesen hinter Saira, welche kurz vor Vollendung ihres Zaubers stand. Tenkou streckte einen Arm in Richtung der magischen Kreise, welche sie gebildet hatte und ohne weitere Verzögerung zerbrachen die Kreise und fielen auseinander. Die Beschwörung brach ab und hinterließ eine unangenehme Stille. „Du gehst zu weit, Saira“, meinte er noch zu ihr, bevor sie ihr Bewusstsein verlor, nach hinten überkippte und auf den weichen Mantel von Tenkou fiel. „Kann sie jemand auf die Krankenstation bringen?“, nachdem er diese Frage in den Raum geworfen hatte, wendete sich Tenkou wieder seinem Tisch zu und bestellte sich eine Tasse Tee.

Yuffie kam langsam und mit hängenden Schultern in den Schankraum getrottet. Sie schaute bedrückt auf den Boden und lief direkt in Richtung Bar ohne die anderen in dem Raum zu bemerken. Es herrschte Totenstille im Raum. Erst vor kurzem war sie von einem missglückten Auftrag zurück gekommen und hatte von dem Streit zwischen Saira und Syjana rein gar nichts mitbekommen. Dann nahm sie sich einen Cocktail, den Mocchan vorbereitet hatte und leerte ihn in einem Zug. „Die kleine Mietze wird wieder sauer sein...“, murmelte sie leise vor sich hin. Mit einem tiefen Seufzen blickte sie sich um und erstarrte als Sie das ganze Chaos erblickte. Auch war sie nicht allein. Sofort hatte sie ihre schlechte Laune vergessen. „Wo kommt ihr denn plötzlich her?“, fragte sie erstaunt und vor allen Dingen: „Was macht Saira auf dem Boden?“ Yuffie beugte sich zu Saira hinunter und untersuchte sie genauer. „Ein Glück, nur ohnmächtig! Hat Sie wieder einen Blutrausch gehabt? Naja egal. Ich bring sie jetzt auf die Krankenstation und dann müsst ihr mir mal erzählen, was hier los war.“ Sie legte ihren Rucksack ab, entnahm ihm zwei Flaschen Milch und stellte sie auf den Tresen. „Ich hab heute Morgen die letzte Milch für meine Cornflakes benutzt und hatte das Gefühl ich sollte wieder welche mitbringen.“ Dann packte sie sich Saira, hievte sie auf ihren Rücken und schleppte Sie in Richtung Krankenzimmer.

Bevor Yuffie die Tür des Schankraumes erreichte, trat Sebastian ein und eilte auf sie zu. „Madam, wenn sie gestatten, werde ich das junge Fräulein auf ihr Zimmer bringen und ihr ein paar Kopfschmerztabletten bereit legen. Danach werde ich sofort Anweisungen geben, dass hier sauber gemacht wird.“, mit diesen Worten nahm Sebastian Yuffie ihre Last ab und trug Saira aus dem Raum.
In Ihrem Zimmer zog Sebastian Saira die Schuhe aus, legte sie ins Bett und legte ihr eine leichte Decke über. Auf ihrem Nachttisch legte er Kopfschmerzmittel, ein Glas und eine Flasche Wasser bereit. Danach verließ er das Zimmer um die Unordnung im Saal anzugehen.

Nachdem Sebastian ihr Saira abgenommen hatte, ließ Yuffie sich auf den Boden fallen. „Man ist die schwer. Ab jetzt gibts ne Diät für Saira,“ sagte sie leise zu sich selbst. Danach schlenderte sie zurück zu ihrem Rucksack, nahm ihn auf und schnappte sich die Milch. Im Schankraum wurde leise gemurmelt. Syjana saß schmollend in einer Ecke des Raumes, Lug_san lag mit seinem Kopf auf der Theke und schnarchte leise vor sich hin. //Eigentlich wäre ja jetzt der perfekte Moment um Lug_sans Weinvorräte mitgehen zu lassen... Wenigstens würde er dann nicht mehr soviel trinken und ich verscherble den Fusel auf dem Schwarzmarkt//, grübelte Yuffie vor sich hin. Dann verwarf sie aber wieder den Gedanken als Sie zu dem Tisch von Elloo und Tenkou hinüberblickte. Obwohl sie von beiden herzlichst in die Gilde aufgenommen worden war, waren sie ihr einfach unheimlich. Sie hatte oft das Gefühl, dass die Beiden lieber unter sich blieben. //Vielleicht sind sie ja ein Paar? Ein unheimliches Paar...//, ging es ihr durch den Kopf. Yuffie bewegte sich in Richtung Küche und stellte dort die Milch in den Kühlschrank. Dann erblickte sie Nikita. Katzen waren ihre liebsten Tiere und Nikita sah mit ihren Katzenohren einfach nur knuffig aus. "Niiiiikkkiiiii," rief sie erfreut und fiel mit einem Knuddelanfall über sie her.

Syjana stand aus ihrer Schmollecke auf und ging in die Nähe des Platzes von Elloo und Tenkou. „Ten... Tenkou.....“, brachte sie mehr stotternd als gerade heraus raus, „nun ja wie soll ich es sagen.... Da.. danke das du mir geholfen hast...... A.. Aber ich hätte es auch alleine geschafft.... vielleicht.....“
Etwas schleppend ging sie zu ihrem vorherigen Platz, wo ihr Abendessen schon auf Sie wartete. Sy war etwas geschockt, da sie vorher Saira noch nie im Blutrausch erlebt hatte, zumindest noch nie aus solch nächster Nähe...

Lug_san schlug die Augen auf, strich sich Müdigkeit und Trunkenheit aus seinen Augen. Die rüde Behandlung seiner Gildenkollegen hatte zwar dazu beigetragen, dass er nun wieder klar denken konnte, dennoch konnte er nicht die schwarzen Zornesadern unterdrücken, die von der Brust aus über seinen Hals Richtung Augen wanderten und diese färbten. Gleich einem Dämon stand er an der Theke, die unter seinen Händen gefährlich anfing zu dampfen. Wenn Lug_san nicht gerade trank, konnte er durchaus Fähigkeiten entwickeln, die dem Rang eines S-Rang Magiers gerecht wurden. Weiteres war seine zügelnde Aggressivität eine schwer zu zähmende Kraft.
Elloo trat auf ihn zu, legte ihn behutsam die Hand auf die Schulter und sprach mit leiser Stimme:
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