Fanfic: Mondengel

Untertitel: Ware dein Gesicht

Kapitel: Ware dein Gesicht

Hi,
ich heiße Lillian. Ich bin ein normaler Mensch. Naja nicht wirklich. Ich bin ein Mondengel. Ich wurde als Mensch geboren. Doch das Schicksal hat für mich wohl schon damals eine andere Planung gehabt. Ich war gerade vier Jahre alt, als meine Mutter bei einem Autounfall starb. Zwei Jahre drauf, kurz vor meinem sechsten Geburtstag, wurde mein Vater ermordet. Die Umstände dazu wurden bis heute nicht geklärt. Nach dem also auch mein Vater tot war und ich somit ein Vollwaise war, brachte man mich zu nächst in ein Waisenhaus. Die anderen Kinder waren zumeist sehr nett. Doch es gab natürlich auch Kinder, die dachten sie wären was Besseres. Viele von uns waren die Erben großer Firmen. Doch konnte keiner von uns sein Erbe vor seinem 18. Geburtstag antreten. Ich blieb vier Jahre im Waisenhaus. Genau an meinem 10. Geburtstag kam ein junger Mann und nahm mich mit. Die Schwestern im Waisenhaus, so erfuhr ich später, wussten nicht, dass ich mitgenommen wurde. Von dem Tag an als ich dem Waisenhaus den Rücken kehrte hielt man mich im Verborgenen.

Ich verstand nicht warum ich eingesperrt wurde. An meinem 12. Geburtstag war Vollmond. In dieser Nacht offenbarte sich mir mein Schicksal. Ich war die Waffe zweier verfeindeter Parteien. Zum einen dem Senat der Vampire und zum anderen den Vampirjägern. Wer den Schutz vor dem anderen bekam lag in meinen Händen. Doch ich war ja selber noch ein Kind. Unfähig zu entscheiden wer mich mehr brauchte. Ich machte dabei nicht mit. An meinem 16. Geburtstag musste ich entscheiden wem ich helfe. Doch bis dahin war es noch ein weiter Weg. Vier Jahre lang trainierte ich. Lernte die Macht des Mondes zu kontrollieren. Eine Woche vor meinem Geburtstag flüchtete ich. Ohne etwas zu Essen und nur einem Cent in der Tasche lief ich davon. Es war Herbst und an den Bäumen hangen reife Äpfel. So stillte ich den Herbst über meinen Hunger. Doch schon bald kam der Winter und es wurde immer kälter. Oft versteckte ich mich auf öffentlichen Toiletten oder in Bahnhöfen nur, um der Kälte zu entkommen. Doch der Hunger war ein großes Problem. Ab und zu schafte ich es auf den Wochenmärkten Obst zu stehlen, doch das war keine Lösung.

Hier und dort spielte ich Taschendieb uns stahl dem einen oder anderen ein paar Münzen. Doch einmal rempelte ich einen jungen Mann mit etwas längeren braunen Haaren und ebenso braunen Augen an. Ich entschuldigte mich und ging mit seinem Geldbeutel in meiner Tasche schon wieder von dannen. Doch schon hielt mich einen kräftige Hand am Ärmel fest. „Auch wenn man Hunger hat. Andere Leute bestielt man nicht.“ Erstaunt sah ich ihn an. Nie hatte mich jemand erwischt wenn ich stahl. Doch dieser Mann war anderes. „Es tut mir leid.“ Murmelte ich und hielt ihm seine Geldbörse hin. „Obwohl du so einen Hunger hast gibst du sie mir zurück und läufst nicht damit weg?“ Ich schüttelte den Kopf. Dann drehte ich mich um und lief wieder weg. So war es zumindest geplant. Doch wieder wurde ich fest gehalten. Ich drehte mich wieder um. „Ich hab mich doch schon entschuldigt. Was wollen sie denn noch?“, fragte ich ihn. „Du bist in großer Gefahr. Junger Mondengel!“ Ich sah ihn perplex an. „W-w-woher?“ Zu mehr als einem Stottern war ich nicht fähig. Kurz leuchteten seine Augen rot auf. Ich ging einige Schritte rückwärts und schüttelte ungläubig meinen Kopf. „Noch so ein Macht versessener der mich doch nur auf einen Seite ziehen will“, stöhnte ich auf. Doch er? Er schüttelte seinen Kopf. „Wie du siehst gehöre ich in das Lager der Vampire, Doch ich kann dir versichern das ich nicht mit dem Senat zusammen arbeite!“ Ich legte meinen Kopf schief. „Wie heißt ihr werter Herr?“ Fragte ich unwissend. „Ich? Mein Name ist Kaname Kuran.“ Kaname Kuran, ich hatte von ihm gehört. Er war ein Reinblütiger Vampir, doch das war kein Grund ihm zu vertrauen. Er gehörte zu meinen Feinden. Ja, ich hatte mich inzwischen entschieden wen ich schützen würde. Ich entschied mich niemandem zu helfen. Die Vampire und die Jäger mussten es selber schaffen dieses „Problem“ zu lösen. „Vertrau mir kleiner Engel. Ich werde dich beschützen.“ „Nein!“ Damit riss ich mich los und lief davon.

