Alma Silence

Das Leben einer grandiosen Wissenschaftlerin und der grausame Untergang ihrer Geschichte

Alone Child

Kapitel 1: Alone Child

Ein schrecklicher Autounfall ereignete sich eines Tages auf einer eisigen und beschneiten Landstraße mitten im Waldgebiet, weit Außerhalb einer Stadt, dort wo kaum jemand in der absoluten Dunkelheit der Nacht vorbei fuhr.
Doch diese Nacht fuhr ein Auto hier entlang, besetzt mit einem männlichen Fahrer, der Beifahrer war eine wunderschöne Frau Mitte 30 gewesen und auf dem hinteren Sitzplätzen saß ein junges Mädchen mit schulterlangen grünen Haaren, gekleidet in einem orangen Kleid, weiße Perlonstrumpfhose, schwarze Sneakers und damit sie nicht froh hatte sie einen schwarzen langen Mantel an.
Anscheinend kam die Familie von einer Party oder einem Fest, doch jetzt waren ihre festlichen Kleidungen beschmiert mit dem Blut.
Das Auto wich von der Straße, raste mit 80 km/h gegen einem Baum, bei Sturm und Schnee.
Das weiße lange Kleid der wunderschönen Beifahrerin, blutverschmiert mit dem Rot des Lebens, genau wie der schwarze Smoking des Mannes und die Bekleidung des Kindes.
Fahrer und Beifahrerin schlugen beim Aufprall mit dem Baum mit dem Kopf gegen die Windschutzscheibe, die sofort Risse bekam und zerbrach, hinterließ die Spuren des glasigen Splitters tief in ihren Köpfen.
Schwere Verletzungen forderten mit dem Kampf gegen die Kälte schließlich einen schnellen qualvollen Tod des Vaters und der Mutter, als endlich die Einsatzkräfte, Feuerwehr und Polizei am Ort des Geschehens eintrafen.
Nur eine blieb blutverschmiert mit Kopfverletzungen, einer leichten Gehirnerschütterung, Kratzspuren und blauen Flecken verschont, die Tochter des Ehepaares, die sie bei der Geburt Alma nannten.
Gerade zarte fünf Jahre alt und dann so Etwas schreckliches miterleben zu müssen, dieses Trauma würde die junge Alma nie vergessen und es würde immer in ihrer Seele brennen.
Ein Sanitäter versuchte Alma zu befragen, was passiert sei, aber mit traurigen Blick auf dem Boden gab sie ihm keine einzige Antwort und überhörte die Fragen.

