Games World I: Charlie und Pikachu (Remake)
Prolog
In einer nicht allzu fernen Zukunft spielen Videospiele eine wichtigere Rolle in der Welt. Nicht nur, dass sie zur Unterhaltung der Leute dienen, man kann von seinem öden Leben flüchten und in der virtuellen Welt sein, wer man sein möchte. Zu diesem Zweck wurden mehrere Server mit virtuellen Welten erschaffen und von einem einzigen, riesigen Supercomputer verwaltet. Dieser Computer befindet sich im Bionic Tower und wird jeden Tag von den Mitarbeitern der Bionic Gesellschaft kontrolliert, damit auch alles glatt läuft.
Die Programmierer der Welten genossen unter der Bevölkerung ein hohes Ansehen und nicht selten wurden sie deswegen egoistisch und arrogant. Doch dass dies irgendwann eskalieren würde, hätte niemand gedacht.
***
Ein Mann rannte über die Brücke, während ihm der Regen ins Gesicht peitschte. Er presste ein kleines Paket dicht an sich, damit es nicht allzu sehr nass wurde. Stets war er sich seinen Verfolgern bewusst und bald darauf hörte er die Reifen eines Wagens hinter sich quietschen, als er zum stehen kam.
„Bleib stehen und rück die Dokumente raus!“
Der Man drehte sich rum und als es kurz aufblitzte, wurde sein grimmiges Gesicht erhellt. Seine schwarzen Augen starrten den Fahrer des Wagens, der eine Schusswaffe in der Hand hielt, feindselig an.
„Diese Dokumente gehören an die Öffentlichkeit! Was, ihr verbrochen habt, dass… dass widert mich an.“
„Ach ja? Ich habe gehört, dass der Boss dich geschmiert hat, damit du die Klappe hältst. Ist so etwas nicht eigentlich auch schlimm?“
„Ich… ich wusste da noch nicht, was ihr getan habt! Außerdem habe ich ihm das Geld zurück gegeben, als ich es erfahren habe!“
Der Mann mit der Waffe schüttelte nur den Kopf und lachte verächtlich.
Ein weiterer Mann stieg aus, er rauchte eine Zigarette.
„Selbst wenn, Zero, was willst du jetzt tun? Willst du wegrennen? Wir haben einen Wagen, damit können wir dich einfach überfahren, wenn wir wollen. Und glaub mir, ich würde es wollen“, sagte der Fahrer.
Der Mann namens Zero sah unsicher die Brücke runter.
„Ach komm schon!“, rief jetzt der Raucher, wobei der die Zigarette austrat, „du willst doch nicht etwa springen? Das wäre dein Tod und selbst wenn du es überleben solltest, die Dokumente sind futsch und nützen dir nichts mehr.“
Zero wich einen Schritt zurück und sagte leise: „Wenn ich das Paket in meinen Regenmantel stecke, könnte es vielleicht unbeschädigt bleiben, er ist wasserdicht. Und auch wenn ich sterbe, man wird meine Leiche bestimmt finden und dabei die Dokumente entdecken. Dann sieht es schlecht für euch aus.“
„Erschieß den Idiot.“
Genau das tat der Fahrer.
Die Kugel bohrte sich durch Zeros Auge, das Andere starrte weit aufgerissen in die Luft. Er taumelte und fiel rücklings von der Brücke.
Der Fahrer stürzte zu der Brüstung, sah ins Meer und fragte seinen Kollegen: „Verdammt, was jetzt?“
Sein Partner blieb ganz ruhig: „Nicht schlimm, Zero hat nur geblufft, hier findet ihn eh niemand. Und falls doch, was soll’s. Nur eine weitere Person, die einer Straßengang zum Opfer gefallen ist. Die Dokumente wird man nicht finden, die sind mittlerweile aufgeweicht. Lass uns gehen und dem Boss Bescheid sagen.“
Sie stiegen ins Auto und fuhren weg. Und unten, im Meer, trieb der Körper von Zero, zwar nicht mehr bei Bewusstsein, aber immer noch am Leben.