Das Tagebuch der Soraya

das Öl in den Straßenlaternen war aufgebraucht.
Keine Lichtquelle war zu erblicken.
„Wo willst du jetzt eigentlich hin, Robin?“ Nami rieb ihre Hände aneinander und hauchte auf die kalten Handflächen.
„Na zu Don Alonso“, gab sie lächelnd zurück.
Nami sah ein, sie musste sich ihrem Schicksal beugen und Robin einfach folgen. Widerrede brachte bei der leider nichts.
Robin blickte eine Sekunde nicht auf den Boden und schon flog sie genau in den Schnee hinein.
Dabei ließ sie das Tagebuch fallen und dieses schlitterte ein paar Zentimeter weiter.
„Robin, alles Ok?“ Nami beugte sich zu der Schwarzhaarigen runter.
„Ja, danke, Nami“, Robin blickte in das, fast unkenntliche, Gesicht der Navigatorin und sie musste Lächeln. Nami hatte ein wirklich schönes Gesicht, fast wie das eines Engels.
Auch Nami blickte in das Gesicht von der Älteren und in ihrer Mitte machte sich ein warmes Gefühl breit.
Die Beiden merkten gar nicht wirklich, wie ihre Gesichter immer näher kamen.
Das Buch, das durch den Aufprall aufgeschlagen wurde, leuchtete wieder.
Robin drehte ihren Kopf zur Seite und ging zu dem Buch. So gerne sie auch noch in Namis Gesicht sehen wollte, sie durften keinen Hinweis verpassen.
Verwundert blickte Nami Robin nach und hatte mit einem Mal das Bedürfnis, in der Nähe der Schwarzhaarigen zu sein.
Robin betrachtete die neuen Buchstaben die sich bildeten und rätselte über sie.
~
Wer auch immer du bist,
die Stunde ist da, befreie meinen Liebsten.
Rufe den Engel der über Leben und Tod richtet,
denn nur er ist fähig meinen Liebsten zu erlösen.
Kalter Schnee wird sich vor euch zu einem tiefen Abgrund aufreißen,
doch fürchte dich nicht, klammere dich an die Person in die du Vertrauen hast.
Und kehre schließlich zurück,
woher auch Immer du kamst.
~
Nami grübelte auch über diese Worte, wie sollten sie einen Engel der über Tod und Leben richtet herholen?
Robin schlug das Buch zusammen und stand auf. „Wir müssen zu Don Alonso“, meinte Robin und ging mit schnellen Schritten Richtung Kathedrale.

„Nami, du musst da jetzt auch hoch“, auffordernd zeigte Robin die Leiter nach oben.
„Nein, vergiss es“, trotzig verschränkte die Orangehaarige die Arme vor der Brust.
Robin seufzte, warum nur wollte sie da nicht hoch?
„Moment mal“, sagte Nami und blickte zum Altar.
„Was hast du?“, die Schwarzhaarige war etwas verwirrt.
„Ich glaub ich weiß, wie wir den Engel der zwischen Leben und Tod richtet holen können.“
„Und wie?“, fragte Robin, sie hatte nicht den Hauch einer Idee.
„Ach komm schon, der Engel der über Tod und Leben richtet. Willst du mir wirklich klar machen, dass da bei dir nichts klingelt?“
Robin schüttelte den Kopf, „sag doch einfach.“
„Siehst du den großen Engel hinter dem Altar?“
Robin blickte zu dem Engel, dieser ragte hoch empor und hatte ein goldenes Kleid an und ein Schwert war in einer Hand von ihm und in der Anderen war ein Hammer zu sehen. Ihr fiel nichts Ungewöhnliches auf.
„Mensch, Robin. Er richtet“, Nami fuchtelte mit den Armen rum.
Doch Robin blieb auf dem Holzweg.