Es war schrecklich, schrecklich mit ansehen zu müssen, wie meine Eltern bei diesem Autounfall starben.
Wir kamen gerade von einer Familienfeier, eher gesagt einer Geburtstagsfeier meiner Tante und waren auf dem Weg nach Hause.
Die Nacht war finster und kalt, die Scheiben erfroren bei den eisigen Minusgraden des tiefen Winters und meine Eltern waren noch hellwach, dabei kämpfte ich gegen die Müdigkeit an.
Irgendwann fuhren wir auf der einsamen Straße die durch den Wald führte.
Hier mitten in der Nacht fuhren nur sehr selten Autos entlang, die Strecke war einfach zu gefährlich und das musste ich im schlimmsten Fall miterleben.
In einer Kurve beschleunigte mein Vater leicht, verlor wegen dem Eis unter den Reifen die Kontrolle über das Lenkrad des Autos und kam von der Straße ab.
Alles, dieser einzige Moment verlief schlicht wie in Zeitlupe, ganz langsam raste alles an meinem Augen vorbei, bis wir am Ende mit mehr als 80 km/ h unter den Rädern gegen eine alte und große Tanne prallten.
Ich hörte es klirschen und sah, wie meine Eltern genau beim Aufprall mit den Köpfen gegen die vordere Fensterscheibe prallten und diese in tausend einzelne Teile zerbrach, wie ein Spiegel.
Rapide weiteten sich meine Augen, als ich das quollende Blut aus ihre Wunden austraten sah und dieses Blut in Mengen auf die Fußmatte, Sitze und Bekleidung meiner Eltern tropfte.
Auch spritzte viel von der roten Flüssigkeit durch das Gehäuse des Autos und ich, ich war ebenfalls nicht besser dran.
Beim Aufprall begrüßte ich den Sitz meines Vaters, meine Anschnaller rissen wie Gummi und ich landete anschließend auf dem Boden.
Verletzungen am Kopf, wodurch ich eine leichte Gehirnerschütterung erlitt und andere diverse Verletzungen.
Barsch bekam ich noch mit, wie meine Mutter gegen den Tod und die Kälte ankämpfte, um am Leben zu bleiben.
Mein Vater war schon längst gestorben, weil ein Ast sich tief in seinem Kopf bohrte.
Immer wieder versuchte meine Mutter ihre Augen aufzubehalten, denn sie wusste, sobald diese zufielen, dann würden ihre Augen für immer geschlossen bleiben und sie auf Ewig im Land der Träume umherwandern, und genau dies wollte sie vermeiden.
Nur um mich, ihre Tochter zu beschützen, eine Mutter die ihr Kind beschützen wollte.
Das Band zwischen mir und meiner Mutter war schon immer sehr dick gewesen, sodass nichts und trennen konnte, doch dieses Mal war es der Tod, der das Band mit einer gewaltigen Schere durchschnitt und mir das nahm, was mir am wichtigsten war!

Immer wieder versuchten jetzt mehrere Sanitäter Alma wegen den Unfall zu befragen, wie es passierte, was genau geschah und wie ihre Eltern ums Leben kam, ob ein Tier daran beteiligt war oder nicht, das alles wollten die Menschen um Alma herum wissen, aber sie gab keine Antwort und saß wie in Trance, eingepackt in einer dicken Aludecke auf der Kante eines Sanitäterbettes und ließ die Zeit einfach vergehen.
Das kleine Mädchen mit den grünen Haaren erlitt neben ihrer Gehirnerschütterung noch einen schweren Schock, sie fühlte im Moment gar nichts mehr, weder Trauer noch Glück, vergoss keine einzige Träne, sie saß da, als wäre sie nur noch eine leere Hülle ohne Seele.
Die Ärzte boten ihr Essen und ein Heißgetränk an, doch sie reagierte darauf nicht.
Langsam machten sich die Helfer sorgen um das Mädchen.

Andauernd fragten mich diese Leute irgendetwas, aber ich gab keine Antwort auf ihre Fragen, die sollten mich in diesem Moment einfach nur in Ruhe lassen.
Was erwarteten sie von mir? Sahen die nicht, das meine Eltern gestorben sind? Und ich alleine diesen schrecklichen Autounfall überlebte, in dieser eisigen Kälte.
Ich rührte mich nicht und ignorierte alles um mich herum, auch meine Gefühle.
Ich fühlte mich so leer, weder Glück noch Trauer, oder Verzweiflung, ich konnte gar nichts mehr spüren.
Mein Herz wurde heute Nacht zerrissen und meine Seele beraubt, in meinem Körper herrschte absolute Finsternis, ich wurde zu einem Nichts.
Ich dachte, vielleicht könnte ich einfach alles ignorieren, alles hinter mich lassen und in diesem emotionslosen Zustand einfach nur so dahinleben, ohne Emotionen das Leben leben.
Es fühlte sich so einfach an, aber als ich darüber nachdachte, wie ich ohne Eltern aufwachsen könnte, ohne die Liebe und Geborgenheit der Eltern, die einem die Sicherheit im Leben gab, konnte ich nicht mehr.
Dazu boten mir die Menschen um mich herum andauernd etwas an, zu essen oder ein heißes Getränk, aber ich beachtete diese nicht weiter, ließ sie einfach weiter ihren Job machen.
Die permanenten Fragen und dazu noch das Gefühl, von nun an alleine durchs Leben zu schlendern wurde mir langsam zu viel, ich konnte diesen Druck nicht mehr standhalten.
Meine Lungen zerquetschten förmlich und ich versuchte dann immer wieder tief Luft zu holen, um meine Lungen damit zu füllen.
Zwar wusste ich, dass die kalte Luft bei jedem tiefen Atemzug den ich machte in meine Lungen gelangte, aber ich empfand es anders, als würde dies nicht geschehen und irgendwann wurde mir schwindelig.
Alles wurde schwarz vor Augen, erst verschwommen, als bräuchte ich eine Brille, weil meine Sehkraft auf einmal nachließ und ich erblinden würde und dann wurde alles schwarz, als sei ich blind.
Wie ich mein Körper irgendetwas in meinem erblindeten Zustand berührte, bekam ich noch mit, bis ich gar nichts mehr spürte.
Als sei mein Körper gestorben, meine Seele dem Leib entrissen und ich durch die schwindende Sehkraft nur noch im Dunkeln war, in diesem gewissen Nichts.

