Detective Conan Destiny - Side Story
seinem Bett und seine Eltern sangen ihm dieses Lied vor. Nanatsu no ko. Die sieben Kinder.
Rabenmutter, warum krächzt sie so? - Weil sie Sieben Kinder hat, so süß, hoch oben auf einem Berg.
Er mochte dieses Lied, es wurde zu einem regelrechten Ohrwurm.
Und dann wie er in dem geräumigen Wohnzimmer dieses Spielzeugauto herumfuhr.
"Süß, süß",
krächzt diese Rabenmutter
"Süß, süß",
krächzt die Rabenmutter.
Und dann diese Stimme. Von wem kam sie? Einer Person direkt neben ihm?
„Aniki! Aniki!“
Du solltest das alte Nest erblicken,
auf dem Berg
und dort wirst du solche
großäugige, liebe Kinder sehen.
Gin schlug seine Augen auf und erkannte Vodka als die Quelle seines unterbrochenen Schlafes.
„Hey, ich wollte dich nicht wecken, doch dein Handy klingelt schon eine ziemliche Zeit.“, teilte er ihm mit.
Gin grunzte und sah auf das Display.
„Auch das noch.“, beschwerte er sich und nahm das Gespräch an.
Kurze Stille, dann eine raue Stimme.
„Gin lange nichts von dir gehört.“, begrüßte ihn der Anrufer.
Gin seufzte.
„Gleichfalls. Was kann ich für dich tun? Bourbon?“
Vodka verunsicherte die Nennung dieses Namens aus irgendeinem Grund.
„Es geht um eine neue Mission, ich möchte dich und deinen Partner in einer Stunde im Hauptquartier sehen.“, gestand er.
Gins Miene verriet was er davon hielt. Doch Bourbon würde nicht anrufen, hätte der Boss diese Mission, worum es sich auch immer handeln mochte nicht abgesegnet.
„Worum geht es?“, wollte er wissen.
Doch Bourbon schwieg und versprach ihm alles genau zu erklären.
„Noch etwas. Hattest du nicht ebenfalls die Aufgabe… die Verräterin Sherry ausfindig zu machen?“, fragte Gin dann scharf.
Bourbon brauchte etwas bis er antwortete.
„Ja, und ich mache Fortschritte. Mehr muss dich im Moment aber nicht kümmern.“, erwiderte er und legte auf.
Gin schnaubte und wies Vodka an umzudrehen und zum Hauptquartier zu fahren.
Bourbon strich in seinem Versteck unterdessen immer wieder über das Foto eines kleinen Mädchens mit brünetten Haaren.
„Ja… ich mache Fortschritte.“
Shirokyou – Wohnung von Abukama Eiichiro
Es war dreckig, anders konnten sie es nicht beschreiben. Es war gut, dass Ran und Kazuha sie nicht begleitet hatten, der Gestank war unerträglich.
„Sind Sie sicher, dass er hier wohnt?“, fragte Heiji kritisch.
Amano nickte und verwies auf das Türschild.
Abukama bewohnte eine Bruchbude, Conan konnte sich schwer vorstellen, dass es darin sogar Wasser und Strom gab.
Yamato klingelte, doch nichts regte sich. Er unternahm einen erneuten Versuch, dann überredete er die Gruppe es an der Hintertür zu versuchen.
Sie umrundeten das Gebäude und standen vor einer geschlossen Terrassentür. Erst kam ihnen die Verwüstung im Inneren nicht weiter komisch vor, immerhin pflegte Abukama ja nicht einmal das Äußere seines Hauses. Doch es war Conan dem das Unvermeidliche auffiel.
„Ist das… ein Arm?“
Alle starrten gebannt durch das Fenster und tatsächlich! Links vom Sofa hing schlapp ein Arm herab, eine rote Flüssigkeit tropfte über den Handrücken zu Boden.
Es war Yamato der keine Zeit verlor und das Glas einschlug. Zusammen mit Amano sicherte er die Umgebung, bis beide sicher waren, dass der Täter nicht im Haus war.
