Detective Conan Destiny
Polizeirat bestätigte es ihm und überflog einige Stellen in seinem Terminkalender.
„Aber es ist selten, dass du uns besuchst. Sag bloß es gefällt dir in London nicht mehr. Oder ist es… nein, sag nur nicht, dass es wieder dieser Kriminelle ist, für den du eine so dermaßen große Obsession entwickelt hast.“
Saguru seufzte und vergrub seine Hände in seinen Hosentaschen.
„Wenn du auf diesen dreisten, weißen Dieb anspielst, so kann ich dir versichern, dass es sich in keinster Weise um eine Obsession handelt, sondern möglicherweise um eine Lebensaufgabe.“, korrigierte er ihn.
Der Polizeioberrat fragte sich ob er anmerken sollte, dass sich diese Dinge für nicht unterschieden, unterließ es dann aber.
„Vater und Sohn kämpfen beide gegen das Verbrechen. Jeder auf seine eigene Weise“, erklang nun eine Stimme, die das Vater-Sohn-Gespräch beenden sollte.
Saguru blickte zur Tür ein schick angezogener Mann betrat das Büro und stolzierte auf die beiden zu. Sein Anzug war makellos und seine Frisur ließ keinen Tadel zu.
„Ach Saguru, kennst du bereits Staatssekretär Kagami Raitou-san?“, stellte er ihn seinem Sohn vor.
Hakuba junior verneinte und schüttelte Kagami die Hand.
„Bitte nehmen Sie meinen Vater nicht zu sehr in Beschlag ja? Meine Mutter und ich benötigen ihn noch für einige Zeit.“, versuchte er so charmant wie möglich zu klingen.
Kagami nickte und wollte mit seinem Vorgesetzten einige Details durchgehen, bis dieser abwehrte.
„Heute nicht mehr. Das ist ohnehin nur für die Presse, oder? Also hat es Zeit. Schließlich will ich mit meiner Familie noch einen netten Abend verbringen.“, wehrte er ab.
Kagami zögerte, akzeptierte dann aber den Wunsch des ranghohen Beamten.
„Saguru, gib mir noch 15 Minuten, danach gehöre ich ganz dir.“, versicherte er, doch sein Sohn starrte nur weiterhin aus dem Fenster.
„Es kommt ein Sturm auf…“, entkam es ihm, scheinbar unbewusst.
Kagami und Hakuba senior blickten nur überrascht nach draußen. Der Himmel war klar, kaum eine Wolke drängte sich ihnen auf. Also wovon sprach er?
Highway – Richtung Tokio Innenstadt
5 Stunden und 30 Minuten bis Ablauf des Ultimatums
„Das… ist ein Chevrolet Spark, nicht wahr?“, wagte es Conan zu fragen.
Der FBI-Agent auf der Fahrerseite nickte betrübt.
„Ja. An diesem Tag… ist auch ein Teil von mir gestorben.“, erwiderte er mit melancholischem Geschichtsausdruck.
„Hey hey…“
Conan musterte den Mann, meinte er es etwa ernst? Hatte ihm sein alter Wagen dermaßen viel bedeutet? Er blickte auf die Uhr. 5 Stunden und 40 Minuten bis Bourbons Ultimatum ablief.
„Es hat wohl nicht funktioniert.“, murmelte Akai und Conan nickte, in dem Wissen, dass dieser seinen fingierten Tod andeutete.
„Nunja, einige in der Organisation haben es geglaubt, selbst Ihre Kollegen vom FBI.“, wand er ein.
Akai konnte ihm nur rechtgeben.
„Zumindest bis… ja, bis zu meinem Doppelgänger.“, konnte er sich trotz der angespannten Situation ein Lächeln abringen. Er bemerkte wie der Junge in seine übliche Starre verfiel und angestrengt nachdachte.
„Es… könnte sich dabei um Wermut handeln.“, schlug er vor.
Akai nickte nur.
