silbernes Haar und auf ihrem Kopf konnte er Katzenohren erkennen. Er wunderte sich auch, warum sie einen grauen Schwanz trug, der trotz des roten Kleides, welches sie trug, hervorgucken konnte. Aber viele Einwohner trugen Katzenohren und -schwänze. Vielleicht ist das auf dieser Insel eine Mode Erscheinung.
»Kannst du mir vielleicht sagen, wo ich meine Crewmitglieder wieder finden kann? Die scheinen sich verlaufen zu haben!«, erkundigte sich Zorro.
»Du bist Pirat?!«, fragte sie unsicher mit ihren großen, blauen Augen, die ihn musterten.
»Ja. Woher weißt du das?«
»Weil ich fast alle Leute auf dieser Insel kenne und du auch keine Katzenohren hast!«, erklärte das silberhaarige Katzenmädchen.
»Verstehe. Mein Name ist Zorro. Wie heißt du denn?«
Sie zögerte. »Lina.«
***
»5.273, 5.274, 5.275…«, zählte der Grünhaarige, während er Gewichte stemmte.
Blitzartig spürte er nur noch eine kleine Brise an sich vorbeihuschen, die einen grauen Schwanz besaß.
»Lina, was machst du denn hier?«, erwiderte Zorro erschrocken, da er sie hätte treffen können.
»Mich verstecken!«, war die rasche Antwort.
»Vor Sanji?«
»Nein! Lysop ist dran mit Suchen!«, erklärte sie aufgebracht.
»Achso. Ihr spielt wieder
Verstecken.«
Die Silberhaarige nickte aufgeregt.
»Ja und hier oben findet er mich doch nicht!«
»Freu dich nicht zu früh!«, warnte der Schwertkämpfer.
»Warum?«, fragte sie mit ihren blauen Kulleraugen.
»Weil das Mikrofon angeschaltet ist.«
Die Tür zum Trainingsraum wurde geöffnet und Lysops Nase verriet ihn.
»Ich hab dich gefunden! Nun bist du an der Reihe!«, freute sich der Kanonier.
»Och,
nö!«, maulte das Katzenmädchen und die Augen wurden feucht.
»Komm schon, Lina! Ein 17 Jahre altes Mädchen heult doch nicht oder?«, erkundigte sich Zorro.
Die Tränen hörten auf zu kullern und sie sah den Trainierenden mit großen Augen an.
»Spielst du mit?«, fragte sie hoffnungsvoll.
»Vergiss es, Lina! Der Kerl ist so lahm, da bewegen sich sogar Schnecken schneller als er!«, versicherte die Langnase triumphierend, mit nicht geahnten Konsequenzen.
»Ich war früher Piratenjäger! So einen kleinen Fisch wie dich, kriege ich in Null Komma nichts!«, drohte Zorro.
»
Hilfe!«, schrie Lysop übers ganze Deck, gefolgt von einem wütenden Schwertkämpfer.
»Was geht denn hier ab?«, jammerte die Orangehaarige und stoppte mit einer Handbewegung ihre neue Freundin.
»
Lina, was ist hier los?«
»Wir haben eigentlich
Verstecken gespielt, aber nun spielen Zorro und Lysop
Fangen.«, erklärte die Silberhaarige glücklich.
»Wie bitte? Ich habe mich wohl verhört!
Der würde
nie mitspielen! Da verwette ich mein ganzes Geld!«, wetterte Nami.
»Ach, wirklich? Dann bin ich meine 4.000 Berry Schulden endlich los! Ich spiel mal eine Runde mit!«, grinste der Grünhaarige, der soeben an den beiden vorbei gerast war.
Die Kinnlade der Navigatorin befand sich nun auf dem saftigen Rasen der Thousand Sunny.
»Das darf doch nicht wahr sein! Mein schönes Geld!«, schluchzte sie.
»Das passiert nun mal bei Wetten.«, erwiderte Robin kühl und las weiter, in dem wahrscheinlich dicksten Buch der Welt. Daneben lag noch ein kleineres, indem die Schwarzhaarige blätterte.
