Fanfic: Der Gildentraum
„Lug_san, beruhige dich wieder.“
Die schwarzen Adern hielten mit der Eroberung von Lug_sans Körper inne und begannen sich zurückzubilden. Als er sich einigermaßen wieder im Griff hatte, sah er das Gildenoberhaupt an und sagte: „Danke, ich war kurz davor.“
Nachdem sich die Lage ein wenig beruhigt hatte, etwas Zeit verstrichen war und Tenkou seinen Tee ausgetrunken hatte, stand er gemächlich auf. Er hob seinen Mantel, welchen er vorhin auf den Boden geschmissen hatte, wieder auf und legte ihn über seine Schulter. Dann ließ er kurz einen fragenden Blick über Lug_san schweifen und wandte sich dann Elloo zu, welche diesen anscheinend noch beruhigte. "Ich sehe nach Saira". So drehte er sich um und ging Richtung Ausgang. Beim Vorbeigehen an Syjana strich er ihr kurz über die Schulter um seine Art Trost zu spenden und verließ dann den Raum Richtung Saira's Zimmer.
Nikita werkelte tüchtig in der Küche. Mittlerweile hatte sie sich eine süße Schürze angezogen und ihr Schutzschild wieder abgelegt. Die Schürze ging ihr bis zu den Knien und auf ihr waren mehrere kleine Katzengesichter in unterschiedlichen Farben gestickt. Sie wog gerade die Butter ab, als plötzlich Yuffie hereinplatze und sie umknuddelte. Leicht erschrocken, aber total glücklich, dass sie nun nicht mehr allein war, drückte sie Yuffie ganz doll an sich. „Yuffie, Gott ich hab dich vermisst. Irgendwie sind die anderen heute alle so komisch drauf.“ Sie hielt einen Moment inne und suchte nach Worten, um zu beschreiben, was sie von der Aktion unten an der Bar hielt, als sie dann freudestrahlend die von Yuffie mitgebrachte Milch entdeckte. Wie eine halbverdurstete Katze sprang sie in einem hohen Bogen der Milch entgegen und drückte sie ebenfalls so zärtlich wie eben Yuffie an sich. „Miiiiiiilch“, sagte sie in Halb-Trance, bis sie dann das verdutzte Gesicht von Yuffie sah. Nikita schüttelte sich kurz um wieder einen normalen Zustand anzunehmen, soweit man diesen zumindest als 'normal' bezeichnen konnte. „Meine fehlende Zutat, ich hatte schon befürchtet noch mal in die Stadt zu müssen. Ich backe gerade Kuchen. Es fehlt nur noch die Butter, die Milch und viel Liebe.“, schmunzelte sie. „Magst du mir vielleicht helfen? Dann geht es schneller. Hab ein altes Geheimrezept ausprobiert. Die Zutaten werd ich aber nicht verraten. Ich hoffe, wenn die Gilde den Kuchen isst, werden sie sich wieder beruhigen." Nikita kramte in den altem Holzschrank gleich neben dem Ofen eine weitere knappe, aber feine schwarze Schürze heraus und hielt sie Yuffie entgegen, womit sie ihr eigentlich schon die Antwort vorwegnahm. „Du kannst auch gerne mal kosten.“
Happy flog in Richtung Gildenburg. Er war mal wieder zu spät dran und freute sich auf eine leckere, frische Milch. Der Himmel war strahlend blau, die Sonne schien und die Vögel zwitscherten. In Gedanken war er grade noch mal seine erfolgreiche Mission durchgegangen, als er plötzlich merkte, dass er abstürzte. Mit voller Wucht krachte Happy in das braune, mit Dachziegeln geschmückte Dach der Gilde. Durch mehrere Etagen krachte er, bis etwas weiches seinen Sturz bremste. Benommen schüttelte er den Schutt vom Fell und guckte ganz verdutzt wie viele Etagen durch sein Sturz in Mitleidenschaft gezogen worden waren. Happy merkte das Nikita66 seinen Fall gebremst hatte. Anscheinend wollte sie wohl was schönes in der Küche backen, denn in der ganzen Küche hing ein Erdbeerduft. Dieser Raum war sehr groß mit vielen Töpfen, Messern und zwei großen Küchenecken an den Seiten und einen großen Vorbereitungstisch in der Mitte. Happy guckte ob Nikita verletzt war aber sie schien nur bewusstlos zu sein. Er war begeistert das Nikita ein Schürze mit Katzen drauf hatte, die ihn zum verwechseln ähnlich aussahen. Plötzlich roch Happy den Duft von kalter Milch aus dem Kühlschrank. Mit einen Sprung auf die Türklinke öffnete er diesen und tatsächlich waren darin zwei Flaschen Milch und viele Äpfel. Er nahm sich eine Flasche und wollte diese im Schankraum genießen, als plötzlich eine dunkle Gestalt hinter ihm auftauchte. Wie von der Tarantel gestochen, rannte er aus der Küche und verschwand im Flur.
