Revival

was ihr erzählt wurde. Bryan wurde davon nicht unbedingt schlauer. Er wusste, dass er viel mit seinem ‚Schöpfer’ zu besprechen hatte, doch dies konnte er scheinbar nur wenn er zuerst diesen Auftrag erledigte. Aber warum sollte er ihn nicht gleich ausschalten, wenn er so ein gefährlicher Feind war? Er war sich sicher diesem Gegner gewachsen zu sein. Als Carol sagte, sie wolle mitkommen schüttelte Bryan energisch den Kopf. Niemals würde er zulassen, dass seine Freundin sich in Gefahr begab. Gut, sie besaß dieselben Fähigkeiten wie er, aber dennoch, wollte er sie keinem Risiko aussetzen. „Ich nehme an, sie sagte auch wo ich ihn finde?“, wollte Bryan Details. Carol nickte. „Du kannst ihn an einem für ihn unbekannten Ort angreifen. Keiner von euch wird einen Vorteil haben.“ Bryan ballte seine Fäuste. Er würde diese Mission erfüllen, hören was sein ‚Schöpfer’ wollte und ihn dann bitten ihn und Carol für immer in Ruhe zu lassen.


Jas hatte einem alten Ehepaar gerade zwei Tassen Capuccino gebracht, als er von seinem Chef gerufen wurde. Dieser überlegte kurz, wie er sich ausdrücken sollte. „Jas du… du warst heutige wirklich fleißig. Warum machst nicht Schluss?“, fragte er sanft. Jas sah ihn an. „Mit anderen Worten ich bin gefeuert.“, entgegnete er. Sein Gegenüber schnaufte. „So würde ich es


nicht ausdrücken, aber….ja!“ Jas hatte so etwas bereits kommen sehen, dankte seinem Ex-Chef jedoch für die Chance. Dann fiel ihm etwas ein. Er hatte sich Kevin gegenüber nicht gerade loyal verhalten. Er war mit einem großen Anliegen an ihn herangetreten und er hatte ihm nicht wirklich geholfen. Was war wenn Kevin nicht auf ihn hörte und Emma gerade bat ihn zu heiraten? Jas verbannte den Gedanken aus seinem Kopf. So würde nichtmal Kevin agieren. Wobei…. . Er hatte auch den Ring spontan gekauft, vielleicht unternahm er gerade wirklich etwas Dummes. Jas konnte sich nicht sicher sein und wollte seinen Freund einholen. Kevin hatte ihm am Morgen vor der Uni erzählt, dass er mit Emma in der Stadt verabredet war. Jas konnte jetzt nur noch laufen, um ihn einzuholen. Vielleicht sorgte er sich völlig umsonst, doch bei Kevin wusste er, konnte man sie nie sicher sein. Er verließ das Café und versucht seinen Freund einzuholen.


Aber auch Kevin hatte ein hohes Tempo drauf. Er hatte Emma einmal warten lassen, und beschlossen es nicht wieder zu tun. Er wollte unter keinen Umständen ihrem Zorn erliegen. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er es noch rechtzeitig schaffen konnte. So sah zumindest der Plan aus. Er bog gerade in eine Gasse ein und übersah den Jungen vor ihm. Der Zusammenstoß war unvermeidlich. Der Junge krachte zu Boden. Kevin konnte sich zwar aufrecht halten, war aber zuerst verwirrt. Er entschuldigte sich und wollte weiter. Dann dachte er aber darüber nach dem Jungen zu helfen. Aber was würde Emma sagen? Würde sie es für eine Ausrede halten, oder ihm Recht geben, dass man anderen helfen sollte? Kevin entschloss sich dem Jungen hochzuhelfen. Dieser ergriff Kevin Hand und zog sich hoch. Dabei sah Kevin das erste Mal seine Augen. Er ließ die Hand wieder los. Er wusste nicht warum, aber die Augen seines Gegenübers verrieten, dass er ihn kannte. Kevin wusste jedoch nicht, dass er den Jungen schon mal irgendwo gesehen hatte. „Wer… wer bist du?“, wich Kevin für einen Moment zurück. Sein Gegenüber begann zu lächeln. „Du bist Hilfsbereit, freundlich und scheinst wenig Geduld zu haben. Nun sehen wir mal wie du kämpfen kannst.“, meinte er lässig. Kevin wusste sofort, dass er einen Gegner vor sich hatte. Er wich noch mehr Schritte zurück, doch der Angreifer ließ seine Hand in seine Richtung fahren und ….. stach zu. Er erwischte zwar nicht Kevin, dafür aber eine Straßenlampe. Zu Kevins Entsetzen schien die Hand seines Angreifers plötzlich scharf wie ein Diamant geworden zu sein. Der Pfahl der Laterne war durchtrennt und der obere Teil stürzte auf den Boden. Kevin wusste, dass er in Schwierigkeiten steckte. Er hatte sein Amulett vor vier Monaten seinem alten Lehrer Adrian zurückgegeben. Nun war schutzlos. Dennoch beschloss er Mut zu zeigen. „Nenne mir deinen Namen!“, verlangte er. Der Angreifer schien nichts dagegen zu haben ihm einiges über ihn zu