»Diese Schrift ist wesentlich schwerer zu entziffern als die der Porneglyphen.«, meinte die Archäologin konzentriert.
»Aber ich brauche mein Geld! Wie soll ich denn auf der nächsten Insel ein Vermögen machen?«, entrüstete sich die Orangehaarige.
»Wann legen wir den auf der nächsten Insel an und wie heißt die?«, fragte Lina neugierig.
»Wir erreichen bald Cash Island! Dort gibt es die besten Casinos überhaupt! Dort erwartet mich der große Gewinn!«, schwärmte Nami mit Berryzeichen in den Augen.
»Die kannst du jetzt vergessen!«, wehrte Chopper winkend ab.
»Warum? Wollte sie schon immer auf diese Insel?«
»Auch. Sie wollte aber schon immer die ganz große Kohle!«, bestätigte der Schiffsarzt.
»Die Arme. Kann man das heilen?«, legte sie ihren Kopf schief.
»Nein, dagegen ist kein Kraut gewachsen!«, sagte der Elch sofort.
»Schade.«, meinte die Silberhaarige traurig.
»Ich denke, sie möchte auch nicht geheilt werden.«, ahnte Chopper und rannte zu Brook.
Dieser hatte eine riesige Beule am Kopf.
Warum muss er Nami auch immer nach ihren Höschen fragen?!
»Warum meldet sich niemand freiwillig?«, schimpfte die Navigatorin.
»Ach, Nami-Maus! Du siehst bezaubernd aus, wenn du wütend bist!«, schwebte Sanji um sie herum.
Rums.
»Ach, Nami-Schätzchen! Ich liebe dein Temperament! Es zeigt mir immer wieder deine feurige Leidenschaft, die du für mich empfindest!«, schwärmte der Koch weiter.
»
Träum weiter!«, schnauzte sie den Casanova an, dessen Beule ein Herz zu sein schien.
»Dann müssen wir eben auslosen, wer auf das Schiff aufpasst, wenn ihr euch nicht einigen könnt!«, wandte sich die Orangehaarige dem Rest der Gruppe zu.
»Vorschläge?«, wiederholte sie genervt.
Eine Chance gab sie ihnen doch noch.
Lina hob zögernd ihre Hand. »Ich bleibe!«
»Gut, einen hätten wir, aber zur Vorsicht sollte ein Zweiter mit an Bord bleiben!«, überlegte die Navigatorin.
»Chopper?«
»Nein, ich brauch dringend neue Medikamente und es gibt viele Verkäufer, die das bei Unwissenden ausnutzen und denen dann die falschen Mittel geben!«
»Lysop?«
»Ich wollte mit Franky den Colavorrat auffüllen und neue Munition besorgen.«
»Ruffy?«
»Tut mir leid, Nami-Maus, aber den Clown brauche ich um unsere Nahrungsmittel zu transportieren. Er muss seine Strafe absitzen.«
»Brook?«
»Nein, es tut mir wirklich leid, aber auf dieser Insel soll ein alter Bekannter von mir leben und ich möchte ihm gerne einen Besuch abstatten!«
»Lebt der noch?«
»Ich weiß es nicht und Land möchte ich auch wieder unter meinen Füßen haben. Obwohl ich nur aus Knochen bestehe. Yohohoho!«, jubelte das Skelett.
»Ich muss auch noch etwas in dieser Stadt erledigen.«, warf Robin ein.
»Ja, du brauchst auch mal eine Pause und ich will die Insel vermessen gehen, weil man sich auf alte Karten nicht ganz verlassen kann.«, jammerte die Orangehaarige.
Ihr Blick traf jedoch auf einen grünhaarigen Schwertkämpfer, der leise vor sich hin döste.
»Zorro, du bleibst auch an Bord!«, befahl sie laut.
»Warum sollte ich?«, murrte dieser.
»
Weil du gleich wieder Schulden haben wirst!«, keifte Nami und ballte ihre Hände zu Fäusten.
»Okay, dann bleibe ich eben an Bord!«, lenkte der Grünhaarige schnell ein.
