Detective Conan Destiny
war unterirdisch eingedrungen und war erst in den Abflussschacht geklettert und dann direkt auf den Lift. Dann hatte sie sich hochgeangelt und schließlich das Gitter des Belüftungsschachts aufgeschraubt. Sie dankte ihrer schmalen Figur, dass sie sich ohne Probleme hineinquetschen konnte. Sie zog das Foto hervor und küsste es.
„Na Kleiner? Bald werden wir ein Gläschen zusammen trinken.“, versprach sie dem Bild von James Black.
Früher hatte sie Männer aus Spaß getötet, dann warb sie die Organisation an. Töten und Spaß haben und dafür noch Kohle bekommen. Ein Traumjob. Sie erinnerte sich an diesen Kiichiro Numabuchi, ebenfalls ein Serienmörder der angeworben wurde, aber total versagte. Er war ein seelisches Wrack, Brandy hatte es jedoch richtig angestellt. Er wurde geschnappt war inzwischen in Osaka hingerichtet worden, soweit sie wusste. Ihr war das egal, sie machte keine Fehler. Es waren die Männer die stets auf sie hereinfielen. Heute würde es nicht anders sein. Es existierte einfach kein Mann in dieser Welt, der ihr das Wasser reichen konnte. Selbst ihren Partner hatte sie um den Finger gewickelt und auch dem Boss selbst hätte sie gerne einen Besuch abgestattet, wäre nicht diese abscheuliche Sharon Vinyard seine Favoritin. Sie verstand nicht was er an ihr fand. Sie war ihrem Boss Anfang des Jahres gegenübergestanden und hatte ihn bezirzt, ohne Erfolg. Vermutlich war er es ohnehin nicht wert. Der alte, senile Spinner war wohl ohnehin impotent, was für eine Verschwendung ihrer Künste. Normalerweise konnte ihr kein Mann widerstehen, allen konnte sie etwas vorspielen. Da war es, die letzte Abzweigung. Und dort vorne das Gitter. Laut den Plänen befand sich dort das Büro des ehemaligen Firmenchefs und es war logisch anzunehmen, dass James Black es aufgrund seiner Ausstattung ebenfalls benutzte.
Einen Meter. 10 Zentimeter. Langsam nutzte sie den Schraubenzieher um das Gitter zu lockern. Sie schob es beiseite und streckte ihren Kopf nach draußen.
Was sie jedoch dort sah, damit hatte sie nicht gerechnet. Es war kein alter Mann, im Gegenteil. Es war ein kleiner Junge mit Brille, der sie frech angrinste. Aber warum richtete er seine Uhr auf sie? Wollte er ihr zeigen wie spät es war? Dann ein Stich an ihrer Stirn und sie wurde unendlich müde. Dann versank sie im Reich der Träume.
James Black kam näher und sicherte die Waffe der Agentin.
„Du… hattest tatsächlich recht. Woher wusstest du es?“, fragte er den jungen Detektiv.
Conan klappte den Deckel seines Narkosechronometers wieder zu.
„Sie haben diesen Ort nur gefunden weil sie einen Peilsender an Jodie-senseis Wagen anbrachten, richtig? Seitdem sind wenige Stunden vergangen. Wären sie wirklich auf das gesamte FBI aus gewesen, bräuchten sie Leute und einen Plan, was in so kurzer Zeit nicht aufzubringen war. Aber was würde passieren, wenn nur Sie sterben würden? Das Außenministerium wäre geschockt und würde das FBI aus Sicherheitsgründen zurückbeordern. Dafür reichen auch zwei Leute. Einer der draußen für Ablenkung sorgt, und einer der sich ins Gebäude schleicht.“, erklärte er.
James schluckte. Um ein Haar wäre er getötet worden.
„Aber… woher wusstest du, dass sie durch den Luftschacht kommen würde?“
Conan grinste breit. Sie wusste vermutlich, dass dies das Hauptbüro des Gebäudes war. Wäre sie an einem anderen Ort raus, hätte sie fürchten müssen, zurückgebliebenen Agenten zu begegnen. Ihre Mission wäre in Gefahr gewesen. Außerdem wissen wir, dass Brandy weiblich ist und aufgrund ihres Vorgehens schlank und attraktiv ist. Durch ihre Statur wäre der Luftschacht die beste und unauffälligste Methode.“
James konnte immer noch nicht glauben, wie einfach der Junge die Situation analysiert hatte.
Sofort telefonierte er mit seinen Leuten, besonders Jodie und Akai.
Haido, Provisorisches Hauptquartier des FBIs in Japan – Westseite
Cognac hob blitzschnell seine Waffe, doch sein Kontrahent war schneller. Akai schoss ein einziges Mal und er krachte zu Boden. Seine Waffe landete direkt neben ihm. Abartig lachend fasste sich Cognac an die Seite. Keine tödliche Wunde, wollte ihn der FBI-Knabe verarschen? Akai beugte sich über ihn und hielt ihn in Schach. Cognacs Waffe lag neben ihm, sollte er es wagen? Es wäre Selbstmord, das wusste er.
„Also gut, du hast gewonnen. Sie sieht’s aus? Zeugenschutzprogramm?“, gab er sich geschlagen und hob resigniert die Hände.
Akai wollte etwas sagen, da klingelte sein Handy. Vorsichtig hielt er es sich ans Ohr, ohne Cognac aus seinen Fängen zu lassen.
„Verstehe.“, sagte er nur und legte wieder auf.
Cognac hob die Augenbrauen und wartete was der Sieger des Duells zu sagen hatte.
„Ich fürchte wir haben bereits was wir brauchen.“, sagte er und spielte damit offensichtlich auf Brandy an. Sie hatten sie geschnappt. Cognac überdachte die Situation, er erkannte in Akais Augen was er vorhatte.
„Du… willst doch keinen unbewaffneten erschießen, oder?“, wand er seine letzte Kraft auf um sein frohes Gemüt beizubehalten. Akai schüttelte den Kopf.
„Nicht wenn es sich vermeiden lässt.“
Cognac wusste was er meinte. Er trieb dieses Spiel bereits zu lange, um sich damit auszukennen. Er überlegte was zu tun sei, doch es gab nur eine Option.
„Gratuliere, du bist der Champion.“, sagte er und griff nach seiner Waffe. Es gelang ihm sie auf Akai zu richten, dann wurde er von einer Kugel aus Akais Clock niedergestreckt