Eine Reise mit Folgen
meinem Zimmer steht. Vielleicht kannst du dich erinnern, dass ich mal an einem Montag mit einem verstauchten Fuß in der Schule aufgetaucht bin. Damals bin ich von der Leiter abgerutscht und einen Meter in die Tiefe gestürzt und dann im Krankenhaus gelandet!“ erklärte Nils.
Max Mund stand offen. Soweit hätte er es nicht gedacht, dass Nils soviel einstecken musste. Jetzt verstand er allmählich, warum Nils so reagierte, wie er es tat.
Sie aßen ihr Essen schweigend auf. Nachdem er aufgegessen hatte, zog sich Max bis auf die Unterhose aus.
“Ich geh in den Bach baden, kommst du mit?“ fragte Max, um die Stille zu unterbrechen
Nils schüttelte den Kopf und betrachtete Max genauer. In seinem Gesichtsausdruck war etwas, dass Max nicht zu deuten wusste.
Als er sich umdrehte und zum Bach ging, dachte er über das, was Nils ihm erzählt hatte und auch über seinen Gesichtsausdruck nach.
Er stieg vorsichtig in den Bach hinein und legte sich dann flach ins Wasser.
“Kein Wunder, dass er niemanden etwas darüber erzählt. Wenn noch nicht einmal seine eigenen Eltern zu ihm hält, wen soll er denn sonst trauen? Aber warum hat er mich gerade so komisch angesehen? Es kommt mir fast so vor, als wenn er mich beneiden würde, aber so wie ich momentan mit meinem Vater lebe, ist nichts beneidenswertes daran.“ dachte sich Max.
Er begann sich den Körper abzuschrubben und genoss das kühle Wasser des Flusses. Als er fertig war ging Max zurück zu ihrem Zelt und nahm sich ein Handtuch aus seinem Rucksack. Nils hatte in der Zwischenzeit mit seinen Pokemon trainiert und lobte sie jetzt für ihre hervorragenden Leistungen.
“Das machst du ziemlich gewissenhaft. Aber warum hast du mich denn vorhin so komisch angesehen? Es sah so aus, als wenn du mich um irgendetwas beneiden würdest. Stimmt das?!“ sagte Max und in seinen Worten schwang eine Frage und gleichzeitig eine Feststellung mit.
Max sah Nils in die Augen und in dessen Gesicht war wieder dieser komische Ausdruck, doch diesmal zeigte er nicht nur Neid, sondern auch etwas anderes.
“Nun ja, es ist so. Du hast etwas, was ich nicht habe und das ich mir wünsche.“ Druckste Nils herum.
Seine Gesichtsfarbe wechselte von der üblichen blassen Farbe, die sonst auf seinem Gesicht war, zu einem leichten Rotton.
Max blickte seinen Freund jetzt nur noch verwirrter an.
“Was habe ich, was er nicht auch hat?“ fragte er sich in Gedanken und ihm wollte partout keine Antwort darauf einfallen.
Seine Frage schien sich in seinem Gesicht gezeigt zu haben, denn Nils zeigte jetzt mit dem Zeigefinger auf Max freien Oberkörper.
Max sah an seinem Körper herunter. Er war dünn, leicht muskulös und hatte einen leichten Six Pack.
“Was ist mit mir?“ fragte Max.
“Du hast etwas, das ich auch gerne haben würde!“ sagte Nils und deute nochmals auf Max` Oberkörper.
Jetzt fiel bei Max der Groschen.
„Ah, jetzt weiß ich, was du meinst. Du meinst mein Six Pack, stimmts?“ fragte Max und wirkte nun erleichtert, dass es so etwas Einfaches war.
Nils nickte, sah ihn aber nicht an. Es schien ihm etwas peinlich zu sein. Max zog sich nun wieder an und setzte sich dann neben Nils.
“Das ist es also, was du meinst. Ich verrate dir etwas. Ich war früher genau wie du etwas pummelig. Mein Vater hat mir ein paar Trainingsstunden bei seinem privaten Fitnesstrainer spendiert und von dem habe ich ein paar leichte Übungen gelernt, durch die, wenn man sie jeden Tag ausführt, eine Menge an Gewicht verliert. Das Six Pack, das ich jetzt habe, habe ich nur durch diese Übungen. Wenn wir beide morgens und abends an jedem Tag der Woche diese Übungen durchführen, dann wirst du auch so ein Six Pack haben.“ Sagte Max und lächelte.
Nils nickte und ließ sich von Max die Übungen erklären. Sie führten eben jene Übungen aus und ihre Pokemon fanden einen riesigen Spaß daran, ihnen nach zu eifern.
Es dauerte mehrere Stunden und als sie fertig waren, war es bereits stockdunkel. Sie wuschen sich den Schweiß am Bach ab und machten sich für die Nacht fertig. Nils tapste etwas ungelenk in das Zelt. Er hatte höllischen Muskelkater und schlief schnell ein.
