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,,Ein Blick in meine Träume''

Zitterig stieß Destiney ihren Atem aus und tastete nach dem bennenden Schmerz an ihrem Bein. Scharfkantiges schmales Kupfer umkrallte es und frass sich ins Fleisch, wärend die warme Flüssigkeit roter Farbe in den spröden Asphalt sickerte. Dem Fahrer des Lastwagens stand das Entsetzten ins Gesicht geschrieben als er aus diesem stieg und zu dem Mädchen eilte. ‚Hatte sie die rote Ampel übersehen?‘ versuchte sich schaulustigen Menschen die Situation zu erklären. Der Lastwagenfahrer griff zögernd nach ihrem linken Bein, das sich zwischen den Speichen ihres Fahrrads verfangen hatte und befreite es ganz langsam und vorsichtig von dem Rad. Mit schmerzhaften Aufstöhnen erhob Destiney sich und wischte sich die Schottersteine aus dem Gesicht. Ihre rechte Seite, die den Aufprall abgefangen hatte, war überseht von Schürfwunden. Trotz der Schmerzen, die sie empfand und der Wunden, die sie sich zuzog, schien ihr Gegenüber sichtbar erleichtert. Es hätte nicht viel gefehlt und er hätte sie frontal erwischt. Ihr Körper wäre von der Wucht zerschmettert worden. Das Ende ihres Lebens wäre das gewesen. Eine Schuld, die dem Fahrer täglich vor geführt worden wäre. Niemand würde so eine Last gern mit sich herumtragen, auch kein Lastwagenfahrer. „Können sie dann nicht aufpassen!“ erklag plötzlich seine zornige Stimme nachdem er seine Gedanken gefasst hatte.
Große dunkelrote Augen starten fassungslos zu ihm auf. War sie etwa die jenige, die mit 180 über eine Kreuzung rasen wollte? Ihr Körper schmerzte und ihr Fahrrad war völlig hinüber. Was für ein Mensch, der in einem solchen Augenblick lieber tadelte, anstatt einen Krankenwagen zu rufen. Sie pesste ihre Lippen fest aufeinander um ihre Gedanken nicht nach außen zu kehren. Der Tumult, der zu dem Unfallort gefunden hatte, war ihr unangenehm. „Wären wir jetzt allein, würde ich dich fertig machen“ entkam ihr als unsauberes Zischen, sodass die Silben an ihren geschlossenen Zähnen zerschellten. Destiney wand sich desinteressiert an dieser Unterhaltung einfach um und verfluchte den nächsten Augenblick an dem sie sich auf ihr verletztes Bein stütze. Es schmerzte, aber sie war tapfer. Bis nach Haus war es nicht mehr weit. Das geschrotete Fahrgerät lag wie ein totes Tier auf der Seite und wurde einfach an den Rand der Straße geworfen, damit es den Verkehr nicht länger behindert.

