Dunkelste Vergebung

Kapitel 1

Vorwort:
Hallo,
na, neugierig geworden? Gut, ich würde an deiner Stelle zuerst dieses Video (http://www.youtube.com/watch?v=pixcJH_hxAM) zu dieser Geschichte anschauen, denn dann wird es wirklich interessant, worum es in diesem Buch geht!
Verzeiht mir die Fehler, falls ich welche drin habe... habe noch keinen Beta gefunden :)

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Dunkelste Vergebung

Bree blickte in die schwarzen Augen
und betrachtete die roten Punkte,
die wie Sterne um die Iris herum leuchteten.
Keine Seele, flüsterte der Junge ihr zu.
Blut tropfte aus seinem Mund. Keine Schmerzen.

Herbst
Kapitel 1.

Etwas hatte sich verändert. Die Nacht wurde mit einem Mal tiefer. Die Sterne leuchtender, jeder Windhauch schärfer. Ich wusste nicht woran es lag, aber ich spürte es mit jeder einzelnen Faser meines Körpers. Meine Hände, die einen leeren Plastikbecher umklammerten, fingen an zu zittern und ich hörte das feine Material unter dem Druck meiner Finger kläglich knistern. Mein Herz flatterte schnell in einer dunklen Vorahnung, die ich beim besten Willen nicht verstehen konnte. Ich schloss die Augen und bohrte meine Fingernägel in die weiche Haut meiner Handfläche. Irgendwo in der Ferne erklang ein lauter, verheißungsvoller Krähenruf, der mich bis ins Mark durchdrang. Er schien immer näher zu kommen, immer kreischender, immer schmerzlicher zu werden und erreichte mich schließlich im selben Augenblick wie eine angenehm vertraute Stimme.
„Bree?“
Erschrocken zuckte ich zurück, mit einem Mal wieder in der Gegenwart. Einige Sekunden huschte mein Blick verwirrt über den in die Dunkelheit getauchten Spielplatz, bis er sich schließlich auf die Besitzerin der Stimmer fixierte.
„Briana!“
Besorgt legte Elle Morgan, meine beste Freundin, ihre Hand auf meine Schulter und musterte mich.
„Alles in Ordnung bei dir?“
Noch immer leicht benebelt nickte ich und fasste mir an den Kopf.
„Ja... also es ist eine Kleinigkeit, nicht der Rede wert“ erwiderte ich unsicher lächelnd
Man sah Elle an, dass sie meine seltsame Stimmung ganz sicher nicht für eine Kleinigkeit hielt und dass auf mich nach der Halloween- Party, auf der wir uns gerade befanden, ein ernstes Gespräch wartet. Kommentarlos drückte sie mir ihre Bierflasche in die Hand.
„Trink!“ forderte sie mich auf.
Gehorsam nahm ich einen Schluck, während sich Ellie, so nannten wir sie, weil ihr Elle zu unpersönlich war, neben mir auf der Parkbank gemütlich machte.
„Danke“ meinte ich und reichte ihr die Flasche zurück.
Schweigend betrachteten wir den randvollen Platz. Es war der 31. Oktober und meine ganze Jahrgangsstufe hat sich hier, in dem alten Stadtpark, versammelt. Nur die wenigstens trugen wirklich Kostüme, obwohl heute Halloween war.
Ich sah meinen Freunden eine Weile zu, wie sie sich gegenseitig aufzogen, lachten, tranken und einfach Spaß hatten. Ich war stolz auf mich. Diese Party war meine Idee gewesen und sie schien im vollem Gange zu sein. Trotz unserer Umgebung.
Denn der nächtliche Park wurde nicht erleuchtet und so umfing uns tiefe Dunkelheit.
Und genau wegen dieser Dunkelheit habe ich zuerst gedacht ich sehe nicht richtig, als mein Blick einen schwarzhaarigen Jungen streifte.
