House of Vampires [MM-FF]

Unfortunately I was too late

Ich weiß es ist ein langer Prolog.
Aber ich sage schon mal vorher, dass eure Charas noch nicht dabei sind, aber ab dem ersten Chap werden sie auftauchen.

Um ehrlich zu sein, habe ich beim Schreiben des Kapitels auch die ein oder andere Träne vergossen...
Nya... ich wünsche viel Spaß beim Lesen! Kommentieren aber nicht vergessen! ;)

___________________________________________________________________________________________________________

Es war schon lägst dunkel an diesem kalten Winterabend in der kanadischen Stadt Lévis. In einem kleinen Schneidereistübchen arbeiteten zwei junge Frauen an einem Brautkleid, welches in einem schlichten weiß gehalten war. Während das eine junge Mädchen Stecknadeln durch das Brautkleid schoss, zupfte und beäugte die andere das weitfallende Kleid.
„Ich würde auch mal gern heiraten“, sagte das Mädchen, welches mit den Stecknadeln beschäftigt war.
Die andere schaute zu ihr hinauf, während sie einige ihrer weißblonden Strähnen aus ihrem Gesicht entfernte. Dann lächelte sie.
„Eine Hochzeit kann schon etwas Schönes sein, doch ich habe nie daran gedacht irgendwann mal zu heiraten“, erwiderte sie.
Die Brünette ihr gegenüber blickte ein wenig geschockt, so dass ihr sogar zwei Stecknadeln von den Lippen rutschten.
„Sie haben nie daran gedacht einmal zu heiraten?“, fragte sie entgeistert.
Die Weißblonde ließ ihren Blick über das Brautkleid schweifen und strich sanft darüber. Ihr Blick senkte sich. Genauso wie ihr Lächeln.
„Nein, Guinevere. So jemand wie ich denkt an so etwas nicht, meine Liebe“, wisperte sie und wandte sich um zur Wanduhr.
„Es ist schon spät. Ihr solltet Euch auf dem Weg machen, Guinevere“
„Aber Mademoiselle de Rozier! Ich habe erst in einer Stunde Schicht“
„Ich wollte mich jedoch schon auf den Weg machen. Würdet Ihr unter Umständen allein zurechtfinden?“, fragte die weißblonde junge Frau. Guinevere nickte nur zustimmend.
„Ich werde Euch den Schlüssel dalassen“, sprach die Weißblonde und zog sich ihren schwarzen Wintermantel an, welcher die Taille des Mädchens umspielte und sich perfekt über das Kleid, welches durch einen Petticoat weiter ausfiel.
„Ich wünsche noch guten Abend“, verabschiedete sich das Mädchen und ging aus dem kleinen Schneiderstübchen.
Nach wenigen Schritten durch den Schnee hörte sie noch ein „Ebenfalls Mademoiselle“.
Das weißblonde Mädchen tippelte mit kleinen Schritten, während Schneeflocken sich an ihren Körper schmiegten und diverse Flocken als Wassertropfen an dem schmalen Körper herunterliefen.
Jeder Schritt schien für das Mädchen schwerer und schwerer bis eine abgemagerte Katze ihren weg durch die kleinen Gassen kreuzte. Mit gequält großen Augen schaute diese das Mädchen an. Die Weißblonde kniete sich hin und streichelte über das struppige Fell der gräulichen Katze.
„Tut mir Leid, aber es ist besser für dich“
Die Katze miaute, während das Mädchen die Worte sprach. Im nächsten Moment packte diese die Katze im Nacken und biss ihr in den vorderen Teil des Halses. Genüsslich saugte sie den Lebenssaft aus der Katze. Danach lag sie die Katze vorsichtig neben einen Müllcontainer. Sie leckte sich mit der Zunge über ihre spitzen Eckzähne und verfolgte weiter ihren Weg durch die Gassen und Straßen von Lévis. Etwas abgelegen von der Innenstadt ging das Mädchen in ein größeres Haus, welches leicht an dem altfranzösischem Stil angepasst war.
Hinter der Eingangstür befand sich ein großer Raum, der hell beleuchtet war. Das Mädchen zog sich den Mantel aus und hing diesen an den Kleiderständer links neben ihr. Von der Treppe, welche sich rechts befand stieg eine Frau hinab. Ihr Gesicht strahlte. Die schwarzen Haare der Frau waren elegant zurückgesteckt und ihre Kleidung ließ verraten, dass sie das Hausmädchen des Hauses war.
„Ihr seid aber schon früh zurück Mademoiselle Aurélie“, sagte sie mit einem verwundertem Unterton.
„Alte Erinnerungen verfolgen mich und ich war durch sie gezwungen nach Hause zurückzukehren“, entgegnete das Mädchen. Sie sah auf den kleinen Beistelltisch, welcher sich in dem großen Flur befand. Eine Vielzahl an Briefen waren auf diesem versammelt. Doch bevor Aurélie fragen konnte was für Briefe es sind sprach das Hausmädchen: „Das meiste von diesen sind lediglich Rechnungen, aber da ist auch noch ein Brief ohne Absender an Euch adressiert.“
