Fanfic: Eine neue Welt [MMFF]
benachrichtigt. Bitte folgt mir.”, meinte das Oberhaupt der Mikomon in ihrer gänzlich weissen Mikotracht. Geflissentlich das “-sama” und die Sie-Form ignorierend folgte ich ihr. Masaru und Agumon taten dasselbe. Gemeinsam traten wir in die Vorhalle gefolgt von den tiefer gestellten Mikomon in ihren Mikogewändern bestehend aus einem weissen Kimono und roten Hakama. Zielstrebig ging ich auf das Innere Heiligtum zu, die Mikomon blieben dort wo sie waren stehen. Doch als Masaru Anstalten machte mir zu folgen, stellten sie sich ihm in den Weg. “Was soll das denn?”, rief er aufgebracht. “Zum Inneren Heiligtum haben nur die Souls, die heiligen drei Digi-Engel und der Spirit des Lichts Kouji Minamoto Zugang.”, stellte das weissgekleidete Mikomon richtig, “Sonst könnte es beschmutzt werden.” “Ich werde mich beeilen.”, meinte ich kurz zu Masaru und trat dann durch das schwere Holztor in das innere Heiligtum. Dann fiel es auch schon wieder zu und die Atmospäre des Raumes nahm mir wiedereinmal den Atem. Es war ein grosser Raum, durchflutet von dem farbigen Licht das durch die kristallene Decke, wie durch tausende von Prismen gebrochen wurde. Dieser Ort war in seiner Schönheit überhaupt nicht mehr mit dem Plateau zu vergleichen. Das wäre wie wenn man die Strahlung der Erde mit der der Sonne vergleichen würde. So gross war der Unterschied. Aber für mich ging die Faszination dieses Ortes nicht nur von dessen Schönheit aus, nein, es war noch mehr. Für mich war dieser Ort ein absolutes Rätsel. Ich hatte die Digiwelt wieder aufgebaut, doch ich hatte noch nicht einmal von diesem Heiligtum gehört, bevor ich damals in Lumina, kurz nachdem ich wieder aufgewacht war, nachdem dass ich vor Erschöpfung zusammengebrochen bin, als ich die Städte, Dörfer und Schlösser der Digiwelt unter Ophanimons Anweisung wieder aufgebaut hatte, von den Mikomon besuch bekommen hatte. Es war einfach entstanden. Wahrscheinlich durch Einwirkung der Souls meiner Vorgänger, doch bei allem anderen hatte ich bemerkt wie sie die Orte geformt hatten, nur hier nicht. Und hier mitten in besagtem Ort stehend, stellte sich die Frage wiedereinmal in den Vordergrund. Seufzend schob ich sie aber dennoch beiseite und widmete mich dem eigentlichen Grund meines Erscheinens. Ich ging in die Mitte des Raumes und legte eine Blüte, die ich zuvor auf dem Plateau gepflückt hatte, auf das mehr symbolische Grab meiner Eltern und aller anderen früheren Souls. Kurz murmelte ich ein Gebet, was sonst ja nicht wirklich mein Ding war, doch hier war eine Ausnahme. Dann ging ich hinüber zum Altar und besah mir das letzte was mir meine leibliche Mutter, Lumina, hinterlassen hatte. Ich hatte sie seit dem, das die Digiwelt nun in geregelten Bahnen lief, weder gesehen noch jemals wieder gehört. Irgendwie traurig, doch wenn ich bedachte, dass mir dies von meinem Vater, Yamon, überhaupt nicht mehr vergönnt