Ballnacht

auch wenn ich selbst das schon seit unserem gemeinsamen Picknick tue. Und aus anderen Gründen als Ino und Sakura“, fügte sie hinzu. Ich konnte es noch immer kaum glauben. Die beiden gaben bestimmt ein niedliches Pärchen ab, aber dass sie je zusammenkommen würden hätte ich nie für möglich gehalten. „Das kann ich mir vorstellen. Das heißt aber, dass du nicht übrig bleibst. Sehen wir mal, was bei mir rauskommt.“ „Hast du noch keine Einladung?“ „Doch jede Menge, aber irgendwie ist niemand dabei mit dem ich gerne hingehen würde. Wahrscheinlich gehe ich allein für fünf Minuten.“ „Na das glaub ich dann doch nicht. Aber ich muss Schluss machen. Gute Nacht.“ „Träum was Schönes.“ Ich legte auf und machte mich wieder an meine Absagen. Dabei musste ich immer wieder daran denken, dass Sasuke Hinata eingeladen hatte. Ich würde ihn morgen darauf ansprechen müssen um sicherzustellen, dass es kein Scherz war.
„Sag mal“, fing ich etwas unsicher am nächsten Morgen an, als ich mit Sasuke auf unserem Weg zur Schule war; „hast du wirklich Hinata zum Ball eingeladen?“ Sasuke blieb überrascht, ja fast schon erschrocken stehen. „Woher…“ „Hinata hat es mir erzählt. Aber eins will ich dir sagen, Mister Womanizer. Sie macht sich Hoffnungen und wenn du sie verletzt dann drehe ich dir mit Vergnügen den Hals um.“ „Keine Angst, werde ich nicht. Seit wir damals zusammen unterwegs waren muss ich immer an sie denken und ich hoffe, dass wir uns auf dem Ball vielleicht näher kommen“, gestand er schließlich. Mir rutschte fasst ein ‚wie süß‘ raus, aber das überließ ich dann doch lieber Ino, auch wenn die das gar nicht süß finden würde.
Als wir ankamen war deutlich zu erkennen, dass die Vorbereitungen für den Ball begonnen hatten und damit auch die Zeit für die Einladungen. Viele Mädchen tuschelten schon wer von wem eingeladen wurde und wer schon wem zugesagt hatte. Eher gelangweilt warf ich meine Absagen in die jeweiligen Fächer und machte mich auf den Weg in die Klasse. Während von Ino und Sakura jede Spur fehlte erwartete mich eine bekümmert dreinschauende Hinata. „Kleine, was ist denn los?“, fragte ich sie und verfiel in meinen Muttermodus, wie es Ino auszudrücken pflegte. „Ich weiß nicht, irgendwie glaube ich, dass ich mich gestern zu sehr gefreut habe. Was ist wenn das alles nur ein Scherz ist.“ „Ach Kleine, was glaubst du habe ich Sasuke heute Morgen als erstes gefragt. Du hättest sehen müssen wie der sich erschrocken hat, dass jemand davon weiß.“ Ich verwandelte mein innerliches breites Grinsen in ein sanftes Lächeln für Hinata. Die lächelte dankbar zurück und fiel mir vor Freude um den Hals. „Yumi, wir haben ein Problem“, ertönte plötzlich Temaris Stimme von der Tür. Seufzend befreite ich mich aus Hinatas Umarmung, erhob mich und schlenderte dann zu Temari. „Was ist los?“, fragte ich. „Gaara ist los. Du weißt doch, dass er neu ist und deshalb noch kein Mädchen kennt, aber er soll doch auch den Ball erleben und da er nicht allein hin will dachte ich vielleicht, dass du…“ „Halt, stopp, Auszeit. Ich soll mit Gaara auf den Ball gehen nur weil du willst, dass er geht?“ Temari nickte und setze ihren Dackelblick auf. „Ok, wenn er mich bis einen Tag vor dem Ball freiwillig fragt gehe ich mit ihm. Ob schriftlich oder persönlich ist dabei egal. Ansonsten kannst du es vergessen. Und vergiss nicht. Freiwillig. Hat Shikamaru dich eigentlich schon gefragt?“ Jetzt war es Temari die vor Überraschung und Schrecken große Augen machte. „Ja, aber woher…“ „Weißt du, manchmal bemerke ich Sachen nicht, aber dass ihr beide verknallt seid sehe ich sogar noch als Blinde.“ Damit machte ich mich wieder auf den Weg in die Klasse und zu Hinata.