Das Hausmädchen stieg die letzten Stufen der Treppen hinab zum Beistelltisch und übergab Aurélie einen Brief. Es war ein ganz normaler weißer Postumschlag, doch sie Schrift war anders. Sie schien mit hochwertiger Tinte geschrieben worden zu sein, dennoch nicht mit einem normalen Füller oder einem andern Tintenschreibgerät. Es schien mit einer Feder geschrieben worden zu sein. Aurélie drehte den Brief um und entdeckte tatsächlich keinen Absender. Vorsichtig öffnete sie den Brief entlang der Öffnung. Aus dem Brief entnahm sie dann eine Seite beschriebenes Pergamentpapier. Ebenfalls mit der Feder beschrieben. Bevor Aurélie den Brief las, schaute sie noch ein mal in den leeren Umschlag. Im Stehen schweifte sie mit den Augen von Zeile zu Zeile. Plötzlich verzog sich ihr Gesicht in einem Schockzustand. Tränen sammelten sich in ihren Augen. Besorgt schien das Hausmädchen zu sein. Als diese gerade das geschockte Mädchen anfassen wollte, fiel diese auf die Knie.
Unter Tränen wandte sie sich dem Hausmädchen zu.
„Packt mir bitte die Koffer, Claudette. Und bucht mir ein Flugticket nach Paris“, schluchzte das aufgelöste Mädchen.
„Ist etwas mit Monsieur Valére? Sagt es mir doch bitte Mademoiselle...“, erwiderte Claudette voller Besorgnis.
„Nicht jetzt...“, zischte Aurélie und kämpfte sich nach oben, um sich in den naheliegenden Sessel fallen zu lassen.
„Jawohl, Mademoiselle Aurélie“, äußerte sich das Hausmädchen. Sie verbeugte sich kurz und lief die Treppen wieder hinauf.
Aurélie las immer und immer wieder den Brief. Tränen, die auf das Pergament fielen, ließen die Tinte auflösen, so dass es nach und nach kaum noch lesbar war.
Aurélie blieb in dem Sessel sitzen. Das Gesicht hat sie in ihren Händen völlig vergraben.
Eine halbe Stunde dauerte es bis Claudette die Treppen wieder hinunter stieg. Zwei große Koffer hielt sie in den Händen.
„Ich packte alles Nötige für Euch ein, Mademoiselle“, sprach sie und setzte die Koffer neben Aurélie ab. Aurélie würdigte dies keines Blickes.
„Packt bitte ebenfalls das schwarze Kleid ein, welches in meinem Zimmer ist ein. Es befindet sich auf der Schneiderpuppe“, murmelte sie nur unter ihren Händen hervor.
„Ihr meint doch nicht etwa, dass Monsieur...“, seufzte Claudette geschockt auf. Aurélie nahm ihr Gesicht von ihren Händen und blickte Claudette mit rotunterlaufenden Augen an.
„Es scheint so“, wimmerte sie bevor sie wieder weinend ihr Gesicht vergrub.
„Aber woran soll er gestorben sein! Er ist doch wie Ihr ein Vampir!“, rief Claudette aus.
Aurélie knurrte darauf hin nur ihren Namen, worauf Claudette noch einmal die Treppe hinaufstieg. Zurück kam sie mit einer etwas größeren und prallgefüllten Tasche. Diesmal schaute Aurélie zur Seite.
„Euer Ticket ist auch schon gebucht. Ihr würdet um 6:00Uhr fliegen und um 7:00Uhr in Montreal ankommen. Um 18Uhr würdet Ihr von Montreal aus nach Paris kommen, so dass Ihr übermorgen um ca. 6:40Uhr da wäret“, erzählte Claudette.
„Ging es nicht früher?“
„Dafür müsstet Ihr tags fliegen“
Aurélie seufzte und erhob sich aus dem Sessel.
„Ihr solltet euch ein paar Stunden schlafen legen. Ich werde die ganze Nacht hier bleiben und euch in wenigen Stunden wecken“, schlug das Hausmädchen vor und schob Aurélie sanft in Richtung Treppe. Gekränkt schlurfte das Vampirmädchen nach oben und bog nach rechts in ihr Zimmer ab. Aurélies Zimmer sah eigentlich ganz normal aus, außer dass sich viele Möbelstücke des 16. und 17. Jahrhunderts in dem Zimmer befanden. So wie das Himmelbett, die Kommode oder das Schminktischchen. In dem Zimmer befand sich jedoch noch eine weitere Tür. Und durch diese ging Aurélie. Es war ein sehr kleines Zimmer. Viel eher eine Kammer. Ohne Fenster und in dunkeln Farben gehalten. Licht gab es auch keines. Lediglich ein paar brennende Kerzen auf den Tischen in dem Raum erhellten die Kammer. Mitten in der Kammer lag ein Sarg. Aurélie öffnete diesen. Sie tastete die weiße Seidenpolsterung ab und legte sich in diesen hinein. Danach schob sie die Sargtür über sich zu. Es dauerte nicht lang bis das weißblonde Vampirmädchen ins Land der Träume einstieg.

