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Das Spiel mit der Zeit
Seit einer geschlagenen Stunde fiel der Regen laut auf die Stadt nieder. Heulend fegte der Wind durch die Bäume und herrschte gebieterisch bis sie sich demütig beugten. Wie ein begonnener Krieg wütete der Sturm durch die Straßen. Kein Streuner blieb verschon, kein Fleck blieb trocken, kein Baum aufrecht. So ein starkes Unwetter war hier selten. Doch dies war einer der Tage an dem selbst dieser kleine unschuldige Ort nicht verschon blieb. Ganz im Gegensatz zu dem Getose draußen, saßen die Menschen gemütlich in ihren Bauten, hörten laut Musik oder erfreuten sich lustiger Unterhaltung im Fernsehen. Die meisten nahmen das Gewitter überhaupt nicht war. Ein paar mal auf die Fernbedienung gedrückt und die Lautstärke erhöht, schon war vom Perlen des Regens nicht länger Notiz zu nehmen. Ein Glück, welches nur Menschen und deren Besitzt zu Teil wurde. Doch die schöne schwarze Katze, die herrenlos durch die Gassen zog, fand nur Zuflucht unter einem parkenden Auto. Der Regen hatte sie durchnässt. Kalt klebte das nasse Fell an ihren Körper und zog jegliche Wärme aus der schmalen Gestalt. Ihre großen Augen waren auf das Haus gegenüber gerichtet. Das alte Gemäuer war in sprödes Grau getaucht. Fenster und Tür waren auch morschem Holz. Eine Einladung für jeden Einbrecher. Doch es wirkte so leerstehend, dass nie ein Dieb das Bedürfnis hatte, dort einzusteigen. In diesem Haus lebte schon seit längere Zeit keine Menschen mehr. Zielsicher nahm die Katze den nassen Weg in Angriff und hastete hinüber. In einer grazilen Bewegung sprang sie auf das Fensterbrett und blickte ins Innere. Leer war es da und dunkel. Nur vereinzelt ein paar umhüllte Möbelstücke. Tücher und Boden waren dick mit Staub belegt. Genauso wie man sich ein Spukhaus zu Helloween wünschen würde. Dann plötzlich öffnete sich das Fenster einen Spalt, wie von Geisterhand. Gerade so weit, dass ein bisschen Licht von drinnen entweichen konnte. Die Katze schlüpfte geschmeidig ins Innere des Gebäudes und warf einen Blick auf die Person, die sie empfing. Ein Mädchen in einem viktorianischen Kleid. Blass und bläulich war ihre Haut, so als wäre sie durch den tiefsten Schnee gestampft. Dabei füllte das Feuer im Karmin den Raum mit einer angenehme Wärme. Nass sah sie nicht aus. Ganz im Gegensatz zu der schwarzen Katze, die durch den Regen gelaufen war. Das geheimnisvolle Mädchen schloss das Fenster wieder und setzte sich in einen reichlich verzierten Sessel. Vor ihr saß ein Herr, der mit einem Buch im Arm eingeschlafen war. Wenn man leise war, konnte man sein Schnarchen hören. Zwischen den zweien stand ein langer, schmaler Tisch, dessen Gedeck den Raum mit Kuchenduft umlegte. Weitere Stühle um den Tisch waren belegt. Spielzeug waren zu dem Kuchenkränzchen geladen und vor den viel zu großen Teetassen platziert. Das Mädchen hob das Porzellankännchen an und schenkte dem Teddybären neben sich roten Tee ein. Die Katze setzte sich wieder in Bewegung und sprang vom Fenster erhab. Auf dem Schoß des dunklen Rüschenkleides nahm sie Platz. Behutsam strichen zwei Finger die schmale Wirbelsäule entlang und entlockte ihr ein Schnurren. Sie begannt sich zu räkeln. Die schwarze Kreatur streckte ihre Beine weit nach hinten. Immer weiter und