Revival
wenn er davon erfuhr. „Wir können uns natürlich auch eine Geschichte einfallen lassen.“, schlug Max vor. Will aber hielt nichts davon. Er wollte die Konsequenzen tragen. Max klopfte ihm anerkennend auf die Schulter. „Na gut, es war mir eine Ehre dich gekannt zu haben.“, sagte er theatralisch. Will wusste, dass er nicht übertrieb. Ihr Ausbilder war ein harter Knochen. Vielleicht würde er Will nicht gleich rausschmeißen, aber er hatte sich noch einiges zu erwarten. Zu seinem Glück war sein Ausbilder bei einer Besprechung und Will schilderte seiner Sekretärin den Vorfall. Diese nahm alles auf und warf Will einen gnädigen Blick zu. Dieser ließ seine Schultern hängen. Am liebsten hätte er gleich seine Strafe entgegengenommen, als einen ganzen Tag zu warten. Er verließ das Ausbildungszentrum und stieg in seinen eigenen Wagen. Er blickte auf die Uhr und beschloss noch an der Uni vorbeizufahren, in der Connor studierte. Dieser würde sich bestimmt über die Mitfahrgelegenheit freuen. Will musste sich aber eingestehen, dass Connor nicht der einzige Grund für seinen Umweg war. Er hoffte auch Emma wieder zu sehen, welche er bereits über einen Monat nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte. Er hatte sie ein paar Mal angerufen, doch immer hatte sie ihn vertröstet. Entweder lernte sie für die Uni, oder musste ihre Wohnung aufräumen. Ging sie Will absichtlich aus dem Weg? Oder vergrub sie sich einfach nur in Arbeit? Es war ein Jahr her, seit Kevin verschwunden war. Er hatte Will gebeten, allen von seinem angeblichen Ableben zu erzählen. Will hatte seinen Wunsch schweren Herzens erfüllt und Emma erzählt, Kevin hätte den Kampf mit Mandulis nicht überlebt. Selbst Connor glaubte, Kevin wäre tot. Obwohl das ganze bereits ein Jahr zurücklag, konnte sich Emma nicht damit abfinden. Sie hatte sogar Jas verloren und hatte nun niemanden mehr. Will hatte sich liebevoll um sie gekümmert und auch Connor gab sein Bestes. Er setzte sich öfters in der Kantine neben sie und quatschte drauf los. Will überlegte bis heute, ob er das Richtige getan hatte. Emma sah ihn als Freund, aber was wenn sie erfuhr, dass er sie wegen Kevin angelogen hatte. Würde sie ihm dann je verzeihen können? Will parkte vor der Uni und achtete besonders auf Hindernisse wie z.B. Straßenlaternen. Er stieg aus und wartete auf seinen Cousin. Er hoffte, dass dieser heute nicht trainierte, da er sonst noch bis heute Abend warten konnte. Connor zeigte sich aber gnädig und verließ das Gebäude kurz nach Wills Ankunft. „Will?“, begrüßte er seinen Cousin überrascht. „Hey, ich dachte ich hol dich ab und trinken Mal wieder ein Bier.“, erklärte er. Connor fand die Idee nicht schlecht und sagte zu. Als er sah, dass Will immer noch zum Unigebäude starrte, half er ihm weiter. „Sie ist bereits vor einer Stunde gegangen.“, schien er genau zu wissen, dass Will auf Emma wartete. „Ach, ich dachte nur…“, versuchte er zu erklären, doch Connor war bereits eingestiegen. Will seufzte und öffnete die Wagentür. „Mit mir redet sie noch.“, sagte Connor beiläufig währen der Fahrt. Will blickte ihn überrascht an. „Naja du siehst sie ja auch fast jeden Tag.“, gab er zu Bedenken. Connor sah zum Fenster hinaus. „Du solltest dich einfach nicht so rar machen. Wenn du sie mal wieder sehen willst, du weißt ja wo sie wohnt.“, meinte er. Will zog die Augenbrauen hoch. Sein Cousin hatte Recht. Will nahm die nächste Ausfahrt und Connor blickte ihn fragend an. „Ich meinte aber nicht, jetzt gleich.