Ballnacht
Schweigen als erste brach. Vielleicht war es doch ich. Als ich meinen ersten Schock überwunden hatte drehte ich mich zu den anderen. Auch sie hatten sich chic gemacht und besonders bei Hinata fiel mir auf, wie hübsch sie aussehen konnte. „Ach was. Ihr seht genauso gut aus“, gab ich schließlich zurück. „Nein, du bist so schön und das Kleid passt zu dir“, meinte Sakura kopfschüttelnd. „Dachte ich mir doch, dass es dir passen würde“, kam es von meiner Tante. „Ja, dass passt dir wirklich. Ich werde nie so schön sein wie du“, meinte dann auch Hinata etwas traurig. „Ach was Kleine, du siehst zum anbeißen aus und außerdem ist er nicht so oberflächlich, dass er dich nur wegen deinem Aussehen mag.“ Hinata lächelte mir dankbar zu, während Ino und Sakura zwischen uns hin und her sahen. Wir hatten ihnen nicht erzählt von wem wir eingeladen wurden. Sicher, Hinata wusste von Gaara und natürlich auch meine Großtante, aber Ino und Sakura hatten noch genug zum tratschen, wenn wir auf dem Ball waren. Ich wusste, dass Ino schließlich Kiba ihr Ok gegeben und Sakura sich für Naruto entschieden hatte. „Ich glaube, wenn ihr nicht zu spät kommen wollt solltet ihr los“, riss uns Kaori aus unseren Gedanken. Sakura schminkte sich noch fertig und Ino überprüfte noch einmal ihre Frisur und dann machten wir uns auf den Weg zum Ball.
Ino und Sakura hatten nicht schlecht gestaunt, als sie neben Naruto und Kiba Sasuke entdeckten, der wie selbstverständlich Hinata begrüßt hatte. Trotzdem waren sie nicht über sie hergefallen und ich wusste, dass sie sich insgeheim für sie freuten, auch wenn sie es nie zugeben würden. Gaara hatte ich draußen nicht entdeckt und so ging ich alleine hinein. Eine Treppe führte hinunter und an deren Ende sah ich Gaara im Gespräch mit seinem Bruder. Kankuro entdeckt mich zuerst, hörte auf zu reden und starrte mich an, dann wandte sich auch Gaara um, der bis jetzt mit dem Rücken zu mir gestanden hatte. Er erstarrte mitten in der Bewegung und sah mich an. Hätten sich meine Füße nicht von allein bewegt wäre ich wohl auch stehengeblieben. Allerdings, weil ich mich wieder in seinen Augen verlor, in seinen wunderschönen jadegrünen Augen. Auch die anderen Gespräche verstummten langsam und bald hatte ich das Gefühl von jedem angestarrt zu werden. Gaara streckte mir die Hand entgegen um mir die letzten Stufen hinab zu helfen. Es war zwar nicht nötig, aber eine nette Geste. „Ich hoffe ich habe dich nicht zu lange warten lassen“, meinte ich mit scheuem Lächeln. „Nein, aber du bist wunderschön“, sagte er leise. Ich spürte wie ich errötete. „Willst du tanzen?“, fragte er dann und ich nickte. Noch immer hielten mich seine Augen in ihrem Bann und ich brachte kein weiteres Wort heraus. Als er mich auf die Tanzfläche zog begann gerade etwas Langsames. Er legte seine Hände an meine Hüften und ich legte meine Arme um seinen Hals. Alles um uns schien zu verschwimmen. Da waren er und ich und viel weiß, aber niemand sonst. Ich merkte nicht wie wir uns immer näher kamen, bis seine Lippen schließlich sanft und etwas zögerlich die meinen berührten. Für einen Moment war ich überrascht, doch dann erwiderte ich den Kuss. Als das Lied sich dem Ende neigte kehrte ich allmählich wieder in den Raum zurück. Erst vor einem Moment hatten Gaara und ich unseren Kuss gelöst und ich spürte schon wieder, wie wir von den meisten angestarrt wurden. Da es mir langsam etwas auf die Nerven ging, wie alle jeden meiner Schritte und die Jungs auch die Gaaras verfolgten zog ich Gaara mit mir nach draußen in den Garten. Dort schienen wir die einzigen zu sein. Er legte mir sanft seinen Arm um mich. Noch immer hatten wir kein Wort gesagt, doch das brauchten wir auch nicht. Wir genossen es einfach zusammen zu sein. Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter. Als ich ihn noch einmal kurz hob entdeckte ich ein Pärchen auf einer Bank. Im nächsten Moment entdeckte ich, dass es sich um meine beste Freundin und meinen besten Freund handelte, die heftigst rumknutschten. Mit einem Lächeln lehnte ich meinen Kopf wieder an Gaara. Ich fühlte mich einfach glücklich. Ich hatte meine Liebe auf den ersten Blick gefunden - nach Kaori die einzig wahre - und auch Hinata hatte ihr Glück gefunden. Als ich schon dachte es könnte nicht mehr schöner werden entdeckte ich eine Sternschnuppe am Himmel und fragte mich, was ich mir eigentlich noch wünschen sollte.