Die nächsten sieben Tage wanderten sie durch den Wald und machten morgens und abends die Übungen, die Max vorführte. Am Morgen des achten Tages wurde der Wanderpfad, den sie nutzten, weiter und die Bäume ließen mehr Licht auf sie fallen.
Plötzlich hörten sie zwei Stimmen.
Gib es mir wieder! Gib es mir wieder!“ flehte eine Stimme.
Max und Nils stürzten in ein Gebüsch und belauschten die Stimmen.
“Haha, das ist also das Packet, das du an Devon bringen sollst!“ sagte eine Stimme und sie klang siegessicher.
Die beiden Jungen, die noch immer im Gebüsch hockten, schlichen weiter an die Stimmen heran und jetzt erblickten sie zwei Männer. Der eine Mann trug einen weißen Kittel und flehte einen anderen Mann in blauer Seemannsuniform an.
Der Mann in der Seemannsuniform sah den Forscher an und schüttelte lachend den Kopf.
Nils drehte sich zu Max um.
“Wir sollten uns hinter diesen Halunken schleichen. Ich habe ihn erkannt, der Mann in der Seemannsuniform gehört zu Team Aqua.“ Flüsterte Nils.
Max nickte und so robbten sie vorsichtig an den beiden Männern vorbei, so dass die beiden Männer sie nicht bemerkten.
Sie stellten sich hinter dem Rüpel auf und entließen Geckarbor und Hydropi aus ihren Bällen.
“Hey du Erbsenhirn. Hinter dir spielt die Musik.“ Sagte Max laut.
Der Rüpel drehte sich um und jetzt bemerkte auch der andere Mann mit dem weißen Kittel sie. Er rannte an dem Rüpel vorbei und versteckte sich hinter Nils´ Rücken.
“Bitte helft mir. Dieser Bösewicht hat mir die Devonwaren geklaut. Ich brauche sie unbedingt zurück, oder ich bekomme riesigen Ärger von meinem Chef.“ Wimmerte der Mann hinter Nils.
“Machen Sie sich keine Sorgen! Wir holen ihre Waren zurück. Hey du, Schweinchen Babe! Wenn du hier lang willst, musst du erst an uns vorbei.“ Sagte Max und grinste.
Der Rüpel verzog das Gesicht.
“Kleine Fliegen wie euch vernichte ich morgens vor dem Frühstück!“ sagte das Team Aqua Mitglied und entließ zwei Fiffyen zum Kampf aus ihren Bällen.
Die Fiffyen stürzten sich beide auf Geckarbor. Da sie Hydropi ignorierten, konnte es auf Nils` Befehl seine Gegner mit einer Schlammattacke namens Lehmschelle attackieren. Der Schlamm traf eins der Fiffyen im Gesicht und verdeckte ihm die Augen. Gesckarbor streckte das Fiffyen mit einer Kombination aus Tackle und Absorber nieder.
Hydropi attackierte das übrig gebliebene Fiffyen mit seiner Aquaknarre und es brach zusammen. Der Rüpel holte seine Pokemon murrend zurück in ihre Bälle und verschwand fluchend.
Hydropi sprang freudig in die Luft und als er wieder landete, erstrahlte es in einem strahlendem Weiß.
Es wuchs und als das weiß nachließ war es größer als zuvor.
Nils zückte seinen Pokedex, der ihnen verkündete, dass das Pokemon Morrabbel war, die Weiterentwicklung von Hydropi. Moorabbel hatte einen blauen Kamm auf den Kopf, orange Backentaschen und eine ebenfalls runde orange Fläche auf seinem Bauch. Das Moorabbel sprang erfreut zu Nils auf und riss ihn von den Füßen.
“Glückwunsch!“ sagte Max und grinste.
Er hatte Geckarbor auf den Arm genommen.
Jetzt ergriff der Forscher das Wort.
“Ich danke euch für eure Hilfe. Hier ist ein kleines Dankeschön von mir. Schaut doch mal bei der Devon Cooperation vorbei. Mit Sicherheit will mein Chef euch auch für eure Hilfe danken.“ Sagte der Forscher und übergab beiden Jungen einen Superball, eine verbesserte Version des Pokeballs.
Der Forscher nahm die Waren, die der Rüpel hatte fallen lassen und nahm seine Beine in die Hand, um die Waren zu seinem Chef zu bringen.
Die beiden Jungen grinsten sich an und redeten noch ein wenig über den Kampf und die Entwicklung. Sie machten sich wieder auf den Weg und zwei Stunden später hatten sie den Waldrand erreicht.
“Sieht wohl so aus, als wenn wir jetzt in die nächste Stadt kommen.“ Sagte Max.
“Dann kommt jetzt wohl Metarost City!“ sagte Nils und trat aus den Wald heraus.
So machte sie sich weiter auf den Weg nach Metarost City.
Ende des 3. Kapitels