Fanfic: Eiskalte Liebe

Kopfschmerztabletten befanden.
Sie hatte gerade eine geschluckt und wollte das Glas in die Spülmaschine stellen, als das Telefon klingelte.
Wer wollte denn jetzt schon wieder was?
„Hallo?“ brummte sie genervt in den Hörer.
„Ohoh, das hört sich aber nicht gut an.“ ertönte eine ihr bekannte Stimme.
Wer verflucht war das? Sie brauchte etwas bis sie verstand, dass Tea in der Leitung war.
„Oh, hi Tea.“
Jelana überlegte woher Tea ihre Nummer haben konnte. Zwar hatte sie sich gut mit Joey angefreundet, aber zu Tea hatte sie noch keine nähere Bindung aufbauen können. Für sie war es einfach schwer sich mit diesem Mädchen zu unterhalten, obwohl sie sie wirklich mochte.
„Eigentlich wollte ich dich nur fragen, was wir in Mathe aufhaben. Joey hat meinen Zettel verbummelt auf dem die Hausaufgaben standen.“, fing sie an und ohne Jelana eine Gelegenheit zu geben zu antworten fuhr sie fort, „Aber du scheinst echt nicht die beste Laune zu haben. Hast du was dagegen wenn ich vorbeikomme? Dann kann ich mir die Hausaufgaben eben abschreiben und dich vielleicht etwas aufmuntern!“
Jelana dachte einen Augenblick nach. Eigentlich würde sie Tea gerne besser kennenlernen, aber nicht unbedingt jetzt. Was sollte sie denken wenn sie ihrem schlechtgelaunten Bruder über den Weg lief? Ihr war nicht wohl bei der Sache.
„Tea...ich..“
„Ok, bin gleich bei dir. Bis dann!“
Tuuuut
Nein. Das hatte sie jetzt nicht getan?! Das gab eindeutig Minuspunkte!!!!
Jelana war nun endgültig mit den Nerven am Ende. Am liebsten hätte sie sich unter ihrer Decke vergraben oder sich in ihren düsteren Schrank gesetzt. Sie wollte doch nur ein bisschen Ruhe. War das denn so schwer?
Nach etwa zehn minütigem innerlichen Kochen schellte es. Wow sie war schnell. Offenbar wohnte sie in ihrer Nähe.
Jelana öffnete die Tür und schon stand eine strahlende Tea vor ihr.
Am liebsten hätte sie ihr die Hausaufgaben gegeben und sie wieder verscheucht, aber irgendwie konnte sie das nicht, so lief es darauf hinaus, dass Tea sich neben ihr auf dem Sofa niederließ.
Den Zettel mit den Hausaufgaben hatte sie schon in ihre Tasche gesteckt, aus der sie nun ein paar seltsame Sachen holte.
„Ehm, was willst du denn damit?“ fragte Jelana etwas skeptisch, als sie ein paar Cremedosen sah.
„Ich war gerade bei einer Bekannten, die arbeitet in so einem Kosmetikladen und hat mir die gegeben. Sie sagte ich solle das mal dringend ausprobieren. Lass uns das machen, ja?“
Jelana sah sie perplex an. Gesichtsmasken? Für sowas war sie gar nicht zu haben. Das letzte was sie jetzt wollte war eine Schlammpackung in ihrem Gesicht. Das Beautyprogramm konnte sie sich sparen. Aber es schien als würde Tea ein „Nein“ nicht akzeptieren und ehe sich Jelana versah lag sie auf der Couch, während Tea ihr eine grüne Masse auf das Gesicht klatschte.
Jelana versuchte den Geruch dieses Zeugs zu analysieren, doch er war undefinierbar. Was zum Teufel war das? Wieso konnte sie sich nicht durchsetzen? Das hatte doch früher immer ganz gut geklappt?
Tea kicherte.
„Naja, sieht sehr seltsam aus, aber es soll eine total reine Haut machen und entspannend wirken und so wie du aussiehst hast du eine Entspannung dringend nötig!“
Da hatte sie recht. Aber unter Entspannung verstand sie etwas anderes. Entspannt war sie wenn sie auf ihrem Bett lag und sich in voller Lautstärke Musik in die Ohren jagte.
„Machst du das denn wenigstens auch oder bin ich die Einzige die sich hier zum Volldeppen macht?“ fragte Jelana nach einigen Minuten.
Sie hatte die Augen geschlossen aus Angst davor etwas von dem Zeug in diese zu bekommen.
„Naja, so eine kleine Entspannung kann mir auch nicht schaden, aber eigentlich muss ich gleich schon wieder los – ich muss um halb acht zu Hause sein. Beim nächsten mal machen wir es dann aber gemeinsam, ok?“
Jelana wollte gerade antworten, dass es kein nächstes Mal geben würde, weil sie so ein Zeug niemals wieder in ihr Gesicht ließ, als ihr etwas auffiel.
„Ehm. Du warst gerade in zehn Minuten hier. Wieso musst du JETZT schon los wenn du um halb acht zu Hause sein möchtest?“
„Ich bin gerade nicht von zu Haus gekommen, sondern war direkt vorher bei dieser Bekannten in diesem Laden und der ist hier in der Nähe. Ich brauche schon so ne halbe Stunde bis ich zu Hause bin.“
Stumm rechnete Jelana. Und nochmal, nur um ganz sicher zu gehen.
„Du... also … es ist schon so spät???“ fragte sie nun etwas panisch.
