One step ahead of me

Danzo's death

Eigentlich etwas seltsam, dass ich gerade über einen Charakter wie Danzo einen One-Shot verfasse. Der Typ hat mich eigentlich nur angeekelt, besonders durch seinen verstümmelten Arm o.O
Und im Manga fand ich seine Geschichte mit Sarutobi auch nicht so bewegend. Hat mich eher kalt gelassen, ich empfand ihn als einen überflüssigen Charakter. Aber durch den Anime habe ich ihn von einer ganz neuen Perspektive wahr genommen. Jemand, der Gerechtigkeit will, auch wenn er ziemlich radikal vorgeht. Jemand, der nur um das Wohl seines Dorfes besorgt ist. Jemand, der tatsächlich nicht so einen Tod verdient hat. Ich hoffe, ich kann euch anhand des folgenden One-Shots ein wenig näher bringen, was ich meine.
Noch ne kleine Anmerkung: Ich hab den Manga als Vorlage benutzt, d.h. die Dialoge sind originalgetreu, nur habe ich sie auf eigene Faust übersetzt. Bei den Gedanken von Danzo hab ich einiges von mir selbst hinzu gefügt.
Viel Spaß beim Lesen!


~~~


Ich darf noch nicht sterben!

Er ließ die rothaarige Frau los und sie sank leblos zu Boden. Danzo hatte nicht damit gerechnet, dass Sasuke seinen Chakrastrahl durch sie hindurch bohren würde um ihn zu töten. Doch wie naiv war er gewesen? Immerhin hatte er es hier mit einem Uchiha zu tun.
Der Shimura keuchte und Blut lief aus seinen Mundwinkeln. Sasuke hatte genau sein Herz getroffen. Sein Blutverlust war groß. Er hatte nicht mehr lange zu leben.
Aus unmittelbarer Entfernung funkelte ihm das Mangekyou Sharingan entgegen. Im Gegensatz zu ihm hatte Sasuke kaum schweren Schaden erlitten. Er war noch fähig weiter zu kämpfen. Und zu allem Überdruss saß dort hinten auch noch Madara, der sich bisher noch gar nicht im Kampf eingemischt hatte. Es sah wirklich schlecht für ihn aus.
Aus reinem Instinkt lief Danzo davon. Es interessierte ihn kein bisschen, was für ein Bild er dadurch abgab. Hier ging es um sein Leben und es durfte nicht an dieser Stelle enden. Es wäre kein ehrenvoller Tod. Kein Tod für einen Shinobi.

Ich darf noch nicht sterben! Nicht hier und jetzt!

Wie aus dem nichts erschien Madara vor ihm und Danzo hielt keuchend an.
„Shisuis Auge gehört nun mir.“
Es war sein Ende, das wurde Danzo immer deutlicher bewusst. Aber sein Herz weigerte sich diesen unwürdigen Abgang hinzunehmen. Getötet von zwei elenden, abtrünnigen Uchiha – das entsprach nicht dem Ideal, das seit Ewigkeiten in seinem Kopf verankert war. Ein Shinobi starb wenngleich ehrenvoll auf dem Kampffeld, so hatte es ihm Nidaime-sama gelehrt und so hatten sein Großvater und sein Vater es ihm vorgemacht. Dazu gehörte keine niederträchtige Ermordung kurz vor der Erfüllung seiner Träume.

Warum, Hiruzen?

„Ich werde es tun!“
Danzo erstarrte.
„Sarutobi...“ - „Hiruzen, du...?“
Die Stimmen klangen entsetzt, traurig, doch zugleich ehrfürchtig. Danzo fühlte, dass er nicht mehr zitterte.
„Hey, keine Sorge! Ich bin der Beste von uns, ich werde schon nicht sterben.“, hörte er Sarutobi sagen und spürte aufkommende Erleichterung. Jämmerlich, wie schwach er doch war. Wieso hatte es ihn so viel Anstrengung gekostet sich freiwillig als Köder für das Team zu melden? In Gedanken fest entschlossen und dennoch nicht willensstark genug verkrampfte Danzo. Er war kurz davor gewesen den Platz als Köder einzunehmen. So kurz davor...Doch Sarutobi war ihm einen Schritt voraus gewesen. Mal wieder.
Er fluchte innerlich, als ihn jemand plötzlich an der Schulter packte.
„Pass auf die anderen auf, Danzo. Ich weiß, dass du-“
„Hals Maul! Ich war gerade dabei mich zu melden! Spiel dich nicht als Held auf! Ich werde der Köder sein!“, brüllte der Shimura und schlug barsch Sarutobis Hand weg.
„Danzo...“, flüsterte dieser überrascht über den Wutanfall seines Freundes.
„Mein Vater und mein Großvater starben als Ninja auf dem Kampffeld. Selbstaufopferung ist die Pflicht eines Ninjas...!“, fuhr Danzo wütend fort und ballte seine Hände zu Fäusten.
