kommen würdest“, wisperte er.
Aurélie wirkte darauf geschockt und löste sich von Louis. Sie griff nach der Halskette, die sie um hatte und deutete auf den Anhänger, welcher aus drei Schlüsseln bestand.
„Meint ihr, dass die Schlüssel für sein Haus sind?“, fragte Aurélie und sah Louis bestimmt nicken. Darauf fragte sie, wo Valére wohnte und Louis erklärte dem Mädchen den Weg dorthin.

„Gut dann werde ich dort hingehen“, sagte sie entschlossen.
„Möchtest du nicht bei der Beisetzung dabei sein?“, wollte Louis wissen.
„Es würde mir nur das Herz zerreißen, aber dennoch bleibe ich noch eine Weile“, erwiderte Aurélie.
Aurélie schaute sich in der Kirche ein wenig um sowie sie nebenbei auch nach Vampiren suchte, die sie kannte. Dabei waren jedoch keine. Auf einmal wurde Aurélie auf die Schulter getippt. Sie drehte sich um. Vor ihr stand ein großgewachsener Mann mit langem schwarzen Haar. Fragend schaute sie den Mann an. Dieser übergab ihr einen Briefumschlag. Dann sprach er: „Öffne ihn später. Aber eines lass’ dir gesagt sein. Du solltest kommen, sonst könnte es einige Probleme geben.“
In seiner Stimme war der bittere Geschmack einer leichten Drohung. Aurélie steckte sich den Brief in ihren BH hinein. Der Mann ging wieder zurück in die Masse. Lediglich ein junger Mann, welcher neben dem Mann stand, der Aurélie den Brief übergab, blieb ein wenig länger stehen und musterte Aurélie mit einem höflichen Lächeln auf den Lippen bis er auch wieder zurückging.
Aurélie drängte sich zu Louis durch.
„Ich werde Euch verlassen“, sagte Aurélie.
„Sei vorsichtig!“, warnte Louis sie bevor sie umdrehte und ging. Nach drei Schritten wandte sie sich doch noch einmal zu Louis.
„Wann und wo wurde er eigentlich gefunden?“, wollte die Weißblonde wissen.
„Er wurde vor seinem Haus gefunden. Und das einen Tag bevor du deinen Brief bekommen hast“, entgegnete er.

Aurélie verließ die Kirche und ging den von Louis beschriebenen Weg zu Valéres Haus. Es dauerte keine Viertelstunde bis die Braunäugige ankam. Das Haus war ein Altbau und war aus dem Grund sehr der viktorianischen Zeit angepasst. Der Vorgarten war voller Unkraut und anderer Wucherpflanzen und Gräser. Nur ein kleiner Pflastersteinweg war vom Wucherkraut verschont. Diesen schritt Aurélie entlang zur Tür des Hauses. Auf den drei kleinen Stufen vor dem Haus waren Blutspuren, die Aurélie jedoch nur kurz musterte. Sie drehte den Knauf der Eingangstür, welche überraschenderweise offen war. Ein langer Flur erstreckte sich hinter der Eingangstür. Mit vorsichtigen Schritten ging Aurélie durchs Haus. Hinter der ersten Tür links war eine Küche zu erkennen. Aurélie wagte nur zwei Schritte ins Zimmer und sah sofort die Blutspuren auf dem Holztisch der Küche. Gegenüber der Küche war eine Tür. Hinter dieser erstreckte sich eine Bibliothek. Als nächstes ging Aurélie die Treppe hinauf, welche sich ungefähr mittig in dem langen Flur befand. Intuitiv ging sie nach rechts. Dort war eine große dunkle Tür, die sie öffnete. Dahinter befand sich ein Schlafzimmer. Sie betrat dieses. Gleich links neben der Tür war ein Schrank, welchen sie öffnete. Dort befanden sich ausschließlich Herrenkleidungsstücke, so dass sie den Schrank wieder schloss. Doch erst jetzt fielen Aurélie die vielen Spinnenweben im Haus auf. Als hätte seit Monaten niemand sauber gemacht. Aurélie verließ das Zimmer und ging quer über den oberen Flur zur Tür welche sich links befand. Sie drückte den Knauf der großen Tür hinunter, doch die Tür ließ sich nicht öffnen. Aurélie wollte gerade wieder umdrehen, als ihr die Schlüssel an ihrer Halskette einfielen. Aurélie nahm die Halskette ab und probierte jeden Schlüssel durch. Letztendlich passte lediglich der letzte Schlüssel. Sie drückte wieder den Knauf der Tür hinunter und drehte gleichzeitig den Schlüssel. Die Tür war offen. Vorsichtig öffnete Aurélie diese. Das Zimmer war ein riesiges Schlafzimmer. Mit cremefarbener Tapete und dunklem Stuck. Ein riesiges Himmelbett stand links vom Zimmer. Aurélie ging einige Schritte in den Raum und schaute sich um bis sie ein plätschern unter ihren Füßen hörte. Sie schaute auf den Boden. Dann schrie sie auf und hielt sich die Hand vor dem Mund, als würde sie würgen müssen. Mitten im Zimmer lag eine junge Frau. Tot. Und um ihr war eine riesige Blutlache. Bei genauerem betrachten blieb Aurélie die Luft weg. Die junge Frau hatte nicht nur ein Kleid an, welches mal zu Aurélies Lieblingskleidern gehörte, sondern die Frau sah Aurélie auch noch zum verwechseln ähnlich. Auch fiel Aurélie auf, dass die Frau ein Loch in ihrem Körper hatte. Leicht beugte sich Aurélie über die Leiche und sah, dass dem Mädchen das Herz fehlte. Aurélie tippte leicht auf dem Rand des Loches. Im selben Moment drehte sich der Kopf der Leiche zu Aurélie hin. Mit offenen, starren Augen und leicht geöffneten Mund blickte die Leiche nun Aurélie an. Aurélie schrie auf und wich zurück. Dann ging sie wieder zur Leiche und schloss die Augen derer sowie auch den geöffneten Mund. Aurélie fixierte sich auf den großen Schrank, welcher sich am Ende des Raumes befand.
So stieg Aurélie mit Vorsicht über die Leiche und schlich zum Schrank hinüber. Diesen öffnete sie. Entgegen kamen ihr sämtliche Kleider, die sie aus ihrer alten Zeit mit Valére kannte, doch mehr interessierte sie eine große Schatulle, die in dem Schrank lag. Diese ließ sich jedoch nicht öffnen. Also probierte das Mädchen den kleinsten Schlüssel in die Schatulle stecken zu können, was ihr auch mit Erfolg gelang. In der Schatulle befanden sich vier Packungen sehr teurer Pralinen und ein Zettel, den Aurélie auch las:

So hast du zu mir zurückgefunden, Cherí.
Ich hoffe du kommst nicht zu spät, denn ich halte es keinen Tag mehr ohne dich aus.
Seit ich dich zu dem gemacht habe was du bist, kann ich nicht mehr ohne dich.
Dein weißblondes Haar, deine braunen Augen... Ja, schon als Mensch warst du übernatürlich schön, mein Juwel.
Ich habe und hätte alles für dich getan. Es tut mir Leid.
Es war allein meine Schuld, dass du gegangen bist. Ich hätte dich zu nichts zwingen dürfen.
Manchmal wünschte ich es wäre alles so wie früher. Ich spiele Klavier, während du ein Buch liest oder dass wir zusammen die ganze Nacht lang tanzen. Das wünsche ich mir, doch mir reicht es auch, dass du einfach hier bist. Bei mir. Es macht mir schon eine Freude wenn ich dich sehe, Cherí. Du hast an mir eine Seite entdeckt bei der ich immer glaubte, dass diese an mir schon längst gestorben sei...
Meine Liebe ist für dich geschaffen, Aurélie.

Valére

Wieder war Aurélie den Tränen nah. Sie rannte aus dem Zimmer hinunter in die Bibliothek. Dort setzte sie sich in einen Sessel und atmete tief durch. Sie zog den Brief des fremden Mannes aus ihrem Dekolleté. Der Brief war durch Kerzenwachs versiegelt. Diesen riss sie ab und öffnete den Brief.

Liebe Frau de Rozier,

Hiermit möchten wir Sie auf die Eliteschule für Jungvampire einladen.
Dadurch dass ihr Schöpfer Valére Ledoux verstorben ist, haben Sie niemanden,
der sie lehren könnte.
Aufgrund Ihres Alters sind wir deshalb zu dem Entschluss gekommen, dass
es das Beste sei, wenn sie der Schule beitreten.
Falls der Brief auf irgendeine Weise unbeantwortet bleibt oder ignoriert wird,
sind wir in der Lage Ihnen diverse Strafen aufzulegen.
Wir bitten Sie darum, dass Sie in spätestens zwei Wochen in der Schule anwesend sind.
Die Schule befindet sich im Westen Irlands. Natürlich wären wir bereit Sie vom naheliegenden Flughafen anzuholen, falls der Weg beschwerlich sein sollte.

Hochachtungsvoll Shinja Saito

Aurélie griff zum Telefon neben ihr und hielt es sich am Ohr. Die Telefonleitung war frei. Wild wählte Aurélie eine Telefonnummer. Sie wartete einige Zeit bis jemand ans Telefon ging.
„Claudette?! Bitte packt all meine Sachen zusammen und schickt diese nach Westirland! Und bucht mir ebenso ein Flugticket dort hin!“

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Ich hoffe es hat gefallen.
Öhm, ich bräuchte von euch noch etwas fürs nächste Kapitel. Und zwar stellen sich im nächsten Chap die Lehrer und so vor. Also wenn euer Chara Fragen persönlich zu einem einzelnen Lehrer hat oder zu einem Fach, dann schreibt mir per PN die Frage und wem die Frage gestellt werden soll! :3