gewesen war, war ich froh um was ich gehabt hatte. Wieder blickte ich auf den Altar, auf das was ich hier holen wollte. Okaa-samas Heft. Der Altar, auf welchem es lag, war aus Holz und genau wie der Rest des Raumes etwas Besonderes. Schnitzereien von Blumen, zum Teil sogar in Holz eingelassene kristallisierte Blumen, manches vergoldet. Aber nicht zu protzig, es harmonierte. Der Altar selbst war auch an manchen Stellen von Kristallen bewachsen. Amethyst-, Bergkristall-, Rubin-, Saphir- oder Emeraldartige Kristalle wanden sich daran hoch. Im Vergleich dazu zwar unscheinbar, doch für mich viel wertvoller, war das unscheinbare, abgegriffene Heft, das auf jenem Altar lag. Ein ganz normales Schulheft, 120 Quadrate und vorne ein Bild einer Sakura. Vorsichtig, bedacht darauf dass nicht plötzlich der Kartoneinband abfiel, nahm ihc es in die Hand und schlug die erste Seite auf. Es wunderte mich, wieso Ophanimon gesagt hatte, dass sie es nicht lesen kann, Ophanimon konnte nämlich die japanische Sprache lesen. Sehr gut sogar. Die erste Seite war fein säuberlich in Katakana und Kanji, jedenfalls glaubte ich es waren Kanji, geschrieben. ルミナ. Lumina. Doch den Nachnamen, die Kanji konnte ich nicht mehr entziffern. Sie waren verwischt, es wurde wohl einmal nass, vielleicht sogar von Okaa-samas Tränen. Vielleicht würde ich durch das Lesen dieses Heftes erfahren wieso Okaa-sama damals in die Digiwelt ging. Und hoffentlich auch mehr über meine wahre Familie, meine Herkunft. Sofort holte ich mein D-Heart hervor, inzwischen ein Reflex, da es immer eine Antwort hatte, oder einen nützlichen Trick, und liess es das Heft scannen. So müsste ich es nicht herumtragen, denn irgendwie gehörte es hierher. Zu meinem Erstaunen löste sich das Heft aber nach dem Scanvorgang auf. Was eigentlich nicht die Idee war, doch so wie ich mit meinem D-Heart umging, konnte meistens weiss wer was passieren. Aber auf meinem D-Heart zeigte sich ein neues Icon, dass sich “Lumina Diary” nannte. Also würde ich es wohl irgendwie lesen können. Hoffte ich mal. Nocheinmal wanderte mein Blick durch das Inner Heiligtum. Es war einmalig. Doch plötzlich holte mich ein quengelnder Ausruf Masarus zurück in die Wirklichkeit. Raschen Schrittes durchquerte ich den Raum Richtung Tür und stiess diese schwungvoll auf. Ich hatte keine Ahnung wie lange ich dort drin gewesen war. Für mich waren es lediglich wenige Minuten gewesen. Doch mein Zeitgefühl hatte seine eigene Vorstellung von Minuten gebildet in der letzen Zeit. Masarus Quengeln endete schlagartig als er sah dass ich zurückkam. “Wie lange war ich drinnen?”, fragte ich die Mikomon. Die Antowrt war irgendwie klar. “Nur etwa eine Stunde, Luminamon-sama.” Nachdenklich fasste ich mir an den Kopf. “Meine Zeitempfindung ist wirklich recht auf abwegen...”, meinte ich seufzend, bevor ich mich an Masaru wandte, “Tut mir Leid, dass ich uns so lange aufgehalten habe, gehen wir?”
