Revival

nicht. Dann ging ihr aber ein Licht auf. „Du meinst wir sollen sie täuschen?“, fragte sie verblüfft. Will bejahte. „Wenn sie erfährt, dass Bryan wach ist, wird sie kommen, um ihn zu holen. Sie wird direkt in eine Falle tappen.“, verriet er. Zuerst gefiel Emma

der Plan, doch dann schüttelte sie energisch den Kopf. „Du bist wahnsinnig! Du kennst Claire überhaupt nicht. Sie ist stark, sie wird sich rächen und dich töten!“, sagte sie eindringlich. Will war anderer Ansicht. Nach kurzem Zögern, zeigte er Emma sein Amulett, welches er unter seinem Hemd versteckt trug. Emma hielt sich die Hand vor den Mund. „Du… auch?“, fragte sie entsetzt. Dann betrachtete sie es genauer und wurde stutzig. Will war dies nicht entgangen. „Es ist ein Fake. Aber es erfüllt seinen Zweck.“, versicherte er. Emma verstand nun gar nichts mehr. „Dieses Amulett sieht brandneu aus. Außerdem befinden sich keine Schriftzeichen darauf. Woher hast du es?“, schien sie interessiert. Will überlegte, wie viel er ihr verraten konnte. „Es… ist gewissermaßen eine Eigenproduktion. Mehr möchte ich dir im Moment nicht verraten, bitte respektiere das. Aber ich verspreche dir, dass es mir die Stärke verleihen wird, um meine Gegner zu besiegen. Egal, wer dieser auch ist.“ Dann begann Will Emma von dem Anruf zu erzählen. Als diese hörte, dass Connor womöglich noch am Leben war, schöpfte sie auch für Kevin neue Hoffnung. „Der Anruf kam aus diesem Krankenhaus. Ich nehme nicht an, dass du jemand verdächtiges bemerkt hast?“, fragte er, ohne sich etwas zu erhoffen. Emma musste verneinen, interessierte sich aber auch brennend für den Unbekannten. „Was unternehmen wir weiter?“, fragte sie gespannt. Will dachte nach. „Leider wissen wir nicht, woher Claire ihre Informationen bezieht. Ich nehme an, sie hat einen der Ärzte oder eine Schwester gebeten ihr Bescheid zu sagen, wenn sich Bryans Zustand bessert. Ich werde mich umhören.“, versprach er. Emma lächelte ihn dankbar an. „Was kann ich tun?“, fragte sie dann. Will wehrte ab. „Schon gut, du bist noch geschwächt. Ruh dich aus.“, meinte er. Das war anscheinend nicht die Antwort, die Emma hören wollte. „Unsinn! Ich will über Kevin und Connor genauso Bescheidwissen wie du!“, warf sie ihm an den Kopf. Will gab sich geschlagen, und bot Emma an ihn bei den Befragungen zu begleiten.

Das Krankenhaus war kreisförmig angelegt worden. Im Inneren wurde ein Park angelegt, welcher für die Patienten als Erholung dienen sollte. Von der anderen Seite des Krankenhauses konnte man prima in das Zimmer von Emma sehen. Auch in den unteren Etagen gab es Möglichkeiten Bryan zu beobachten. Der Spion seufzte ärgerlich. Er kannte Will und hätte eigentlich wissen müssen, dass er ihn mit einem Anruf nur noch mehr aufstocherte. Aber das war nicht das Einzige, worüber es sich aufregte. Natürlich war ihm Claires kleiner Besuch nicht entgangen. Nachdem sie das Krankenhaus verlassen hatte, hatte er sich an ihre Fersen gehäftet. Er wusste nicht, ob sie ihn bemerkt hatte, aber sie teleportierte sich unerwartet fort. Er hatte die Teleportation bereits selbst trainiert, war aber daran gescheitert. Er hatte die einzige Spur verloren, die er hatte. Will schien nun selbst einen Versuch zu starten mehr herauszufinden. Er trug zwar ein Amulett, trotzdem kannte er