weiter bis menschliche Füße den Boden berührten. Hände suchten nach Halt in dem samtigen Stoff und ein menschliches Gesicht musterte die Party mit einem Grinsen. Nichts blieb von der Katzengestalt erhalten, nichts außer die grünen Augen, denen der Jungen einen frechen Blick verlieh. Er hockte an ihre Knie gelehnt und genoss der sanften Berührungen seiner Schwester in seinen Haaren. “Lass uns doch was spielen.” Bat er sie. Sie blickte ohne jegliche Regung im Gesicht starr nach vorn, hob ihre Tasse und nippte sanft daran. Einzig durch ihre Bewegung war sie von den leblosen Puppen zu unterscheiden. Sie schien auf etwas zu warten, aber der Mann vor ihr war in seine eigene Welt entschwunden und hinterließ nur den Eindruck kein besonderes Interesse an der Teerunde zu haben. Und nun passenster Weise schnarchte er lauter. “Also gut, aber wir spielen nach meinen Regeln.” Nickend stimme der Junge ein und erhob sich. Seine Hand glitt in seine linke Hosentasche und zog etwas goldglänzendes hervor. Eine Uhr, welche an einer genauso goldenen Kette nun um seinen Finger hin. Sie bestand aus zwei Teilen, wie ein Handspiegel. Ihre Zeiger standen still als wäre sie kaputt. Dennoch schien sie von entscheidender Wichtigkeit für ihn zu sein. Das Mädchen hob den Kopf leicht und richtete den Blick auf diesen Gegenstand. “Du willst zurück?” Der Junge grinste. “Wir sehn uns, wenn ich meinen Gewinn abhole!” Er tippte fordern gegen die Zeiger der Uhr und wild begannen sie zu drehen. Schwarzer Rauch vernebelte seine Sicht und verschlag inn mit der Zeit. Als er sich legte befand sich der Junge auf der Straße. Vor ihm ein alter Schuppen mit einer großen neonfarbenden Leutchreklame. “Bernd’s” Darunter das Wort Karaokebar was hin und wieder aufflackerte., aber doch nicht so recht wollte. Neugierig betrat er den Laden. “Kein Zutritt für Kinder!” keifte der bierbäuchige Mann hinter dem Tresen, der unter peinlichster Pingeligkeit seine Gläser polierte. Sie waren allein hier. Das machte ein Hereinschleichen also so gut wie unmöglich. In der Tat war der Junge besonders klein. Gerade mal nach 10 Jahren sah er aus. Das er aber schon hunderte Jahre alt war, würde der Barkeeper ihm sicherlich nicht glauben und damit war er in der Bar ziemlich Fehl am Platz. Doch dies war nichts was er nicht ändern konnte. Einmal gegen die Uhr getippt, verschwand er in schwarzem Rauch. 1 Jahr, 2 Jahre, 4 Jahre - 8 Jahre vergingen, bis er zurückkehrte. Zumindest in der Zeit in die der Junge gehüllt war. Die Bar war nur um ein paar Stunden vorgespült. Das Treiben war heiter. Viele Leute waren eingetroffen und in Partystimmung. Immer wieder fanden ein paar Leute die Stufen hinauf zu der Bühne. Zwei Männer, die sich vor lauter Sauferei kaum auf den Beinen halten konnten, machten den Anfang. Laut grollten sie ins Mikrofon und sangen Wmlieder. Man nahm an dass dieses Duo nicht mehr zu toppen war, bis eine alberne aufgedonnerte Lady den Weg auf die Bühne fand. Grottig war ihr Gesang, sodass sich einem die Zehnägel kräuselten. Fast immer wieder quetschte sie sich zwischen den Leuten nach vorn und schrie voller Elan Songtexte heraus. ‘Ein Presswürstchen mit Queckstimme’ dachte der Junge amüsiert. Offenbar, der einzige die Gefallen an der Frau hatte. Aber für sein Spiel war er doch auf der Suche nach