»Bis später! Macht bitte keinen Blödsinn!«, rief Lysop über die Schulter.
»Halte dich vom Aquarium fern, Lina!«, schrie der Cyborg winkend.
»Ich doch nicht!«, lachte diese.
»
Grünschädel! Wenn meinem Lina-Schätzen irgendwas passiert, dann bist du fällig!«, entrüstete sich Sanji.
‚Wovon träumt der Kerl nachts?’, ärgerte sich der Schwertkämpfer.
»Passt auf euch auf!«, sagte die Schwarzhaarige, bevor auch sie vom Schiff sprang und den anderen folgte.
Ruffy war schon über alle Berge, da der Smutje bei seiner Drohung nicht auf den Gummijungen geachtet hatte.
»Was machen wir jetzt?«, fragte die Silberhaarige gelangweilt.
»Pennen!«, bestimmte Zorro und machte es sich an dem Mast gemütlich.
»Wir müssen doch auf das Schiff aufpassen!«, antwortete sie entsetzt.
»Es wird schon nicht weglaufen!«, meinte der Grünhaarige nur.
»
Zorro!«, knurrte sie traurig.
»Du denkst doch nicht wirklich, dass ich immer die ganze Zeit penne? Das ist alles Taktik.«, erklärte der Schwertkämpfer und öffnete dabei ein Auge.
»Tatsächlich?«, war Lina erstaunt, setzte sich in die Hocke und schlang ihre Arme um die Beine.
Danach legte die Silberhaarige ihren Kopf auf den Knien ab und während sie überlegte, schaute sie ihn an.
Irgendwie, fand Zorro, sah das süß aus. Erst jetzt bemerkte er, was sie heute überhaupt trug. Der Grünhaarige war davon überzeugt, dass sie noch nie so gut ausgesehen hatte.
Ihr langes, eng anliegendes, schwarzes Kleid schmiegte sich hervorragend an ihren zarten Körper an. Da dieses Kleid ärmellos schien, trug sie einen hellgrünen Bolero darüber. Außerdem trug sie weiße, hohe Stiefel, sowie einen weißen Gürtel, der um die Taille des Kleides befestigt war.
‚Habe ich gerade gedacht, dass sie
süß ist?’, erschrak er sich.
»Was ist denn los?«, fragte sie besorgt nach, da Lina das plötzliche Zucken bemerkt hatte.
»Es ist nichts!«, sagte der Schwertkämpfer und musste stark schlucken.
Schnell schloss er seine Augen, um sich zu beruhigen.
Plötzlich spürte Zorro, wie etwas Warmes sich an seine Seite schmiegte.
»Was machst
du da?«, rief der Grünhaarige erschrocken, als er die Silberhaarige an seiner Seite eingekuschelt sah.
»Mir ist kalt!«, schnurrte das Katzenmädchen.
»Du kannst unter Deck gehen, ich pass schon auf!«, versicherte der Schwertkämpfer müde.
»Ich will nicht!«, trotzte Lina.
»Warum, wenn ich fragen darf?«
Sie verbarg das Gesicht jetzt ganz an seiner Brust, damit Zorro ihr rotes Gesicht nicht sah.
‚Er darf nie erfahren,
was ich für ihn empfinde!’, dachte die Silberhaarige verunsichert.
‚Zorro würde mich dann garantiert nicht mehr als Freundin betrachten. Mit meinem Aussehen habe ich sowieso keine Chance.’, erkannte sie traurig.
Ohne, dass Lina es bemerkte, schlief sie ein und der Grünhaarige brachte sie in ihre Kabine.
Verwundert sah er eine kleine Träne auf ihrer Wange, die der Schwertkämpfer mit großer Vorsicht abwischte.
Als Zorro das Zimmer verlassen hatte, zog das Katzenmädchen ihre Beine fester an ihren Körper heran. Sie sehnte sich nach
Wärme.
Seufzend setzte der Grünhaarige sich an den Mast.
‚Was ist nur mit ihr los? Sie war vorhin auf einmal so komisch. Ich mache mir wirklich ernsthafte Sorgen! Schließlich möchte ich