Ich hoffe ihr seid alle gut ins Jahr 2003 gekommen und sage somit, "etwas" verspätet, "ein frohes Neues"! Hier ist der dritte Teil meiner FF, der nun schon WIRKLICH spät dran ist, aber ich hoffe er gefällt euch trotzdem! ^^°
Gruß RanmasAkane
Jusenkyo Fluch oder Segen 3
Ranma schaute verwirrt von seinen Freunden zu dem unter ihm liegenden
Felsvorsprung, wieder zurück und nochmal zu dem Felsen. „Tja, sieht so aus, als
hätte ich nur wieder einen Alptraum gehabt! Sorry Guys!“ sagte er schließlich
resignierend. Die anderen gaben sich murrend mit dieser Erklärung zufrieden und
kehrten mit einem herzhaften Gähnen in ihre Zelte zurück um noch ein wenig
Schlaf zu bekommen. Ranma indess blieb am Rande ihrer Lagerstätte zurück und
setzte sich auf den kalten Felsen. ‚Sie hätten mir ja doch nicht geglaubt! Es
gibt ja auch keine schwarzen Panther in China.‘ Er ließ seine Beine über dem
Abgrund baumeln und schaute hinunter ins Tal, bis er plötzlich etwas am anderen
Ende blinken sah. Ein Gefühl des Wiedererkennens nahm von ihm Besitz. ‚Fast wie
seine Augen. Ja, das ist es. Das Tier, das uns die ganze Zeit bespitzelt hat...
war dieser Panther. Aber... was kann er von uns wollen?‘ Ranma lief ein kalter
Schauer den Rücken hinab. ‚Wenn ich nur daran denke, dass mir eine Katze auf den
Fersen ist...‘ sein Gesicht verzog sich als ob er Schmerzen hätte. ‚Aber was
kann ein Tier von uns wollen, wenn nicht Futter, bzw. uns töten?‘ grübelte er
vor sich hin. Und so saß er noch da bis die Anderen aus seiner Gruppe sich
entschlossen ebenfalls auf zu stehen. Shampoo war die Erste, die sich auch
gleich zu Ranma setzte und ihn mit schief gelegtem Kopf anschaute. Er bemerkte
sie zunächst garnicht. „Was mit dir los sein? Ich wissen, da waren was. Kein
Traum. Du gesehen haben Katze, aber nicht Shampoo!“ Erst jetzt merkte Ranma,
dass er nicht mehr alleine war. Desinteressiert schaute er sie an. „Das war nur
ein Traum! Lass mich lieber in Ruhe Shampoo, bevor Mousse wieder ausflippt. Ich
habe keine Lust auf Kämpfe am frühen Morgen!“ Das kam der Amazone irgendwie
seltsam vor, Ranma und nicht kämpfen wollen... Ein weiteres Mal war sie von
seinen Reaktionen überrascht und zog sich zurück, wie ihr geheißen. Nur wenig
später verließen auch Mousse und Ryoga ihre Zelte. „Ich glaube wir sollten
weiter reisen. Es ist noch ein weiter Weg bis Jusenkyo und ich möchte so schnell
es geht aus diesen Bergen rauskommen. Ein Unwetter hier oben kann nämlich
verdammt unangenehm werden!“ brachte Mousse zur Sprache, was die anderen wohl
schon gedacht hatten. Von allen Seiten kam ein zustimmendes Nicken, bevor sie
sich daran machten die Zelte abzubauen.
Der Tag verging schnell während die vier jungen Leute weiter durch die Berge
wanderten. Es wurde nicht viel gesprochen und wenn, dann wurde lediglich darüber
diskutiert wie sie am schnellsten voran kommen würden und wann die nächste Rast
fällig war. Die Stimmung in der Gruppe war angespannt. Mousse und Shampoo hatten
die Führung übernommen und liefen ein Stück vor Ryoga und Ranma, als Ryoga sich
zu Ranma umdrehte „warum bist du so still? Ist dir dieser Alptraum so nahe
gegangen? Oder was ist passiert?“ Zum ersten Mal seit langem musste Ranma
lächeln. „Nein mein Freund! Ich denke nur nach!“ Ryoga war verdutzt. Seit wann
nannte Ranma ihn seinen Freund? Und dann auch noch in aller Ernsthaftigkeit.
Irgendwie freute er sich darüber, denn es stimmte schon, sie waren sich in
letzter Zeit viel näher gekommen und bekriegten sich nicht mehr wie früher. Er
hätte nie gedacht, dass das mal möglich sein könnte und nie gedacht, dass es das
war, was ihm irgendwie schon seit Jahren gefehlt hatte: Ein Freund! Er ließ das
Gespräch somit vorerst enden und konzentrierte sich wieder auf seine Schritte.
Ranma war erstaunt, dass Ryoga plötzlich so ruhig war und nicht wie sonst
protestierte, wenn er ihn seinen Freund nannte. Vielleicht, weil Ranma es
diesmal ernst gemeint hatte. Er schaute noch einmal neben sich und sah Ryoga in
Gedanken versunken, dann widmete er sich wieder den eigenen Gedankengängen und
schwieg.
Ein Tropfen kühlen Wassers zerschellte auf Shampoos Wange. Sie schaute den
Schwarzhaarigen neben sich an und er erwiderte den Blick. „Ein Unwetter!“ sagte
Mousse kurz. Shampoo nickte lediglich. Augenblicklich öffneten die vier ihre
Regenschirme und zogen sich ihre wasserabweisenden Mäntel um. Mousse wandte sich
den ihnen folgenden zu „wir sollten schnellstmöglich einen sicheren Unterschlupf
suchen! Das scheint ein übles Gewitter zu werden!“ Die beiden verstanden und
hielten nach einer Höhle Ausschau, doch es war nichts zu entdecken, die
Felswände waren glatt, kaum ein Vorsprung, geschweige denn eine Höhle.
