Es war heiß, richtig heiß.
So ein richtig heißes Wetter, bei welchem man faul am Strand liegen bleiben musste.
Bedenkt man aber, dass es der 23. Dezember war, also ein Tag vor Weihnachten, ist es nicht gerade toll.
Doch was sollte man machen, wenn man Weihnachten auf einer Sommerinsel verbrachte, als Dank dafür, dass man einen gefährlichen Piraten hinter Gitter gebracht hatte?
Zudem würde Kori, oder auch
The Kissing Whisky, befördert und war jetzt Kapitänin zur See, worauf sie auch sehr stolz war.
Eigentlich wollte Kori keinen Urlaub machen, sondern weiter gefährliche Piraten jagen.
Alle Piraten sollten ins Impel Down kommen und dort elendig Zugrunde gehen, wie dieser
Joking Jack, mit einem Kopfgeld von 356 Millionen Berry, an den sie gerade zurückdachte.
***
»Als ob ich mich von einem kleinen Mädchen besiegen lassen würde! Obwohl ich gerne Schwächere niedermetzle!«, lachte der braunhaarige Pirat hysterisch.
Kein Wunder, warum er
Joking Jack genannt wurde. Egal in welcher Lage er sich befand, machte er dennoch Scherze, obwohl Kori diese gar nicht lustig fand. Oder es lag an der weiß-grünen Narrenkappe, die der Kriminelle trug.
»Ich frage mich, warum er diesen Namen erhalten hat! Zum Lachen bringt der mich jedenfalls nicht!«, knurrte Kori, der dieses Gelächter mächtig auf die Nerven ging.
»Willst du mit mir ins Marinehauptquartier kommen, damit ich dich ausliefern darf?«, rief die Weishaarige und hielt Seesteinhandschellen hoch, damit Jack wusste, dass sie es ernst meinte.
»Das kleine Mädchen will mit mir Fesselspiele spielen! Darf ich anfangen?«, kicherte er und zog seinen Säbel.
»Du bist nicht mein Typ.«, konterte Kori, da sie dieses anzügliche Grinsen richtig gedeutet hatte.
»
Chicago Freestyle!«, murmelte sie.
Gerade, als
Joking Jack auf Kori zu gerannt kam, wurde der Pirat unter einem Haufen Schnee begraben. Nur ein Arm, mit welchem er den Säbel hielt, war zu erkennen.
‚Das wäre zu einfach.’, dachte sie und musste auch zusehen, wie ihr Schneehaufen verschwand.
Mit einer speziellen Technik hatte sich Jack befreien können.
»Jetzt machst du mich aber wütend!«, zischte er weniger erfreut.
»Das tut mir jetzt leid!«, grinste sie und hob beide Hände. »
Strawberry Daiquiri!«
Jack versuchte jetzt, die ihm entgegenkommenden Schneebälle mit seinem Säbel zu zerstören. Es gelang ihm auch, bis ihm das breite Grinsen der Weißhaarigen auffiel.
»
Long Island Ice Tea!«, flüsterte Kori und sah dabei zu, wie Jack von einer Schneewand hart getroffen wurde und dabei Blut spukte.
Nun zog sie ihre Hellebarde um den Piraten ein Ende zu setzen.
Mit einem einzigen Hieb schlug Kori dem Braunhaarigen den Säbel aus der Hand, als er einen Angriff wagen wollte.
»Gib auf!«, triumphierte sie und legte ihm die Handschellen an.
»Das war’s für dich!«, küsste Kori ihm auf die Wange, wobei ein eisiger Lippenabdruck zurück blieb.
***
Doch auch dieser gefürchtete Pirat erlag ihrem
Todeskuss. So, wie alle ihm folgen werden.
Wie sehr doch die Weißhaarige dieses Pack verachtete, nein, sogar hasste!
Kori hatte einmal Piraten kennen gelernt, die sie wegen ihrer Teufelskräfte ausgelacht hatten als sie noch klein war. Obwohl genau diese Piraten daran schuld waren, dass sie die Teufelsfrucht, die
Yuki Yuki no Mi Frucht, gegessen hatte.