Die nächsten Tage vergingen und nun war es schon der letzte Tag vor dem Ball. Gaara hatte ich dank Temaris Hartnäckigkeit häufiger getroffen, doch wirklich viel geredet hatten wir nicht und er hatte mich auch nicht eingeladen. Doch als ich heute vor dem Nachhause gehen noch einen Blick in mein Fach warf entdeckte ich, dass etwas nicht ganz so lag wie es sollte. Als ich die ganzen Sachen darin aufhob entdeckte ich ganz unten einen Brief, so als hoffe der Schreiber, dass er nicht gefunden würde. Verwundert schnappte ich mir den Umschlag und öffnete ihn während des Hinausgehens. Ich wäre fast an Sasuke vorbeigelaufen, als ich den Brief zum zweiten Mal las. Es war nicht nur eine Einladung zum Schulball, sondern ein echter Liebesbrief in dem eben auch die Einladung stand. Als ich die Unterschrift sah stockte mir der Atem. Gaara, der Brief stammte von dem Typen, der nur mit mir geredet hatte weil seine Schwester ihn dazu zwang. „He, wo willst du hin?“ Sasuke packte mich am Arm und riss mich damit aus meiner Lektüre. „Entschuldige, ich hatte dich nicht bemerkt. Aber kannst du mir erklären was das soll?“, fragte ich ihn und hielt ihm den Brief unter die Nase. „Ein Liebesbrief?“ „Sehr schön, der Kandidat erhält hundert Punkte und ein Veilchen. Bloß interessant, dass der Brief von Gaara kommt, aber ein paar Zeilen meines Lieblingsgedichts drinstehen und das kennst nur du.“ „Äh…“, begann Sasuke ehe er mir die komplette Geschichte erzählte. Gaara hatte sich in mich verliebt, schon als sich unsere Blick das erste Mal trafen. Da er aber nicht wusste wie er damit umgehen sollte hatte er Temari und später auch Sasuke um Hilfe gebeten. Auch nur aus diesem Grund hatte Temari ihn mir vorgestellt und mich gebeten mit ihm auf den Ball zu gehen. Währenddessen hatte Gaara Sasuke über mich ausgefragt. Sasuke war es schließlich auch, der ihm zu den Gedichtszeilen geraten hatte. Und ich Idiotin war blind und dachte Gaara würde mich nicht mögen. Irgendwie war ich gerührt und dann kam mir wieder unsere erste Begegnung in den Sinn. Wie ich aus dem Fenster sah und unsere Blicke sich trafen. Damals hatten seine Augen nur für diesen einen Moment eine seltsame Faszination auf mich ausgeübt. Als Temari uns einander vorstellt oder uns dazu brachte mit uns zu sprechen war das nie vorgekommen. Warum dann damals? „Siehst du Gaara noch? Da ihr euch ja ziemlich gut zu verstehen scheint werdet ihr eure Anzüge wohl gemeinsam kaufen.“ „Ja, aber warum?“, fragte Sasuke überrascht. Ich zog einen Zettel und einen Kugelschreiber aus meiner Tasche und schrieb schnell ein paar Zeilen. Dann faltete ich den Zettel zusammen und reichte ihn Sasuke. „Gib ihm das bitte von mir. Danke“, rief ich noch ehe ich mich auch schon auf den Weg zu meiner Großtante machte.