„Wer ist das denn?“ fragte ich Ellie gereizt. Diese Party war ausschließlich für die elfte Jahrgangsstufe der A.J. Dimond High School.
Doch sie warf mir einen verwirrten Blick zu. Dann drückte sie mir abermals ihr Getränk in die Hand.
„Trink!“
Ich verdrehte die Augen.
„Ich meine das ernst! Der gehört doch nicht zu uns!“
„Bree, hallo? Das ist Eathan! Seit Anfang der High-School-Zeit in unserer Parallelklasse B!“
Als ich sie verständnislos ansah, nahm sie mir die Flasche wieder ab.
„Okay, Liebes, heute doch lieber keinen Alkohol mehr für dich!“
Ich schnalzte missbilligend mit der Zunge. Als würde das am Alkohol liegen! Ich habe ja kaum welchen getrunken.
„Ellie, ich bin Jahrgangsstufensprecherin – ich kenne hier alle! Aber ihn habe ich noch niemals gesehen!“, widersprach ich deswegen heftig.
Hoffnungslos zuckte Ellie mit den Schultern.
„Lass uns zu ihm rübergehen“ schlug sie deshalb vor und zog mich auf die Beine.
Mittlerweile hat sich Charlie Stone zu ihm gesellt und die Jungs unterhielten sich.
„Elle!“ rief Charlie in seinem süßen Australier-Akzent und streckte theatralisch die Hände nach ihr aus.
Geschickt schlüpfte Ellie unter seinen Armen hindurch und umarmte stattdessen diesen Eathan, während sie Charlie frech angrinste.
Der drehte sich jedoch ohne lange zu zögern mir zu.
„Briana!“
Ich lächelte ihn an und ließ mich von ihm umarmen.
„Na, Jungs? Alles klar?“ fragte ich als ich mich von Charlie löste, während sein Arm immer noch locker um meine Taille lag.
„Ja...“ murmelte Charlie und verbarg seine Nase in meinen Locken, wie er das immer macht.
Eine dumme Angewohnheit von früher, mit der sich Harvey Crane wohl niemals anfreunden wird.
„Uh!“ Ellie grinste und richtete sich auf „Da vorne ist Christopher gerade angekommen, ich geh mal rüber...“
Und schon war sie weg.
Charlies Finger bewegten sich nervös auf meiner Mitte und er flüsterte.
„Christopher ist nicht allein“ er beugte sich noch mehr zu mir runter „Sagtest du nicht Harvey kommt nicht?“
Ruckartig drehte ich mich um und hörte vor Schreck auf zu atmen. Vergessen war dieser merkwürdige Eathan und Charlies Hand um mich.
Sein Blick fand meinen und mein Herz blieb eine Sekunde lang stehen, wie immer wenn er mich ansieht.
Und als seine Augen meine losließen, geschah etwas, das meinem glücklichen Leben für immer ein Ende setzen sollte...
Er war so schnell bei mir, dass ich seine Bewegungen kaum wahrgenommen habe. Grob packte er meinen Oberarm und zog mich so weit es ging von Charlie weg.
Mit einem kurzen Blick zurück, vericherte er sich, dass Christopher Ellie ebenfalls beschützend an sich gezogen hatte.
„Wer ist das, Bree?“ zischte er mir leise zu und zeigte auf Eathan, der uns misstrauisch musterte.
Einen Moment lang war ich sehr erstaunt, dann breitete sich pure Erleichterung in mir aus. Gott sei Dank, ich bin nicht verrückt und auch nicht betrunken. Dieser Eathan ist nicht in der Elften, zumindest nicht auf der Dimond!
„Eathan“ sagte ich dennoch „Es freut mich, dass du ihn nicht kennst, denn alle anderen scheinen mich auf den Arm nehmen zu wollen. Sie behaupten er geht in unsere Parallelklasse!“
Harveys Blick wurde schärfer als er ungeniert Eathan anblickte. Und noch bevor ich es realisiert habe, war er schon bei ihm.
