- black chains -
zu ihrem Hals. Seinen Fingern war es erlaubt die weiche Haut anzugreifen, doch wusste er, dass normale Waffen oder seine bloßen Hände diese seelenlosen Diener nicht umbringen konnte, nur leichten Schaden zufügen, dazu waren sie zu sehr von der schwarzen Magie der Ketten geschützt, was hauptsächlich von den Dämonen ausging. Je stärker der Dämon war, desto stärker war der Schutz und Shiro war ein verdammt starker von ihnen.
Der junge Mann richtete sich wieder auf, fuhr sich durch sein dunkles Haar und stieß ein Seufzen aus. Warum konnte er sie nicht einfach umbringen, wie es bei anderen Marionetten der Fall war?
Er steckte das Messer wieder weg und entfernte sich kurz von der Couch. Mit großen Schritten ging er in sein Arbeitszimmer und holte aus dem Beutel, welcher auf dem hölzernen Schreibtisch lag, eine dünne Nadel und einen feinen Papierstreifen. Damit ging er zurück zu seinem schlafenden Gast, welcher nichts von den Aktionen mitbekam. Vorsichtig griff er nach ihrem freien Handgelegt und führte die Nadel zu der dünnen Hautstelle. Als die Spitze durchdrang, tropfte die rote Flüssigkeit, wie es die Schwerkraft von ihr verlangte. Noch bevor der entstandene Tropfen sich weg nach unten bahnen konnte, legte er das Papier auf die winzige Wunde, sodass sich der Streifen vollsog und die dunkelrote Farbe annahm.
„Ich bin gespannt, welches Geheimnis du mit dir trägst.“, murmelte er vor sich hin und huschte schnell zurück zu seinem Schreibtisch. Auf diesem legte er das kleine Stück auf eine durchsichtige Oberfläche, durch welche Drähte geführt waren. Schnell fuhr er den anschließenden Standcomputer hoch, bis der Bildschirm den üblichen Hintergrund offenbarte. Mit schnellen Bewegungen tippte er ein paar Mal auf der Tastatur, sodass die mit Draht besetzte Oberfläche aufleuchtete, womit das blutige Stück aus Papier eingescannt wurde. Nähere Details brachte ein Fenster, welches sich öffnete und Wellen aufzeigte. Für ihn etwas, womit er nichts anfangen konnte, die Forschung und Analysierung solcher Daten waren nicht sein Spezialgebiet. Doch wusste er jemanden, der ihm weiterhelfen konnte. Aus diesem Grund holte er sein Handy aus der Hosentasche hervor und wählte die gewöhnliche Nummer, die ihn allerdings zu einer ungewöhnlichen Person verband.
„Haruto? Warum rufst du um eine solche Uhrzeit an?“, kam die männliche Stimme aus der anderen Leitung und diese Person schien nicht erfreut zu sein, um eine solche Stunde geweckt zu werden, aber davon ließ sich der Angesprochene nicht beirren. Gelassen tippte er weiter, wollte die eben eingeholten Daten weiterschicken.
„Unwichtig. Ich habe dir gerade ein paar Daten gesendet von einer Blutprobe, die ich einer Marionette abgenommen habe. Irgendetwas stimmt mit ihr nicht, aber du bist hier der Experte. Wenn du zu einem Schluss kommst, lass es mich als erster wissen. Noch soll die Organisation nichts davon erfahren.“, seine Anweisungen waren klar, doch kam es zu Widerworten. Schließlich stimmte seine Kontaktperson aber zu, er galt nicht ohne Grund als einer der engsten Vertrauten von Haruto. Ohne weitere Verabschiedungen legten beide auf und Stille kehrte wieder ein.
Eine Weile verharrte er in seiner momentanen Position, den Blick auf den Bildschirm gerichtet. Er war kein Experte auf diesem Gebiet, aber selbst er konnte aus dem Diagramm entnehmen, dass hier etwas nicht stimmen konnte. Bald würde er aber zu seinen Antworten kommen.
Siegessicher tauchte ein Lächeln auf seinen Lippen auf und er riss sich von seinem Standort los, ging wieder zurück in das Wohnzimmer. Dorthin, wo Hana lag und nachwievor im Land der Träume feststeckte. Kurz ruhte seine Aufmerksamkeit auf der zierlichen Gestalt, doch nahm er die Decke, die auf dem nebenstehenden Sitz lag, und entfaltete diese nur um sie in der nächsten Sekunde über seinen Gast zu legen. Sie aufzuwecken und sie somit aus dem Traum zu reißen, kam für ihn nicht in Frage. Als er sich selbst bei diesem Gedanken ertappte, fuhr er sich seufzend durch sein längeres Haar ehe der sich dann ebenfalls zu Bett begab, doch war es schwer für ihn seinen notwendigen Schlaf zu finden. Wieder und wieder hallte nur eine Frage in seinen Gedanken umher, hinderte ihn beim Einschlafen: Was war mit dieser Marionette los und warum fasziniert es ihn so?
Es ist jetzt nicht das längste Kapitel geworden, aber für das nächste habe ich schon so meine Ideen im Kopf, wird also spannender werden ;) Hoffe trotzdem, dass es euch gefallen hat ^^
Cherry~