Kurz seufzte Kori und widmete sich ihrem Cocktail.
Sie wollte nicht wieder daran denken und was gab es besseres als ein kühles Getränk?
Die Weißhaarige nippte kurz.
»Zwar nicht so gut wie Whisky aber trotzdem lecker.«, murmelte sie.
»Käpt’n, wollen Sie nicht mitspielen?«, hörte sie einen ihrer Männer rufen.
»Wenn ich mitspiele, wird die andere Mannschaft nur
verlieren!«, rief Kori frech zurück und erhob sich von ihrer Liege.
»Sie spielt mit!«, jubelten daraufhin die Marinesoldaten.
Natürlich waren sie nicht in ihrer einheitlichen Uniform am Strand. Das einzige einheitliche waren die marineblauen Badeshorts.
Eigentlich wäre es passend gewesen, wenn Kori auch einen blauen Bikini angehabt hätte. Doch sie bevorzugte die Farbe weiß und deswegen hatten sie einen strahlend weißen an.
»Dann werde ich euch jetzt mal zeigen, wie man richtig spielt!«, grinste sie und eröffnete ein neues Spiel mit einem sehr guten Aufschlag.
»Spitze! Das hat richtig Spaß gemacht!«, meinte einer der Soldaten namens Takashi.
»Ach, hör doch auf! Ihr hattet den Käpt’n in der Mannschaft, das ist nicht fair gewesen!«
»Genau! Sonst hätten wir gewonnen!«, stimmte ein Schwarzhaariger, Jake, seinem Kameraden, Takeru, zu.
»Ihr regt euch doch nur so auf, weil ihr das Deck schrubben müsst!«, konterte ein Blonder. »Was machst du dort eigentlich, Roy?«
Der Angesprochene hörte mit seiner Tätigkeit auf, bevor er sich umdrehte.
»Ich befülle das Glas mit Sand für meine Tochter. Sie träumte schon immer davon, an einem Strand im Meer zu spielen.«
»Stimmt. Du kommst von einer Herbstinsel, Blowers Island, richtig?«, erkundete sich Kori, da sie das Gespräch mitbekommen hatte.
»Ja, Käpt’n! Das wäre ein kleines Geschenk für sie! Schließlich ist ja morgen Weihnachten, somit möchte ich ihr eine Freude machen, wenn ich wieder zuhause bin.«, erzählte der Braunhaarige aufgeregt.
»Dann nimm diese auch noch mit.«, öffnete die Weißhaarige ihre Hand, auf der eine violette Muschel zum Vorschein kam.
»Ich danke euch!«, erwiderte Roy glücklich.
»Kein Problem. Ich hätte euch auch lieber nach Hause zu euren Familien geschickt. Aber das Hauptquartier hatte sich so entschieden. Zudem könnten Piraten hier auftauchen.«, erklärte Kori.
»Dann sollten wir doch besser wieder unsere Uniformen anziehen oder Käpt’n?«
»Nein, das wäre zu auffällig. Aber über die Sache werde ich noch einmal nachdenken.«, versprach sie und schlenderte zurück zum Hotel, wo ihre Unterkunft war.
»Ich wäre jetzt auch lieber zuhause, bei dir, Anaguma-sama!«, flüsterte Kori, als sie in der Nacht die Sterne von ihrem Fenster aus betrachtete.
»Ich möchte auch bei meiner Familie sein. Meine Männer wollen auch wieder nach Hause, doch das Hauptquartier will es nicht so. Was kann ich tun, damit die Kinder nicht so sehr traurig sind, weil sie ihre Väter nicht sehen können?«, sah die Weißhaarige hinauf zu den Sternen, die in dieser Nacht besonders stark funkelten.
»Obwohl wir beide mehrere Kilometer getrennt sind, weiß ich, dass du auch diese schönen Sterne sehen kannst, von denen du mir in meiner Kindheit so viel erzählt hast.«
Stumm betrachtete Kori die Sterne noch einige Zeit, bis sie sich von ihnen abwandte und sich einen kühlen Whisky gönnte.