„Yumi, was machst denn du hier? Eigentlich bist du erst wieder nächste Woche dazu verdonnert deine arme, alte Großtante zu Besuchen.“ Ich musste über Großtante Kaoris Bemerkung grinsen. Sie wusste, dass meine Mutter nicht sehr geneigt war sie zu besuchen und verlangte es auch nicht. Aber Vater war der Meinung, dass zumindest ich als ihre Großnichte sie regelmäßig besuchen müsse, auch wenn Kaori das nie verlangte. „Weiß ich, aber ich wollte auch nur wissen ob du das Kleid noch hast, das du mir damals gezeigt hast.“ „Natürlich. Du weißt doch, dass ich nur einen Wunsch habe und der ist, dass ich dich einmal in diesem Kleid sehe. Aber wieso willst du das wissen?“ „Weil dein Wunsch morgen in Erfüllung geht, wenn ich mich bei dir fertigmache. Morgen ist unser Abschlussball.“ Kaori musterte mich. Sie sah für ihr Alter noch ziemlich frisch aus und ihn solchen Situationen schien ihr Blick einen zu durchbohren. „Yumi Sato, du wirst doch nicht einen Freund haben?“, fragte sie in gespielt strengem Ton. Ihr Lächeln im nächsten Moment strafte ihren Tonfall lügen und sie zog mich in ihre Arme. Großtante Kaori war besser als jede große Schwester. „Nun ja, nicht wirklich. Nur da ist dieser Neue an unserer Schule. Ich dachte zuerst er kann mich nicht ausstehen, aber heute habe ich dann einen Liebesbrief von ihm in meinem Fach gefunden in dem er mich auch zum Ball einlädt. Und seitdem ich weiß, was er für mich empfindet muss ich immer an diesen Moment denken in dem sich unsere Blicke zum ersten Mal trafen es war irgendwie…irgendwie magisch.“ Kaori lächelte mich an. „Ich glaube ihr beide habt die Liebe auf den ersten Blick kennengelernt. Ach, und ich bestehe darauf, dass du dich hier fertigmachst. Immerhin möchte ich dich einmal in diesem Kleid sehen und dafür ist morgen eine gute Chance.“ Dankbar nickte ich meiner Großtante zu und verabschiedete mich. Ich musste sofort Hinata, Ino und Sakura anrufen und ihnen mitteilen, dass sich der Ort für unser Treffen geändert hatte. Die einzige, die vielleicht nicht so begeistert wäre, würde Ino sein, aber die kannte meine Großtante nicht.
„Ich glaube ich muss meine Meinung über deine Großtante doch ändern“, meinte Ino, während sie die letzten Strähnen ihres Haars hochstecke. „Wieso, was war denn deine Meinung über mich?“, fragte Kaori, die gerade mit einer großen Schachtel hereinkam. Auf Inos Gesicht legte sich ein leichter Rotschimmer und sie drehte sich ertappt zu ihr um. Ich nahm währenddessen die Schachtel und öffnete sie. Hinata sah neugierig zu mir und auch Sakura legte den Pinsel weg. Das Kleid, welches darin lag hätte nicht schöner sein können. Es war aus schwarzer Seide, die jedes Licht zu schlucken schien und sah aus wie eine Korsage, die an einen Rock genäht war. Die Handschuhe waren ebenfalls schwarz. Keiner sagte ein Wort während ich es auspackte und anzog. Als ich mich dann zum Spiegel drehte konnte ich nicht glauben, dass ich die Frau in dem Spiegel war. Das schwarze Haar fiel offen über ihre Schultern. Ihr Gesicht war dunkel geschminkt. Aus dem Spiegel blickte mir eine dunkle, mysteriöse Schönheit entgegen, die zufällig die gleichen eisblauen Augen besaß wie ich, aber niemals ich selbst sein konnte. „Wow Yumi, ich hätte nie gedacht wie schön du bist“, kam es von Ino, die somit das
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