Watashi wa kōkai shite imasen
私は後悔していません
Kapitel 1.1: ♥Ich♥
Kapitel 1.1: ♥Ich♥
„Jeder Mensch begegnet einmal dem Menschen seines Lebens,
aber nur wenige erkennen ihn rechtzeitig.“
Gina Kraus
80 Jahre vor Aizens Verrat.
Es war ein schwüler Nachmittag. Die Hitze ließ einen nur so dahin schmelzen.
Die Sonne die frei am Himmel stand, kitzelte mein Gesicht. Die Vögelchen zwitscherten eine fröhliche Melodie und Gorou sabberte mir den halben Kimono voll. Ich kraulte ihn hinterm Ohr und er fing an mit seinem Schwanz zu wedeln.
Ich musste kichern. Ihm musste bestimmt noch heißer sein als mir, mit diesem dicken Fell.
Ich seufzte.
Was für ein friedlicher Tag.
Es musste niemand gegen Hollows kämpfen und keiner war gestresst wegen irgendwelchem Papierkram der ausgefüllt werden musste.
Ob in Rukongai auch so ein friedlicher Tag war?
Ich würde es gern herausfinden aber Oto-san verbot mir nach Rukongai zu gehen, weil es dort doch so gefährlich wäre.
Menno, mir war so langweilig. Oto-san machte ein Schläfchen. Er bat mich ausdrücklich ihn nicht zu stören.
Ukitake-taicho ging es zurzeit nicht so gut weshalb auch er nicht mit mir spielen konnte. Vielleicht hatte Byakuya-kun Lust?
Doch als ich so meine Füße beobachtete die zwischen den Holzstäben des Zaunes hin und her baumelten erinnerte ich mich was er das letzte Mal zu mir sagte als ich mit ihm spielen wollte. Irgendetwas von wegen „kommendes Familienoberhaupt“ und er hätte keinen „Bedarf“.
Idiot.
Aber vielleicht hatte er ja heute „Bedarf“ mit mir zu spielen. Ich zog meine Beine aus den Holzstäben des Zaunes und zog meine Getas an.
Ich gab Gorou einen Kuss auf seine feuchte Nase und ließ ihn dort im Schatten liegen. Ich rannte die Treppen vom Büro von Oto-san hinunter und quer übers Gelände der 7. Division bis zum Eingangstor.
Es stand zum Glück offen sonst hätte ich wieder durch diese ekligen Belüftungsschächte klettern müssen. Ich wollte gerade aufbrechen als ich aus der anderen Richtung Iba-san entdeckte.
„Iiiiiiibaaaaaa-saaaaaaan!“, ich winkte ihm aus der Ferne zu. Er tat es mir gleich und legte einen Schritt zu so dass er in Windes Eile bei mir stand.
„Wo geht’s denn hin?“, er kniete sich zu mir runter damit wir auf Augenhöhe waren. Erst jetzt bemerkte ich eigentlich dass ich für mein Alter ziemlich klein war. Für meine 10 Jahre, naja eigentlich 70 Jahre, hätte ich ruhig etwas größer sein können.
Aber vielleicht kam es mir auch nur so vor, weil ich eigentlich nur von Riesen umgeben war.
Oto-san war knapp 3 Meter groß oder wenn ich mich heimlich nach Rukongai schlich traf ich immer auf Jidanbō und der war sogar 10 Meter hoch aber Iba-san war auch ein ziemlicher Gorilla.
Ich seufzte.
„Ich wollte zu Byakuya-kun.“
„Du hast es wohl immer noch nicht aufgegeben?“, er legte seinen Kopf zur Seite und ich tat es ihm gleich.
„Niemals, ich krieg diesen Miesepeter schon noch klein!“, ich grinste ihn an und er legte seine Hand auf meinen Kopf.
„Na gut, dann bis später und benimm dich“, er stand auf und lief auf das Gelände strikt Richtung Büro.
Ich rannte in die Richtung des Adelshauses. Die Straßen waren menschenleer und nur ab und zu kamen mir ein paar Shinigami entgegen.
Die Hitze machte einen zu schaffen, weswegen ich auch eine kleine Pause einlegen musste. Ich lehnte mich gegen die Mauer und wischte mir mit meinem Ärmel denn Schweiß von der Stirn. Mein Blick wanderte zum Himmel. Keine Wolke war zu sehen. Er sah aus wie ein Ozean der jede Sekunde zu brechen drohte und hiesige Massen von Wasser auf uns platschen würde. Der Gedanke war nicht mal so schlecht. Ich würde lieber in kühlem Wasser ertrinken als in ewiger Hitze vertrocknen. Auch wenn beides schlimm war.
