Ein verändertes Leben
Die Party und eine unangenehme Erfahrung
Nun war es Samstag. Der Tag an dem die Party stattfinden sollte. Ich freue mich so! Das wird sau geil!, dachte ich während ich mich vor dem Spiegel betrachtete. Ich hatte mir eine blaue Hotpan angezogen und darunter eine schwarze Strumpfhose. Dazu habe ich mir ein hautenges schwarzes T-Shirt angezogen. Meine blonden Haare habe ich mir zu einem Pferdeschwanz gebunden. Meine schwarzen Augen habe ich mir dunkel geschminkt. Ich sehe gar nicht mal so schlecht aus. Eben genau für eine Party! Ich blies mir meinen Pony aus dem Gesicht und guckte dann mit einem Lächeln auf die Uhr. 19.30 Uhr… ich muss mich langsam auf den Weg machen. Ich zog meinen schwarzen Wintermantel an und ging dann aus dem Haus.
Als ich bei Romy ankam, klingelte ich und ein gewisser Phil öffnete mir die Tür. „Hallo, Blondi!“, begrüßte er mich. „Hi, Spargeltarzan! Ich dachte, du darfst nicht auf die Party und sollst dich in dein Zimmer verdünnisieren!“, sagte ich frech. „Joa…ich habe nochmal mit meiner Schwester gesprochen und bin jetzt offizielle Aufsichtsperson.“ Ich runzelte meine Stirn: „Offizielle Aussichtsperson? Na dann mal viel Spaß!“ „Danke, den werde ich haben!“, lachte er und wir gingen zusammen ins Wohnzimmer. Überall waren Leute und viele Lichter leuchteten. Die Musik war auf volle Pulle gestellt und die Ersten liefen schon mich Bierflaschen rum. Zufrieden guckte ich auf die Discokugel, die Washiza aufgehängt hat. Supi! Sie hängt noch!, dachte ich zu frieden. Plötzlich wurde ich von hintern angerempelt. „Hey, Lyndsay! Auch schon da?“, fragte Romy, „Man! Du bist wohl verrückt! Zieh doch den dicken Wintermantel aus!“ Den hatte ich ganz vergessen. Ich rannte schnell in den Flur, zog ihn aus und kam dann wieder. „Wow! Nicht schlecht! Du siehst gut aus!“, schrie Romy, denn die Musik wurde jetzt noch lauter gestellt. „Danke!“, schrie ich zurück. Dann verschwand Romy in der Menge. Hm… wo sind denn Fabian und Washiza abgeblieben? Ich guckte mich um. Fabian hing an der Bar ab und Washiza… ich dachte ich gucke nicht recht. Warum sitzt er auf einem Stuhl und guckt nach draußen? Ich entschloss mich auf ihn zu zugehen. „Hey“, sagte ich, da die Musik in der Ecke nicht so dröhnte, „Warum sitzt du hier und bist nicht bei der Party?“ Er zeigte keine Reaktion. Ich beugte mich weiter zu ihm runter. „Washiza?“ Damit holte ich ihn aus seinen Gedanken. „Hm…“, machte er nur. „Was ist los?“, fragte ich. „Lyndsay? Kannst du Fabian sagen, wenn du ihn siehst, dass er zu mir kommen soll?“ „Ähm…ja klar, aber warum?“ „Es ist etwas Wichtiges.“ Ich erschrak innerlich. Seine Stimme klang so ernst. Viel zu ernst. Was ist nur passiert?, fragte ich mich. Ich suchte Fabian auf und sagte ihm das, was ich ihm sagen sollte. Er ging auch sofort zu Washiza. Ich setzte mich ein Stück entfernt von den beiden auf einem Stuhl. Ich wollte wissen was da los war. Ich sah wie Fabian sich zu Washiza runter beugte. Dieser flüsterte ihn etwas ins Ohr, dann zeigte er nach draußen. Fabian folgte seiner Hand und plötzlich wurde er kreidebleich. Sein Blick zeigte so unterschiedliche Gefühle, dass es mein Blut in den Adern gefrieren lies. Sein Blick zeigte, Angst, Panik, Wut, Erschrockenheit. Was hatte Washiza ihn da nur gezeigt.
