verrückt. Hm." Aurora schleuderte den in seinen Augen unwürdigen Menschen mit einer Energiewelle quer den ganzen Flur entlang. Der Bruder war zum Glück hart im nehmen und hatte in etwa die gleiche kräftige Statur wie der legendäre Bote. Mit wütendem Gesicht rappelte er sich auf und rief:" Was fällt dir ein? Hälst dich wohl für was ganz besonderes, hm? Lächerlich!" Eilig stürmte er davon. Aurora ignorierte ihn und öffnete die Tür zu Erins Zimmer. Diese war mehr als überrascht über sein Erscheinen. "Aurora! Du hier?" sagte sie erstaunt und stand kurz von ihrem Bett auf. "Scheint so." gab dieser gewohnt knapp zur Antwort. "Das freut mich. Setz dich doch." Sie setze sich hastig und bot ihm mit leicht erröteten Wangen ein Platz neben ihr an. Lyrix schaute mit seinen gelben Augen wahlos in der Gegend umher. der Bote setzte sich. "Leider habe ich nicht viel Zeit. Ich kann nur kurz verweilen." Erin lächelte. "Macht nichts. Aber... trotzdem schade. Hm..." Aurora schaute sich kurz in ihrem Zimmer um. Besonders den Büchern in den Regalen schenkte er große Aufmerksamkeit. Für sie selbt schien er sich nicht zu interessieren. Er studierte für einen Moment die Werke, dann sagte er: "Ich muss gehen." Erin streckte die Hand aus als wolle sie ihn zurückhalten und sprach:" Aber... könntest du nicht noch einen Moment bleiben... Er ist weg...." Nun saß sie allein da. Aurora hatte sich von einer Sekunde zur anderen in kleine Lichtfunken aufgelöst die für einen Moment wie winzige Glühwürmchen im Raum umherschwebten bevor sie vollends erlischten. Die Frau blickte zu Lyrix der nach wie vor genüsslich auf dem Boden seine Krallen streckte. Erin blickte ihn flehend an. "Lyrix..." Der Drache sprang schwungvoll auf ihre Schulter und meinte. "Wir folgen ihm einfach. Na los." Und da drehte sich wieder alles und sie stand erneut vor dem großen Felsen, nur diesmal mitten am Tag. Beide versicherten sich das niemand in der Nähe war, dann öffnete sich das Tor und Erin spurtete spontan hinein. Diesmal kam sie gleich auf dem grünen Plateau an. Der Ausblick zu dem Schloss der Drachenkönigin war atemberaubend. "Ach Lyrix... ich muss mich für meinen Bruder entschuldigen. Da bin ich einmal bei meinen Eltern zu Besuch und dann nervt er... Oh Mann..." Jemand hinter ihnen räusperte sich laut. Erin wirbelte herum. Es handelte sich um niemand geringerem als Aurora der mit verschränkten Armen und strengem Blick sich vor ihr erhob. "Du schon wieder? Glaubst du etwa ich könnte nicht allein auf mich aufpassen?" fuhr sie ihn an und schritt in Richtung des umliegenden Waldes. "Nun ja... Natürlich könntest du es nicht verantworten wenn mir irgendwas zustoßen würde... ich geh mir dann mal die Gegend anschauen..." Aurora fasste sich mit einem leidigen Blick an den Kopf. Erin war halt noch jung und unerfahren.Gerade deshalb musste er ein Auge auf sie werfen bevor sie sich wieder in den nächsten Ärger hinein ritt.


Als Erin so durch den Wald schlenderte bemerkte sie das Lyrix schon wieder spurlos verschwunden war. Sie atmete tief durch und reckte sich. dieser Ort bietete eine solch harmonische Atmosphäre das es eine wahre Reinigung der Seele darstellte sich hier aufzuhalten. Sie war verantwortungsbewusst genug um im Alleingang Ausflüge in diesem Reich zu unternehmen. Ständig hinter Aurora verstecken wollte sich die legendäre Botin nicht. Erin musste lernen hier selbt mit den Gefahren zurechtzukommen. Am Rande einer kleinen grasbewachsenem Klippe erblickte sie in der Ferne eine Art Dorf. "Hm, eine Siedlung. leider zu weit von hier entfernt." dachte sie sich. Da hörte sie ein fürchterliches Gebrüll das aus der Richtung des Waldes kam. Sie Drehte sich um und erblickte für einen kurzen Moment eine Bestie die wie ein scheues Tier in rasendem Tempo durch den Wald eilte. so schnell wie sie auftauchte verschwand sie auch wieder. Dies weckte Erins Neugier. Sie wollte das Wesen verfolgen doch da wurde sie schon von hinten an der Schulter gepackt. "Das könnte gefährlich sein. Komm mit." sprach Aurora und beförderte sie zusammen mit ihr in ein Gebäude was allen Anschein nach den Zweck einer geräumigen Bibliothek oder eines Studienzimmers hatte.

