Fanfic: Shinoah.

Kapitel: Alleine im Regen

Shinoah hatte noch lange versucht Ace zu wiedersprechen, aber er hörte sie nicht einmal an. Er hatte sie in seine Arme gehoben und inzwischen waren die beiden mitten im Wald. "Ace! Hörst du mir überhaupt zu? Du KANNST mich nicht nach Hause bringen. Das geht nicht. Ausserdem schaffe ich das alleine. Du .." Doch da hielt Ace ihr den Mund zu. Eindringlich sah er sie mit seinen schwarzen Augen an. "Kannst du nicht einfach still sein?" Er stellte sie vor sich auf den Boden und legte seine Hände auf Shinoahs Schulter. "Ich lasse dich nicht alleine im Dunkeln mit einem total kaputten Knie durch den Wald laufen. Wenn dir was passieren würde, könnte ich mir das nie verzeien. Also bitte, sei einfach mal still." Shinoah war so gerührt, dass sie vergessen hatte zu Atmen. 'Er macht sich Sorgen um mich!' dachte sie sich und ihr Herz pochte. 'Warum fühle ich mich so anders in seiner Nähe? So geborgen, beinahe glücklich?' Ihre Augen ruhten auf seinen und Ace lächelte sie sanft an. Shinoah strich sich eine zu lange Strähne aus dem Gesicht und dann verharrten die beiden eine weile so. Ihre Gesichter kamen sich näher, sie konnte seinen warmen Atem in ihrem Gesicht spühren und ihre Lippen waren nur noch wenige Centimeter (schreibt man das so? xD) von einander entfernt. Ace's Haare fielen ihr ins Gesicht und kitzelten sie leicht und das Mondlicht bahnte sich einen Weg durch die dichten Äste und Blätter der Bäume. Jetzt war nur noch ein Centimeter Platz zwischen den Lippen der beiden.
Doch plötzlich drehte Shinoah sich einfach um.
Und dann rannte sie weg. Sie rannte als würde ihr Leben davon abhängen und schenkte ihrem Bein keine Beachtung. Es tat so weh. So furchtbar weh.
Sie konnte sich nicht erklären warum sie das gerade tat. 'Wieso? Wieso tu ich das?', dachte sie verzweifelt. Sie wollte stehen bleiben, aber sie konnte es nicht. Es ging einfach nicht.
Ace rief ihr noch etwas hinterher, aber sie blendete ihn aus. Seine Stimme, Seine Augen, Seine Lippen - sein alles (haha sein alles. Gutes Deutsch :'D).

Sie war schon einiege Zeit gelaufen, und plötzlich verhakte sich ihr Fuß in einer Wurzel und sie fiel hin, mit dem Gesicht mitten in eine Matschpfütze. Es knackte und sie schrie auf. Aber sie hatte nicht die Kraft aufzustehen, und so blieb sie eine weile liegen. Ihr Knie machte sie ihr zu schaffen, und ihr Herz pochte wie verrückt.
Da fing es an zu regnen. Erst nur wenige, dann immer mehr Regentropfen fielen vom Himmel, lautlos, bis sie die Baumkronen trafen und die Blätter unter ihnen nachgaben. Ihre Haare wurden langsam nass und es wurde kalt. Shinoah wunderte sich, das die Baumkronen so wenig Licht, aber so viel Regen durchließen. Langsam stützte sie sich hoch. Sie stolperte zu dem Bach, der zwei Meter von ihr entfernt war, 'wusch' sich ihre Wunde und kühlte ihr anscheinend gebrochenes Knie in dem kühlen Bach.
Tränen liefen ihr übers so wie so schon durchnässte Gesicht. Sie schniefte. "Warum passiert immer mir so was?" Verzweifelt kauerte sie sich neben dem Bach zusammen.
Ihr ganzer Körper zitterte. Sie sah so harmlos aus, so zerbrechlich. Wie ein kleines Reh.
Der Regen prasselte laut auf sie hinab. Shinoah schluchzte lautlos in sich hinein. Der Mond scheinte verräterisch (eigentlich wollte ich was anderes schreiben, aber mir ist das Wort nicht eingefallen :/) auf sie hinab, durch die dichten Baumkronen hindurch.
Der Wind wehte und langsam wurde es kalt.

Ace war verwirrt. 'Wieso ist sie weggerannt? Hab ich etwa was falsch gemacht?' Er verstand sie einfach nicht. Sie war für ihn wie eine verschlossene Tür.
'Erst denke ich sie will mich küssen, und dann rennt sie ohne ein Wort zu sagen weg. Wenn sie mir gesagt hätte wieso, hätte ich sie sicherlich verstanden.'
Sein Magen knurrte mal wieder, aber er schenkte ihm keine Beachtung.
Von seinen Haaren tropfte der Regen runter, lief in sein Gesicht, über seine Nase, seine Lippen bis hin zu seinem Kinn, wo er dann schließlich runtertropfte.
Nun stand er alleine, mitten im Wald, triefend nass von dem Regen, und wusste nicht was er tun sollte.
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