Die Begegnung

Die Begegnung

Mal wieder typisch ich. Kaum hatten die Sommerferien angefangen, schon hatte ich mir eine Erkältung mit Fieber und allem drum und dran eingefangen. Normalerweise würde ich nur noch Trübsal blasen, doch dieses Mal nicht. Im Gegenteil, ich war sogar froh, dass ich gestern in meinem Zimmer bleiben musste. Wäre ich nicht dort gewesen, hätte ich ihn wahrscheinlich nie kennen gelernt.

Gestern Mittag stand ich hier, am Fenster meines Zimmers und schaute auf die Wasserstraßen, die überall in der Stadt zwischen den Häusern, Straßen und Wegen entlang flossen. Das Wasser glitzerte so, als ob Milliarden, kleiner Diamanten in die klare Oberfläche eingelassen wären. Da kam er. Langsam ruderte er mit seinem kleinen Boot an meinem Haus vorbei. Als er mich bemerkte, hielt er an und lächelte.
“Hallo! Ich bin Tyson. Ich bin gerade hier hin gezogen.”, begrüßte er mich.
“Hallo! Ich heiße Resa.”, stellte ich mich vor.
Der Junge hatte kurze, bronzefarbene, zerzauste Haare und braune Augen.
Er fragte mich, warum ich bei dem schönen Wetter in meinem Zimmer sei und ob ich ein Bisschen mit ihm durch die Stadt fahren wollte. Traurig schaute ich auf meine Füße und murmelte: “Ich würde ja gerne … aber ich kann nicht. Ich bin krank.”
Enttäuscht schaute Tyson mich an. Plötzlich hellte sich seine Miene auf und er fragte mich, ob er mich am nächsten Tag noch ein Mal besuchen könnte. Fröhlich bejahte ich und er versprach, auf jeden Fall zu kommen.
Den restlichen Tag unterhielten wir und über alles mögliche.
Als es langsam dunkel wurde, verabschiedeten wir uns voneinander und Tyson versprach nochmals, wieder zu kommen. Dann fuhr er nach Hause.

Nun stand ich an meinem Fenster, blickte auf die Wasserstraßen, die im Licht der Sonne glitzerten, und wartete darauf, dass Tyson, wie am Tag zuvor an meinem Fenster auftauchen würde.
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