„Ehm, fünf vor sieben, wieso?“ Tea war etwas verwundert über ihren Ausbruch.
Jelana dagegen war schon auf den Beinen und ohne zu antworten rannte sie in Richtung Bad.
„Bitte komm zu spät. Bitte komm zu spät. Bitte bitte bitte!!!“ murmelte sie, während sie verzweifelt ein Handtuch suchte. Dabei fiel ihr Blick in den Spiegel und beinahe hätte sie geschrien. Sie sah ja furchtbar aus. Wenn Seto das sah, würde sie niemals mehr in ihrem Leben Ruhe vor ihm haben.
Mist wo waren denn die Handtücher?
„Alle in der Wäsche. MIST!“ rief sie und rannte wieder aus dem Bad um ein sauberes Küchentuch als Notlösung zu holen.
Sie wollte gerade zurück in das sichere Bad stürmen, als es schellte und ehe sie etwas sagen konnte wurde die Türe geöffnet.
War sowas nicht unheimlich unhöflich? Wieso tat Tea sowas?
Mit Schrecken sah sie, dass nicht Tea sondern ihr Bruder die Tür geöffnet hatte.
Na klasse. Kam jetzt noch was?
Gleich stand wahrscheinlich Gozilla in der Tür und half Seto dabei ihren Bruder zu verhauen.
So gemein der Gedanke klingen mochte, aber ihr wäre es lieber gewesen wenn ihr Bruder in seinem Zimmer geblieben wäre.
Sie dachte noch über so einiges nach, als sie bemerkte, dass es schon zu spät war.
Mist.
Da stand er. Mister Gefrierschrank.
„Ach, wie ich sehe ist eure kleine Familie wieder zusammen. Na, was für ein Glück.“ meinte er Sarkastisch, während er in die Wohnung trat.
Er hatte sie noch nicht entdeckt. Jelana nutzte die Chance und hielt sich einfach das Küchentuch vors Gesicht.
Kurz wunderte sie sich, dass ihr Bruder nichts sagte. Offenbar war er grummelnd zurück in sein Zimmer gegangen.
„Hey, Mumie. Ich wäre dir sehr verbunden wenn du mir sagen würdest wo mein Bruder steckt, damit ich schnell wieder gehen kann.“
„Draußen.“ nuschelte sie ins Küchentuch.
„Ich verstehe dich nicht!“ Oh, man. Er wurde ungeduldig.
Wo war Tea wenn man sie brauchte?
Wenn man vom Teufel sprach.
„Eh, oh äh. Seto?!“ kam es nur von ihr. Na klasse nun durfte sie ihr das auch noch erklären.
„Naja, viel Spaß euch noch ich muss jetzt echt los.“
„Was? Nein du kannst mich doch jetzt nicht allein ...“ es gab einen lauten Knall.
Jelana hatte Tea am Pullover zurückziehen wollen, war jedoch gegen den Türrahmen gerannt, schließlich sah sie durch das Küchentuch ja nichts.
Zu allem Überfluss war ihr auch noch das Küchentuch aus der Hand gerutscht.
Sie versuchte sich zu trösten: Wenigstens sah man nicht, dass sie knallrot anlief.
Er schmunzelte. Das hörte sie, sie wagte es aber nicht ihn anzusehen.
„Wehe! Ich sag dir – sagst du ein Wort schneide ich dir höchstpersönlich die Zunge ab!“ knurrte sie. Tea war schon verschwunden. Kameradenschwein!
„Schon gut. Ich habe keine Zeit für deine Alienspielchen. Also, wo ist mein Bruder?“ noch immer hörte sie die Belustigung in seiner Stimme. Gott wie sie das hasste.
„Die spielen draußen! Wenn du ums Haus gehst dann solltest du sie schon sehen. Dann kannste meinen Bruder direkt hoch schicken!“
Er wollte sich gerade wortlos umdrehen, als ihr das vergangene Gespräch einfiel.
„Ehm. Warte mal!“
Tatsächlich blieb er stehen und sah sie fragend an. Also entweder hatte der Typ eine wirklich gute Selbstbeherrschung oder keinen Sinn für Humor – oder Beides. Jedenfalls zeigte sein Gesicht keinerlei Regung, obwohl sie noch immer wie ein kleines grünes Monster vor ihm stand.
Beim sprechen bröckelte etwas von diesem ekligen Zeug aus ihrem Gesicht. Na toll!
„Wieso hast du heute Mittag gefragt wie lange ich hier schon lebe und was hast du danach genuschelt?“ fragte sie eilig. Sie wolle dieser peinlichen Situation entgehen und zwar schnell.
Er zögerte etwas. Irgendwie passte das gar nicht zu ihm.
„Höflichkeit. Ich wollte ein Gespräch aufbauen, das ist alles.“ sagte er schließlich und dann ließ er sie erneut einfach stehen.
Langsam kam sie sich vor wie in einem schlechten Film. Sie verweilte noch etwas im Flur, bevor sie ins Badezimmer ging und sich endlich das grüne Zeug abwusch.
Entspannung was? Davon war keine Spur. Sie konnte nicht entspannt sein, wenn Seto Kaiba in der Nähe war. Das ging einfach nicht. Konnte das überhaupt jemand?
Warum war denn erst Montag? Morgen musste sie in die Schule, ob sie wollte oder nicht und da würde sie sicherlich einiges von ihm zu hören bekommen.
Oh, ja und Tea würde etwas von IHR zu hören bekommen.
Das klang wirklich nach einem vielversprechendem Dienstag....
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