Die Weißhaarige träumte noch ein wenig und starrte dabei, auf ihr halbvolles Glas. Mit einem Seufzen leerte sie es und genehmigte sich noch einen letzten Blick, auf den wunderschönen Sternenhimmel.
Gerade, als sie sich ins Bett legen wollte, erschien am Himmel eine Sternschnuppe. So hell und klar, dass es Kori warm ums Herz wurde.
»Genauso sollen die Augen der Kinder strahlen, wenn ihre Väter wieder zurück kommen.«, wünschte sie sich.
»Still gestanden!«, hallte Koris Stimme und ihre Männer hatten sich in zwei Reihen aufgestellt.
Es war 7:00 Uhr morgens und müde schauten die Soldaten ihr entgegen.
»Heute ist Weihnachten, wie ihr wisst und ich habe bereits mit dem Hauptquartier gesprochen. Wir können den Urlaub verkürzen und somit ehern bei unseren Familien sein. Seid ihr damit einverstanden?«, erklärte die weißhaarige Kapitänin zur See den aktuellen Stand.
»Jawohl, Ma’am!«, salutierten die Soldaten.
Ihre Mienen waren zwar ernst, doch innerlich seufzten alle erleichtert auf. Mit viel Glück konnten einige ihre Familien noch heute sehen und die restlichen Feiertage genießen.
»Doch zuerst erwarte ich euch um Punkt 9:00 Uhr am Strand, in euren Uniformen! Ich habe etwas arrangiert, womit ihr euren Familien sicher eine Freude bereiten könnt! Vergesst auch ja nicht, diese hier aufzusetzen!«, verteilte Kori an jedem ihrer Soldaten Weihnachtsmützen, wie der Weihnachtsmann sie trug.
»Ob es ihr gut geht?«, wisperte Takashi.
»Keine Ahnung, aber etwas anderes habe ich von ihr nicht erwartet! Sie ist ja wie ein erwachsenes Kind!«, flüsterte Takeru ihm zu.
Plötzlich trafen die Beiden mehrere Schneebälle. Völlig verwirrt schauten sie zu ihrem Kapitän, der grinsend einen weiteren Schneeball in der Hand hielt und lässig hochwarf.
‚Ich dachte immer, wenn es zu warm ist, dann kann sie keinen Schnee erzeugen!’, erschrak Takeru.
»Wie.. haben Sie das gemacht? Es ist doch viel zu warm!«, sprach Takashi die Gedanken dagegen laut aus.
»Ihr habt wohl vergessen, dass hier auch eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht, trotz der Hitze!«, schmunzelte Kori und schoss einen weiteren Schneeball auf den Mann mit dem kupferfarbenen Haar.
Takashi versuchte daraufhin, sich den Schneematsch aus den Haaren zu befreien, da dieser bereits taute.
»Abmarsch!«, befahl Kori.
Als ihre Männer verschwunden waren, fing sie an zu lachen.
Die entsetzten Gesichter sahen einfach zu komisch aus!
Mit ernsten Mienen und der Marineuniform standen die Soldaten in Reih und Glied. Sie hatten nicht ihre Kappen sondern Weihnachtsmützen auf.
»Wie ich sehe, seid ihr pünktlich und gut vorbereitet! Das gefällt mir!«, schritt Kori die Reihen ab. »Dann wollen wir doch mal anfangen!«
Die Weißhaarige stellte sich direkt neben die Reihen.
»Salutieren!«
»Aye, aye, Ma’am!«, kam es von den Soldaten.
Als die Krieger der Gerechtigkeit jedoch einen Mann mit einer Fotoschnecke sahen, mussten sie entgegen ihrem Willen grinsen.
»So ist es gut!«, meinte der Fotograf, da das Lächeln der Mannschaft perfekt war.
»Sie wird sich so freuen!«, prophezeite Roy, als er das Bild in seinen Händen hielt und sich an den Mast lehnte.
»Deine