Die Erkenntnis des Lebens

Überleben

Angepisst sah Deidara zu den Frauen. Langsam glitten seine Hände in seine Tontaschen. Er hatte keine Lust noch weiter Zeit zu verschwenden, jedoch da er für seine Kunst lebte, sollte diese am besten zur Geltung kommen und das brauchte nun wiederum seine Zeit. Hinter sich hörte er plötzlich humpelnde Schritte. Tobi hatte also doch zu seinem Missfallen überlebt. „Deidara-sempai, was habt ihr nun vor?“, neugierig wie immer, stellte sich der Schwarzhaarige neben ihn hin. Sein Blick auf die Bewusstlosen geheftet. „Tobi, geh zur Seite, hm! Du störst, hm.“, Deidara hatte seine Hände aus den Taschen genommen. Leise schmatzend bearbeiteten die Münder den Ton, ehe sie diesen ausspukten. Schnell und Geschickt wie der Blonde war, hatte er zwei kleine Spinnen geformt. Auf seinem Gesicht bildete sich ein überlegenes Lächeln.

Wie sein Sempai wollte, trat Tobi einige Schritte zurück. Schon genügend, hatte er die Kunst des Blonden sehen dürfen und wusste somit, dass es die letzten Atemzüge sein würden, welche die Ohnmächtigen taten. Auf einmal begann sich einer der beiden zu regen. Kurz stoppte der Blonde in seinem Tun, ehe er die Tonspinnen zu seinen Opfern krabbeln ließ. Langsam schlug Luna ihre Augen auf. Ihr Kopf brummte und ihre Glieder schmerzten. Vorsichtig versuchte sich die Braunhaarige aufzusetzen, musste sich aber gleich darauf wieder zurück legen. Sie fühlte sich gerädert und hatte ein merkwürdiges Gefühl, als wäre zuvor jemand auf sie gefallen.

Plötzlich hörte sie leise, kleine Schritte neben sich. Neugierig was es war, stemmte sie sich doch auf. Zuerst sah sie auf den Boden. Kleine, weiße, spinnenförmige Wesen kamen auf sie und Trucy zu. Nur wenige Sekunden später erkannte Luna, das sie in Gefahr war. Doch sie konnte sich nicht rühren. Alles an ihr war wie erstarrt. Ihr Herz schlug hart gegen ihren Brustkorb. Die Braunhaarige konnte ihr Blut rauschen hören. Sie wollte weg und doch konnte sie es nicht. Sie wollte nicht auf die immer näher kommende Gefahr sehen und doch konnte sie ihren Blick nicht abwenden. Alles war wie in Zeitlupe. Bilder aus ihrer Vergangenheit und der letzten Tage und Wochen strömten durch ihr Gehirn. Fluteten ihre Gedanken.

Sie wollte noch nicht sterben. Die Braunäugige hatte sich doch noch so vieles vorgenommen. Sie wollte ihr Studium noch beenden, einen netten Mann für das Leben finden und Kinderkriegen, ehe sie im Alter ohne Schmerzen im Schlaf starb. Tränen flossen ihr über die Wangen. Diese ganze Situation war zuviel für sie, weswegen sie ihre Augen schloss. Doch dann viel ihr etwas auf. Nicht nur sie würde sterben. Ruckartig riss sie ihre Augen wieder auf, ihr Körper löste sich aus seiner Starre. Sie wollte nicht, dass eine Freundin stirbt und obwohl sich die beiden jungen Frauen kaum kannten, so sah die Braunhaarige Trucy als eine davon. „Ich muss mir etwas überlegen und zwar schnell!“, kam es in ihren Gedanken. Nur noch wenige Zentimeter waren die zwei Spinnen von ihr und Trucy entfernt. Ihr Blick richtete sich nun auf die Personen, die vor ihnen standen. Sie konnte sehen, wie der Blonde Nuke-nin seine Hände an sein Gesicht hob und der Maskierte hinter dem Blonden seine Arme verschränkte.