etwas anderem. Mit der albernen Plunse würde er wohl nicht gewinnen. Er wartete die Vorstellung ab. Ein paar Mädchen die sich verschüttert auf die Bühne trauten. Ein paar Jungs, die sich wie Mr. Love oder Mr. Cool aufspielten, allen voran aber ein Mädchen mit silberblauem Haar. Sie gehörte wohl zu den Leuten, die dicht an der Bühne standen und kreischten wie kleine Groupies und war bisher das interessanteste was er gefunden hatte. Er steckte die Uhr zurück und befestigte das Kettchen an seiner Hose, damit er sie nicht verlieren konnte. Zielsicher nährte er sich der Bühne und entdeckte dabei den Eingang auf die Rückseite, die von einem langen grauen Vorhang verdeckt war.. Mimi war gleich fertig mit ihrem Song und würde hinter den Vorhang treten und niemand könnte sie sehen. Das wäre die Gelegenheit! Dort könnte er sie abpassen. Er würde das Spiel mit ihr gewinnen noch bevor seine Schwester überhaupt ihr Opfer auserkoren konnte. Dies eine mal würde ganz sicher er gewinnen! Er verschwand hinter dem Vorgang und blickte auf die kleine Treppe auf der Mimi gerade runterhastete. Sie schien fröhlich, wie immer wenn sie singen durfte. Kurz bevor sie an ihm vorbei rannte, und kurz bevor er zuschlagen konnte blieb sie stehen und musterte ihn. “Willst du auch singen?” fragte sie aufgeregt. Der Junge schüttelte verwundert über diese Frage mit dem Kopf. “Ach komm schon! Trau dich!” “Ich singe nicht” sagte er entschieden doch Mimi dachte nicht daran locker zu geben. Die Situation war höhst merkwürdig. Normalerweise waren seine Oper nicht so zutraulich. Sie liefen weg oder versuchten ihn zu bekämpfen sofern sie ihn erkannten, aber dieses Mädchen warf sich ihm ja geradezu entgegen. Mimi klammerte sich im nächsten Augenblick einfach an seinen Arm und zog ihn stürmisch Richtung Bühne. “Nur keine Angst! Ich sing auch mit!” Anscheint hatte er keine Wahl, auch jede Stufe gegen die er sich stemmte konnte Mimi nicht in die Knie zwingen. Sie drängelte sich an der bunten Lady vorbei und zog den Jungen gewaltsam auf die Bühne. Das Publikum schaute überrascht. Allerdings nicht annährend so überrascht wie der Junge. Sofort fiel Mimi ein Song ein der an dieser Stelle passen würde und rief ihm dem DJ zu. Dieser legte die CD ein und die Musik erklang. “Der Text steht da auf dem Bildschirm” flüsterte sie ihm zu und lächelte lieb. Das ging dem Jungen alles viel zu schnell als dass er wirklich mitbekam was alles um ihm herum geschah. Er starrte regungslos auf die Anzeige und dachte an die Uhr die er nur antippen bräuchte. Noch mal würde er den Fehler sicher nicht machen. Doch bevor seine Hand diese erreichte, wurde sie von Mimi gepackt und mithoch gerissen. “SEID IHR ALLE GUT DRAUF?” fragte sie laut und ihre kleine Fangruppe streckte ebenfalls ihre Arme hinauf und hüften aufgekratzt. Dann begann Mimi zu singen. Gar nicht so aufdringlich und energisch wie sie sich eben verhalten hatte. Ihre Stimme war ganz sanft und zart forderte sie die Ruhe der Zuschauer. Alles war still. Nur der klare Ton ihrer Melodie war zu vernehmen. Das Publikum schloss die Augen und begann zu Träumen. Dann stoppte Mimi und warf einen Seitenblick auf den Jungen. Fragend erwiderte er ihren Blick. Sie kicherte leise und deutete mit einem Kopfnicken nochmals auf den Bildschirm. Die Augen des Jungen