Fanfic: Stolz & Vorurteil

Kapitel: Prolog

Dr. Briefs stand besorgt in der Küchentür und beobachtete seine Tochter Bulma, die gedankenverloren dem prasselnden Regen vor dem Fenster lauschte. Nur das leise Seufzen ihrerseits durchbrach hin und wieder die Stille: „ Ob es so eine gute Idee war Vegeta hier wohnen zu lassen?“
Nachdenklich musterte er seine Tochter, deren Hände sich zu Fäusten ballten: „ Ich glaube nicht, dass er uns etwas tun wird.“
„Aber er hat unsere Freunde getötet! Er hat Yamchu umgebracht!“
Bulma zuckte unter der Erwähnung seines Namens zusammen und ließ sich seufzend auf einen Stuhl fallen: „ Die Dragonballs haben sie wieder belebt.“
„ Was wenn das noch einmal geschehen wird. Vegeta hielt nicht damit zurück die Erde auslöschen zu wollen!“
„ Ich weiß.“ Bulma stierte gedankenverloren auf ein Bild, dass sie und ihre Familie glücklich in die Kamera lächelnd zeigte und straffte die Schultern: „ Mein Gefühl hat mich damals auch bei Son Goku nicht getäuscht.“
„ Ich weiß, aber….“
„Lass gut sein Papa.“ Bulma stand auf und legte ihm tröstend die Hand auf die Schulter: „ Wenn du ihm hilfst zu trainieren, wird er dich in Ruhe lassen.“

Sie lächelte ihm aufmunternd zu und schnappte sich das Tablett, das ihre Mutter zuvor großzügig mit Essen beladen hatte. Was war bloß in ihr vorgegangen als sie ihm damals angeboten hatte, bei ihnen zu wohnen. Und das freiwillig?!
Doch irgendwie ging er ihr nicht aus dem Kopf. In ihm musste doch auch so etwas wie ein weicher Kern sein. Etwas, das sich nach außen kehren konnte, so wie es damals bei Son Goku der Fall war. Sie stammten schließlich vom selben Planeten. War hier nun Son- Goku in seiner Gutmütigkeit oder Vegeta in seiner Boshaftigkeit die Ausnahme?
Seufzend klopfte sie an die Tür im Obergeschoss und trat ein, als niemand antwortete. Der Vollmond erleuchtete das Zimmer trotz des Regens, dessen Wolken ihn beinahe gänzlich verhüllten. Vegeta hatte die Terrassentür geöffnet und stierte in die kalte Nacht.

„ Habe ich dir erlaubt reinzukommen?!“ Seine Stimme war schneidend, kalt. Und doch ließ sich Bulma nicht davon beirren: „ Meine Mutter hat dir etwas zu Essen gemacht. Sie hatte gehofft dich beim Abendessen zu sehen.“
Vegetas Hand die zuvor noch ruhig auf seinem Knie gelegen hatte, ballte sich zur Faust: „ Ich vergeude nur Zeit damit, mich mit euch Primitivlingen abzugeben!“
Bulma zuckte an seiner harschen Wortwahl zusammen, ehe sie die Schultern straffte und ihm das Tablett auf den Gartentisch stellte: „ Du bist immer noch Gast in unserem Haus!“
„ Ich bin ein Prinz!“
„Und wenn du ein Hosenscheißer aus der Kinderstube bist ist mir das vollkommen egal! In dem Haus meiner Eltern ist jeder Gast immer noch König und das obwohl sie wissen, dass du unsere Freunde getötet hast!“
„Alles was ich will ist stärker zu werden um mich eines Tages Son Goku in den Weg stellen zu können!“
Bulma zuckte gleichgültig die Schultern als sie die pochende Ader an seiner Stirn bemerkte. Diese Ständige Kampfansage ging ihr allmählich auf den Geist:
“ Du hast bestimmt Hunger, also iss.“

Knurrend starrte Vegeta auf die riesenhafte Auswahl die sich auf dem Tablett stapelte und blickte danach zu Bulma die ihn abwartend musterte. Was genau wollte sie von ihm? Er war auf der Erde gelandet um hier auf Son Goku zu warten und hatte das Angebot damals angenommen hier zu bleiben. Auch wenn sie eine Frau war, so hatte sie recht. Es erwies sich als der günstigste Ort um über alles informiert zu bleiben.
Freezer kam auf die Erde um sich zu rächen und sie alle wurden von dem Sayajin aus der Zukunft vor den Cyborgs gewarnt, die in 3 Jahren in Erscheinung treten sollten. 3 Jahre.
Capsule Corporation ermöglichte ihm härter zu trainieren als anderswo auf dieser Erde. Weshalb also, sollte er gehen?
Sie alle fürchteten sich viel zu viel vor ihm, als dass sie ihn in seinem Training störten. Bis auf Bulma. Sie schien Respekt, jedoch keine Angst zu haben. Woher kam das?

„ Ich könnte dich mit Leichtigkeit töten“ Seine Stimme war kalt, der Ton herausfordernd doch Bulma lächelte nur: „Wenn du nicht bald zu Essen beginnst wird es noch kalt.“
Weshalb war es nicht möglich sich normal mit ihm zu unterhalten? Lief denn ständig alles auf Mord und Totschlag hinaus? Bulma verschränkte abwartend die Hände vor der Brust als Vegeta sie kühl musterte, ehe er zu essen begann.
Er stand Son Goku darin in nichts nach- auch wenn er es weitaus eleganter schaffte all das in sich reinzuschaufeln. In wahrer Prinzen Manier eben. Bulma hüstelte, als sie sich in ihren eigenen Gedanken ertappte und starrte in die Dunkelheit
„ Du kannst gehen“ Vegetas Stimme riss sie aus seinen Gedanken. Er reichte ihr den leeren Teller und untermalte seine Aufforderung mit einem Fingerzeig in Richtung Tür.
Bulma seufzte und suchte in seinem Augen nach etwas das Dankbarkeit vermuten könnte.
Und doch schien es, als wäre er nicht mächtig Gefühle zu zeigen.

„Nur wird dir das in dieser Familie nicht gelingen.“
„Was hast du gesagt?“ Bulma lächelte und zwinkerte Vegeta wohl wissend zu: „Mein Vater hat wieder etliche Module an der Raumkapsel erneuert. Du kannst morgen also wieder voll in dein Training starten.“
Es schien keine 10 Sekunden zu dauern- ehe Vegeta in das Zimmer stürzte, sich das Hemd vom Kopf riss und in seine Trainingshose schlüpfte. Alles vor den verdutzen Augen Bulmas.
„Du willst doch nicht etwa trainieren. Es ist mitten in der Nacht!“
„ Dann geh doch ins Bett, verdammt!“
Ohne eine Antwort seitens von ihr abzuwarten, war er auch schon verschwunden und Bulma spürte wenige Minuten später die Vibrationen die verrieten, dass er die Trainingskapsel in Betrieb genommen hatte.
Schweigend schnappte sie sich seine Sachen und nahm sie mit ins Bad. Sie bediente ihn schon so, als wäre sie seine Hausangestellte. Brummend hielt sie inne und schnupperte zögernd an dem Hemd, dass er sich ausgezogen hatte. Was hatte er nur an sich, dass sie ständig von Neuem versuchte wieder auf ihn zuzugehen?
„ Ich muss dringend neue Duschsachen kaufen.“ Kopfschüttelnd stopfte sie alles in die Waschmaschine, ehe sie das Programm einstellte: „ Er riecht einfach viel zu gut.“

War es ihr Schicksal sich ständig für Männer zu interessieren, die sie lieber vierteilen als beachten würden?
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