die Gefahr nicht. Er war nie gegen einen gleichstarken Gegner angetreten, soweit sich der Spion erinnerte. Ein weiteres Rätsel war die Reaktion seines eigenen Amuletts in der ersten Hälfte des Tages. Er hatte Will sofort bei Bryan entdeckt. Dennoch hatte sein Amulett nicht angeschlagen. Er hatte ihn auch beobachtet, als dieser mit Emma geredet hatte. Wieder nichts. Erst als Will das Krankenhaus verlassen hatte, hatte es zu leuchten begonnen. Also war noch ein anderer Amulettträger in der Nähe. Im Augenblick leuchtete es abermals unter dem Pullover des Spions auf. Diesmal reagierte es auf Wills. Aber was war vorhin? Ein weiterer Amulettträger musste im Krankenhaus gewesen sein. Claire und Bryan fielen aus, da diese keines besaßen. Etwa Baal persönlich? Unwahrscheinlich, warum sollte er dann extra Claire schicken? Der Spion beschloss weiterhin in Wills und Emmas Nähe zu bleiben, bis er sich einbringen konnte.


Will und Emma begannen in Bryans Etage mit der Nachforschung. Will achtete stets auf Emma. Sie wirkte zwar stark und selbstsicher, aber trotzdem geschwächt. Sie unterhielt sich gerade mit einer Schwester als Will zuckte. Sein Amulett strahlte plötzlich Wärme aus. Er betrachtete es und erkannte ein kurzes Aufleuchten. Connor hatte ihm erklärt, dass dies nur geschah wenn ein weiterer Amulettträger in der Nähe war. Ohne Emma Bescheid zu sagen spurtete er los. Wenn das Amulett aufhörte zu leuchten wechselte er einfach seine Richtung. Als er in die Nähe des Lifts kam, leuchtete es noch stärker. Die Lifttüren schlossen sich gerade, doch Will konnte noch die darin befindende Person erkennen. „Connor!“, rief er überrascht und entsetzt. Er rannte zu ihm, doch die Türen hatten sie bereits wieder geschlossen. Er schlug auf die Knöpfe ein, doch nichts tat sich. Dann aktivierte er sein Amulett und begann zu rennen. Zuerst brauchte er etwas um überhaupt das Treppenhaus zu finden. Dann benutzte er seine Kraft um einfach mehrere Stufen gleichzeitig zu nehmen. Im unteren Stockwerk hatte der Fahrstuhl nicht angehalten. Will setzte seinen Weg fort und war bald im Erdgeschoss angelangt. Der Lift war offen. War Connor doch schneller gewesen, als er? Er fragte ein paar Leute in der Lobby, doch nur einer bestätigte ihm, dass ein junger Mann in seinem Alter aus dem Lift getreten war und das Hospital verlassen hatte. Will sah sich draußen um, kam aber zu keinem Ergebnis. Missmutig kehrte er zu Emma zurück.


„Bist du sicher, dass es Connor war?“, fragte sie aufgeregt. Will bejahte. „Ich werde doch noch meinen eigenen Cousin erkennen.“, erwiderte er. Dann lächelte er verlegen. „Das… habe ich wohl vergessen zu erwähnen.“, sagte er schnell. „Eine andere Geschichte?“, schien sie die Tatsache zu akzeptieren,