„Verschwinde“
Es war das einzige Wort, das er sagte, doch dieses reichte aus um mein Knie zittern zu lassen. Wieder hatte ich dieses seltsame Gefühl, das etwas anders war, in dieser Nacht. Ich spürte es mit jedem Millimeter meiner Haut, bis in die Fingerspitzen.
„Sofort“ hörte ich Harvey sagen und blickte zu den beiden Jungs. Ich wollte ihm sagen, dass er aufhören sollte. Klar, diese Party ist nur für uns, aber ich fand Harvey übertrieb es ein wenig. Er hätte zumindest netter sein können. Deswegen öffnete ich gerade meinen Mund, als mein Blick ein Paar schwarze Augen streifte.
Mit einem Mal wurden die Geräusche leiser, während ein fürchterliches, nicht enden wollendes Zischen meinen Kopf erfüllte. Mein Körper füllte sich schwach an, als würde ich gleich zusammenbrechen. Alles um mich herum drehte sich, wurde undeutlicher, bis ich nur noch Eathans Augen vor mir sah. Das Zischen wurde unerträglich.
Mit einem schmerzerfüllt gehauchten „Harvey!“ gaben meine Muskeln jegliche Arbeit auf und ich wäre zu Boden gefallen, hätte Charlie mich nicht aufgefangen.
„Bree! Briana!“ hörte ich ihn panisch rufen, doch er hörte sich ganz weit weg an...
„Hol Hilfe!“ schrie Harvey plötzlich so laut, dass ich erschrak. Seine Stimme hörte ich deutlich.
Charlie schien zu gehorchen, denn plötzlich verschwanden seine warmen Hände um mich herum. Stattdessen hielt mich jetzt Harvey. Ich wusste, dass er es war, seinen Duft nach dem Parfüm Hot Water von Davidoff würde ich überall erkennen.
„Hör auf!“ hörte ich ihn sagen. „Hör sofort auf! Sie hat nichts damit zu tun!“
Ich verstand nicht ganz wovon er redete, doch der Schmerz ließ mir keine Möglichkeit darüber nachzudenken. Meine Glieder wurden steif, mein Kopf schwerer, ich spürte weder Wärme noch Kälte, als Harvey die Sätze aussprach, die allem ein Ende bereiteten:
„Hast du nicht schon genug getan? Reite dich nicht noch mehr hinein, hör, verdammt noch mal, auf, dich dagegen zu wehren, rebelliere nicht! Er wird es nicht zu schätzen wissen. Versteh doch, es ist einfach, wie beim Treibsand. Je mehr du dich wehrst, desto schneller wirst du versinken. Also entspann dich und versuch einfach zu leben. Es gibt immer noch Hoffnung!“
Sekundenlang passierte nichts, dann hörte ich ein verächtliches Schnauben.
„Du bist erbärmlich!“
Das waren die ersten Worte, die ich von Eathan Parker gehört habe und sie sollten nicht die letzten sein, das wusste ich ganz genau. Sie waren mit soviel Hass ausgesprochen worden, soviel Trauer, Mutlosigkeit, dass ich unwillkürlich, trotz der Schmerzen, Mitleid mit diesem Jungen hatte.
Mit einem Mal waren sie jedoch wie weggeblasen.
Und während ich mich keuchend vorbeugte, gestützt von Harvey und krampfhaft versucht mich nicht zu übergeben, spürte ich die Blicke dieser schwarzen Augen auf mir ruhen. Beruhigend strich mir Harvey über den Rücken.
„Nicht sie...“ hörte ich plötzlich Eathan flüstern „Zumindest nicht heute...“
Ich spürte einen leichten Windhauch und als ich aufblickte, war er nicht mehr da.
Im nächsten Augenblick hörte ich einen gellenden, qualvollen Schrei, nicht weit von mir entfernt. Das war auch das Letzte was ich wahrnahm, bevor die Dunkelheit mich
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