Stunde über Stunde verging und Aurélie wälzte sich in ihrem engen Sarg hin und her. Auf einmal ertönte ein Klopfen. Schreckhaft erwachte Aurélie und schrie: „Valére!“
Ihr Körper schoss nach oben, doch der Sargdeckel hinderte sie daran reflexartig aufzusitzen, so dass sich das Mädchen den Kopf stieß. Vor Schmerz kniff sie ihre Augen zusammen. Nach kurzer Zeit öffnete sie diese jedoch wieder und aus dem offenen Sarg schaute ihr Claudette entgegen.
„Geht es euch gut?“, fragte diese vorsichtig und reichte dem Mädchen eine Hand hin. Aurélie nickte kurz und ergriff die Hand des menschlichen Hausmädchens. Diese zog den Vampir hinauf und half dieser aus ihrem Sarg. Claudette musterte das Vampirmädchen. Ihr Kleid war voller Falten, ihre Schminke durch die Tränen verschmiert und auch ihre Haare waren nicht so glatt wie zuvor.
„Wir sollten Euch umziehen“, sagte Claudette und führte Aurélie aus der kleinen Kammer.
„Sucht Euch ein Kleid heraus. Ich werde ein Tuch holen gehen“, fügte sie hinzu und verließ Aurélies Zimmer. Aurélie schritt zu ihrem großen dunklen Schrank. Mit Schwung öffnete sie diesen. Massenhaft Kleider hingen ihr entgegen. Jedes war anders. Egal ob vom Muster, vom Schnitt, von der Länge oder von der Form her. Jedes war individuell. Doch eines hatten
Suche
Profil
Gast
Style