„Ja, es könnte ein Versuch sein herauszufinden was das FBI wirklich weiß. Das, oder…“, sprach er, brach dann aber ab.
„Oder?“, hakte Conan, doch Akai schüttelte den Kopf. Er schien das Thema nicht weiter besprechen zu wollen. Aber es ergab Sinn. Das FBI nahm an, Shuichi Akai wäre am Raiha-Pass getötet worden. Tauchte nun ein zweiter Akai auf, der verwundet war und eine Brandnarbe trug, die scheinbar durch eine Explosion verursacht worden war, war das FBI in Gefahr.
„Sie sollten Ihre Kollegen davon informieren.“, warnte ihn Conan.
Akai sah weiterhin konzentriert auf die Straße vor sich.
„Wenn wir das hier erledigt haben.“, bestand er darauf.
Conan akzeptierte seine Entscheidung.
„Was können Sie mir über Bourbon verraten?“, hakte er nach.
Nun erkannte er eine ernste Regung im Gesicht des Agenten. Hatte er einen wunden Punkt getroffen?
„Um ehrlich zu sein nicht sonderlich viel. Er ist sehr geheimniskrämerisch, ich habe sein Gesicht noch nie zuvor gesehen. Aber er ist in der Tat gefährlich, das kann ich dir versichern. Er ist der Stratege der Organisation und entwirft die meisten Vorgehensweise für die Agenten. Bevor ein Verbrechen begangen wird verlangt ‚er’ persönlich, dass Bourbon alles absegnet. Man kann mit gutem Recht davon sprechen, dass er ein Genie ist. Und…“
„Und?“, hakte Conan nach.
Akai räusperte sich.
„Jodie nennt dich doch manchmal Holmes, richtig? Ich sehe davon ab, da es meiner Meinung nach nur einen geben kann.“, erklärte er.
Conan konnte ihm für einen Moment lang nicht folgen. Dann erinnerte er sich an Renas Beschreibung des Mannes.
„Er ist ein Holmes-Fan. In diesem Falle seit ihr beide euch recht einig.“, sagte Akai schließlich doch noch.
Conan wollte etwas erwidern, doch dann hielt der Wagen.
„Wir sind da.“, informierte ihn Akai und stellte den Motor ab.
Conan sah zur anderen Straßenseite hinüber und erkannte das hohe, weitläufige Parlamentsgebäude.
„Und die Informationen sind wirklich korrekt?“, wollte er wissen.
Akai nickte, für ihn schien es keinerlei Zweifel zu geben.
„Rena hat mich selbst darüber informiert nachdem sie meinen Kollegen bescheid gesagt hatte.“
Conan senkte den Kopf.
„Dann nehme ich an, hat das FBI hier bereits alles abgesperrt.“, murmelte er.
Akais Miene sprach Bände.
„James empfand es als zu gefährlich hier überall Agenten durch die Gegend zu schicken. Mizunashi Renas Tarnung wäre ernsthaft in Gefahr. Deshalb bin ich wohl das einzige, das er entbehren kann.“, meinte er entschuldigend.
Doch Conan musste ihm recht geben. Es war wichtig den Polizeioberrat zu schützen, doch geschah dies zu auffällig, gerieten auch noch andere Leute in Gefahr. Der kleine Detektiv stieg aus dem Wagen und trat einige Schritte vorwärts. Er stoppte als er mitbekam, dass Shuichi Akai in seinem neuen Chevrolet verharrte.
„Kommen… Sie nicht mit?“, wollte er wissen.
Der Agent schüttelte den Kopf.
„Die Organisation observiert das Gebäude sicherlich, es könnte es negativ auf uns auswirken wenn vor ihnen plötzlich ihr tot geglaubter Nemesis erscheint, meinst du nicht?“, sprach Akai aus was er von dieser Idee hielt. Conan stimmte schließlich zu und schritt voran, bis ihm eine weitere wichtige Frage einfiel.