„Ich werde der Köder sein...Ihr seit die aufgehenden Flammen, die das Dorf beschützen müssen.“, übernahm der Hokage das Wort, nachdem er die Szene zwischen seinen zwei Schülern mit angesehen hatte.
„Das dürfen Sie nicht! Sie sind der Hokage! Es gibt keinen besseren als Sie im Dorf!“, schrie Danzo entsetzt über die Entscheidung seines Senseis.
„Danzo, du und Saru wart schon immer Feinde in vielerlei Dingen. Aber was wir nun brauchen ist Zusammenhalt. Lasst eure persönlichen Plänkeleien außen vor.“
Peinlich berührt senkte der Angesprochene den Kopf.
„Es stimmt, dass ich meine Entscheidung zu langsam gefällt habe.“, fuhr der Nidaime fort. „Als erstes solltet ihr in euch selbst hineinschauen und euch selbst kennen ohne dabei eure Ruhe zu verlieren. Jetzt würdet ihr eure Freunde nur in Gefahr bringen.“
Danzo und Sarutobi, aber auch die restlichen Teammitglieder horchten.
„Jedenfalls...Danzo...Saru...Ihr braucht nicht voreilig in eurem Alter zu sein. Eines Tages wird eure Zeit schon kommen. Bleibt nur am Leben bis dahin.“
Der Hokage stand auf, ehe er seine letzten Worte sprach:
„Saru...Du musst diejenigen beschützen, die dir vertrauen und das Dorf lieben. Und du musst diejenigen trainieren, denen du die nächste Generation anvertrauen kannst...Ab morgen wirst du Hokage sein!“
Danzo und Sarutobi rissen überrascht die Augen auf.
Wie versteinert saß der Shimura da und schaffte es nur langsam seinen Kopf zu Sarutobi zu wenden, immer noch zweifelnd an den Worten des Hokage.
„Ja, Nidaime-sama!“, verbeugte sich Sarutobi unbeirrt und bekam die giftigen Blicke von Danzo nicht mit, die ihn zu töten versuchten. Mit wutentbrannter Miene senkte er seinen Kopf und krallte seine Finger in den trockenen Erdboden.

Du bist mir immer einen Schritt voraus!

Seine Lage war aussichtslos. Und dennoch gab sich Danzo nicht damit zufrieden. Aus seinem Mund strömte nur so das Blut und seine klaffende Wunde bereitete ihm undenkbare Schmerzen. Nur unregelmäßig verließ sein Atem die Lunge. Trotz alledem hatte er einen Entschluss gefasst. Er würde sich nicht von Akatsuki klein kriegen lassen, noch nicht einmal angesichts des Todes. Er war ein Shinobi aus Konohagakure und der Wille des Feuers loderte noch immer in ihm. Er würde seine versäumte Chance neu aufholen, vergangene Fehler berichtigen – das war sein Wunsch.
Entschlossen riss er sein Hemd auf und einige merkwürdige schwarze Striche auf seiner Brust kamen zum Vorschein.
„Für die Welt der Shinobi, für Konoha...kann ich euch nicht am leben lassen!“
„Das ist das Ura Shishou Fuuin Jutsu!“, stellte Madara erschrocken fest und trat einige Schritte zurück. Wie aufs Stichwort begann eine schwarze Flüssigkeit aus dem Siegel auf Danzos Brust zu spritzen.
„Sasuke, geh weg von Danzo!“
Noch rechtzeitig konnte Madara den Uchiha warnen, ehe die wenigen Spritzer sich häuften und langsam ein wahrliches Inferno bildete. Nur mit Mühe schaffte es Danzo auf seinen Beinen stehen zu bleiben. Seine letzte Kraft, seine letzte Energie, sein letztes Fünkchen Leben floss in dieses Jutsu. Wenn er schon gegen seinen Willen sterben musste, dann würde er diese Abtrünnigen mit in den Tod reißen. Versuchen zu retten, was er einst ruiniert hatte: seine Ehre.
Doch er wusste, dass es zwecklos war. So würde er Hiruzen trotzdem nie einholen können.

Hiruzen, es sieht so aus, als wäre ich als nächstes dran...
Aber ich wurde nie Hokage...
Egal wie weit ich ging, ich konnte dich nie erreichen.


Ein gewaltiger Druck entstand auf der Brücke und zertrümmerte das Bauwerk. Madara und Sasuke hatten inzwischen genügend Abstand eingenommen.

Du bist das Blatt, dass sich in der Sonne badet.
Ich bin die Wurzel, die im Dunklen wächst.


Ein letztes Mal erschien vor Danzos innerem Auge ein Bild.
Gelächter, Gerangel. Zwei sorglose Jungen weit über Konoha. Hiruzen und Danzo.

Was denkst du von mir?
Hey, Hiruzen...
Was bedeute ich dir...?


Warum konnte ich dir nicht wenigstens dieses eine Mal einen Schritt voraus sein...und an deiner Stelle sterben?
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