Revival
Schuld?“, fragte sie. Connor wagte es zu bejahen. „Es war seine Entscheidung zu gehen. Gut, Will hätte seinen Wunsch nicht respektieren müssen, aber Kevin hat viel für uns getan. Ich weiß, dass es Will mit seiner Entscheidung nicht leicht hatte.“, versicherte er. Emma sah das anders. „Wie ich das sehe, hat er nur aus eigenem Interesse gehandelt.“, erinnerte sie sich an Wills Liebeserklärung. Connor rang nach Worten. „Aber das war nicht sein Antrieb. Er wusste, du würdest dich sofort auf die Suche nach Kevin machen, wenn du wüsstest, dass er noch lebt. Du hättest vergebens versucht ihn zu finden und dein eigenes Leben vernachlässigt.“, erklärte er. Emma fand diese Erklärung dumm. „Mit einem hatte er recht. Ich werde Kevin suchen!“, versprach sie. Connor wollte fragen, wie sie das anstellen wollte, doch Emma lief an ihm vorbei. Sie rannte zurück zu ihrer Wohnung, doch Will war nicht mehr da. Sie stürmte in ihr Zimmer und kehrte wenige Minuten später mit einem Koffer zurück. „Das ist Unsinn! Kevin ist untergetaucht und will nicht gefunden werden.“, riet ihr Connor davon ab. Emma wollte aber nicht auf ihn hören. „Mein Vater…hat Kontakte. Er kann Kevin suchen lassen.“, erklärte sie. Connor hielt die Idee, immer noch für unsinnig, ließ Emma aber ziehen. Dann vernahm er ein Stöhnen, das von den Büschen kam. Er ging näher heran und entdeckte Will darin liegen. Er schlief gerade ein. Connor zerrte ich hoch und schleifte ihn zurück zu seiner Wohnung. Er legte ihn auf die Couch und schrieb ihm eine Nachricht. Ob sich Will morgen noch erinnerte, was er getan hatte?
Auch für Bryan war die Zeit vorwärts gelaufen. Er hatte ein Jahr Zeit, um mit seinem Verlust fertig zu werden. Alice hatte ihm dabei sehr geholfen. Zuerst waren die beiden Freunde geworden und dann ein Paar. Bryan besuchte sie regelmäßig im Krankenhaus, sowie auch heute. Er bog um die Ecke, und sah wie ein Mann seiner Frau einen Strauß Blumen reichte. Bryan hätte sich ohrfeigen können. Warum hatte er noch nie an so was gedacht? Er hatte Alice noch nie Blumen geschenkt. Stand sie überhaupt auf so was? Einen Versuch war es wert. Er blickte in ein leeres Zimmer und entdeckte eine Vase mit Rosen darin. Heimlich schlich er sich hinein und fischte eine Rose heraus. Niemand bemerkte ihn. Er fühlte sich etwas schuldig, doch in der Liebe gab es keine Regeln. Er freute sich Alice zu sehen, war aber überrascht, als er sie mit einem anderen Mann sah. Dieser war in etwa in Bryans Alter und ähnelte einem Biker. Er schüttelte Alice an den Schultern und Bryan sah sich gezwungen einzuschreiten. „Alles ok?“, überraschte er die beiden. Der Biker starrte ihn sauer an. „Wer bist du?“, schnauzte er ihn. Bryan nannte seinen Namen und fügte ein „Angenehm“ hinzu. „Es gibt nur ein Missverständnis wegen eines Testresultats.“, klärte Alice die Situation auf. Der Biker nickte schnell. „Jaja, genau. Nichts für ungut.“, sagte er und ging wieder. „Der Typ sah nicht wie ein Patient aus.“, war Bryans Meinung. Alice wechselte das Thema und fragte, ob die Rose für sie sei. Bryan nickte und überreichte sie ihr. Alice gab ihm einen Kuss und bat ihm ihr zu folgen.