“ Will entschuldigte sich und versprach, dass es nicht lange dauern würde. „Unser Bier wird schon nicht kalt werden.“, vertröstete Connor. Dieser rollte mit den Augen und lehnte sich zurück. Will war bald an Emmas Wohnung angelangt und parkte auf dem Gehsteig. „Ich warte hier.“, meinte Connor nur. Will war das nur recht. Er stieg aus und klopfte wenig später an Emmas Tür. Als diese öffnete, hatte sie ein Handtuch um die Haare gewickelt. Überrascht sah sie Will an. „Hi, lange nicht gesehen. Wie ich sehe störe ich dich gerade, am besten geh ich wieder.“, begrüßte er Emma und verabschiedete sich in einem Satz. Emma war wirklich nicht darauf vorbereitet, Will zu sehen, bat ihn aber hinein. Sie zog sich das Handtuch vom Kopf und bat Will sich zu setzen. „Keine schwarzen Haare mehr.“, fiel Will auf. Emma lächelte kurz. „Die haben mir ohnehin nie gestanden.“, gab sie zu. Will beschloss keinen Kommentar darüber abzugeben. Emma versprach gleich zurück zu sein und schlenderte ins Band zurück. Will sah sich in der Wohnung um und entdeckte, dass Emma einiges verändert hatte. Sie schien sich von der Vergangenheit losgesagt zu haben und nur noch nach vorn zu sehn. „Was kann ich für dich tun?“, fragte sie, als sie wieder zurück war. Will überlegte kurz, was er ihr antworten sollte. „Nunja, wir haben uns ja schon länger nicht mehr gesehen. Connor wartet in meinem Wagen, wie wäre es wenn wir drei Mal wieder etwas gemeinsam unternehmen würden? Nur so zum Spaß.“, schlug er vor. Emma dachte kurz nach. „Klar! Wieso nicht?“, ging sie auf das Angebot ein. Dann hörten beide aber den Fernseher. Er war bis jetzt sehr leise gelaufen und tat es immer noch. Das Bild, welches jetzt aber gezeigt wurde, erweckte ihre Aufmerksamkeit. Emma schaltete lauter und Will erkannte die Trümmer des Hochhauses, das vor einem Jahr eingestürzt war. „Selbst ein Jahr nach dem Einsturz des mehrstöckigen Hochhauses ist die Ursache ungewiss. Baufehler und selbst einen terroristischen Angriff haben die Experten bis heute nicht ausgeschlossen. Am Abend des 13. Novembers stürzte das Gebäude völlig unerwartet in sich zusammen. Diese Katastrophe hat einem Mann, der sich noch im Inneren aufhielt das Leben gekostet. Auch ein Kind ist allem Anschein nach von umherfliegenden Trümmern getroffen worden. Zum Glück gab es nicht mehr Opfer, sondern nur Leichtverletzte. Heute hat der Stadtrat bekannt gegeben das Hochhaus wieder aufzubauen und die Räumlichkeiten zu vermieten.“, kam der Bericht des Nachrichtensprechers. „Blödes Timing.“, konnte Will nur sagen. Emma schaltete den Fernseher aus und seufzte. „Schon ok, ich komme inzwischen ganz gut zurecht. Es ist nur…“, stotterte sie. „Was?“, hakte Will nach. Emma setzte sich. „Sie haben gar nichts von Kevin gesagt. Sie haben ihn nicht gefunden.“, meinte sie. Will schluckte. Er wusste, worauf Emma hinauswollte. Zu seinem Glück, wechselte sie aber das Thema. „Mit fällt ein, ich habe noch eine Arbeit zu schreiben. Macht es dir etwas aus, unser Treffen zu verschieben?“, bat sie höfflich. Will schüttelte stumm den Kopf. Er verabschiedete sich und stieg wieder in den Wagen ein. „Ich muss etwas mit dir bereden.“, sagte Will, bevor Connor etwas sagen konnte. Dieser grinste. „Na gut, dann fahren wir direkt zu mir. Ich hab noch jede Menge Whisky im Kühlschrank. Aber frag nicht wieso.“ Will und Connor änderten ihren Plan ab und fuhren direkt zu Connors Wohnung.