verraten. „Du kannst mich Bryan nennen, von mir aus auch Haroëris.“, entgegnete er. Kevin betrachtete Bryan unsicher. Er erkannte zwar eine Kette um seinen Hals, dennoch konnte es sich dabei nicht um ein Amulett handeln. „Das reicht mir noch nicht! WAS bist du? Du trägst kein Amulett, woher nimmst du deine Stärke?“ Kevin wusste nicht woher er den Mut in dieser Situation nahm. Bryan schien unbeeindruckt. „Ich brauche kein Amulett um zu kämpfen. Du anscheinend schon, oder… trägst du zum Schluss gar keines?“, fragte er nun etwas siegessicherer. Was sollte Kevin darauf antworten? Wenn er bejahte würde Bryan sicher sofort auf ihn stürzen. Wenn er behauptete er hätte es noch, würde sein Gegner ihn erst recht attackieren. Kevin dachte an Flucht. Aber wohin? Er wusste, dass die Menschen, die ihre Kraft von den alten Göttern bezogen übermenschliche Kräfte besaßen. Selbst wenn dieser Bryan kein Amulett trug, hatte er seine Stärke bereits bewiesen. Was wollte er von Kevin? Schickte ihn gar jemand? Oder wollte er einfach einen Amulettträger angreifen um seine Stärke zu erproben? Wenn zweiteres der Fall war, gab es einen Ausweg. Kevin hatte nicht wirklich etwas zu verlieren, also ließ er verläuten, dass er kein Amulett besaß. Bryan stutzte für den ersten Moment. „Man sagte, dein Name wäre Hapi.“, erzählte er. Kevin ballte die Fäuste. „Deine Informationen sind falsch.“ Das sagte er einerseits um den Gegner nicht zu viel zu verraten, andererseits wollte er diesen Namen nicht mehr hören. Er war nicht mehr Hapi, sondern Kevin. Hapi starb im Kampf gegen Bata, und das war auch gut so. Niemals würde er mehr in Erscheinung treten. Niemals! Bryan schien zu überlegen was er tun sollte. „Zugegeben, meine Informationen sind wirklich lausig.“, antwortete er. Kevin reichte es. „Und wer hat dich geschickt?“, fragte er fordernd. „Niemand.“, meinte Bryan, was Kevin auf die Palme brachte, da Bryan ja erst vorhin etwas anderes gesagt hatte. Er wusste nicht ob er verrückt, oder einfach nur dumm war. Er ballte seine Faust und schlug Bryan mitten ins Gesicht. Dieser hatte tatsächlich nicht mit einem Angriff gerechnet. Er wollte zurückschlagen, bis er sich an Carols Worte erinnerte. Er sollte Kevin nicht töten, sondern nur testen. Dann geschah etwas Unvorhergesehenes. Jemand tauchte hinter Kevin auf. „He, Mann super, dass ich dich noch erwische!“, rief Jas nun. Kevin wurde bleich. Sein Freund war nämlich noch schutzloser als er selbst. Bryan beschloss in die Final-Phase seines Tests einzutreten. Es kam Jas vor als stünde er in einem Comic, als Bryan plötzlich über Kevin hinwegsprang. Er sprang vielleicht drei Meter Hoch. Jas glaubte nicht, was er sah. Bryan landete hinter ihm und setzte ihm seine Hand an den Hals. Jas wusste nichts über deren Schärfe, und wollte sich wehren. Dann spürte er einen Schnitt an seiner Kehle. Augenblicklich verharrte er in seiner Position. „Was… geht hier vor?“, stammelte er. „Las ihn gehen!“, schrie Kevin seinen neuen Feind an. Bryan hatte zum Glück nicht vor Jas