Saira wachte mit Kopfschmerzen auf und wurde vom Sonnenlicht, welches durch das Fenster an der gegenüberliegenden Wand einfiel, geblendet. //Wie bin ich hier hergekommen?// Saira erinnerte sich wieder was vor ihrer Ohnmacht passiert war.
Die Kopfschmerztablette auf dem Nachttisch ignorierte sie und schwang ihre Beine aus dem Bett. In ihrem Kopf drehte sich alles aber dennoch stand sie auf, bewegte sich schwankend auf das Fenster zu und riss die schweren schwarzen Samtvorhänge zu. Ihr Zimmer war spärlich eingerichtet. Sie wohnte zwar auf der Burg , war jedoch selten dort. Nach einem erledigten Auftrag, kam sie nur zur Burg um den Nächsten anzunehmen, ohne lange dort zu verweilen.
Saira bewegte sich immer noch torkelnd zurück zu ihrem Bett, öffnete die Tür ihres Nachttischens und nahm die Flasche heraus die dort stand. Mit einem Zug leerte sie diese und stellte sie zurück. Dann begab sie sich ins Bad und lies sich ein kochend heißes Bad ein, in dem sie ihre schmerzenden Glieder entspannen konnte.
Nach dem Bad ging es ihr schon besser und die Kopfschmerzen hatten sich soweit gelegt, nach dem sie mit abtrocknen fertig war, begab sie sich zurück in ihr Schlafzimmer. An der Wand mit dem Fenster stand auch ihr schwerer Holzschrank. Sie entschied sich für ein komplett schwarzes Outfit, wozu eine Stoffschlaghose, ein Neckholdertop, dazu High Heels mit 10 cm Absätzen und einen Mantel, der im Licht merkwürdig schimmerte, gehörte.
Dann nahm sie eine der vorbereiteten Gürteltaschen, schnallte ihn sich an und rückte es in eine passende Position. Eine besondere Gebetskette, diente als Gürtelaccessoire.
//Mist, jetzt habe ich keinen Auftrag vom Requestboard mitgenommen. Ach egal, ich hol mir einfach unterwegs einen Kopfgeldauftrag.//, mit diesen Gedanken machte sich Saira daran den schweren Samtvorhang wieder zurück zu schieben und das Fenster zu öffnen. Sie würde wie so oft, einfach durchs Fenster verschwinden.
Es klopfte an der Tür. Ohne auf eine Reaktion zu warten, trat Andó ein. Mit einem schiefen Blick und einem Lächeln auf den Lippen sagte er: „Das solltest du besser lassen. Sebastian schickt mich, ich soll nach dir schauen und dir für den Fall, dass du wach bist sagen, dass Elloo dich sehen will.“ „Danke, aber ich verzichte. Ich brauch ne Auszeit und werde jetzt gehen und wenn du mich aufhalten willst, wirst du als nächster KO gehen.“, drohte sie Andó.
