»Darf ich etwas Milch haben?«, schnurrte sie schüchtern.
»Aber klar doch, mein Lina-Schätzchen!«, flötete Sanji und brachte ihr ein großes, volles Glas mit Milch.
»Darf ich auch noch etwas Milch bekommen? Yohohoho!«, fragte Brook überschwänglich.
»Hol es dir doch selbst!«, konterte der Blonde hart.
»Hier.«, erwiderte Robin, die mithilfe ihrer Teufelskräfte dem Skelett ein Glas Milch brachte.
»Danke, Robin! Hoch lebe das Kalzium! Yohohoho!«, freute sich der Musiker. »Komm, stoßen wir an, Lina! Dann könntest du mir gleich deine Höschen zeigen!«
»
Was soll der Scheiß?«, schrieen Nami und Sanji gleichzeitig, während die Orangehaarige dem Skelett eine saftige Kopfnuss und der Smutje ihm einen kräftigen Tritt, verpasste.
»Das geht echt durch Mark und Bein und das obwohl ich ein Skelett bin! Yohohoho!«
»Der Typ macht mich fertig!«, stöhnte die Navigatorin nervlich am Ende.
»Ich bin auch überrascht, dass es Lina überhaupt nichts ausmacht.«, staunte die Archäologin, während sie ihr neues Crewmitglied beäugte.
An Linas Anblick musste sich jeder erst mal gewöhnen. Durch ihr schulterlanges, silbern schimmerndes Haar lugten graue Katzenohren hervor. Zudem besaß sie einen grauen Katzenschwanz. Die Augen, die in der Helligkeit strahlend blau waren, sodass selbst das Meer neidisch werden könnte, wurden in der Nacht leicht grünlich. Lina hatte aber weder Fell noch Schnurrhaare, noch miaute oder putzte sie sich. Am liebsten trug das silberhaarige Katzenmädchen Kleider. Im Moment hatte sie ein längeres, hellblaues Kleidchen an, welches ihre Augen noch mehr zur Geltung brachte.
Man könnte meinen, dass sie ein Katzenmensch war. Dennoch war keine Teufelsfrucht im Spiel. Sie mochte sogar das Wasser. Die Silberhaarige benahm sich auch manchmal wirklich wie eine Katze.
Positiv wie auch negativ.
»Lina? Spielst du dann wieder mit uns?«, beäugten Chopper und Ruffy das Katzenmädchen.
»Gern!«, stimmte sie zu und wedelte dabei mit ihrem Schwanz.
»Dann spielen wir Katz und Maus!«, bestimmte Lysop schadenfroh.
»
Nichts da!«, fauchte Lina und ihr Schwänzchen stellte sich auf.
»Ganz ruhig, Lina. Du weißt doch, die Langnase meint es nicht so!«, sprach Zorro beruhigend auf sie ein und drückte die Silberhaarige zurück auf ihren Platz.
Beschämend ließ sie ihre Ohren hängen.
»Sieh dir nur an, was du getan hast,
Grünschädel! Eine Lady macht man nicht unglücklich!«, schnauzte Sanji den Schwertkämpfer an und zog dabei eine Haifresse.
»Hört auf euch zu streiten!«, meckerte Franky, der sich gerade seine blauen Haare stylte.
Lina ließ ein wenig ihre Ohren hängen und strahlte die Schwarzhaarige mit traurigen, dennoch hoffnungsvollen Augen an.
»Robin? Wie weit bist du schon mit dem Buch? Kannst du mir schon helfen?«, schnurrte sie.
Selbst der abgehärteten Archäologin tat es in der Seele weh, die Kleine zu vertrösten.
»Noch nicht sehr weit. Ich habe gerade mal die Legende übersetzt.«, erwiderte sie müde.
»Schade.«, senkte die Silberhaarige die Ohren erneut.
»Mach dir keinen Kopf! Robin ist die Beste, sie wird es schon schaffen, glaub mir!«, beteuerte der Strohhut mit vollem Mund.
»Ruffy, das war mein Essen!«, jammerte die Langnase.