Lunas Augen weiteten sich. „Stopp!“, schrie sie den Nuke-nins verzweifelt entgegen. Doch nichts dergleichen passierte. Deidaras Lächeln wurde breiter. Er hatte zwar gehofft, dass beide ohnmächtig blieben damit er ihr Geflenne nicht hören musste, doch großartig stören tat es ihn nicht. Der Blonde wollte sich eigentlich Zeit lassen, damit seine Kunst besser zur Geltung kommen konnte, doch nun musste er sich doch beeilen. „Bitte, hört mir zu! Wir können euch helfen. Wir beiden wissen alles über diese Welt.“, unsicher ob die Nuke-nins anbeißen würden, versuchte Luna die beiden für sich und Trucy zu gewinnen. Plötzlich rührte sich Tobi. In der Braunhaarigen wuchs die Hoffnung doch noch den nächsten Tag zu überleben. Doch die Erkenntnis, dass einer der beiden Tonspinnen ihr Bein hinaufkletterte und der Schwarzhaarige sich nur auf ein anderes Bein gelehnt hatte, ließ ihren Glauben wie Scherben zu Boden fallen.

„Wir wissen alles über euch. Euer Tod ist nur ein kleines Stück dieses Wissen. Wir kennen eure Vergangenheit, eure Gegenwart und eure Zukunft. Wenn ihr uns leben lasst, dann können wir euch viel mehr sagen und wenn ihr nicht zufrieden seid, dann könnt ihr uns töten. Was haltet ihr davon?“, leise hörte die Braunäugige Trucy sprechen. Sie wusste nicht wie lange die Dunkelhaarige wach war, doch sie hoffte, das man ihren Vorschlag annehmen würde.


Behutsam schlug ich meine Augen auf. Neben mir saß Luna und sprach etwas. Ich konnte sie jedoch leider nicht verstehen. Meine Augen fuhren ihren Körper ab, welches leicht zitterte. Bei ihrem rechten Bein jedoch verharrte ich. Eine weiße Spinne krabbelte dieses nach oben entlang. Natürlich erkannte ich das Getier als eines von Deidaras Werken. Wieder sprach Luna zu den beiden. Ihre Stimme war belegt, als hätte sie geweint. Ihr Vorschlag war gewagt und doch war es unsere einzige Hoffnung. Doch es schien nicht zu wirken. Die Tonspinne krabbelte weiter, ehe sie auf ihrem Oberkörper halt machte. Auch ich spürte ein leichtes Gewicht auf meiner Schulter und brauchte nicht einmal hinzusehen, um zu wissen was es war. Vorsichtig zog ich meine Beine an meinem Körper, während Luna sich in das Gras unter ihrer Hand festgekrallt.

„Wir wissen alles über euch. Euer Tod ist nur ein kleines Stück dieses Wissen. Wir kennen eure Vergangenheit, eure Gegenwart und eure Zukunft. Wenn ihr uns leben lasst, dann können wir euch viel mehr sagen und wenn ihr nicht zufrieden seid, dann könnt ihr uns töten. Was haltet ihr davon?“, sprach ich leise. Ich traute mich nicht zu bewegen und hoffte aus ganzen Herzen, das man uns etwas Zeit gab. Auf einmal blieb die Spinne stehen, doch ich wusste nicht ob es ein Gutes oder ein Schlechtes Zeichen war. Verzweifelt versuchte ich meinen Körper und meinen Geist zur Ruhe zu zwingen. Uns blieb, wenn überhaupt nur eine einzige Chance. Kurze Zeit passierte nichts, weder dass die Spinnen explodierten, noch dass irgendjemand etwas sagte. Die Spannung stieg immer mehr und ich traute mich kaum Luft zu holen. Was würde nun passieren?

