Detective Conan Destiny
Amerika, bei seinem Onkel und seiner Tante. Sie wusste es. Weil es ihr nicht gut ging, und Eisuke musste sich ebenfalls schreckliche Sorgen machen. Sie erinnerte sich an seine Email, die sie kurz nach dem Lesen gelöscht hatte, da niemand anderer sie zu Gesicht bekommen sollte. Sie erfuhr von seinem Leid, seinen Sorgen, aber auch von seinem Ziel.
Rena hatte ihre geballte Faust gegen die Tastatur des Notebooks geschlagen.
CIA.
Sie hatte nicht fassen können was sie da las. Es war lachhaft, gerade zu unglaubwürdig. Eisuke ein CIA-Agent? Was genau stimmte nicht mit ihm? Nein, was stimmte mit dieser Familie nicht, und vor allem mit ihr? Dann wurde es ihr bewusst. Eisuke hatte stets in einer völlig anderen Welt gelebt. Ohne Angst, ohne Tot, ohne Verluste.
Die Erinnerungen an den Tod ihres Vaters drangen in sie vor. Sie hatte nicht verstanden was vor sich ging. Ethan Hondou hatte seine Waffe auf sich selbst gerichtet und den Abzug betätigt. Rena hatte mit ansehen müssen wie die Kugel den Leib ihres Vaters durchschlug und ihn tötete. Er hatte es für sie getan. Seine Tochter. Und für die Mission. Rena hatte diese immer für lächerlich empfunden, was hatte sie damit zu tun? Warum war sie für das Schicksal eines anderen Landes, für das von anderen Menschenleben verantwortlich? Jede Sekunde ihres Lebens wies sie diese Aufgabe von sich, doch es gelang ihr nicht. Ihr Vater wäre umsonst gestorben und das viele Leid hätte keinen Sinn gefunden.
Sie stellte den Hahn der Dusche ab und griff sich ein Handtuch mit dem sie ihren Körper einhüllte. Mit noch nassen Haaren streifte sie in ihrer Wohnung umher und sah sich um. Nichts von dem hier wirkte heimisch. Die Wohnung war abgelegen, niemand sollte sie als die Person erkennen, die sie eigentlich war. Mizunashi Rena, die Nachrichtensprecherin von Nichiuri-TV. Aber er war sie dann wirklich? Eine Reporterin? Hidemi Hondou, die Tochter und Schwester? Die durch abstruse Ereignisse zur Spionin gewordene CIA-Agentin? Oder Kir, das Mitglied der Schwarzen Organisation? Wusste sie überhaupt noch wer sie war? Wem stand sie wirklich loyal gegenüber? Ihr Handy klingelte und sie erkannte den Namen auf dem Display.
„Ja.“, meldete sie sich zu Wort und erkannte danach die eisige Stimme ihres Agentenführers.
„Kir. Wir haben eine Mission.“, informierte sie Gin darüber.
Beika
Der Mann der völlig in schwarz gekleidet war ging auf den Mann mit Helm und Uniform zu.
„Es ist vorbei. Ich kenne deine Identität, ich weiß wer du in Wirklichkeit bist. Stets hast du im Hindergrund gegen uns gekämpft, ohne, dass wir etwas davon mitbekamen. Doch nun ist dein Spiel vorbei, du Möchtegern-Held.“, sagte die Gestalt.
Sein Gegenspieler lachte nur demonstrierend.
„Für wen hältst du mich? Auch ich habe dich und deine Organisation bereits durchschaut, die du anführst. Und ich kenne auch deine Identität, sie ist mir nicht verborgen geblieben. Doch, dass tatsächlich ein alter Bekannte hinter dieser Maskierung steckt… ich kann es nicht glauben.“, seufzte er.
Der Mann vor ihm nahm den Hut ab und enthüllte sein Gesicht. Das Gesicht des Anführers der Organisation, die der Held unbedingt zerschlagen wollte.
„Ich hatte also recht! Du bist der Anführer dieser Organisation! Baron Potato!“, brüllte der Held wütend.