Der Kapitän streckte seinen Arm erneut gefährlich lang.
»
Lass das!«, zischte Lina drohend und schlug den langen Arm mit ihrem Schwanz weg.
»Das tut weh!«, schmollte der Strohhut.
»Sei froh, dass ich meine Krallen nicht verwendet habe!«, warnte sie ihn und öffnete ihre Hand, damit die Krallen deutlich zu sehen waren.
»Ich wünschte, ich könnte dir helfen! Aber so etwas habe ich in keinen meiner Medizinbücher!«, bedauerte der Elch kleinlaut.
»Dagegen hilft auch keine Medizin!«, jammerte das Katzenmädchen.
»Aber Einige hatten doch gar keine Ohren und so ein Zeugs! Deine Mutter auch nicht, warum hat sie dir nicht erzählt, wie man die wegkriegt?«, fragte Ruffy naiv nach.
Rums. Bang. Knall.
Der Strohhut lag mit ziemlich vielen Beulen am Boden und neben ihm stand die aufgebrachte Navigatorin, die zur Vorsicht ihre Hände noch zu Fäusten geballt hatte.
»
Du Blödmann! Denk auch mal an
ihre Gefühle!«, schnauzte die Orangehaarige Ruffy an.
Die Augen der Silberhaarigen starrten Löcher in die Luft. Nach einiger Zeit nahmen diese ausdruckslosen Augen eine nasse Gestalt an. Mit einem Sprung war sie beim Grünhaarigen und setzte sich auf seinen Schoß. Das machte Lina immer, wenn sie verletzt war. Das Katzenmädchen verkroch sich regelrecht in die Brust des Schwertkämpfers.
»Könnt ihr beide euch nicht beherrschen? Ihr seht doch, dass es ihr nicht gut geht!«, murrte Zorro und streichelte leicht über ihren Kopf.
»Du weißt doch genau, dass ihre Mutter ermordet wurde, noch bevor sie die Wahrheit sagen konnte!«, wisperte Robin ihrem Käpt'n zu.
»
Wirklich?«
»Dem Typen hast du doch Eine verpasst! Sag bloß du kannst dich nicht an Gregorian erinnern?!«, versuchte die Schwarzhaarige dem Strohhut auf die Sprünge zu helfen.
»Klar! Das war der Kerl, der nur Terror verbreitet hat! Er hat auch Lina beleidigt!«, schimpfte Ruffy wütend, da er sich wieder erinnerte.
»Nur die Eltern dürfen es an die nächste Generation weitergeben, weil es eine Art Tradition ist.«, meinte die Silberhaarige und wischte sich die Augen trocken. »Wir wollen ja auch nur normale Menschen sein, damit uns andere nicht für Monster halten. Auf nahegelegenen Inseln glaubt man sogar, dass die Katzenteile, also der Schwanz und die Ohren, ewiges Leben bringen.«
Eigentlich hatte sie es ihren Kameraden schon erklärt aber Ruffy hatte wieder einmal nicht zugehört. Gregorian wollte Kitty Island zerstören, um seine Macht auszudehnen. Doch die Strohhutbande konnte dies in letzter Sekunde verhindern, leider konnten sie Sakura, die Mutter des Mädchens, nicht mehr retten. Sie starb in den Armen ihrer Tochter und somit wurde Lina zur Vollwaise, da der Vater vor 15 Jahren von Piraten ermordet worden war.
Seitdem reiste Lina mit ihnen und sie war schon ein richtiges Crewmitglied geworden. Nicht nur, dass sie in den Augen des Schwarzhaarigen cool war, sondern sie kannte sich auch mit Magie aus. Nach der Legende konnte die Göttin Bastet auch Zauber anwenden.
Währenddessen zog sich Zorro sein Hemd aus und wrang es trocken. Eine kleine Pfütze hatte sich schließlich gebildet.
»Bin ich froh, dass du keine Katzenwäsche machst!«, maulte er übertrieben.
»Entschuldige!«, schniefte sie.
