Fanfic: Gangs Of Konoha

Kapitel: Konoha Gakure

Der Zug stieg quietschend in die Bremsen und kam mit einem leichten Ruck zum Stehen.
Ich zögerte noch einen Moment, bevor ich durch die geöffnete Tür nach draußen trat.
Auf dem Bahnsteig war ein schreckliches Gewusel. Unzählige Male wurde ich grob angerempelt und einmal stolperte ein besonders hektisch wirkender Geschäftsmann über meinen Koffer. Auf meine Frage, ob alles in Ordnung sei, bekam ich bloß einen giftigen Blick zur Antwort. Ich atmete tief durch. Das ging ja schon gut los.
Suchend blickte ich mich um, doch ich konnte meinen Vater nirgends ausmachen. Ich musste schleunigst aus dieser Menschtraube raus. Ich biss mir auf die Unterlippe und machte mich daran, mich durch die Menge zu arbeiten.
Ich atmete tief durch, als ich die Rolltreppe erreicht hatte, die mich vom Bahnsteig beförderte.
Als ich durch die gläserne Außentür trat, war ich so in Gedanken gewesen, dass ich prompt mit jemandem zusammenstieß.
„Entschuldigung!“, rief ich erschrocken und sah auf.
„Schon gut, nicht passiert“, bekam ich von dem Jungen zur Antwort, dessen strahlend blaue Augen mich augenblicklich in seinen Bann zogen. Ich lächelte unsicher und packte den griff meines Rollkoffers ein wenig fester.
„Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder!“, sagte er und schenkte mir ein strahlendes Zahnweißlächeln, das mir die Knie weich werden ließ. Ich bekam keinen Ton heraus, also nickte ich bloß mit dem Kopf. Der Junge verschwand im Bahnhofsgebäude und ich sah im noch gefühlte 20 Minuten nach.
Die Stimme meines Vaters ließ mich den Blick von der Außentür abwenden.
„Mila!“
Der große Mann mit den Rastalocken kam freudestrahlend auf mich zu. Auch ich lächelte nun, ließ meine Taschen fallen und lief auf ihn zu.
Er schloss mich mit den Worten „Na, meine Große?“ In seine Arme. Ich schloss die Augen und versuchte mir ein Tränchen zu verdrücken, das sich jedoch hartnäckig in meinem Augenwinkel hielt.
Wir lösten uns voneinander und ich besah mir den Mann näher, den ich die letzen fünf Jahre nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte. Er hatte sich überhaupt nicht verändert.
„Ich weiß, das klingt jetzt klischeémäßig, aber...“, fing er an. „Du bist verdammt groß geworden!“
Ich lachte auf und nahm meinen Koffer wieder in die Hand.
„Das gleiche gilt für dich! Ich habe das Gefühl, du bist noch größer geworden!“
Dad grinste verstohlen und nahm zwei meiner Taschen hoch.
Ich folgte ihm zu seinem schwarzen Chevy Impala, den er unweit des Bahnhofs geparkt hatte. Gedankenverloren strich ich über das verstaubte Dach des Wagens. Es war lang her gewesen, dass mein Vater mich damit durch die Gegend gefahren hatte.
„Alles einsteigen!“
Das riss mich aus den Gedanken. Ich stieg schwungvoll ein und knallte die Tür zu. Ich erwartete schon beinahe, dass Dad mir, genau wie meine Mutter, vorwarf, dass das wird doch kein LKW sei. Doch er startete den Wagen, als sei nichts gewesen, worüber er sich beschweren müsse.
Während der Fahrt lehnte ich mich tief in meinen Sitz und vergrub Mund und Nase in meiner Jacke.
Wir fuhren ein gutes Stück stadteinwärts, doch wider meiner Erwartung, wurde der Abstand zwischen den Häusern nicht dichter, so wie es in anderen Großstädten eigentlich üblich war, sonder immer breiter. Staunend beobachtete ich das dichte Blattwerk der Bäume am Straßenrand, die immer mehr wurden, je näher wir ans Stadtzentrum kamen. Nach wenigen Minuten lenkte Dad den Oldtimer in die Einfahrt eines Mehrfamilienhauses.
Ich stieg aus und betrachtete die helle Fassade des zwei Stöckigen Hauses.
„Schön ist es hier“, sagte ich und lächelte dem großen, sympathischen Mann zu, der neben mir stand zu. Dieser lächelte zurück und holte meine Taschen aus dem Kofferraum.
„Warte, ich nehme auch was!“, rief ich und nahm eine Taschen und meinen Rollkoffer an mich.
„Wenn du drauf bestehst“, grinste er und ging an mir vorbei zur Haustür.
Als er gerade den Schlüssel ins Schloss stecken wollte, schwang die Tür schwungvoll auf und wir stießen beinahe mit einer kleinen Gruppe Mädchen zusammen.
„Whoa!“, stieß eine der Mädchen hervor und machte einen Schritt zurück. „Entschuldigung!“
Dad hob die Hand. „Schon gut, ist ja nichts passiert, Sakura!“
Wir gingen an ihnen vorbei ins Haus und ich warf einen kurzen Blick auf die Mädchen. Diejenige, die fast mit uns zusammengestoßen war, hatte kurzes rosafarbenes Haar. Die anderen beiden hatten einmal hellblondes und dunkelblaue Haare. Sie musterten mich kurz, gingen dann aber weiter.
„Die drei wohnen direkt neben uns. Sind eigentlich ganz nett“, sagte Dad und begann die Steintreppe empor zu steigen. Ich atmete tief durch und folgte ihm dann.
Oben angekommen versuchte ich meine leichte Atemlosigkeit zu kaschieren, indem ich tiefe, lange Atemzüge nahm.
„Du gewöhnst dich drann“, hörte ich Dad sagen.
„Mir geht’s gut“, schnappte ich und folgte ihm in die Wohnung.
Sie war klein, aber übersichtlich und gemütlich. Dad zeigte mir ein Zimmer, das sich hinter der letzen Tür links befand.
Ich stellte meine Taschen am Fußende des Bettes ab und sah mich um. Die Möbel sahen ziemlich neu aus: Ein großer Schreibtisch, ein Bücherregal, einen Kleiderschrank und ein breites Bett aus Holz.
Ich trat ans Fenster und sah hinaus. Von hier aus hatte ich einen tollen Ausblick auf den Garten hinter dem Haus. Überall standen alte Obstbäume, die teilweise schon voller Früchte hingen. Ich musste zugeben, es war wirklich schön hier, dafür, dass ich mich mitten in einer Großstadt befand.
Anschließend machte ich mich daran meine Sachen auszupacken und mich ein wenig einzurichten, indem ich ein paar Poster aufhing.
Am Abend saß ich mit angewinkelten Beinen auf meinem Bett und starrte in Löcher in die Luft. Morgen war mein erster Schultag an der örtlichen Oberschule und ich konnte nervöser nicht sein.
Da klopfte es an meiner Zimmertür. Ich brummte ein „Herein“
Mein Vater betrat das Zimmer und setzte sich zu mir aus Bett.
„Na, meine Große? Schon aufgeregt?“
Ich schluckte schwer.
„Ich sterbe, Dad!“
Er lachte leise und nahm mich den Arm.
„So schnell stirbt man nicht!“
„Doch!“, gab ich trotzig zurück.
Ich lehnte mich an ihn und schloss die Augen. Auf einmal wurde ich so müde... . Und kaum hatte ich mich versehen, war ich auch schon in die Welt der Träume eingetaucht.
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