„Rufen Sie sofort den Rechtsmediziner. Oder… einen Bestatter falls Sie sowas nicht haben.“, murrte Yamato und Conan und Heiji wussten was er meinte.
Es gab nichts mehr, das sie für Abukama Eiichiro tun konnten. Er war vermutlich noch nicht lange tot, sein Oberkörper war von Blut bedeckt. Mehrere Stichwunden prangten in seiner Brust. Conan näherte sich der Leiche und fasste ihr an den Mund.
„Hey, du Bengel, lass das!“, hagelte es unverzüglich eine Kopfnuss seitens Kogoros.
Es war Heiji der seinen Freund rettete und seine Aktion rechtfertigte. Jemand schien Abukama etwas in den Mund gesteckt zu haben. Langsam holte es der Detektiv mittels eines Tuches heraus, um so keine Fingerabdrücke zu hinterlassen.
Ungläubig starrten alle das recheckige Ding an. Es war eine Karte, doch keine gewöhnliche. Es war die Kreuz-Ass.
Dann plötzlich ein Schrei. Die Gruppe wand sich zur Terrasse und erkannte eine Frau die völlig panisch ins Innere blickte. Sie hielt sich vor Schrecken die Hand vor den Mund.
Shirokyou – Hotel Hinomoto
Bereits als Ran ihren rechten Fuß ins Wasser setzte fühlte sie die Wärme und das angenehme Gefühl. Kazuha hingegen sprang förmlich hinein und ließ sich von der warmen Quelle einhüllen.
„Ran, hier ist es einfach herrlich.“, fand sie und ihre Freundin musste ihr rechtgeben.
„Ja, ist schon einige Zeit, her seit ich zuletzt in einem Onsen war. Aber in Osaka muss es doch jede Menge geben, oder?“, fragte diese.
Kazuha nickte bedächtig.
„Schon, aber mir fehlt immer die Zeit. Ständig schleift mich dieser dumme Heiji zu diesen Fällen mit.“, beschwerte sie sich.
Ran musste grinsen. Es war ja nicht so, als würde es Kazuha etwas ausmachen Zeit mit ihrem Schwarm zu verbringen.
„Aber sag einmal… bist du nicht etwas sehr abweisend zu Hattori-kun?“, wollte sie wissen.
Die beiden bewegten sich etwas im Wasser voran und ließen sich neben einem Felsen nieder.
„Weißt du wie peinlich das war? Endlich habe ich mich dazu durchgerungen Heiji meine Gefühle zu gestehen und dann… dann läuft dieser Idiot einfach so weg!“, antwortete sie empört.
Ran konnte sie gut verstehen.
Am Ende war es Kommissar Takagi gewesen der zur falschen Zeit am falschen Ort war und dem Kazuha versehendlich ihre Liebe gestand. Heiji hatte sich mehr dafür interessiert wie es Shinichi in London ergangen war und hatte diesbezüglich Conan ausquetschen wollen. Aber war Shinichi nicht anders? Nach ihrer Begegnung unter dem Big Ben war er ebenfalls einfach verschwunden ohne zu warten bis Ran eine Antwort formulieren konnte. Ob der Detektiv Conan etwas davon erzählt hatte? Die beiden waren immerhin gemeinsam zurückgeflogen und 12 Stunden waren viel Zeit zum reden. Hatte er Conan etwa dafür eingespannt sie auszuhorchen was sie nun fühlte? Nein, Ran besaß diesen Verdacht schon einmal, hatte ihn aber verworfen. Conan war intelligent, niemals würde er sich für sowas benutzen lassen.
„Außerdem…“, kam es nun von Kazuha, doch sie stoppte.
Ran spürte, dass sie noch etwas sagen wollte und legte ihr liebevoll die Hand auf die Schulter.
„Hey, wenn es etwas gibt, was dir auf dem Herzen liegt, kannst du mit mir darüber reden.“, sagte sie einfühlsam.
