Meik & Judi Sweet Home Hollywood
Kapitel 1
Kapitel 1 Die erste Begegnung
Der Zug rollte still durch die Nacht. Kein Reh oder sonst ein Tier kreuzte seinen Weg. Der Himmel war Raben schwarz und die Sterne funkelten. Es schien als sei er gar nicht da, so still und leise bewegte er sich voran. Dichter Dampf stieg aus dem Schornstein und um schlängelte die Wagons. Das Mondlicht schien hell durch eines der Zugfenster auf eine junge Frau, von grade mal 20 Jahren, die ganz allein in ihrem Zugabteil saß und in einem Buch mit dem Titel: Ein Lama und ein Dichter, von Edward McCann, las. Ihre langen blonden Haare waren zu einem Zopf zusammengeflochten und Sie trug eine Lesebrille. Ihre Augen waren strahlend Blau und ihre Haut war Blüten weiß. Sie trug eine Rosa Strickjacke und eine blaue Jeans. Dazu trug sie ein ausgebeultes Paar alte Turnschuhe. Das Abteil in dem sie saß war außer ihr Menschen lehr. Es gab nicht viele Personen die nachts fuhren, doch es war nicht ihre Wahl gewesen. Außerdem dachte sie dass es eh egal sei wen jemand sie nachts im Zug überfallen würde. Sie war in ihrer Jugend von einem Mann vergewaltigt worden und ihr Leben war eh nicht Lebens wert. Deshalb hatte sie auch versucht es im Alter von Zwölf Jahren zu beenden, doch ihre Freundin hatte es verhindert. Darum machte es ihr nichts aus Nachts zu fahren. Sie glaubte an das Schicksaal. Und wenn Gott meinte das ihr Leben in dieser Nacht zuende sein sollte, dann würde sie sich damit abfinden, so wie sie sich schon mit sehr viel abgefunden hatte. Es war schon nach Mitternacht und Sie war so tief in ihr Buch vertieft, das sie gar nicht mitbekam, als eine Gestalt in ihr Abteil trat. Erst als die vermummte Gestalt sich laut räusperte, bemerkte sie ihn. „Ist hier noch frei?“ fragte er, etwas schüchtern, leise flüsternd und den Braunen Schal vor den Mund haltend. Hätte Sie damals gewusst wie viel Schmerz er ihr noch zu fügen würde, hätte Sies vielleicht nicht getan, doch die junge Frau nickte stumm und sah dem Mann dabei zu, wie dieser sich ihr gegenüber auf einen Sitz setzte. Er trug einen dunkel braunen Trenchcoat, einen dunklen Hut, seinen Braunen Schal, schwarze Handschuhe und schwarze Schuhe, so wie eine schwarze Sonnenbrille, obwohl es mitten in der Nacht war. Die junge Frau konzentrierte sich nun wieder auf ihr Buch. Trotzdem dachte sie über ihn nach, wie er da saß und auf ein Foto starrte. Sie kannte ihn, auch wenn er es nicht wusste. Er glaubte wohl dass sie ihm schon längst gezeigt hätte wenn sie ihn kennen würde, doch sie wollte es ihm erstens nicht sofort zeigen, und zweitens wollte sie erst noch die letztens Kapitel ihres Buches fertig lesen. Es könnte ja sein das sie den Autoren tatsächlich kennen lernen würde, das er sie erkennen würde, auch wenn es so lange her war, und das er sie in seine Arme schließen würde, so wie er es sein ganzes Leben lang hätte machen sollen. Erst als es kurz vor Drei war, klappte die Frau ihr Buch wieder zu. „Also ich hätte da mal ein paar Fragen an sie“ Der Mann, der bisher stumm auf ein Foto gestarrt hatte, blickte auf. „Und die wären?“ Er sah in ihre strahlenden blauen Augen und kaum dass er sie einmal genau angesehen hatte, war es für ihn liebe auf den ersten Blick. „Erstens: Wieso fährt ein so berühmter Schauspieler und ein Mitglieder der Olsen-Parker Familie eigentlich Zug? Und Zweitens: Warum sitzen sie nicht in einem extra für sie reservierten Wagon?“ Der Mann nahm seine Sonnenbrille ab, zog Hut, Schal und Trenchcoat aus und legte alles bis auf das Bild auf den freien Sitz neben sich. Er hatte dunkel braune Haut, kurze Braune Locken und braune Augen. Die Frau sah ihn an, seine großen braunen Augen strahlten und er lächelte sie freundlich an. Dann räusperte er sich. „Also erstens: Als ich klein war sind meine Familie und ich sehr oft Zug gefahren und ich mag es bis heute mehr als Fliegen, außerdem bot es sich grade an. Und Zweitens: Ich habe ein reserviertes Abteil, aber das wir momentan von Paparazzies belagert.