"Was... aber Aurora. ich wollte wissen was das für eine Bestie war..." meinte Erin enttäuscht. Dieser bewegte nur tadelnd den Finger und erwiderte "Erst musst du lernen mit deinen neuen Fähigkeiten umzugehen. lernen geht vor.Setz dich... da hin." Sie tat was er befahl, eine andere Wahl hatte sie sowieso nicht. Er holte einen Stapel von dicken Büchern und Lexikas aus den umliegenden Regalen und setzte sie neben Erin ab. Dann nahm er schwungvoll das oberste Werk, schlug es auf und legte es knallend auf den Tisch."Und nun lies und lerne." Erin mustere kurz den Inhalt. Seltsame Zeichen und Symbole die sie nicht deuten konnte breiteten sich vor ihr aus, Zeile für Zeile. "Würde ich ja gerne, wenn ich diese Schrift lesen könnte..." gab sie mit einem unsicheren Lächeln zu. Aurora verstand und änderte die Schrift in magische Weise in einer ihr verständlichen Sprache um. sie begann zu lesen, den Blick des strengem Boten stets im Rücken. Als er kurz einen Arm auf den Tisch stütze, bemerkte sie wie kräftig dieser ausgebildet war. Wie der eines Söldners oder Kriegers. "Du hast gut durchtrainierte Arme." meinte sie etwas abwesend zu ihm. lernen wollte sie scheinbar gerade nicht. "Ja, aber solltest du dich nicht lieber auf etwas anderes konzentrieren?" gab Aurora spitz zur Antwort. Oh... richtig... Stimmt, du hast recht. Also... Wo war ich stehen geblieben..." Sie schüttelte kurz den Kopf, rückte ihr ovale Brille zurecht und wagte sich erneut an die schwere Lektüre heran. So verging einige Zeit. der Bote schien ein strenger Tutor zu sein. Erin las etwas über die Legende von ihr und ihm und meinte dann: "Hm, hier steht das die zwei Boten am Ende für alle Zeit zusammen herrschen sollen..." Aurora tat dies als Unsinn ab, glaubte nicht an Mythen. er ging seinen eigenen Weg. so zogen sich die Stunden hin. Schließlich ermüdete die Botin von dem langen lesen und bittete: "Ich bin müde. Für heute habe ich genug gelernt..." Aurora akzeptierte dies und führte sie eine Treppe hinauf und zu einem Zimmer. Sie trat ein. Er nahm das gleich nebenan. Erin setzte sich auf das weiche weiße Bett, dann blickte sie aus dem Fenster. Die Straße unter ihr war bevölkert von Elfen und bizzaren Kreaturen die geschäftig umherliefen und Waren wie kleine Fläschen oder Fleisch feilboten. Jetzt wo es Aurora doch nicht merkte konnte sie sich womöglich kurz umsehen. Als sie die Tür öffnen wollte stellte sie fest das diese abgeschlossen war. Erin rüttelte mehrmals an der goldenen Klinke doch das brachte nichts. Sie verschränkte die Arme und lief im Zimmer umher. "Hat er mich doch tatsächlich hier eingesperrt. Er will wohl nicht das ich das Biest weiterhin verfolge... Pfff..." enttäuscht und eingeschnappt nahm sie Platz auf dem leicht quitschendem Bett. Da erschien wie aus dem Nichts Lyrix. "Ich komme hier erstmal nicht heraus. danke das du mir Gesellschaft leistest..." sagte Erin niedergeschlagen als sie den kleinen Drachen erblickte. du sollst dem Behemoth nicht hinterher jagen." erklärte Lyrix ihr und machte es sich neben der Botin auf der Decke bequem. "Woher weißt du das... ach egal." Sie legte sich hin und schloss ihre Augen. Mehr als schlafen konnte sie im Moment nicht. Sehr nett war diese Aktion von Aurora keineswegs, aber sie verzieh es ihm, da es ja seinen Grund hatte und dies im Grunde eine Maßnahme zu Gewährleistung ihrer eigenen Sicherheit darstellte. Ob sich Aurora um sie sorgte? War sie ihm so wichtig? Mit diesem Gedanken schlummerte sie friedlich ein.