Er würde unterliegen, dass wusste er und Zeit jemand zu holen hatte er auch nicht. Würde noch die Möglichkeit bleiben, sie zu überreden, aber das war ebenso unmöglich. So blieb ihm nur, zwischen einem der Übel zu wählen.
Nachdem Yuffie sich von Nikita hatte überreden lassen ihren speziellen Kuchen zu backen, rief sie mit Hilfe ihres katanaähnlichen Stellarschlüsseles den Stellargeist Nippo herbei. "Wächter der Dunkelheit, Gott des stillen Todes, Meister des Schleichens, ich rufe dich!", rief Yuffie mit todernster Stimme und ausgebreiteten Armen. Schon erschien ein kleiner, ganz in schwarz gehüllter, ca. 40 Zentimeter großer, etwas mopeliger Ninja. Mit seinen riesigen Knopfaugen schaute er freudestrahlend in die Runde. Sofort wurde er von Nikita in Beschlag genommen. "Er kann uns ein wenig beim Backen helfen", meinte Yuffie. Sie drehte sich um in Richtung Küchenschrank um ein Nudelholz herauszuholen. Plötzlich hörte Yuffie ein ohrenbetäubendes Krachen. Nippo rannte mit einem wahnsinnigen Tempo instinktiv auf Yuffie zu und schwang sich auf ihre Schulter. Im selben Moment wurden beide unsichtbar. Yuffie war Nippo wirklich dankbar. Er wusste immer was in gefährlichen Situationen gemacht werden sollte und beschützte sie. "Vedammt was ist mit Niki?", fiel ihr plötzlich ein und sie drehte sich um. Die Kleine mit der Katzenschürze lag bewusstlos auf den Boden. Yuffie wollte schon zu ihr eilen, aber da hörte sie, dass der Kühlschrank geöffnet wurde. Sie hatte immer noch das Nudelholz in der Hand und umklammerte es fest, bereit um zum Schlag auszuholen. Langsam schlich sie sich an. Als sie sich dem Kühlschrank näherte wusste sie sofort wer der Übeltäter war: Happy! Sie hielt inne. Was sollte sie jetzt tun? In diesem Moment flog Happy im rasanten Tempo aus der Küche. "Verdammt, er hat mich bemerkt! Und die Milch hat er auch mitgenommen!" Yuffie war stinksauer. Nach einem kurzen Blick auf Nikita, die immer noch ohnmächtig war, beauftragte sie Nippo damit Sebastian zu holen. "Ich werde dich rächen!", rief sie energisch und rannte in den nächsten Gang, in den sie Happy hinein fliegen gesehen hatte.
Nachdem Saira elegant aus dem Fenster gesprungen war, landete sie auf einem kleinen Vordach unter ihrem Fenster und hatte Andó den Rücken gekehrt. Nun konnte sie sich endlich aufmachen einen neuen Auftrag zu erledigen. Wäre da nicht Tenkou gewesen, welcher aufgetaucht war, sie am Kragen festhielt und am Weglaufen hinderte. "Ich wusste dass du gleich wieder abhauen würdest und habe auf dem Dach gewartet. Elloo will mit dir sprechen.", sagte er und sah ihr ernst in die Augen. "Du kannst mich zu nichts zwingen!", entgegnete sie scharf und versuchte sich loszureißen. Tenkou seufzte und ließ ihren Kragen los. "Danke...". "Wofür?" so Tenkou. Verdutzt bemerkte Saira dass sie gefesselt worden war. So packte er sie und hievte sie auf seine Schulter. "Es muss wohl wichtig sein wenn Elloo mit dir sprechen will". "Lass mich gehen!", Saira wehrte sich nach Kräften doch es war nutzlos und so brachte Tenkou sie zurück zu Elloo und den anderen.
Happy rannte mit Karacho durch die Flure der Burg. Beim Vorbeisausen sah er die verschwommenen Silhouetten von