„Interessant, hm. Sagt, werde ich Itachi seine gerechte Strafe erteilen, hm?“, in Deidaras Stimme war deutlich Euphorie zu hören. Es schien ihm die Vorstellung zu gefallen, alles wissen zu können, bevor es überhaupt passiert war. Doch wie sollten wir es ihm erklären? Wie sollten wir erklären, das er vorher stirbt und das wegen Itachis Bruder? Kurz sah ich zu Luna. Sie schien ziemlich gefasst zu wirken und doch konnte ich ihre Angst spüren. Mir ging es nicht anders. Plötzlich begann die Braunhaarige zu sprechen: „Nein.“. Dieses einfache Wort war hart und doch sprach Luna nur die Wahrheit. Doch wie würde Deidara darauf reagieren? Vorsichtig hob ich meinen Kopf. Sah dabei zuerst die bewegungslose Tonspinne, ehe ich den ehemaligen Iwa-nin und dessen Partner erkennen konnte. Das Gesicht des Jüngeren war erstarrt. Sein ehemals euphorisches Grinsen wirkte falsch. Seine Augen waren geweitet.

War es falsch die Wahrheit zu sagen? Mein Blick löste sich von dem Kleineren und wanderte zu Tobi, welcher ein leises Lachen nicht unterdrücken konnte. Er hatte seine Hände in die Hüfte gestemmt. Sein Oberkörper war etwas nach vorne geneigt, während er eines seiner Beine entlastete, kurz darauf aber das Gleichgewicht verlor. „Hey Sempai, du siehst vielleicht dämlich aus.“, witzelte der Schwarzhaarige, während er sich normal hinstellte. „Halt dein Maul, hm!“, wurde er angefaucht. Deidara hatte sich aus seiner Starre gelöst. Sein Gesicht war zu einer wutverzerrten Fratze gezogen, während seine Hände zu Fäusten geballt wurden. „Warum, hm? Was war passiert, hm?“, langsam beruhigte er sich wieder. Löste immer wieder seine Fäuste und schien auf eine Erklärung zu warten.

„Nein! Wir werden solange nichts mehr sagen, bis wir euer Ehrenwort haben, das ihr uns nichts tut.“, meine Stimme bebte. „Du bist in der falschen Position um Forderungen zu stellen, hm. Zudem können wir das nicht bestimmen, hm.“, es schien als ob Deidara überlegte, sich aber nicht vor uns die Blöße geben wollte. Es schien, als hätten wir wenigstens den Jüngeren teilweise überzeugen können. Mein Blick wanderte wieder zu den Schwarzhaarigen, welches ungewöhnlich ruhig war. Seine Arme waren wieder vor seiner Brust verschränkt und sein Gesicht gen Boden gerichtet. Was er wohl dachte? Natürlich wussten Luna und ich wer dieser Mann in Wirklichkeit war, doch war das nicht ein gefährliches Wissen?

Würde es uns nicht zum Nachteil fallen, wenn wir diesen uns zum Feind machen? Kurz sah ich neben mich. Ich würde gerne wissen was Luna dachte. Die Braunhaarige wollte gerade zum sprechen ansetzten, ehe ich sie unterbrach. Ich hatte Angst, dass es etwas Falsches wäre, immerhin standen wir auf Messers Schneide. „Tobi, hast du Deidara-san schon etwas über dich erzählt?“, verwirrt und teilweiße geschockt sah mich Luna an. Natürlich war es ein gewagtes unterfangen, doch was hatten wir zu verlieren? Unsicher ob es nun Richtig oder Falsch war, diese Frage zu stellen, blickte ich genau auf die orange Maske. Durch das Loch erkannte ich sein Sharingan, welches sich leicht verengte.

„Deidara-sempai, können wir sich nicht erstmal mitnehmen?“, erstaunt das Madara uns erstmal decken wollte, atmete ich kurz erleichtert aus. Doch sofort kam ein unbehagliches Gefühl. Immerhin könnten sie uns auch später noch umbringen. Auf einmal hörte ich ein Schnauben. Hatten wir es geschafft? Hatten wir uns Zeit erkämpft? „Na schön, hm.“, war das einzige was der Blauäugige sagte, ehe die Spinnen von uns runter sprangen und zu ihren Meister krabbelten. Nun erstmal befriedigt mit unserer
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