Professionell bemerkten die Sanitäter, wie das fünfjährige Mädchen die Augen zufielen und sie zu Boden sank und agierten schnell, Alma zu betreuen.
Der Schock, durch den plötzlichen Tod ihrer Eltern und die vielen Menschen um sie herum, die von ihr Antworten verlangten, war einfach relativ viel für sie.
Ein junger Arzt, gerade mal achtzehn Jahre alt, mit dunkelbraunen kurzen Haaren und in seinem Arztkittel, kümmerte sich sofort um die junge Alma und er wusste, dass viele Anwesende hier sich nur für ihren Job interessierten und nicht um die Gesundheit der Menschen, geschweige, die des Mädchens.
Auch wenn diese Personen meinten, die Menschen würden ihnen etwas bedeuten, war reinweg nur gelogen, dass wusste der junge Arzt mit dem Namen George genau und die kleine Alma tat ihm einfach nur leid.
Schon oft bekam er in seinem Beruf solche Fälle, mit toten Menschen, Schwerverletzte und anderes derart zu Gesicht, aber es war für ihm das erste Mal, dass ein kleines Mädchen dabei war und auch noch ihre Eltern verlor.
Nachvollziehen wie sie sich fühlte, konnte er nicht, das konnte niemand, aber an ihrem Gesicht zu erkennen, wie sie darunter litt und dass Alma unter Schock stand, war nicht außer Acht zu lassen und dank dieser Erkenntnis konnte er auch schnell reagieren, als sie dem Druck unterlag und sie in Ohnmacht fiel.
George legte sie sanft und behutsam in einer weichen Liege im Krankenwagen, deckte sie mit einer dicken Wolldecke zu, damit sie nicht fror und beschloss, Alma sofort in das Krankenhaus zu fahren, weil ihr Zustand instabil schien.
Es war ihm egal was die anderen sagten, dass er am Unfallort solange noch warten sollte, bis die Eltern aus dem Auto geholt werden können, das kleine Mädchen ging vor.
Für ihn hatten die Eltern des Mädchen keine Bedeutung mehr gehabt, sie waren tot, aber Alma war noch am Leben und deshalb musste er sich um sie kümmern und sofort losfahren, bevor es vielleicht noch anders kam.
Im Krankenhaus wurde Alma sofort auf die Intensivstation gebracht und der Arzt George war von nun an nicht mehr für sie zuständig, da sein Job außerhalb des Krankenhauses war.
Er sah nur noch zu, wie zwei Schwestern das junge Mädchen in der fahrbaren Liegen auf dem endlosen Gang in die Intensivstation brachten.
Einige Tage vergingen im Hospital, als auf einmal das kleine Mädchen mit den grünen Haaren im Krankenzimmer ihre Augen öffnete und sich fragte,
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