Der Vampir wurde bereits erwartet, als er den Flughafen verließ, Eine Limousine parkte und ein Mann in schwarzem Anzug winkte ihm zu. „Wie war Eure Reise, Sir Calvin?“, fragte er gespannt. Der Vampir zeigte sich freundlich und antwortete. „Nicht gerade angenehm, aber ich habe was ich gesucht habe.“, erzählte er. Sein Fahrer nickte und hielt ihm die Tür auf. Calvin stieg aus und legte seine Tasche neben sich. In ihr befand sich das Buch der Toten. „Ist alles vorbereitet?“, fragte er den Fahrer, als dieser gerade die Limousine starten wollte. „Ja, Sir. Ich habe alle Bücher und Unterlagen über diese Gruppe herausgesucht. Es liegt alles auf Ihrem Schreibtisch bereit.“, versprach er. Calvin nickte ihm dankend zu. Die Limousine begann zu fahren und Calvin führte ein paar Telefonate. Er war gerade mitten in einem Gespräch, als sein Amulett leuchtete. Er verabschiedete sich prompt und bat seinen Fahrer anzuhalten. Dieser parkte am Straßenrand und blickte zu Calvin. „Ich möchte den Rest gerne zu Fuß gehen.“, erklärte dieser. Der Fahrer zeigte sich verblüfft. „Das ist aber noch ein langer Weg.“, gab er zu Bedenken. Calvin war sich dessen Bewusst, bestand aber darauf. Er schnappte seine Tasche und stieg aus. Der Fahrer schüttelte den Kopf und fuhr weiter. Manchmal konnte der junge Lord sehr einartig sein. Calvin blickte zur Straße, bis er ein Geräusch hörte. Etwas flog durch die Luft, genau auf ihn zu. Calvin löste sich in Luft auf. Nur die Tasche blieb übrig und fiel zu Boden. Calvin beschloss sie später zu holen. Zwei spitze Messer trafen die Mauer, vor der Calvin noch kurze Zeit zuvor gestanden hatte. Dieser Angriff war ins Leere verlaufen. Er kam vom gegenüberliegenden Gebäude, auf dessen Dach sich Calvin teleportiert hatte. Der Angreifer der die Messer geworfen hatte fluchte. Calvin stand nun direkt hinter ihm, dass wusste er. Zitternd wagte er es sich umzudrehen. Calvin hatte den Angriff noch nicht erwidert. Er verzog sogar noch die Lippen, als er sah, wem er gegenüberstand. Einer Mumie. Die Beschreibung passte am besten. Sein ganzer Körper war von Bandagen eingehüllt. Trotzdem trug er darüber normale Kleidung, die sonst nur einem Biker stand. Selbst sein Kopf war eingehüllt. Nur sein rechtes Auge, war verschont geblieben. Über seinem linken war ein Horusauge, ein ägyptisches Symbol aufgemalt. Calvin entdeckte ein Amulett, welches sichtbar um den Hals der Mumie baumelte. „Ich hatte ja schon oft mit schrägen Typen zu tun, aber du bist der Höhepunkt.“, machte sich Calvin über sie lustig. Sein Gegner schien aber ernster zu sein. „Weißt du den nicht mit wem du es zu tun hast? Ich trage das Amulett des großen Gottes Onuris.“, stellte er sich vor. Calvin entkam ein Lacher. „Na Toll, du trägst ein Amulett, wie aufregend. Ich besitze ebenfalls eines.“, erklärte er. Seines war allerdings durch seine Klamotten verdeckt. Onuris konnte nicht