„Der Hammer da steht für die Richterlichkeit dieses Engels, das ist der Engel der über Tod und Leben richtet. Und ich dachte, du wärst das Oberhirn hier.“
„Nami, es kann ja sein, dass das stimmt. Aber wie soll dieser Engel kommen? Das ist doch nur eine Statue.“
Ein verschmitztes Lächeln umspielte die Lippen von der Navigatorin. „Weiß ich doch, Dummerchen.“
Sie ging nach vorne an den Altar und zündete dort erstmal eine kleine Kerze an. Die Kerzen die sie weiter hinten angezündet hatten, reichten nicht bis hier.
Sie zeigte auf eine kleine, quadratische Vertiefung vor der Figur und lächelte dabei.
Robin verstand immer noch nicht so ganz. Was sollte diese Vertiefung bewirken?
„Fällt dir denn gar nicht auf, dass dieses merkwürdige Tagebuch die gleiche Größe wie dieses Loch hat?“
Die Schwarzhaarige blickte von der Vertiefung zum Buch, „jetzt wo du es sagst …“
Nami nickte und wollte gerade das Buch in die Vertiefung legen, als …
„Wage es nicht, dies zu tun.“
Nami drehte sich erschrocken um und konnte ein wütendes Gesicht blicken. Das musste Don Alonso sein von dem Robin gesprochen hatte. Recht glücklich sah der ja nicht aus.
„Und wieso nicht?“, fragte Robin den Geist.
„Ich habe doch schon mal gesagt, dass du mich in meinem Elend lassen sollst. Also wirst du das gefälligst machen.“
Die Schwarzhaarige schüttelte nur den Kopf, „wir machen das ganze hier aus drei Gründen. Als erstes wollen wir wieder nach Hause, zum zweiten wollen wir diese Rätsel lösen die aus diesem Tagebuch kommen und drittens“, Robin machte eine kurze Pause. „Wollen wir dich mit Soraya wiedervereinen. Wir wissen ein bisschen darüber Bescheid, was damals passiert ist. Du hast deinen Bruder umgebracht und Soraya mit ihrem Schmerz so allein gelassen, dass sie keinen anderen Weg mehr sah als den Freitod.“
Don Alonso schnaubte, „ich will sie nicht mehr haben. Also, gib mir dieses Buch“, er streckte die Hand aus und ging auf die Beiden zu.
Robin riss schnell das Buch Nami aus der Hand und steckte es in die Vertiefung in die es wie angegossen passte.
Ein Hellblauer Strahl erhellte die ganze Kathedrale und die Staue des Engels begann sich zu bewegen.
Robin und Nami gingen ein paar Schritte zurück und sahen voller furcht den Engel an.
„Wer vermag mich zu rufen?“, rief der Engel durch die ganze Kathedrale.
Nami und Robin brachten kein Wort raus, doch der Engel blickte zu Don Alonso.
„Wen haben wir denn da. Den Mann, dem sich kein Todesengel erbarmt. Den Mann, der in der wichtigsten Nacht gesündigt hat, was willst du?“
Immer noch voller Wut deutete der Geist zu Nami und Robin, „frag die zwei. Sie haben dich gerufen.“
Der riesige Engel ging in die Hocke und blickte zu die zwei. „Sagt, was wollt ihr?“
Nami versteckte sich hinter Robin, dieser Engel hatte echt gruselige Augen.
„Wir wollen gerne, dass du Don Alonso befreist und ihm den Tod schenkst.“
Ein raues Lachen ging durch den Raum, „so ist das, nun gut.“ Der Engel hob sein Schwert und in der ganzen Kathedrale wehte ein eisiger Wind. Die Wände verschwanden langsam und eine weiße Schneelandschaft kam zum Vorschein.
Der Engel war auf Normalgröße geschrumpft und hielt Don Alonso ein Schwert entgegen, „nimmst du das Duell mit dem Tod an oder nicht?“
Der Geist zögerte noch einen Moment, nahm dann aber das Schwert und lächelte, „ich nehme an.“
Eine Sekunde später kreuzten sich auch schon die Klingen der Beiden Schwerter und ein Kampf begann.