Kazuha nickte ihr dankbar zu.
„Es ist nur… ich habe für Heiji extra ein Treffen mit Okita Yunnya arrangiert!“, erklärte sie.
Als sie bemerkte, dass Ran nichts mit dem Namen anfangen konnte, fuhr sie fort.
„Er ist ein ganz bekannter Teilnehmer an Kendo-Turnieren, Heiji ist ein großer Fan von ihm. Es hat sich herausgestellt, dass sich er und mein Vater kennen. Also wollte ich ein Treffen arrangieren. Doch wenn ich Heiji nicht einmal wichtig bin… wieso soll ich ihm dann erst so eine Chance verschaffen?“
Ran sah ihre Freundin mitleidig an.
„Kazuha-chan, so darfst du nicht denken! Shinichi ist genauso, wenn er einen Fall hat, denkt er an nichts anderes mehr. So wie damals als er mich im Tropical Land einfach stehen gelassen hat. Oder in dem Restaurant, wo wir einen schönen Abend verbringen wollten, oder… in London.“, kam es von ihr.
Jetzt war Kazuha diejenige die sich schuldig fühlte. Sie hatte ihre Freundin deprimiert, das wollte sie auf keinen Fall.
„Vermutlich hast du recht. Ich werde Heiji einfach so nehmen müssen wie er ist und Shinichi wie er eben ist!“, erwiderte sie und Ran nickte langsam.
„Und jetzt genießen wir aber den Onsen! Soll ich dir den Rücken waschen?“, fragte Kazuha enthusiastisch.
Ran nahm das Angebot dankbar an.
Shirokyou – Wohnung von Abukama Eiichiro
Kogoro war mit der Situation überfordert und Yamatos Umgang mit der Zeugin war alles andere als vorbildlich. Wenn sein derangiertes Gesicht nicht bereits ausgereicht hätte, dann seine rüde Art mit der er die Frau anbrüllte.
Schließlich beruhigte Heiji die Frau und gemeinsam setzten sie sich auf die Schaukel auf der Terrasse.
„Dürften wir Ihren Namen erfahren, werteste?“, hatte Kogoro mit dem Verhör begonnen.
Die Frau benötigte etwas um sich zu fassen.
„Mein… Name ist Yoshie. Ich bin die Nachbarin von Abukama. Eigentlich komme ich nie in die Nähe seines Hauses, aber als ich Sie sah, dachte ich Sie könnten Einbrecher sein.“, verriet sie.
Conan schnitt eine amüsierte Grimasse. Welcher Einbrecher würde hier denn schon etwas stehlen?
„Was können Sie uns über Abukama-san sagen?“, wollte Heiji wissen.
Yoshie-san schluckte und fuhr dann fort.
„Er war ein unangenehmer Kerl, ich bin sicher er wurde von einem seiner Spieler-Halunken ermordet.“, sagte sie aus.
Conan wirkte überrascht.
„Spieler? Heißt das Abukama-san hat auch in seinem Haus Glücksspiele abgehalten?“, wollte er wissen.
Yoshie-san nickte bedächtig.
„Ja, das erzählt man sich in der Nachbarschaft. Hin und wieder gingen Leute aus, immer dieselben. Es waren glaube ich drei. Oder nein Moment, vier. Aber einen habe ich bereits lange nicht mehr gesehen.“, verriet sie.
Während die anderen weiterhin beruhigend auf die Frau einredete durchsuchte Yamato das Haus. Conan folgte ihm in einigem Abstand. Bald hatten sie das Zimmer gefunden, in dem Abukama scheinbar seine Kartenspiele veranstaltete. Ein großer Tisch, mit mehren Kartenpäckchen und einem Haufen Chips. In der Mitte des Tisches lag offen ein Joker. War das ein Zufall?
Eine Stunde später saßen alle wieder in der Polizeidienststelle und Yoshie-san hatte im Besprechungsraum Platz genommen. Amano