Revival
seine Messer auf die
Klone, welche aber mit einem platschenden Geräusch, durch sie hindurch zischten. „Wasser?“, fragte Onuris überrascht. Will grinste zufrieden. „Ich habe deine Technik gleich etwas verfeinert.“, gab er an. Onuris knirschte mit den Zähnen. „So macht das keinen Spaß!“, schnauzte er Will an und teleportierte sich dann fort. Will fand seine Flucht nicht schlimm. Er hatte den Kampf überstanden, wenn auch verletzt. Er hörte das Rufen von Max und dirigierte ihn zu sich. „Ruf einen Krankenwagen.“, trug er ihn auf. Max sah die Verletzten Jugendlichen, verzichtete aber vorerst auf Fragen. Der Krankenwagen war bald da und die Jugendlichen wurden versorgt und ins Krankenhaus gefahren. Auch Will musste diesen Weg antreten. Seine Schulter war notdürftig versorgt worden, musste aber noch behandelt werden.
Bryan hatte Alice heute Abend zu sich eingeladen. Zum einen wollte er ihr die gute Nachricht überbringen, dass sie nicht mehr von Mike gestört werden würde, und zweitens unternahm er einen Versuch selbst zu kochen. Alice war pünktlich wie immer und Bryan bat sie herein. Er zeigte sich als Gentleman und nahm ihr den Mantel ab. „Danke noch mal, dass du mir wegen dem Zwischenfall heute geholfen hast.“, dankte sie ihm. Bryan lächelte verlegen. „War doch Ehrensache. Ist übrigens alles erledigt.“, versprach er. Alice wollte mehr hören. „Du hast doch keinen verletzt?“, fragte sie vorsichtshalber. Bryan schüttelte schnell den Kopf. „Nein, nein, ich ganz sanft.“, untertrieb er etwas. Dann setzten sich beide an den Tisch und genossen das Abendessen. „Wünscht…du dir manchmal diese Kräfte nicht zu haben?“, fragte Alice nun unerwartet. Bryan musste kurz nachdenken, bevor er antwortete. „Ja und nein. Weil ich diese Kräfte unbedingt wollte hat Carol ihr Leben verloren. Aber mit ihnen kann ich dich auch beschützen. Carol ist tot, daran kann ich nichts ändern, aber ich würde sie nicht ablegen, weil sie noch Gutes vollbringen können.“, erklärte er ihr.
Will war mulmig zumute, als er vor dem Büro seines Ausbilders stand. Auf dem Gang war es still, nur im Inneren waren Geräusche zu hören. Will klopfte zögerlich an und wurde sofort hereingebeten. Er schluckte und öffnete die Tür. Er sah sich um und entdeckte seinen Ausbilder hinter dem Schreibtisch. Er war bereits öfters hier gewesen, war aber noch nie so aufgeregt wie heute. Er würde bestimmt in Erklärungsnot geraten. Sein Ausbilder sah ihn kurz an und wandte sich dann wieder seinen Akten zu. „Dieses Taktik also.“, dachte Will. Der Mann ließ sich noch eine ganze Minute Zeit, bis er anfing zu sprechen. Will hatte es nicht gewagt anzufangen. „Mr. Shepard. Bis vor einigen Tagen habe ich nur Gutes von ihnen gehört, was ist los?“, fragte er drauf los. Will beschloss bei der Wahrheit zu bleiben und sich zu entschuldigen. „Das mit dem Wagen tut mir