Nami sah dem Kampf gespannt zu, sie war neugierig wie der wohl ausgehen würde.
Robin währenddessen blickte sich Skeptisch um, warum nur waren sie hier hergebracht worden?
Plötzlich hörte man einen riesigen Knall und neben den zwei kämpfenden sah man ein Loch das immer größer wurde.
Nami ging einen Schritt nach vorne und sah zu dem Loch.
Das sah aus wie ein riesiger Strudel aus Schnee. Wie konnte so etwas möglich sein?
Robin blickte nun nach hinten und konnte in schwarzes Nichts sehen. Um sie herum war Nichts. Nur schwarze Leere. Sie mussten auf einer Art Insel sein die von Nichts umgeben war.
Und da wurde ihr etwas schmerzlich bewusst, „wenn Alonso den Engel nicht besiegt, bevor die Insel verschluckt wird, dann haben wir verloren.“
Namis Augen weiteten sich, das durfte doch nicht wahr sein.
Robin kreuzte ihre Arme und konzentrierte sich. Doch nichts geschah, ihre Teufelskräfte waren nutzlos. Es lag allein bei Don Alonso.
Nur von ihm hing jetzt ab, ob sie gewannen oder nicht. Ob er und Soraya wieder vereint werden konnten oder nicht.
Nami wurde ganz heiß, sie wollte wieder nach Hause und nicht in dunklem Nichts enden.
Doch so wie es aussah, war Don Alonso dem Engel unterlegen.
Jeder erneute Schlag von dem Engel brachte den Geist näher dem Abgrund.
Robin konnte das nicht mit ansehen, sie stand auf und ging ein paar Schritte nach vorne.
Der Strudel aus Schnee war mittlerweile schon so breit wie ein Mensch lang war. Und er drehte sich immer schneller in seinem Inneren, sodass auch seine Breite schnell wuchs.
„Don Alonso, denken sie daran für wen sie hier kämpfen, denken sie an Soraya. Wenn sie wirklich ihre Taten bereuen, dann wird ihnen auch vergeben und ein Platz wird für die da oben frei.“
In dem Geist regte sich etwas, mit einem Mal hatte er neue Kraft, er wusste auf einmal, für wen er hier kämpfen musste.
Don Alonso sammelte all seine Kraft und steckte sie in diesen einen Schlag.
Mit dem nächsten aufeinander treffen der Klingen war das Schwert des Engels zerstört und der Engel fiel in den Strudel aus Schnee.
Um Don Alonso bildete sich hell leuchtendes Licht und sein Körper löste sich langsam auf.
„Ich danke euch beiden“, sprach er noch zu Robin und Nami, danach war er verschwunden.
Nami schloss mit einem Lächeln die Augen, jetzt würde sie gleich zurück sein, wieder auf der Grandline.
Doch als sie sie wieder öffnete war noch die gleiche Umgebung da und der Schneestrudel breitete sich in einem rasenden tempo aus. Nur noch fünf Meter war er von ihnen entfernt.
„Robin was sollen wir machen?“, schrie sie verzweifelt die Schwarzhaarige an.
Robin dachte angestrengt nach, sie mussten irgendwas vergessen haben nur was.
„Mach schon“, Nami zog Robin zurück, damit sie nicht in den Strudel fielen.
Plötzlich fielen Robin wieder die Worte ein. Ein Abgrund aus kaltem Schnee, sie durften keine Angst davor haben, stand in dem Tagebuch. Klammere dich an dem, den du vertraust und kehre zurück, woher auch immer du kamst.
Robin blickte Nami ernst an. „Wir müssen da reinfallen.“
„Was! Niemals!“
„Nami“, Robin beugte sich zu der Orangehaarigen und gab ihr einen sanften Kuss auf die Lippen.
„Vertrau mir, bitte.“
Nami wurde Rot, doch sie nickte nur und klammerte sich an Robin fest.
„drei
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