Gedanken verloren wandelte ich durch die Straßen, die sich immer mehr leerten. Die Kälte kroch mir wie so oft unter die Haut. Ich blickte mich nach einer möglichst warmen Bleibe für die Nacht um. Ich blieb vor einer Ruine stehen. Die meisten Fenster waren mit Brettern vernagelt und auch bei der Tür sah es nicht anders aus. Ich griff an die Bretter an der Tür und riss sie mit voller Gewalt runter. Die Tür war auch noch verriegelt, so trat ich sie kurzer Hand einfach ein. Vorsichtig tastete ich mich an der Wand entlang. Dann war ein klicken zu hören und der Raum wurde von warmem Licht geflutet. Ich achtete nicht auf die Einrichtung. In der Hoffnung, dass das Licht im ganzen Haus funktionierte, sah ich mir die anderen Räume an. Ich kam in ein verstaubtes Schlafzimmer. Auf dem Bett war immer noch Bettwäsche. Kurzer Hand schüttelte ich den gröbsten Staub ab und legte mich in das Bett. Erschöpft und dankbar wieder einen Tag überlebt zu haben schlief ich ein. „Nein!!“ „Doch Kalira. Wir müssen sie hier raus schaffen. Sie ist eine zu große Gefahr.“ Langsam wurde ich wieder wach. Ich hörte das Flüstern zweier unbekannter Stimmen. „Aber Ryo… Sie braucht gerade jetzt unsere Hilfe!“ „Wie kennen sie doch nicht mal.“ „Ich weiß Ryo aber sie ist genauso wie wir ein Mondengel der von den Vampiren und den Vampirjägern gejagt wird.“ „Ich weiß… Aber sie ist das Mädchen das als Waffe gilt.“ „Na und? Hast du nicht mal gesagt, dass wir Mondengel zusammen halten müssen? Oder war das nur einen Lüge?“ Das Gespräch der beiden war wirklich spannend. Doch jetzt wollte ich, wie ich halt war, meinen Senf dazu geben. „Oh ja. Helfen wir dem Mondengel den wir nicht kennen und der für uns eine sehr große Gefahr darrstellt. Sicher wird er uns dankbar sein und dann bekommen wir irgendwas geschenkt.“ Die beiden sahen mich an. „Hey… nicht alle auf einmal ja.“ Meinte ich als keiner etwas sagte. Noch immer kein Wort. „Na wenn das so ist. Ich geh dann mal.“ Ich verließ den Raum und ging zur Haustür. Kurz bevor ich eben diese erreichte hielt mich jemand fest, schon wieder. „Geh bitte nicht.“ Ich drehte mich um. Das Mädchen das anscheinend Kalira hieß sah mich an. „Oh wow. Ihr könnt also doch reden?“ Sie sah mich unverständlich an. „Ja natürlich können wir reden.“ „Ja ich weiß. Blöde Frage, sorry.“ Tja und das war mein erstes Treffen auf Kalira, oder Kal wie wir sie nannten, und Ryo.

