Fanfic: Kirschblüte
Untertitel: Die Geschichte von Aiko
Kapitel: Einstieg
Seine Hände schnürten mir die Luft ab. Ich hatte keine Angst aber ich spürte seine. Er kam mir nicht fremd vor, im Gegenteil, es war so als ob wir uns schon seit Ewigkeiten kennen würden. Nun wurde mir mulmig, zuerst hatte ich nicht geglaubt, dass er mich umbringen wollte, aber jetzt war ich mir nicht mehr so sicher. Ich schloss für einen kurzen Moment die Augen, dann rammte ich mein Bein direkt zwischen seine Beine. Er stöhnte und nahm seine Hände von meinem Hals. Schnaubend viel ich auf die Knie. „Scheiße, du Schlampe!“, brachte er hervor. Leicht verschwommen aber trotzdem erkennbar musterte ich sein Gesicht. Es war schmerzverzerrt und ich schämte mich ein wenig. „Sorry“,murmelte ich und rappelte mich langsam auf. Er schaute mich fragend an aber ich erwiderte seinen Blick nicht. Ich taumelte zur Tür und als ich sie hinter mir geschlossen hatte konnte ich noch hören wie etwas am Boden aufschlug. Die Nacht war kühl, so war sie immer hier oder zumindest seit ich hier war. Ich schaute zum Kirchturm, es war 22:46Uhr. „Verdammt!“ Rennend bahnte ich mir einen Weg durch die engen Gassen nach Hause. „Mom wird mich umbringen!“, das war mein einziger Gedanke dabei. Die Lichter in unserem Haus waren an und ich erkannte einen Schatten der im Wohnzimmer hin und her lief. „Scheiße!“ Ich rannte nicht mehr und langsam wurde ich nervös. Meine Mutter konnte der Gesandte Gottes sein wenn sie es wollte, oder aber der Teufel in Person. Ich klingelte. Der Schatten verschwand aber keiner machte die Tür auf. Etwa 2 Minuten stand ich vor der Tür und wartete, dann klingelte ich nochmal. Und wieder, ich hörte nicht auf. Eine Ewigkeit stand ich da, aber die Tür öffnete sich nicht.
„Aiko! AIKO! Steh endlich auf!“ Automatisch sprangen meine Augen auf. Ich sah mich um, ich lag im Bett in meinem Zimmer und vor mir stand meine Mutter. Ihr Gesichtsausdruck war unangenehm. „Na endlich! Du kommst noch zu spät, also beeile dich lieber!“ Ich sah sie kurz an und drehte mich um. „Es war nur ein Traum... Hätt ich mir ja denken können.“
Sie ging aus dem Zimmer und knallte betont die Tür zu. Immer noch total verschlafen stand ich auf und begann mich anzuziehen.
Dann griff ich noch nach meiner Schultasche und ging nach unten. Mein Toast lag wie immer auf dem Tisch , ich nahm ihn in die eine und das Milchglas daneben in die andere Hand. Im Fernsehen kam wie immer das selbe, uninteressante Gerede wie gestern. Schnell schob ich mir die letzten paar Bissen des Toasts in den Mund, trank meine Milch aus und zog mir die Schuhe an. Bio, Chemie, Kunst und Sport hatte ich heute. „Na super..“ Mein Bruder war schon weg nur noch meine Mutter war im Haus. Ich hörte, dass sie im Bad war. Ich verabschiedete mich kurz und ging dann zur Schule. Wie jeden Morgen traf ich meinen besten Freund Ace wieder an der Sakurada Dori*.
„Guten Morgen Aiko!“
„Morgen.“
„Na wie geht’s meiner Schlafkatze“, er stupste mir auf die Nase. Ich schaute weg. „Sei bloß ruhig!“ „ Erster Tag Uni. Das wird aufregend!“ , er lächelte mich an.
„Kann sein.“, sagte ich trocken. Es stimmte, heute war unser erster Tag an der Keio-Univerity. Aber das beeindruckte mich wenig. „Und du? Bist du aufgeregt?“ ich schaute ihn an. „Naja. Ich hoffe nur das unsere Professoren nicht so blöd sind wie letztes Jahr.“ er lachte, Ace lachte immer. Das war eine meiner Lieblingseigenschaften von ihm. Er konnte einen aufheitern egal wie deprimiert man war, dass wusste ich aus eigener Erfahrung.
Wir waren angekommen. Ace hielt an und nahm einen Apfel , der von einem Ast neben der Schulmauer herunterhing. „Cool!“, sagte er „Gratis Frühstück gibt’s hier auch noch!“
Ich lachte und nahm mir auch einen Apfel. Die Äpfel waren noch grün aber genau so schmeckten sie mir am meisten. Ace steckte ihn in seinen Rucksack und wir gingen auf die Tür zu. An der Türscheibe hingen die Klassenlisten, falls man es so nennen konnte. Ich wusste es nicht und es war mir auch egal. Ich stellte fest, dass Ace auf allen Zetteln stand auf denen ich auch stand und ich entspannte mich ein wenig. Er erkannte es auch und lächelte mir zu. Ich grinste ihn an und zog an seiner Tasche. „Jetzt komm! Oder willst du am ersten Tag zu spät kommen?“ „Nein lieber nicht.“, sagte er.