Calvin war die Ruhe in Person. Nichtmal seine Augen wendeten sich, als das Fenster zu seinem Büro zersplitterte. Die Scherben waren überall verteilt und der Eindringling stand ihm gegenüber. Calvin begutachtete und erkannte Onuris. „Für die Rechnung wirst du aufkommen.“, sagte er dann. Onuris knurrte. „Um eines klar zu stellen. Ich bin nicht hier, weil ich Rache will. Obwohl ich ganzen Grund dazu hätte. Ich möchte mich dir anschließen.“, offenbarte er. Calvin schien nichts davon zu halten. „Warum sollte ich dem Zustimmen?“, fragte er fordernd. Damit hatte Onuris nicht gerechnet. „Weil du jede Hilfe brauchst!“, antwortete er. Calvin lachte aber nur. „Unsinn. Du bist wertlos für mich.“, verriet er. Onuris hatte viel Temperament und dachte schon daran Calvin anzugreifen. „Gut, ein Vorschlag. Wenn es mir gelingt den Schlüssel zu finden, dann sind wir Partner.“, schlug er vor. Calvin hielt diesen Vorschlag für Unsinn, akzeptierte aber. „Wenn du mir den Schlüssel bringst, kannst du alles haben, was du willst.“, versprach er. Onuris nickte zufrieden und verschwand wieder. Calvin drückte die Sprechtaste zu seinem Telefon. „Miles, schicken Sie bitte jemanden, der in einem Büro aufräumt. Danke.“
Wills Kopf fühlte sich schwer und hohl an. Und er schmerzte. Stöhnend setzte sich Will auf. Er brauchte etwas, um zu erkennen, wo er war. Er befand sich in Connors Wohnung und hatte scheinbar hier übernachtet. Er erinnerte sich nur sperrlich an den gestrigen Abend. Er hatte mit Connor einiges getrunken und war dann… Will rannte ins Bad und wusch sich das Gesicht. Er war zu Emma gegangen! Er hatte ihr gesagt, dass Kevin überlebt hatte und er hatte… Will setzte sich auf den Boden und warf den Kopf zurück. Was hatte er da angestellt? Er verzichtete darauf sich umzuziehen oder etwas zu essen, sondern verließ die Wohnung und stieg in seinen Wagen. Er war bald bei Emma angekommen, doch die Wohnung war verschlossen. Ein Zettel klebte auf der Matte auf dem stand „Bin vereist.“ Will fluchte hasste sich selbst. Emma hatte sich bestimmt auf die Suche nach Kevin begeben, aber würde sie ihn auch finden? Will sah auf seine Uhr fluchte abermals. Er war zu spät. Sein Dienst hatte bereits vor einer halben Stunde begonnen. Er überlegte, ob er sich krankmelden sollte, tat den Gedanken dann aber ab. Er verspätete sich eine weitere halbe Stunde, bis er endlich eintraf. Max reagierte ziemlich ungehalten. „Man was ist los? Du kommst eine ganze Stunde zu spät, sei froh, dass wir heute keinen Aufpasser haben.“, redete er auf ihn ein. Will hörte nur mit einem Ohr zu und entschuldigte sich. „Na super, du bist auch noch betrunken. Wenn du unserem Ausbilder nachher noch die Geschichte mit dem Kratzer erzählen darfst, wird’s erst richtig schön. Außerdem bist du noch nichtmal umgezogen.“, meckerte Max weiter. Will bat ihn ruhig zu sein. „Ich hatte noch keine Gelegenheit zum Ausbildungszentrum zu fahren. Ich ziehe mich im Wagen um.“, erklärte er. Max schüttelte ungläubig den Kopf. „Hör zu, ich werde natürlich niemanden etwas verraten, aber ich bin dein Freund. Und als Freund…“ „Danke!“, würgte ihn Will ab, der es satt hatte. „Ich fahre.“, bestand Max aber darauf, der Will noch nicht für ganz nüchtern hielt. Ihr heutiger Tag sah so aus, dass Streife fuhren und kleinere Verbrechen, wie Diebstähle melden sollte. Für gewöhnlich geschah nie etwas aufregendes, weswegen Will die ganze Zeit über nachdachte. Er hatte wirklich Mist gebaut. Er bemerkte auch nicht, wie sein Amulett kurz aufleuchtete. Der Ursprung dafür war Onuris. Dieser hatte auf gut Glück beschlossen, die Stadt nach anderen Amulettträgern abzusuchen. Vielleicht führte ihn einer zum Schlüssel. Nun hatte er Will entdeckt. Er wusste nicht, ob er etwas mit das Buch und den Schlüssel wusste, dennoch beschloss er ihm unauffällig zu folgen.