Leid. Es war wirklich ein dummer Unfall und ich übernehme die volle Verantwortung.“, nahm er die ganze Schuld auf sich. Der Ausbilder nickte und schien sich etwas zu notieren. Dann lehnte er sich zurück und verankerte seine Hände ineinander. „Soviel dazu. Was ist heute genau passiert? Es gab drei Verletzte. Vier, wenn man Sie mitzählt.“, wollte er einen genauen Bericht. Ohne zu Lügen konnte ihm Will den Gefallen aber nicht tun. „Ja, die Verletzung an der Schulter habe ich mir bei der Verfolgung zugefügt. Ich weiß, das war dumm. Was die Verletzten angeht, habe ich sie so vorgefunden.“, erzählte er. Sein Ausbilder nickte. „Warum haben Sie den Dieb überhaupt verfolgt? Ihnen muss die Gefahr doch bewusst gewesen sein. Sie hätten zumindest auf ihren Partner warten können.“, meinte er. Will sah zu Boden. „Tut mir Leid.“, konnte er nur noch sagen. „Noch eines. Wenn sie den Dieb dicht auf den Fersen geblieben sind und ihn nur kurz aus den Augen verloren haben, wie konnte er dann Verletzt werden? Und warum haben sie den Täter nicht gesehen?“, brachte er Will zusehends in Bedrängnis. Dieser gab auf. „Ich weiß es nicht.“, sagte er einfach. Sein Ausbilder nickte wieder. „Gut, ein Letztes. Sie haben eine Fahne.“, sagte er. Will wollte etwas sagen, wurde aber abgewürgt. „Ihr Partner hat nichts erzählt. Ich werde die Angelegenheit in meinen Bericht schreiben müssen. Ihre privaten Dinge gehen mich nichts an, dennoch sollten Sie sie bereinigen.“ Will trat jetzt zum Schreibtisch vor. „Sie müssen sich keine Gedanken mehr um mich machen. Ich habe eine Entscheidung getroffen.“, verriet er, griff in seine Tasche und legte seinen Ausweis auf den Tisch. Sein Ausbilder sah ihn verdutzt an. „Sie haben einen Fehler gemacht, aber das ist noch lange kein Grund das Handtuch zu werfen.“, meinte er. Will schien das anders zu sehn. „Ich habe mich dazu entschlossen. Wissen Sie…mein Onkel war auch Polizist. Das ist denk ich der Hauptgrund, warum ich mich für diesen Beruf entschieden habe. Jedenfalls wurde er im Dienst getötet. Schuld daran waren hauptsächlich private Dinge, die ihm das Leben kosteten. Bitte akzeptieren Sie meine Entscheidung.“, bat er und drehte sich zur Tür um. „Danke für alles und verzeihen Sie mir, dass ich Sie enttäuscht habe.“, sagte er und verließ das Büro. Sein Ausbilder starrte ihm nach und betrachtete dann den Ausweis. Max erzählte Will gleich danach von seinem Ausstieg. Zuerst wollte ihn dieser davon abhalten, akzeptierte dann aber den Entschluss seines Freundes.
Calvin hatte nicht nur das Buch an sich genommen, sondern auch großen Schaden angerichtet. Einige der Wächter halfen den Verletzten und ein anderer machte sich auf den Weg, um Hilfe zu holen. Es dauerte allerdings eine ganze Woche, bis er mit einem Dutzend weiterer weiß-gekleideter Männer zurückkehrte. Auch ihr Meister war bei ihnen. Er war bereits alt und kam nicht mehr so schnell voran, weswegen ihn seine Schüler hin und wieder stützen mussten. Die Verletzten waren notdürftig versorgt worden und würden wahrscheinlich bald wieder genesen. Ein anderer Fall war Yen. Seine Kameraden hatten ihn in eine Hütte getragen und zugedeckt. Sein Meister betrachtete ihn mit traurigen Augen. „Wie ich sehe hast du wirklich alles gegeben, um das Buch zu beschützen. Dem Feind ist es zwar gelungen, es zu stehlen, aber ich habe bereits jemanden gefunden, der es uns zurückbringen wird.“, redete er mit dem leblosen Körper.