Ich blieb bei ihnen. Wir verließen die Stadt nicht, kamen jeden Abend zurück zu dem verriegelten Haus. Ein Jahr lang genossen wir die wunderbare Stille. Wir trafen auf drei weitere Mondengeln und auch diese schlossen sich uns an. Doch schon bald wurde diese Idylle gestört. Es war wieder Winter. Wie immer waren wir den ganzen Tag draußen und kamen erst am späten Abend zurück in das verfallene Haus. Doch heute war etwas anders. Im ganzen Haus herrschte eine eisige Aura. Verunsichert gingen wir rein und genau das wurde uns zum Verhängnis. Sowohl die Hunde des Senats, als auch die Jäger waren hier und hatten uns sofort eingekesselt. Wir versuchten zu kämpfen, doch wir waren schlicht und ergreifend unterlegen. Ich musste mit ansehen wie meine Freunde mitgenommen oder gar getötet wurden. In diesem Kampf verlor ich viel Blut, doch ich versuchte weiter zu kämpfen. Irgendwann war mein Körper so schwer, wie Blei und ich ging zu Boden. Auch wenn ich es nicht wollte ich schloss meine Augen. Mir war egal was nun geschehen würde. Ich wollte einfach nur noch meine Ruhe. Ich schlief endgültig ein.

Als ich wieder wach wurde lag ich in einem weichen und warmen Bett. Ich öffnete meinen Augen und erblickte… „Kaname Kuran.“ Zu mehr als einem Flüstern war ich nicht im Stande. Nun machte sich meine Seite bemerkbar. Ich verzog mein Gesicht. „Ich würde sagen so sieht man sich wieder, Mondengel.“ Er schien mich zu mustern. „Ich heiße nicht Mondengel. Ich heiße Lillian.“ „Wie schön dass du mir deinen Namen endlich sagst.“ Ich sah ihn nur an. Dann verzog ich wieder das Gesicht. Ich hatte Schmerzen und große noch dazu. Wieder musterte er mich, doch diesmal sorgenvoll. „Ich werde dir etwas gegen die Schmerzen holen.“ Er stand auf und wollte gehen. Ich wusste nicht wieso doch ich griff nach seinem Ärmel und sah ihn mit angsterfüllten Augen an. „Nein. Bitte geh nicht. Sie werden mich finden. Ich will nicht alleine sein.“ „Keine Angst ich bin gleich wieder da. Und DIE werden sich hierher gar nicht trauen.“ Damit ging er. Und ich saß zusammen gekauert und mit großen Schmerzen auf dem Bett und horchte auf jedes noch so kleine Geräusch. Ich wusste nicht wie lange ich reglos da gesessen hatte, doch irgendwann kam Kaname zurück. Er hielt mir eine Tablette und ein Glas Wasser hin. Ich nahm es dankend an. Nach einigen Minuten setzte die Wirkung des Schmerzmittels ein. Ich merkte es schon alleine daran dass ich merkwürdiger weise Müde wurde. Kaname lächelte und meinte nur, ich solle jetzt ein wenig schlafen und wenn ich wieder wach werden würde, dann würde es mir gleich besser gehen. Auch wenn es sinnvoll gewesen wäre zu schlafen, kämpfte ich gegen die aufkommende Müdigkeit an, ich verlor und schlief schließlich doch ein.

Als ich das nächstemal wach wurde war ich alleine in dem großen hellen Raum. Ich richtete mich auf und musste feststellen, dass ich keine Schmerzen mehr hatte. Vorsichtig setzte ich meine Füße auf den kühlen Boden. Ich ging zur Tür und blickte den Gang entlang. Er war leer. Ich trat hinaus und ging den Gang runter. Als ich die Treppe herunter kam, wurde ich von einem Mädchen in Hausfrauen Uniform empfangen. „Guten Morgen junges Fräulein. Kuran-sama
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