Vielleicht waren sie vor einiger Zeit an einer Höhle vorbei gekommen, doch
keiner hatte zu dem Zeitpunkt darauf geachtet und so wussten sie nicht, ob sie
das Risiko der Rückkehr eingehen sollten. „Was wir tun sollen Ranma?“ „Warum
fragst du mich das? Ich kenne mich hier nicht aus! Mousse, was meinst du?“ Der
Chinese grübelte kurz und schien dann zu einer Entscheidung gelangt zu sein.
„Wir gehen weiter! Irgendwo werden wir schon einen Unterschlupf finden! Zurück
zu gehen würde uns nur Zeit kosten! Und wer weiß ob wir dort sicher wären!?“ Der
Rest beugte sich Mousse’s Entscheidung und sie zogen weiter. Der Regen wurde
stärker und ein starker Wind mischte sich noch hinzu. Der Gruppe wurde es
langsam unangenehm. Bis auf die Knochen durchnässt froren sie alle im
schneidenden Wind. Als der Wind schließlich Sturmstärke annahm war es für
Shampoo zu viel, sie ließ sich entkräftet gegen eine Felswand fallen und sank
langsam an ihr herab. Die drei Jungen versammelten sich um sie und fragten nach
ihrem Befinden, doch Shampoo war zu erschöpft um auch nur ein Wort heraus zu
bringen. „Meine süße Shampoo!“ heulte Mousse. „Wir müssen sie tragen! Hier
können wir nicht bleiben, es würde uns umbringen!“ erhob zum ersten Mal Ryoga
das Wort. „OK, ich mache den Anfang!“ bot sich Ranma an und ergriff bereits
Shampoos Handgelenk um sie sich auf den Rücken zu packen. Natürlich hatte Mousse
etwas dagegen, aber er ließ Ranma gewähren, welcher auch reichlich verwundert
darüber war. So eilten sie voran, so schnell es ihnen möglich war, aber einen
Unterschlupf konnten sie nicht entdecken. Ranma stolperte und fiel, die Amazone
rollte von seinem Rücken. „Shampoo!“ war Mousse’s besorgter Ruf zu hören, einen
Moment später war er bei ihr um sie von nun an zu tragen. Ranma ließ er achtlos
liegen, noch nicht mal ein „Danke“ brachte er heraus. „Komm, steh auf!“ drängte
Ryoga seinen Freund wieder auf die Beine. „Ich kann nicht mehr! Lasst mich hier!
Ich habe keine Kraft mehr und zudem hab ich mir eben das Knie aufgeschlagen, es
blutet!“ „Das ist doch alles nur halb so schlimm! Jetzt komm!“ Ranma stützte
sich unbeholfen an Ryoga ab und wollte weiter gehen, doch die Kräfte versagten
ihm und er fiel ein weiteres mal auf den harten Boden. „OK Ranma! … Es scheint
das Beste zu sein, du wartest hier und wir holen dich sobald wir eine Höhle
gefunden haben!“ Vorsichtig lehnte er den Verletzten in eine schmale Felskuhle
und eilte dann Mousse und Shampoo hinterher, welcher schon ein ganzes Stück
Vorsprung hatte. Ranma spürte Fieber in sich aufsteigen, er wurde müde und
konnte seine Augen kaum noch offen halten. ‚Ich darf nicht einschlafen! Wer
weiß, was passiert wenn ich einschlafe! Fieber… es könnte mich noch mehr
erschöpfen… im Schlaf!’ Aus den Augenwinkeln sah er etwas, dass sich neben ihm
schnell bewegte. Er konnte es nicht identifizieren und dachte es wäre vielleicht
Ryoga, der ihn ins Trockene bringen würde, aber er war sich da nicht völlig
sicher, denn die Gestalt war kleiner. Er hatte jedoch nicht mehr die Kraft es
heraus zu finden, denn die Müdigkeit übermannte ihn und ließ ihn in einen tiefen
Schlaf fallen.
Langsam öffnete er die Augen. Zunächst konnte er nur flackerndes Orange
erkennen, alles verschwamm und entzog sich seiner Auffassungsgabe. Dann rieb er
sich mit dem Handrücken über die juckenden Augen und konnte schon klarer
erkennen, was um ihn herum geschah. Da war ein Feuer inmitten einer… Höhle! Also
hatten sie es doch geschafft. Beruhigt legte Ranma sich wieder zurück. Man hatte
ihn auf weichem Moos in eine Kuhle, vom Wind abgeschirmt beim Feuer gebettet.
Der Geruch von gebratenem Fisch stieg ihm in die Nase. Erst da entdeckte Ranma,
dass zwei Stöcke mit köstlich aussehenden Fischen über dem Feuer schmorten.
Hungrig machte er sich darüber her, während draußen noch immer der Sturm tobte.
‚Wenn der Sturm noch immer im vollen Gange ist, dann hab ich ja zum Glück nicht
so lange geschlafen!’ dachte er sich erleichtert und legte sich nach diesem
köstlichen Mahl wieder in sein Moosbett zurück. Aber seltsam war es schon, er
schien ganz allein zu sein. Nicht einmal die erschöpfte Shampoo war hier.
Misstrauisch erhob er sich und schaute sich erneut um. Sein Rucksack lag nicht