Ein verändertes Leben

Fabian= großen Ärger

Es sind schon einige weitere Tage vergangen und es hat sich nicht besonders viel in unserer Klasse verändert und die neuen sind auch nicht viel aufgefallen. Das heißt Washiza ist nicht viel aufgefallen. Fabian war eher genau das Gegenteil. Er fiel im Unterricht auf, in der Pause und er war immer in irgendwelchen Prügeleien verwickelt. Streng genommen war er ein totaler Hitzkopf. Washiza war mehr für sich und stand oft Abseits. Ab und zu hielt er Fabian zurück, wenn er sich wieder irgendwo einmischen wollte, was bei ihm immer in einer Schlägerei endete. Ich habe noch kein Wort mit den beiden geredet, obwohl ich sie eigentlich etwas besser kennen lernen will. Es war die zweite große Pause und wir standen auf dem verschneiten Schulhof. Ich biss in mein Pausenbrot und schaute rüber zu Fabian, der mit ein paar anderen Jungs so eine Mischung aus Fußball und Kick-Boxen spielte. Wie können die an so einen nur Spaß haben?, fragte ich mich. „Hey, Lyndsay!“, rief Romy. Ich folgte der Stimme und fiel fast um vor Schreck. Romy machte bei diesem idiotischen Spiel mit und sie schien eine Menge Spaß zu haben. „Was machst du da Romy?“, fragte ich verdutzt. „Ich spiele Fußboxen!!! Das ist voll geil! Mach mit!“, forderte sie mich auf. Ich dachte nicht mal dran. So ein dummes Spiel. Die hauen sich gegenseitig um und finden das auch noch lustig. „Nein! Ich gehe zum Kiosk! Willst du auch was?“, fragte ich sie. „Ja! Ähm…. ein Käsebrötchen! Aua!!! Spinnst du? Das tat weh! Na warte!“, schrie sie als Fabian ihr gegen das Schienbein trat um den Ball zu bekommen. Ich schüttelte nur den Kopf, holte mein Geld und machte mich auf den Weg zum Kiosk. Kurz bevor ich das Schulgebäude betrat, fiel mir eine Person in den Augenwinkel auf. Das ist doch Washiza, dachte ich. Er steht da ganz alleine. Hm… soll ich mal zu ihm gehen?, fragte ich mich und nach kurzem Überlegen entschloss ich mich dazu zu ihm zu gehen. Er stand ganz lässig an der Wand gelehnt und schaute den anderen bei diesem komischen Spiel zu. „Hey…“, sagte ich vorsichtig. Er schaute mich kühl an. „Warum stehst du hier ganz alleine?“, fragte ich weiter. Noch immer schaute er mich kühl an, sagte aber dann mit ruhiger Stimme: „Ich bin gerne alleine.“ „Warum spielst du nicht wie die anderen Jungs Fußball?“, bohrte ich weiter nach. „Warum sollte ich. Außerdem ist das doch kein Fußball. Die hauen sich gegenseitig die Köpfe ein.“ Da hat er Recht, dachte ich. Plötzlich hörten wir einen lauten Schrei: „Ahhh! Bist du nicht mehr ganz dicht? Lass mich sofort los du Spinner!“ Ich und Washiza wurden aufmerksam und schauten in die Richtung von der der Schrei kam, nämlich vom Fußballplatz. Als ich in die Richtung guckte erschrak ich. Fabian hatte einen anderen Jungen im Schwitzkasten. Diesen schien es nicht so ganz gut zu gehen. Ich vernahm ein leises, aber doch sehr deutliches Grummeln von Washiza. Dann machte er sich auf den Weg um Fabian von dem anderen Jungen wegzubekommen. Er schaffte es mit Leichtigkeit und schlürfte Fabian an der Kapuze hinter sich her. „Du Penner! Kannst du dich nicht einmal zurück halten?“, begann der Schwarzhaarige zu schimpfen. „Der Typ hat doch angefangen!“, verteidigte sich Fabian. Der Junge der von Fabian in den Schwitzkasten genommen wurde, zeigte diesen gerade den Mittelfinger. Fabian wurde knallrot und wollte auf den Jungen losstürmen, aber Washiza hielt ihn so fest, dass er sich nicht mehr bewegen konnte. „Wenn du jetzt auf den Jungen losstürmst hast du ein Problem mit mir, Fabian“, drohte dieser mit leiser aber doch sehr ernster Stimme. Fabian schluckte und entschied sich dann sich zu beruhigen. Oh Mann!, dachte ich nur, ieso ist Fabian nur so ein Spinner? Ich machte mich dann auf den Weg zum Kiosk. Als ich zurück zu Romy kam, sah ich wie sie sich ihr Bein hielt. „Was hast du denn gemacht?“, fragte ich ironisch. „Ich habe ein total idiotisches Spiel gespielt“, sagte sie und ich musste vor Schadenfreude schmunzeln.
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