Baron Potato lachte schallend los und funkelte seinen Feind böse an.
„Ja und das hier wird unsere finale Schlacht! Kamen Yaiba!“
Als nächstes folgte ein Angriff des Bösewichts und der berühmte Yaiba-Kick seitens seines Gegenspielers. Dann eine Einblendung mit der Titelschrift und einer verzierten ‚2’.
„Jaaaaaaaaaa! Kamen Yaiba!“
„Der Film.“, verbesserte Mitsuhiko.
„Der zweite Film.“, verbesserte Genta nochmals.
Mitsuhiko schnitt eine trotzige Grimasse.
„Eigentlich ist es ja der dritte.“, sagte eine Stimme neben den beiden.
Die zwei Jungen und Ayumi reckten ihre Köpfe in die Richtung.
„Es ist eigentlich der dritte, denn es gab vor 7 Jahren schon mal einen Pilotfilm, wodurch dann die Serie entstand. Ich habe ihn damals gesehen, aber die Effekte waren natürlich nicht so gut wie heute.“, setzte sie Conan Edogawa in Kenntnis.
Die Blicke der Detective Boys wechselten von fragend zu Unglauben.
„Damals? Aber… da warst du doch gerade einmal ein Baby Conan-kun.“, wand Mitsuhiko ein.
Es dauerte etwas, bis Conan der Phopa klar wurde. Das Mädchen neben ihn begann wie gewohnt zu kichern.
„Hilf mir doch.“, zischte er sie zu, doch Ai Haibara tat so, als hätte sie nichts gehört.
„Ähhh… ich meinte, meine Eltern haben das Video für mich aufgenommen ich habe es dann vor so einem Jahr geguckt.“, erklärte er sich schnell. Die Detective Boys seufzten und wanden sich dann wieder dem Trailer zu.
„Aber ist es nicht interessant?“, flüsterte Ai dem kleinen Detektiv ins Ohr.
Conan sah sie nur irritiert an.
„Nunja, du und dieser Kamen Yaiba habt eine Menge gemeinsam.“, entgegnete sie mit einem Grinsen, doch Conan ging nicht darauf ein.
Er erhob sich von der Couch und trabte in Richtung Küche. Er bekam noch mit wie im TV ein Zwischenbericht über einen Zugriff der Polizei erwähnt wurde, über den sich die Kinder ärgerten.
„Conan-kun bring mir etwas Soda mit.“, bat Ayumi die sich über die Stirn fuhr. Es war heiß, jeder spürte die Hitze an diesem Julitag.
„Mir eine Cola.“, fügte Mitsuhiko hinzu.
„Mir Curry Reis.“, sagte Genta ebenfalls noch.
Letzteres ignorierte Conan fließendlich. Mal davon abgesehen, dass er keine Ahnung hatte, wo er um diese Tageszeit Curry Reis herkriegen sollte, gingen ihm Gentas wiederholte Wünsche auf den Geist. Er würde es nie lernen, es war zu einer Angewohnheit geworden, zu einer Routine. Genau wie seine. Er empfand nichts seltsames mehr daran mit diesen Kindern Zeit zu verbringen, er hatte sich daran gewöhnt. Sie waren ihn ans Herz gewachsen und das war vor allem eines. Schlecht. Das was er hier führte war nicht sein Leben, nicht sein eigentliches. Er war nicht Conan Edogawa, nicht wirklich. Er war Shinichi Kudo ein Oberschüler und Detektiv. Es waren bereits mehr als eineinhalb Jahre vergangen seit er mit seiner Freundin Ran das Tropical Land aufgesucht hatte und dort von Gin und seinem Komplizen Vodka niedergeschlagen wurde. Gin hatte ihm ein experimentelles Gift, das so genannte Apoptoxin4869 verabreicht, das ihn in den Zustand eines erst 7 jährigen versetzte. Seither lebte er bei Ran und ihrem Vater, allerdings nur mit einem Ziel. Die Kerle aufzuspüren, die ihm das angetan hatten. Es gelang ihm mehrmals in die Nähe dieser beiden Gangster zu kommen, vor allem durch die Hilfe von Shiho Miyano, einem ehemaligen Mitglied dieser Organisation. Dann traf er auch das FBI, das ihn tatkräftig unterstützte. Und dann war es beinahe so weit. Es war ihm gelungen Wermut, eine Agentin eben dieser jenen Organisation in eine Falle zu locken. Es war geplant gewesen, dass sie ihn zu dem Boss dieser schwarzen Kerle führen sollte. Anokata.
