Revival
war, spürte er bereits die nächste Gefahr auf ihn lauern. Geräusche waren in der Nacht zu hören. Kamen die Leute zurück? Nein, es musste sich um andere handeln. Der Fremde hob blitzschnell den Arm, da ihn jemand aus dem Nichts angriff. Der Schlag wurde vom Schild geblockt. Der Angreifer war zweifellos asiatischer Herkunft und trug weiße Kleidung. Alt sah er aber nicht aus. Vier weitere Kämpfer tauchten aus der Dunkelheit auf und umringten ihr Opfer. Sie erinnerten an Ninjas und kämpften auch so. Sie griffen geschlossen an, doch der Fremde zeigte seine wahre Stärke. Er ließ seine zwei Klingen aus den Schilden fahren und richtete sie auf die Ninjas. Sie verwandelten sich plötzlich in Feuer und die Kämpfer schreckten zurück. Ein Feuerschwall, der durch die Nacht sauste, brach ihren Kampfeswillen. Einer von ihnen rief seinen Freunden etwas in einer fremden Sprache zu, welche sofort wieder Stellung nahmen. „Es ist genug.“, sagte nun jemand. Die Ninjas erkannten sie sofort und knieten sich auf den Boden. Aus der Nacht trat nun ein alter, grauhaariger Chinese. Er schien der Meister der Ninjas zu sein. „Dann habe ich das wohl alles dir zu verdanken.“, warf ihm der Fremde zu. Der alte Mann grinste hämisch. „Verzeihung. Ich wollte mit eigenen Augen deine Stärke sehen, für die du so berühmt bist. Kevin.“, begrüßte er ihn. Kevin wurde innerlich wütend und streckte dem Chinesen seine Klingen entgegen. Dieser nahm die Bedrohung nicht ernst. „Sei unbesorgt, ich bin kein Feind.“, beruhigte er Kevin. Dieser schien das anders zu sehen. „Dann veranstaltest du diese Kämpfe also nur zum Spaß.“, meinte er ungehalten. Der Chinese schüttelte den Kopf. „Kein Spaß, das hier ist ernst. Mein Name ist Schakal. Vor einiger Zeit wurde mir etwas anvertraut, das große Macht besitzt. Es nennt sich das Buch der Toten. Schon einmal davon gehört?“, fragte Schakal. Kevin nickte langsam. „Was habe ich damit zu tun?“, hakte er weiter nach. Schakal betrachtete ihn interessiert. „Es wurde gestohlen. Ich will, dass du es zurückbringst.“, verriet er. Kevin drehte sich um und machte Anstallten zu gehen. Die Ninjas hielten ihn jedoch auf. „Du hast keine andere Wahl. Wenn jemand über das Buch herrscht, sei es ein Mensch oder ein Gott, wird diese Welt untergehen. Ich begegne dir heute zum Ersten Mal, aber ich wusste bereits vorher wer du bist. Du hast jemanden getötet, der mir nahe stand. Das bedeutet du bist mir etwas schuldig.“, sagte Schakal. Kevin blickte ihn überrascht an. „Wenn soll ich umgebracht haben?“, hakte er nach. Schakal antwortete nicht, da Kevin sicher gleich selbst darauf kommen würde. Diesem drangen sich nun wieder die Erinnerungen auf, als er für Baal arbeitete. Schakal meinte Lins Mutter. „Du musst Buße tun, das weißt du.“, schien Schakal Kevin für einen Ehrenmenschen zu halten. Dieser ließ seine Waffen verschwinden und ging auf den Ninjameister zu. „Also gut. Ich hole das Buch zurück, aber nur weil es auf dieser Welt Menschen gibt, die ich beschützen muss. Deine Ehre hat gar nichts damit zu tun.“, sagte er eindringlich. Schakal nickte nur zufrieden. Dann griff er in seine Tasche und überreichte Kevin einen kleinen Gegenstand. Dieser nahm ihn ohne zu fragen entgegen. Es war ein Schlüssel. „Pass gut darauf auf. Derjenige, der das Buch hat, sucht diesen Schlüssel. Ohne ihn ist das Buch wertlos. Er wird also früher oder später zu dir kommen.“, verriet er. Kevin verstand. „Ich hasse warten. Sag mir gleich wo ich denjenigen finde.“, verlangte er. Schakal schien gehofft zu haben, dass Kevin das fragte. „In London.“, antwortete er brav. Kevin stockte. Er hatte nicht erwartet in seine Heimat zurückkehren zu müssen. Er dachte sofort an Emma. Sie hielt ihn für Tod, was würde sie sagen, wenn ihr Freund einfach so vor der Tür stand? Kevin wusste aber, dass er keine andere Wahl hatte. Eine neue Bedrohung war aufgetaucht, die ihn und seine Freunde auf eine harte Probe stellen würde. Schakal bedanke sich und verließ den Ort. Er war schneller, als man es von einem alten Mann erwartet hätte. Auch die Ninjas verschwanden im Schwarz der Nacht. Kevin betrachtete den Schlüssel und wusste, dass die Zeit des Kämpfens zurück war.
„Warum zum Teufel… Kannst du nicht einmal die Tür benutzen?“, fragte Calvin Onuris scharf. Dieser brummte nur. „Weil die Dame am Empfang sagte, die würdest niemanden sehen wollen.“, erwiderte er. Calvin konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Dann wurde er ernster. „Du hast den Schlüssel nicht, das kann ich sehen. Also warum beehrst du mich mit deinem Besuch?“, fragte er erwartend. Onuris zeigte sich selbstsicher. „Stimmt, ich habe den Schlüssel bisher nicht gefunden. Aber eines ist mir klar geworden. Wer auch immer ihn im Moment besitzt muss stark sein. Du kannst Hilfe gebrauchen!“, verriet Onuris. Calvin strafte ihn mit einem hasserfüllten Blick. „Ich brauche von keinem Hilfe. Aber eines verrate ich dir. Ich spüre, dass der Schlüssel auf dem Weg zu uns ist. Ich brauche dich tatsächlich, aber nur als Handlanger. Ich habe von dem Schlüsselträger gehört. Du wirst dich um seine Kameraden kümmern, während ich mir den Gegenstand sichere.“, wollte er Onuris eine Chance geben. Dieser sah es aber nicht ein. „Ich bin kein Handlanger! Nur weil du mich besiegen konntest, bin ich noch lange kein Schwächling!“, schnauzte er ihn an. Calvin beschloss dies zu testen. Er drückte einen Knopf auf seiner Gegensprechanlage und wartete kurz. „Miles,