Der Zentaurus
Mann konnte es nur als erstaunlich beschreiben, dass die Bar heute so viele Gäste hatte. Man konnte sie gut und recht als Spelunke bezeichnen. Die Tische waren verstaubt und dreckig. Die Gläser nur notdürftig gereinigt und der Wirt ein Kaliber für sich. Nicht nur, dass er jedem Gast gegenüber unhöflich war, er hielt es sich sogar vor einige von ihnen nicht zu bedienen. Bei dem Nächsten überlegte er es sich, fragte ihn aber doch, was er wollte. Der Gast bestellte ein kühles Bier, da er wohl glaubte in dieser Bar nichts anderes bekommen zu können. Er hatte sich an den Tresen gesetzt und reckte seinen Kopf nach hinten. Erstaunlich wie viele Gäste an diesem Abend gekommen waren. Noch erstaunlicher war es, dass sie scheinbar keinen richtigen Appetit hatten. Ihre Teller und Krüge waren halbvoll und sie redeten nur miteinander wenn es unbedingt sein musste. Wenn es hier niemandem schmeckte, warum dann der große Auflauf? Der späte Gast kam sich etwas paranoid vor, war sich aber sicher, dass etwas nicht stimmte. Die anderen Gäste bemühten sich zwar ihre wahre Absicht zu verbergen, aber dennoch sahen ihn einige in regelmäßigen Abständen immer wieder an. Konnte es sein, dass der Gast so bekannt war? Er war erst heute Abend in die Stadt gekommen, niemand hätte Grund ihm zu misstrauen. Um seine Theorie zu testen erhob er sich langsam vom Barhocker und stolzierte in Richtung Toilette. Er musste nicht lange warten, bis zwei der Bargäste zu ihm stießen. Zuerst musterten sie überrascht das Bad, da sie ihn nicht entdecken konnte. Die Verfolger kamen nun selbst in Bedrängnis. Der merkwürdige Gast hatte sich irgendwie an ihnen vorbeigemogelt und stand nun hinter ihnen. Der Verfolger wussten nicht, was es genau war, aber ihnen wurden zwei lange Klingen entgegengestreckt. Wo hatte ihr Zielobjekt diese Waffen versteckt gehabt? Ihre Angst erlaubte es ihnen nicht sich umzudrehen. „Redet schon! Wer seid ihr und wer schickt euch?“, fragte sie Fremde erwartend. Während der eine zu geschockt war, um zu antworten, beschloss sein Freund alles preiszugeben. „Mann hat uns nur auf eine Menge Freibier und freies Essen versprochen, wenn wir einen Neuankömmling auf den Zahn fühlen.“, berichtete er stotternd. „Wer?“, wurde die frage wiederholt. „Ein…ein alter Mann. Ein Chinese glaube ich.“, antwortete er hastig. Der Fremde ließ seine Klingen verschwinden und rannte in die Bar zurück. Das war ein Fehler. Ein Dutzend grimmiger Bargäste standen vor ihm und betrachteten ihn misstrauisch. Der Fremde holte tief Luft und unternahm einen Versuch an den Gästen vorbeizugehen. Dieser scheiterte. Einer hielt seinen linken Arm von sich weg, womit der Ausgang versperrt wurde. „Tu das nicht.“, bat ihn der Fremde, der scheinbar keine Angst kannte. Dieser ignorierte die Frage wohl und gab zwei seiner Freunde ein Zeichen. Diese kneteten ihre Hände und wollten auf den Fremden einschlagen. Sie hoben die Fäuste und schlugen zu. Ein metallenes Knirschen war die Folge. Scheinbar trug der Fremde etwas, das ihn schützte. Der Anführer der Meute erkannte zwei Metallarmbänder, die als Schildes dienten. Der Fremde ließ nun eine Klinge aus einem der Schilde ausfahren und richtete sie auf den Anführer. Als er dessen Hemd aufschnitt, torkelte dieser zurück und ergriff die Flucht. Auch seine Kumpel schienen es ihm nachzumachen. Ohne ihren Anführer hatten sie ihren Plan wohl aufgegeben. Der Fremde seufzte, legte ein paar Münzen auf den Tresen und verließ die Bar. Als er draußen