etwas anzutun. Er wollte nur Kevins Reaktion testen. Dieser brauchte im Augenblick einen Einfall. Und er bekam einen. Er war zwar verrückt, aber dieser Bryan schien es lediglich auf ihn abgesehen zu haben. Der stürmte mit einem Kampfschrei auf Jas zu, hinter dem noch immer Bryan stand. Kevin tat so, als würde er Jas völlig ignorieren. Ganz schwach war der Junge natürlich nicht. Auch ohne Amulett wusste er, wie man kämpfte. Und Bryan schien tatsächlich auf den Bluff hereinzufallen. Er dachte wohl, Jas wäre ihm völlig gleichgültig und entbehrlich. Bryan machte einen Satz zurück und stieß Jas gleichzeitig nach vorne. Dieser landete in Kevins Armen. Schnell schob er sich vor Jas, um zu verhindern, dass Bryan ihn wieder als Schild nutzen konnte. „Verdammt, Kevin wer ist der Kerl? Jumpman?“, schien Jas auch in dieser Gefahrensituation seine Nerven zu behalten. Kevin fand jedoch keine Zeit für Erklärungen. Er rechnete damit, dass Bryan wieder angriff. Doch dieser agierte anders. Er ließ beide Hände sinken und drehte sich um. Scheinbar wollte er gehen. Jeder andere wäre glücklich gewesen und hätte ihn ziehen lassen. Anders Kevin. Er wollte Gewissheit. „Verdammt, wer hat dich geschickt?“, brüllte er ihm nach. Bryan hielt an. Er beschloss ihm noch diese eine Frage zu beantworten. „Du kennst ihn. Scheinbar hasst du ihn und er dich. Meines Wissens seid ihr bereits lange Feinde, und da du nicht errätst wer es ist, nehme ich an, dass du viele Feinde hast. Für jemanden ohne Amulett oder anderen Fähigkeiten ist das schlecht. Merk dir das. Der nächste Gegner wird dich ohne Zögern töten. Und vielleicht werden ich dieser Gegner sein.“, redete Bryan und setzte seinen Weg fort. Für Kevin hatte er ihm nichts Neues erzählt. Fast nichts. Wer hasste ihn dermaßen, dass er ihm diesen Verrückten auf den Hals hetzte? Kevin hatte wirklich angenommen er habe keine Feinde mehr. Er wollte Bryan nach, doch Jas hielt ihn zurück. „Es ist gut!“, ermahnte er ihn. Er wusste zwar nicht was vor sich ging, aber er hatte Bryan sofort als gefährlich eingestuft. Beide Jungen waren so fertig, dass sie sich einfach auf den Straßenboden setzten. „Willst du… mir das erklären?“, kam die unausweichliche Frage von Jas. Kevin wusste aber nicht wie er es ihm beibringen sollte. Er bat ihn mit seinem Anliegen noch zu warten, bis er festgestellt hatte, ob es Emma auch gut ging. Jas war damit einverstanden. Das Mädchen wartete noch immer im Restaurant. Zuerst stand sie wütend auf, doch als sie Jas und dessen bedrücktes Gesicht sah, hielt
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