„Noch etwas. Sie wissen… über Subaru Okiya bescheid, oder?“, sagte er nochmals an den FBI-Agenten gewand. Dieser nickte schwach und das schien Conan bereits auszureichen.
Wenige Minuten später stand er vor dem Eingang des Parlamentsgebäudes. Er wollte ins Innere, doch dies hätte wenig Sinn ergeben. Die zwei Wachleute waren das erste was ihm ins Auge stieß. Sie würden ihn nicht ohne weiteres ins Innere lassen, außer…
Es dauerte nicht lange, bis sich der Detektiv eine Strategie zurecht gelegt hatte. Ein gestresster Mann in seinen Vierzigern, verlor ständig seine Unterlagen, da er einfach zu überladen war. Conan ging ihm zur Hand und bot sich an, ein paar seiner Sachen für ihn zu tragen. Der Büroangestellte war sichtlich dankbar und verschaffte Conan so Zutritt in den gesicherten Bereich. Beide bestiegen den Lift und Conan dachte konzentriert nach. Alles was er zu tun hatte war den Polizeioberrat zu warnen, doch wie? Er würde kaum einem Kind glauben außer…. Ja, das klügste war es mit der Stimme eines ranghohen Beamten anzurufen wie Megure, oder noch besser Matsumoto. Dann wäre man die Warnung ernst nehmen. Conan besaß inzwischen genug Erfahrung mit der Organisation, dass er einen Scharfschützen nicht ausschloss. Jemand wie Korn oder Chianti konnte sich auf dem Dach eines gegenüber liegenden mehrstöckigen Hauses postiert haben und warten, bis die Zielperson das Gebäude verließ. Nachdem Hakuba in Sicherheit war würde Conan diese Person finden und durch sie an den Boss der Männer in Schwarz herankommen. So sah zumindest der Plan aus. Ein abenteuerlicher Plan, wie er zugeben musste. Er konnte nur scheitern nicht? Wie die übrigen Male…
Er war ihnen so dicht auf den Fersen gewesen, doch es endete in Akemi Miyanos Tod. Shihos Schwester. Selbst Wermut konnte sich seinem Griff entziehen und Irish starb direkt vor seinen Augen. Eine Kugel in die Brust, die ihn jedoch nicht von einer letzten Bitte abhielt. Die Organisation zu zerschlagen. Viele verließen sich auf ihn, das wusste er. Besonders Ai.
Der Lift hielt und der Angestellte taumelte auf dem Flur.
„Tsurugi, wo bleibst du? Der Chef wartet auf die Präsentation.“, wurde der Mann von einer Frau im Gang angeschnauzt.
„Amamiya-san…“, stotterte er und folgte ihr unverzüglich.
Conan lud noch die getragenen Sachen ab, dann wollte er sich aus dem Staub machen. Er bekam gerade noch mit wie ein rundlicher Mann die beiden Untergebenen anschnauzte, dann war er auf dem Weg in den 14ten Stock, wo sich laut Akai ein provisorisches Büro für den Polizeioberrat befinden sollte.
Der junge Detektiv hatte kaum den Gang betreten, da kam ihm bereits eine Gruppe Leute entgegen. Er kannte keinen von ihnen. Oder… nein! Falsch! Eine Person kam ihm tatsächlich bekannt vor, nur hatte er nicht mit ihr gerechnet. Es handelte sich um Saguru Hakuba ebenfalls einem Schülerdetektiv, dem er bereits einige Male begegnet war. Was tat er hier?
Natürlich, Polizeioberrat Hakuba war sein Vater, es war also nicht unlogisch, dass er ihm einen Besuch abstattete.
„Hey Junge, hast du dich verlaufen?“, wurde er von einem korpulenten Mann gefragt, bei der es sich scheinbar um Hakuba senior handeln musste.
Conan wusste im ersten Moment nicht was er sagen sollte.
„Bist du nicht… ja bist Conan-kun nicht