Ich näherte mich mit langsamen Schritten meinem Ziel. Als ich um die Ecke abbog sah ich schon das prächtige Adelshaus. Mit letzter Kraft rannte ich um das Anwesen herum in den Garten wo Byakuya-kun immer trainierte. Über die Mauern konnte ich nicht klettern aber ich wusste einen anderen Weg den ich schon seit Jahren nutzte. Ich kämpfte mich durch die Büsche die um die Mauer wuchsen. Tief versteckt wurde dort nämlich ein Loch eingebaut. Ich glaubte zu wissen dass es für Hochwasser diente.
Ich nahm das Gitter ab und krabbelte hindurch. In solchen Momenten war ich sehr dankbar dafür dass ich noch so klein war. Ich befestigte das Gitter wieder und entdeckte Byakuya-kun schon auf der Wiese trainieren.
„Byaaaaakuuuuyaaaa-kuuuuuun!“, ich rannte auf ihn zu mit ein bisschen Hoffnung er hätte heute Lust mit mir zu spielen, doch als er sich umdrehte und ich in sein Gesicht sah blieb ich abrupt stehen.
„Du Idiot!“, ich ging an ihm vorbei und setzte mich auf die Treppen die zur Terrasse des Adel Hauses führte. Ich verschränkte meine Arme vor meiner Brust und hätte am liebsten angefangen zu weinen.
„Häää…. Was hab ich den jetzt schon wieder gemacht und überhaupt bist du etwa wieder durch das Loch geklettert? Du sollst das verdammt noch mal nicht machen!!!“, als er mir mal wieder eine Standpredigt hielt stützte er seinen einen Arm auf seiner Hüfte ab und mit dem anderen fuchtelte er mit dem Holzschwert was er in seiner Hand hielt herum so dass es mich fast getroffen hätte.
„Also als erstes Mal wenn du so ein Gesicht ziehst-“, ich zeigte direkt auf seine blöde Fassade die er mittlerweile noch mehr verzog „-dann weiß ich sofort das du zu allem „NEIN“ sagst und zum zweiten ich werde so lange durch dieses Loch klettern bis du „JA“ sagst“, ich stand auf und war sogar größer als er wenn ich auf den Stufen stand.
„AAAARRRGGGG…. ich werde nicht mit dir spielen und überhaupt als kommendes Familienober-“
„-haupt habe ich keinerlei Bedarf dafür“, ich beendete seinen Satz da ich ihn schon viel zu oft gehört hatte.
„Es ist mir egal was du bald sein wirst oder ob du auf irgendetwas keine Lust hast. Du bist immer noch ein Kind und kein Erwachsener. Und Kinder spielen nun mal mit anderen Kindern. Es ist mir klar dass du nicht immer so viel Zeit und du deine Freizeit lieber mit trainieren verbringst nur wünschte ich mir öfter du würdest gerade dann wenn du Kind sein kannst etwas mehr Zeit mit deinen Freunden verbringen würdest. Den ich dachte wir sind Freunde!“, ich beruhigte mich langsam wieder und senkte meinen Blick. Er war viele Jahre älter als ich und trotzdem verstand ich ihn nicht. Sollte er nicht klüger sein als ich. Es besser wissen.
„I-ich wollte nicht… ich m-mein…es tut mir Leid“, er ließ das Holzschwert fallen und er nahm meine Hände in seine. Sie waren ganz warm.
Er schaute mich ganz ungläubig an und war wahrscheinlich auch etwas verwirrt doch ich fing nur an zu lachen.
„Byakuya-kun, ich hab nur Spaß gemacht. Keine Sorge!“, ich ließ seine Hände los, lächelte und boxte leicht in seine Schulter so dass es nicht weh tat.
„Hä?“, er schaute jetzt noch entsetzter drein.
„Du kannst ruhig weiter machen das stört mich nicht.“
„O-O.-K… aber bist du dir wirklich sicher?“, er hob langsam sein Holzschwert auf doch sein Blick verharrte immer noch bei mir.
„Jup, ich hol mir ein Eis. Möchtest du auch eins?“, ich bewegte mich langsam zur Eingangstür der Terrasse und wartete auf eine Antwort.
„Nein aber vielleicht etwas zu trinken“, ich ging ins Adelshaus. Aus der Kühltruhe holte ich mir ein Erdbeereis und für Byakuya-kun ein Glas Wasser. Währenddessen ich das Wasser einschenkte sah ich durch die großen Fenster das Kuchiki-sama Byakuya-kun einen Besuch abstattete.Zu Favoriten hinzufügenX