Ein paar Stunden sind schon vergangen und die beiden Jungs verhielten sich äußerst merkwürdig. Romy war schon angetrunken und laberte nur Müll. Mir wurde das alles zu blöd, was hatten die beiden Jungs nur? Was war da draußen? Ich habe öfter aus dem Fenster geguckt, habe aber nichts gesehen, außer die weißen Schneeflocken und die Dunkelheit der Nacht. Ich entschloss mich raus zu gehen, um zu gucken was da war. Ich zog mir meinen Mantel an und ging raus auf die Straße. Ich sah mich um. Guckte nach vorne, nach hinten, nach links, nach rechts, nach oben und nach unten. Nichts. Hier war absolut gar nichts. Warum war Fabian dann so geschockt gewesen? War das nur gespielt? Nein, ganz sicher nicht. So einen Blick könnte keiner gespielt aufsetzten. Aber was war es dann? Ich war ein Stück weit gelaufen und konnte das Haus schon nicht mehr sehen. Auf einer großen Wiese lies ich mich in den Schnee fallen und fuhr sofort wieder hoch, als ich ein Geräusch hörte. Was war das?, fragte ich mich. War das Einbildung? Doch da war es schon wieder zu hören. Es war ein… ja, es war ein leises Lachen. Es hörte sich nicht gerade freundlich an, im Gegenteil es hörte sich… gefährlich und drohend an. „Wer ist da?“, fragte ich in die Stille. Ich merkte wie mein Herz anfing schneller zu klopfen und als dieses Lachen noch einmal und viel lauter ertönte, bekam ich es mit der Angst zu tun. „Wer ist da?“, fragte ich erneut. Schon wieder hörte ich dieses fiese Lachen. Es war hinter mir. Ich drehte mich blitzschnell um. Da war niemand. Wieder hörte ich das Lachen hinter mir und wieder drehte ich mich um. Da war nichts. Ich merkte wie meine Beine weich wurden. Ich muss hier weg! Dachte ich schon fast panisch. Ich drehte mich um und wollte zurück zu Romys Haus laufen, als dieses Lachen auf einmal vor mir ertönte. Ich sah, wie der Schnee langsam ein Lebewesen zeichnete. Es wurde immer sichtbarer, bis ich es schließlich komplett sehen konnte. Ich riss meine Augen auf und taumelte ein paar Schritte zurück. Vor mir stand ein Monster, dass ungefähr dreimal so groß war wie ich selbst. Seine roten Augen funkelten durch die Dunkelheit. Seine Krallen waren deutlich zu sehen und ich konnte auch den Umriss seiner Flügel erkennen. „Was…was bist du?“, brachte ich mit voller Mühe hervor. Das Monster lächelte. „Ich bin ein Hollock und du bist mein Opfer“, sagte es mit einer grässlichen Stimme. Das war für mich das Stichwort um die Beine in die Hand zu nehmen und mich aus dem Staub zu machen. Doch das Monster tauchte immer wieder vor mir auf. Was mache ich jetzt? Es wird mich erledigen!, dachte ich verzweifelt. Wieder rannte ich los, das Monster tauchte vor mir auf, ich drehte um und wieder stand das Monster vor mir. „Was willst du von mir du Monster?!?“, schrie ich. Meine Stimme zitterte. „Ich bin kein Monster! Ich bin ein Hollock und ich will deine Seele“, sagte der Hollock lachend. „Was? Meine Seele?“, sagte ich leise. Ich war Kreidebleich im Gesicht. Was jetzt? Was soll ich denn nur tun?, fragte ich mich immer und immer wieder. Plötzlich zog das Monster mir meine Beine weg und ich landete im Schnee. „So und nun her mit deiner Seele!“, befahl es mir und legte mir eine Hand auf meinen Bauch. Ich merkte, wie es eng wurde. Eng in meinem Körper. Ich merkte wie der Hollock versuchte meine Seele zu nehmen. Mir wurde kalt. Was jetzt?, fragte ich mich. Da spürte ich wie die Hand des Hollocks von mir weggerissen wurde und wie er auch damit meine Seele los lies, die sofort wieder in meinem Körper ging. „Lass das!“, schrie eine bekannte Stimme. Sie war zornig und wütend. Meine Augen waren nur noch halb offen, aber ich konnte etwas erkennen. Eine Person. Komplett in schwarz und mit einem Schwert in der Hand. Wieder lachte der Hollock. „Ahhh… Washiza! Dich gibt es also auch noch!“ Washiza fand das gar nicht zum Lachen. Sein Blick war wütend. „Ich habe dich eben schon gesehen! Was zum Teufel machst du hier?“, fragte dieser. „Was ich hier mache? Ich hatte Hunger!“, sagte der Hollock. Washizas Augen verengten sich und sein Blick verfinsterte sich noch mehr. „Du Monster“, sagte er ernst. „Was du spinnst wohl! Ich bin kein Monster!“ „Ach und wie nennst du eine Bestie, die einfach die Seelen anderer Lebewesen frisst?“ „Einen Hollock!“ Nun wurde auch der Hollock zornig. „Und warum ausgerechnet diese Seele in dieser Welt?“ Der Hollock leckte mit der Zunge über seine Lippen: „Weil diese Seele einfach zu köstlich riecht.“ „Verzieh dich!“, schrie Washiza und ging auf das Monster zu. Deises wollte ausweichen, doch Washiza war zu schnell und mi einem Schwung war der Hollock in zwei geteilt. Mehr konnte ich nicht mehr sehen, denn vor meinen Augen verschwamm alles und schließlich wurde es schwarz. Ich fühlte nur noch die Kälte des Schnees.