Hier sass ich also, in der Schule, obwohl heute eh nichts gescheites mehr dran kommt. Was mach ich hier überhaupt? Ich war jetzt ziemlich nah dran, meinen Tisch umzukippen und einfach vor den Augen des Lehrers abzuhauen. Aber meine Schwester würde die Standpauke dafür bekommen und das wünschte ich ihr, weiss Gott, nicht. Also blieb mir nichs anderes übrig als hier im Unterricht vor mich hin zu gammeln. Konnte nicht irgendwas passieren? Irgendwas, mir egal was, Kami-sama, aber irgendwas was den Unterricht interessanter machte. Wie auf meinen Wunsch hin, klingelte plötzlich mein Handy. Und zwar so dass sogar mein Lehrer es mitbekam. Okay, wer konnte schon das laute “Komm tanze mit, Klatsche in die Hände, Du bist dabei, Springe hoch fühl dich frei, Hör zu und lern, Du bist an der Reihe, Jedermann liebt das Caramell tanzen” überhören, das mein Handy verlauten liess? Toll, jetzt würde der Lehrer MIR, eine Standpauke halten und ich dürfte dann nach den Ferien einen selbstgebackenen Kuchen mitnehmen als Strafe, dass ich mein Handy während des Unterrichts an hatte. Jetzt waren meine Sommerferien nur noch halb so cool wie sie sein könnten. Ich hätte schwören können, ich hätte mein Handy ausgeschaltet, bevor ich in den Raum kam. Wie's aussah nicht. Aber noch bevor der Lehrer mit seiner Standpauke beginnen konnte, er hatte gerade mal ein wütendes “Sinavera Sarane!” von sich geben können, klingelten auch die Handys meiner Mitschüler. Yes, ich war gerettet. Ich glaube nicht, dass, auch wenn mein Lehrer absolut gemein war, er allen schülern meiner Klasse auftragen würde einen Kuchen zu backen. Dann gäbe es eher einen Aufsatz und das war nur halb so schlimm. Das würde ich verkraften können. Den würde ich dann schnell am letzten Abend der Ferien schreiben. Nur solange ich nicht backen musste. Das nahm mir immer den letzten Nerv, weil ich dann so lange daran hatte. Jedenfalls zurück in der Realität war mein Lehrer dabei rot anzulaufen. Also das war mal ein Anblick. Ich glaube das organisiere ich nach den Ferien auch mal. Dass alle ihr Handy anliessen und ich einfach allen eine SMS schickte. Naja, das würde nach den Ferien sein. Jetzt wartete ich eigentlich nur darauf dass er kurz Bücher holen oder irgendwas draussen machen ging damit ich das Schulzimmer präparieren konnte. Gedacht, so tat er es auch. Nur der Grund dafür brachte mich und den Rest der Klasse zum lachen. Sein Handy klingelte! Und der Klingelton erst! “Neo Cortex und die Stirn. Stammhirn! Stammhirn!” Das war das Lied aus der Zeichentrickserie “The Pinky and the Brain”. Absolut sinnloses Lied aber ein absoluter Ohrwurm. Tja, jetzt konnte uns der liebe Herr Lehrer keine Strafe mehr aufbrummen, da sein Handy ja auch nicht aus war. Fluchtartig und nach seinem Handy kramend verliess der Lehrer das Klassenzimmer. Meine Chance. Ich schnappte mir den Tafelschwamm und klemmte ihn Klischée mässig in der Schiebetür ein. Dann nahm ich ein Furzkissen unter meinem Pult hervor und legte es auf das praktischerweise ebenfalls rote Kissen auf dem Stuhl unseres Lehrers. Dann schüttete ich wie immer Salz in den Kaffee unseres Lehrers und zum Schluss strich ich noch Ketchup auf das Furzkissen und auf das Stuhlkissen des Lehrers, falls er mein Furzkissen entgegen meiner Erwartung erkennen würde. Das nannte sich der Streich im Streich. Oder einfach Idioten sicher. Schnell machte ich mich wieder auf meinen Platz, als ich aus dem Korridor die Schritte des Lehrers vernahm. Kommen sie nur hereinspaziert, dachte ich grinsend. Promt öffnete sich die Tür und besagte Person trat ein. Da landete auch schon der Schwamm auf ihm und verteilte weissen Kreidestaub auf seinem Anzug. Die Klasse kicherte. Der Lehrer liess sich bis jetzt nichts anmerken. Dann setzte er sich genau auf das Pupskissen und liess so ein meisterhaftes Darmgeräusch los. Jetzt konnte sich die Klasse nicht mehr halten und lachte laut. Der Lehrer indess liess einen angesäuerten Blick über die Klasse schweifen. Dann erhob er sich und entledigte sich des Furzkissens auf seinem Stuhl. Natürlich bemerkte