dass auch Will seine Geheimnisse hatte. Aber auch Emma hatte gute


Neuigkeiten. Claire hatte einer der Schwestern eine Telefonnummer hinterlassen. Will strahlte übers Gesicht. Connor lebte und auch in den restlichen Angelegenheiten schien Licht zu fallen. Will betrachtete die Nummer und stellte fest, dass es sich dabei um die eines Handys handeln musste. Will bat nun die Schwester anzurufen und zu erzählen, Bryan wäre soeben aufgewacht. Diese weigerte sich zuerst, da sie wusste, dass sie nicht der Wahrheit entsprach. Erst als Will meinte, er wäre von der Polizei, begann sie zu wählen. Es dauerte etwas, bis sie zu sprechen begann. Zuerst folgte ein ‚Guten Tag’ und dann die Falschinformation, dass Bryan aufgewacht war. Dann legte die Schwester auf. „Sie kommt her.“, sagte sie kurz. Will ballte beide Fäuste. Alles lief direkt nach Plan. Wenn Claire ankam und sah, dass Bryan noch schlief, würde die Schwester einfach behaupten er wäre kurz wach gewesen, dann aber wieder eingeschlafen. Claire würde wieder gehen und Will würde sie verfolgen. Aber was dann? Wohin würde sie ihn führen? Will dachte zuerst, sie und Baal hätten Connor in ihrer Gewalt, doch dieser schien vergnügt in der Gegend herumzuspazieren. Will war sich nun sicher, dass der unbekannte Anrufer sein Cousin war. Er wollte ihn vor Gefahren bewahren, doch da kannte er Will schlecht. Er hatte sich nicht umsonst für den Beruf eines Polizisten entschieden. Zum anderen war da noch Emmas Freund Kevin. Möglicherweise war er noch am Leben und wurde von Baal gefangen gehalten. War das möglich? Er war es sich und Emma schuldig es herauszufinden. Claire war gut. Sie würde bemerken, wenn er sie ständig verfolgen würde. Deswegen lauerte Will vor dem Krankenhaus, und wartete auf sie. Emma war nicht zu bremsen gewesen und hatte darauf bestanden Will zur Seite zu stehen. Dieser wagte nicht zu widersprechen. Emma hatte ihren Standpunkt klar dargestellt. Claire Rückkehr geschah früher als erwartet. Bryan schien in der Tat wichtig für sie zu sein. Sie betrat das Krankenhaus und kam aber bereits nach 15 Minuten verärgert zurück. Sie stieg in ihren Wagen und fuhr los. Wills folgte ihr in Sicherem Abstand. „Jetzt kann ich endlich mal austesten, was mir beigebracht wurde.“, witzelte er. Er und Emma ahnten nicht, dass auch sie verfolgt wurden. Dieser jemand würde seine zweite Chance nicht verstreichen lassen. Will und Emma folgten Claire, und diese würde sie zu Baal führen. Claire bog um eine Ecke und Will reagierte schnell. Er beschleunigte sein Tempo, um Claire auf den Fersen zu bleiben. Dann stoppte er plötzlich. Emma sah ihn fragend an. Will deutete stumm auf Claires Wagen. Dieser parkte, doch von Claire selbst war nichts zu erkennen. „Sie ist ausgestiegen.“, meinte Emma nur. Will seufzte. „Nein, ist sie nicht. Sie hat uns bemerkt.“, fluchte er. Emma verstand. Claire schien sich teleportiert zu haben. „Alles umsonst.“, stöhnte Will und warf sich zurück. Emma bedauerte den Misserfolg. Sie waren so kurz davor, mehr zu erfahren.

Dann dachte sie an den Wagen. „Vielleicht hilft uns das Kennzeichen weiter?“, schlug sie vor. Will griff nach jedem Strohhalm und benutzte sein Handy. Er rief jemanden an, und wartete. In der Zwischenzeit hielt er es nicht für nötig Emma zu informieren. Bereits eine Minute später erfuhr Will, dass er Wagen gemietet war. „Verdammt!“, stöhnte er auf. Aber Emma hatte bereits die nächste gute Idee. „Dein Freund, oder Kollege kann dir polizeiliche Informationen beschaffen?“, hakte sie nach. Will nickte schwach, doch dann ging ihm ein Licht auf. „Ich Vollidiot! Er hätte schon längst Claires Handy orten können. Mist, wo bin ich mit meinen Gedanken?“, fragte er mehr sich selbst. „Bei Connor.“, erwiderte Emma nur. „Und
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