»Schon gut. Du darfst aber nicht so zimperlich sein. Schließlich bist du jetzt ein Pirat!«, mahnte der Grünhaarige.
Heftig nickte Lina, um ihm damit Recht zu geben.
»Was findet die nur an dem
Schwerterheini so toll?«, fragte sich Sanji, während er an seiner Zigarette zog und schmollte.
»Hey, Nico Robin! Du meintest vorhin, du konntest schon die Legende entziffern. Was beinhaltet die denn?«, fragte Franky neugierig nach, nachdem er von seiner Cola getrunken hatte.
»Es geht um die Entstehung der Katzenmenschen.«, erwiderte die Archäologin ernst. »Laut der Legende war eine Katzengöttin namens Bastet, Herrscherin dieser Insel, Kitty Island, gewesen und hatte sich in einen Sterblichen, also einen Menschen verliebt. Der Mann war von ihr auch angetan gewesen und die beiden gründeten eine Familie. Seitdem werden alle Kinder mit diesen Katzenohren geboren und haben die Fähigkeit mit Katzen zu sprechen.«, erklärte Robin.
»Du kannst mit Katzen sprechen? Das ist ja so was von
cool!«, strahlte der Strohhut und seine Augen hatten sich in lauter kleine Sternchen verwandelt.
»Ich glaube das nicht, dass das unser Käpt'n sein soll!«, jammerte die Orangehaarige wieder einmal.
»Das hättest du dir früher überlegen müssen!«, belehrte der Kanonier sie.
»Ich weiß!«, keifte Nami die Langnase an.
»Wir werden ja sehen, was die Zukunft bringt. Ich werde jedenfalls weiter das Buch übersetzen. Wir werden dir schon helfen!«, versicherte das Teufelsmädchen.
»Klar! Robin ist eine Expertin, du kannst dich voll auf sie verlassen!«, bestätigte der Schwertkämpfer grinsend.
»Danke, dass ihr mir helfen wollt!«, freute sich die Silberhaarige und ihr Schwanz formte sich zu einem Herzen.
»Natürlich! Ich, dein ergebender Diener Sanji, werde für dich das Heilmittel finden, damit du schließlich in meine Arme fallen kannst!«, freute sich der Blonde mit Herzchen in den Augen und führte sein Tänzchen auf.
Die Haare im Nacken von Lina stellten sich auf und mit einem Sprung war sie wieder bei Zorro gelandet.
»Ich habe Angst!«, erklärte sie dem verdutzten Grünhaarigen ihre Reaktion.
»Der
Kochlöffel kann es einfach nicht lassen!«, bestätigte er seufzend.
»Was hast du da eben von dir gegeben? Du
Brüllaffe?«
»Willst du was von mir,
Schnitzelklopfer?«
»Lass es bleiben
Dschungelbaby, sonst filetier ich dich!«
»Da wäre ich aber sehr gerne dabei!«, zischte der Schwertkämpfer.
»Hört auf euch zu streiten!«, ging das Katzenmädchen dazwischen.
»Wollt ihr von Nami ausgenommen werden? Bei Sanji kann sie es ja machen, aber nicht bei Zorro!«, maulte Lina.
»Ich begreife das Mädchen einfach nicht!«, erwiderte die Navigatorin kopfschüttelnd.
»Sie hat eben einen Narren an Zorro gefressen!«, verteidigte Lysop sie.
»Schon klar, nur weil sie ihm als Erstes begegnet ist! Wenn sich dieser Vollidiot nicht schon wieder verlaufen hätte!«, knurrte Nami.
***
‚Mist, haben sich die anderen schon wieder verlaufen?’, dachte Zorro nach, während er auf Kitty Island seine Runden drehte.
Tief in Gedanken versunken bemerkte der Grünhaarige gar nicht, wie er mit jemanden zusammen stieß.
»Verzeihung, ich habe dich nicht gesehen!«, entschuldigte der Schwertkämpfer sich höflich.
»Es ist ja nichts passiert!«, erwiderte die junge Frau schüchtern vor ihm.
Sie hatte schulterlanges,