Conan wusste nicht, ob diese Person ebenfalls einen Decknamen trug, oder ob überhaupt jemand seinen wahren kannte. Jene Person.
Ja, jene Person war es, die er unbedingt finden musste. Nur so hatte er eine Chance diese Organisation zu zerschlagen und seine alte Form wieder anzunehmen. Doch Wermut war entkommen, zum Glück nicht ohne wertvolle Hinweise zurück zu lassen. Zum einen die Handynummer ihres Bosses, deren Tastentöne sich wie ein altes Kinderlied anhörten. Und dann die Verbindung zur Nachrichtensprecherin Mizunashi Rena, die sich jedoch ebenfalls als Agentin herausstellte, wenn zwar nicht für das FBI, sondern für den amerikanischen Geheimdienst CIA. Sie ermittelte weiterhin verdeckt in den Reihen der Organisation, jedoch unter Beobachtung. Dann der Zwischenfall am Toto-Tower. Um ein Haar wäre es ihm gelungen an einen Speicherchip mit allen wichtigen Agentennamen zu kommen. Der Agent der Organisation, Irish hatte sich als Superindentent Matsumoto verkleidet um den Serienmörder zu stellen, der zufällig an den wertvollen Gegenstand geraten war. Doch es endete alles anders, und zwar mit Irishs Tod und der Zerstörung des Chips. Dann die dringende Nachricht seitens Rena, dass ein weiterer Agent das Spielfeld betreten hatte.
Codename: Bourbon.
Wer war er? Was wusste Conan bereits über ihn? Er war gut darin Informationen zu sammeln, ein wahrhafter Stratege. Gerade zu… wie ein Detektiv. Conan erinnerte sich an den Fall im Einkaufscenter. Der Mann mit der Brandnarbe. Es war ihm spielend gelungen den Fall um die roten T-Shirts zu lüften, wer war er also? Wermut in Verkleidung? Nein, das musste nicht sein. Selbst Irish war brillant darin gewesen in die Haut jemand anderes zu schlüpfen. Wie viel wusste Bourbon also bereits? Bereits über ihn, dachte Conan…
Wermut, Irish, Bourbon… Wem in seiner Nähe konnte er noch Vertrauen, waren wirklich alle die, für die sie sich ausgaben?
Es klingele. Conan kramte nach seinem Handy, nach seinen beiden um genau zu sein. Eines gehörte dem Siebtklässler Conan Edogawa, das andere jedoch dem Schülerdetektiv Shinichi Kudo. Doch diesmal war es das des kleinen Jungen.
„Ja hallo?“, meldete er sich wie normal.
Kurze Stille. Dann ein Aufatmen.
„Conan Edogawa?“, fragte eine dumpfe, gerade zu metallische Stimme.
Conan verengte die Augen, war sie durch einen Computer verzerrt worden?
„Ja, was kann ich für Sie tun?“, wollte er wissen und wartete zögernd die Antwort ab.
Ein heiseres Kichern.
„Frag lieber was ich für dich tun kann.“, entgegnete er.
Conan schluckte.
„Wer ist da?“, fragte er scharf.
Wieder kurze Stille.
„Das wirst du noch erfahren. Aber ich habe ein Rätsel für dich kleiner Detektiv.“, verriet die Stimme nun endlich.
Conan presste die Lippen zusammen und versuchte sich einen Reim darauf zu machen.
„Also hör