Bryan hoffte Alice nicht zu sehr zu bedrängen, als er am nächsten Tag wieder das Krankenhaus aufsuchte. Nachdem sie sich gestern über die Rose gefreut hatte, hatte Bryan diesmal an Blumen gedacht und welche gekauft. Er konnte zwar nicht sagen, wie sie hießen, aber für ihn waren Blumen nur Blumen. Diesmal ging er in Richtung des Schwesternzimmers, als er von jemandem gerammt wurde. Er wollte schimpfen, doch der Typ war bereits fort. Aber… war das nicht der Selbe wie gestern? Bryan ging weiter und fand Alice schließlich. Sie hockte auf dem Boden und schluchzte. Bryan kniete sich sofort neben sie und fragte was den los sei. Alice wollte aber nicht mit der Sprache rausrücken. Bryan sagte einer ihrer Kolleginnen, dass Alice eine
Pause brauchte. Er ging mit ihr in den Park und redete noch mal ruhig mit ihr. Es ist wegen diesem Typen, habe ich recht?“, fragte er vorsichtig. Alice nickte schwach. „Was hat er dir angetan.“, hakte Bryan weiter nach. Alice starrte ihn an. „Nichts. Jedenfalls noch nichts.“, erklärte sie. „Bitte…bitte verrat es keinem!“, flehte sie. Bryan versprach es, obwohl er noch nicht wusste, worum es ging. „Also…dieser Mike, er ist ein alter Freund meines Bruders. Er ist der Anführer einer Gang und ist letzte Woche zu mir gekommen. Er…wollte, dass ich Medikamente für ihn beschaffe. Er sagte, wegen den alten Zeiten. Ich habe mich natürlich geweigert, aber seitdem besucht er mich jeden Tag.“, heulte sie. Bryan stand wütend auf. „Er wird dich nicht noch einmal belästigen, das verspreche ich dir.“ Alice blickte ihn besorgt an. „Willst du…“, fragte sie zögerlich. Bryan hatte ihr von seinen Fähigkeiten und seiner Vorgeschichte erzählt. Alice war zuerst geschockt gewesen, hatte es dann aber akzeptiert. „Vertrau mir.“, bat Bryan sie. Alice versuchte es. Sie übergab Bryan eine Telefonnummer, die ihr der Freund ihres Bruders dagelassen hatte. Bryan rief an und verabredete sich mit dem Bandenboss.
„Für dich.“, hielt Max seinem Freund eine Termoskanne hin. Will schraubte sie auf trank gierig daraus. „Willst du mir erzählen, was passiert ist?“, versuchte Max ein Gespräch zu beginnen. „Nein.“, erwiderte Will nur. „Hat mit einer Frau zu tun.“, fügte nach kurzem Warten hinzu. Max schmunzelte. „Hat es doch immer. Aber du hast recht, erzähl´s mir besser nicht.“ Will sah nun aus dem Fenster. „Liegt da nicht wer auf dem Gehsteig?“, wandte er sich an Max. Dieser blickte in den Rückspiegel und hielt an. Er parkte notgedrungen ein und die beiden stiegen aus. Will war als erster am Tatort und entdeckte eine ältere Frau. „Hilfe! Ich wurde überfallen, sagte sie sofort. Will blickte zum Ende der Straße und sah, wie ein Kerl in Lederjacke wegrannte. „Kümmere dich um sie.“, trug er Max auf und