Etwa die doppelte Zeit, die sie sonst gebraucht hätte, trat Destiney durch die Haustür. Das Geräusch der schließenden Tür lockte eine zerrottete Gestallt aus ihrem Zimmer. “Wie siehst du denn aus?” warf sie ihm mit schiefen Grinsen an den Kopf. “Das selbe könnte ich dich auch fragen! Ei jei jei was ist denn mit deinem Bein passiert? Hast es versucht im Mixer zu pürieren?” Destiney warf lieber keinen zweiten Blick auf ihr Bein. Schon der erste hatte ein beunruhigendes Gefühl in der Magengegend verursacht. Dennoch sah es durch das Blut viel schlimmer aus als es sich tatsächlich anfühlte. “So ein Arschloch wollte mich totfahren und hat mich dann auch noch runter machen wollen!” erhoffte sie sich etwas Mitgefühl von ihrem Bruder. Dieser war nur nicht besonders fit, gerade noch wach genug um während des Gesprächs nicht einfach einzuschlafen. “Hast du wieder die ganze Nacht durchgelernt?” seufzend musterte sie die dunkelen Augenringe und die käsige Haut in seinem Gesicht. “Mach dir keine Sorgen Des. Ich bin hellwach” zog er mit einem Gähnen Worte in die Länge und verriet die Unstimmigkeit zwischen Körper und Geist. “Du siehst absolut scheiße aus.” piff sie vergnügt und grinste frech. “Wow. Danke! Bist du zu deinem Freund auch immer so charmant? Ach ne, ich vergaß~” neckte er mit dem selben Grinsen zurück. Das Vergnügen in ihrer Mimik entwich ins Elend. Mit diesem Spruch war er zu weit gegangen. Sie würde dafür ganz bestimmt einen Aufstand anzetteln! Aber nicht jetzt. Das Brennen an ihrem bewegten Bein hatte sie an die Wunde erinnert die es jetzt zu verarzten galt. Am Geländer entlangstützend nahm sie Stufe für Stufe in Angriff. Das erste Mals, dass sie es unpraktisch fand, dass sich das Badezimmer im ersten Stock neben ihrem befand. Sicher hilfreich für dringende Notwendigkeiten, aber in der derzeitigen Situation nichts anderes als eine Qual. Angekommen und abgeschlossen, schob sie die gerissene Kleidung von ihrem Körper und betrachtete das Schauspiel ihrer aufgekratzten Haut. Vorsichtig tupfte sie mit Desinfektionsmittel auf einem Wattebausch die rote Zierung entlang. Ja, wenn sie jetzt einen süßen Freund gehabt hätte, hätte dieser sie sicherlich gepflegt und versorgt, aber vor allem den dicken Idioten vom Lastwagenfahrer ordentlich zusammengestaucht. Das wäre eine Genugtuung gewesen. Letztendlich war es aber leider so, dass sie single war. An machen Abenden machte ihr nichts mehr Angst als der Gedanke daran, dass ‘der Richtige’ wohl nie kommen würde. Ihre rebellische Art schreckte die meisten Typen ganz einfach ab. Des empfand sich selbst auch nicht als süß und schutzbedürftig. Sie war stark und leidenschaftlich. Eine Frau mit Willen und der Power um diesen durchzusetzen. Mit leisem Knurren erwischte sie sich wie der Blick auf den Spiegel gerichtet war und statt sich auf die Wunde zu konzentrieren lieber ihren Körper durchgängig musterte. Na und?! Sie war halt kein typischer Männerschwarm. Lieber ein Mensch mit Charakter als eine dieser aufgedonnerten Tussis oder dieser scheinheiligen suche-Beschützer-Püppchen. Sie war ja hübsch, aber nicht jeder Junge traute sich an ich Kalibier heran. “Der Richtige, wird es” flüsterte sie ihrem Spiegelbild zu worauf hin sie ein Lächeln erntete.
Etwas anderes, das sich bewegte, zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. Eins dieser Püppchen kam gerade die Straße entlang. Durch die Spiegelung der Oberfläche sah es so aus als würde sie gehen, was Des mit Sicherheit auch lieber gewesen wäre, aber umgedreht und direkt durch das Fenster geblickt erkannte sie, dass das Mädchen geradewegs nach Hause tänzelte. Mimi Colary, im Gegensatz zu Destiney war sie die Verkörperung von Niedlichkeit. Die Jungs standen total drauf sich bei ich als Beschützer aufzuspielen und fühlten sich auf einmal unglaublich stark. Aber der Junge, den dieses Getue am meisten gefiel ging neben ihr her und wich keinen Augenblick mit seiner Aufmerksamkeit von Mimi. ‚Die ganze Familie hat nen Totalschaden‘ dachte Des amüsiert und beobachtete wie sie zwei Häuser weiter auf das Gründstück bogen und damit aus ihrem Sichtfeld verschwanden.
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