“ Die Frau nickte verständlich. Sein Blick wunderte sie. Sie kannte ihn nicht, hatte ihn noch nie bei einem Mann gesehen, wenn er mit ihr geredet hatte, doch lag es daran dass sie die vergangenen Zwei Jahre in Afrika gelebt hatte, nachdem sie von Frankreich abgehauen war? Er hatte seinen Kopf leicht schief gelegt und nicht nur sein Mund lächelte. Es wirkte auf die junge Frau als ob auch seine Augen sie anlächelten. „Ach so“ meinte sie nach einer Weile und nickte. „Verstehe, ist ja verständlich. Diese Paparazzies können bestimmt ganz schön nerven, aber sie sollten sich nach dem sie schon in einer Berühmten Familie aufgewachsen sind, langsam daran gewöhnt haben. Oder etwa nicht?“ Der Schauspieler und Sänger Meik Parker ging nicht darauf ein. Er sah sie weiter lächelt an und erst nach dem er sie ein paar Minuten angestrahlt hatte, sagte er: „Jetzt bin ich aber wieder dran“ und dann fragte er: „Also sie wissen das ich Meik Parker bin, aber wer sind sie?“ „Judi“ antwortete die junge Frau und legte ihr Buch neben sich auf den Sitz. „Einfach nur Judi?“ fragte Meik und Judi nickte. „Einfach nur Judi“ „OK einfach nur Judi. Woher kommen sie?“ fragte Meik und sah sie mit einem Blick an, mit dem er sie noch öfters würde ansehen. „Ich“ begann sie.“ „Nein warten sie, ich werde raten“ „Nein müssen sie nicht“ wollte Judi grade noch sagen, doch bevor sie ihren Satz beenden konnte, fing Meik auch schon an Bundesländer von Amerika aufzuzählen. „Alabama“ Judi schüttelte den Kopf. „Nein aber“ „Kalifornien“ „Nein, ich“ „Maryland“ „Warten sie“ „Jetzt hab ichs: New Mexiko“ Judi sah ihn sprachlos an. „Ok vielleicht doch nicht“ sagte er als er ihren Gesichtsausdruck sah“ „Ähm vielleicht auch…“ Meik zählte noch alle weitere Bundesstaaten auf, bis ihm keine mehr einfielen und er schließlich sagte: „Ok ich war noch nie gut in Erdkunde. Sag in welchem Bundesstaat bist du aufgewachsen?“ Judi lächelte ihn an. „Blesle“ sagte sie. Meik starrte sie verwirrt an. „Aber das klingt so Französisch“ sagte er nach einer Weile. „Das liegt daran das ich die ersten 15 Jahre meines Lebens in Frankreich aufgewachsen bin, dann habe ich bis zu meinem 18 Lebensjahr in Afrika gelebt und jetzt lebe ich in New York“ „Also wolltest du mich nur ärgern“ sagte er breit grinsend und Judi lächelte und strahlte seit vielen Monaten mal wieder. „Und wieso sind sie in Frankreich aufgewachsen? Sind ihre Eltern Franzosen?“ „Nein eigentlich sind sie Amerikaner, aber die Geschichte dauert zu lang“ „Wir haben Zeit“ sagte er, doch Judi schüttelte den Kopf. „Ich sag dir was, wen wir uns aus irgendeinem Grund irgendwann mal wieder sehen, dann erzähl ich dir alles!“ „Ich schwör dir süße, wir werden uns wieder sehen!“ Judi antwortete nicht. Meik setzte sich neben sie und zeigte ihr das Foto das er immer noch in der Hand hielt. „Das ist meine Familie“ sagte er und zeigte ihr seine ganze Familie. Seine Eltern, Geschwister, seine Berühmte Schwägerin den Kinder Star Michelle Carter, und seine ganzen Neffen und Nichten. „Eine richtige Großfamilie“ sagte Judi. Meik nickte. „Es hat Stunden gedauert bis alle langgenug stillgehalten haben und der Fotograf das Foto gemacht hatte. In der Zwischenzeit ist sogar die Fruchtblase von meiner Schwester Shane geplatzt und deshalb ist meine Nichte Maja die jüngste Person auf diesem Bild“ Judi war glücklich und zeitgleich auch traurig. „Es muss schön sein so eine große Familie zu haben“ Meik nickte. „Das ist es“ Die beiden Sprachen eine ziemlich lange Weile über alles Mögliche. Plötzlich und ohne Vorwarnung legte Meik einen Arm um Judi, beugte sich vor und küsste sie. Judi völlig geschockt, wusste nicht was sie machen sollte. Sie saß nach dem Kuss stumm auf ihrem Sitz und sagte kein Wort. In diesem Moment blieb der Zug rüttelnd stehen. „Ich muss gehen“ sagte Judi langsam und stand auf. Als sie bereits an der Tür war fragte Meik plötzlich: „Darf ich dich mal anrufen?“ Judi drehte sich wieder um und überlegte kurz, bevor sie eine kleine Karte aus ihrer Jacke zog und sie Meik gab. Dann verschwand Judi. Auf der Karte stand: eine Telefonnummer und eine Adresse. Meik steckte die Karte in seine Tasche und lächelte zufrieden, bevor er wieder das Bild seiner Familie und auch seines Sohnes auspackte und es erneut ansah. Während Judi Richtung Ausstieg lief zog sie ein kleines Medaillon unter ihrem Shirt hervor und hielt es fest in ihrer Hand und dachte an ihre kleine Tochter, von der sie nicht wusste wo sie grade war, oder wie es ihr ging.