Fighting Angels
Der Tag an dem alles begann
Ich stand auf einer hellgrünen schon fast leuchtend grünen Wiese und der Geruch von verschiedenen Blumen lag deutlich in der Luft. Doch eines wunderte mich, weit und breit gab es keine Bäume, keine Straße oder geschweige denn ein Haus oder eine Person. Ich befand mich ganz alleine auf dieser Wiese. Also beschloss ich einige Meter weiter zu gehen, vielleicht würde ich ja irgendjemandem begegnen der mir sagen kann wo ich bin und wieso es hier rein gar nichts gibt. Doch aufgrund dieses Gedanken fiel es mir schwer zu hoffen, dass es hier überhaupt eine lebende Person geben könnte. Dennoch ging ich weiter, da ich die Hoffnung einfach nicht aufgeben wollte. Ich sah hinauf in den Himmel, so blau und ohne jegliche Wolken in Sicht. Doch etwas fehlte, die Sonne die sonst immer am Himmel stand war verschwunden. Irgendetwas konnte doch nicht stimmen und wo war ich hier überhaupt? Wie bin ich hierher gekommen? Ich blieb stehen, doch meine Beine fingen an sich von alleine zu bewegen. Was geht hier nur vor sich? Nur einen kurzen Moment später erblickte ich etwas am Horizont. Ich bemerkte wie meine Beine immer schneller und schneller wurden. Plötzlich hielt ich an. Ich sah in die Feuerroten Augen einer mir unbekannten Person. Es war still, für meinen Geschmack schon zu still. Mein Herz wurde immer schneller und ich konnte hören wie es pulsierte. Gerade als ich die Person etwas fragen wollte, drehte sie sich um.
„Es ist schon lange her, seit wir uns das letzte mal gesehen haben“, sagte die Person mit einer rauen Männerstimme. Ich wunderte mich, kannte ich diese Person? Habe ich ihn schon mal irgendwo getroffen?
„Hää, was meinen sie damit, ich kenne sie nicht und wo bin ich überhaupt hier?“, fragte ich ihn und blickte ihn mit einem fragwürdigen Gesichtsausdruck an.
„Nun die Frage wo wir uns hier befinden, kannst nur du dir beantworten, denn für jeden von uns sieht diese Welt anders aus“, antwortete er mir, drehte sich zu mir um und legte seine Handfläche auf meine Kopf
„Und zu der Frage wer ich bin kann ich dir einen Tipp geben“.
Er nahm seine Maske ab die er auf seinem Gesicht trug. Mein Herz schlug nun noch schneller als zuvor, es kam mir so vor als ob mein Herz jeden Augenblick meinen Körper verlassen und vor mir auf den Boden fallen würde. Doch die Art wie er seine Hand auf meinen Kopf legte kam mir so vertraut vor. Ich sah ihm noch einmal in seine Augen, dann erkannte ich es endlich.
„Nein, das kann nicht sein, Vater bist du das?“, fragte ich ihn, während mir die Tränen in meine Augen schossen.
„Also hast du mich die letzten zwei Jahre nicht vergessen? Ich bin ja so froh dich endlich wieder zu sehen“, sagte er und nahm mich in seine Arme. Ich war so glücklich darüber meinen Vater wiederzusehen, doch stellte ich mir dabei die Frage, wenn er doch die ganze Zeit dagewesen ist, wieso hat er sich in den letzten zwei Jahren nicht ein einziges mal gemeldet?
„Aber wenn du die ganze Zeit dagewesen bist, hättest du dich doch bei uns melden können“, entgegnete ich, löste mich aus seiner Umarmung und wischte mir die Tränen aus meinem Gesicht „Bedeuten wir dir denn überhaupt nichts?“.
„Es tut mir sehr leid mein Sohn, doch ich musste mich um eine sehr wichtige Aufgabe kümmern“, antwortete er und ging einen Schritt näher auf mich zu, wobei ich einen Schritt nach hinten machte.
„Was kann denn bitte wichtiger sein als deine eigene Familie? Weißt du überhaupt wie schwer es für uns beide war. Vor allem Mutter hat es schwer getroffen, sie hat ein ganzes Jahr damit verbracht dich zu suchen. Doch am Ende dachte jeder du wärest schon Tod“, schrie ich ihn an, wobei mir wieder die Tränen durch mein Gesicht flossen.
„Ich kann dich nur zu gut verstehen mein Sohn, doch es bringt dir alles nichts. Ich befand mich die letzten zwei Jahre auf der Suche nach einem wertvollen Artefakt, welches ich brauche um die nötige Macht zu erlangen, den Himmel auszulöschen. Deshalb kann ich nicht zu dir und Mutter zurückkehren“, sagte er mit einem Tod ernsten, aber auch gleich wahnsinnigen Blick.
„Wovon redest du da bitte? Ich verstehe kein Wort von dem was du sagst“, fragte ich, mit verängstigter Stimme.
„Und nun befindet sich das Artefakt direkt vor mir, besser könnte es gar nicht mehr laufen. Und nun gib es mir!“, schrie er und bewegte sich mit großen Schritten auf mich zu.
„Was willst du von mir? Geh weg! Du bist nicht der Vater den ich kenne!“, rief ich und lief so schnell ich konnte vor ihm weg.
„Dein Anhänger den du bei dir trägst, gib ihn mir oder ich muss ihn mir mit Gewalt holen!“, sagte er und wurde immer schneller.
„Nie im Leben! Den Anhänger habe ich von meiner Mutter, sie sagte ich solle sehr gut darauf aufpassen! Und jetzt verschwinde!“, rief ich ihm zu, was in diesem Moment dann doch die falsche Entscheidung war.
„Dann kann ich nichts mehr für dich tun“, entgegnete er „Du hättest noch ein schönes Leben haben können“.
Er zog einen doppelseitigen Speer hervor und lief auf mich zu. Ich versuchte so schnell zu laufen wie ich nur konnte, doch aus irgendeinem Grund kam mein Vater mir immer näher. Auf einmal rutschte ich aus und fiel zu Boden. War es nun vorbei? Muss ich nun so sterben? Was ist mit meinem Vater passiert? Ich hörte wie die Schritte meines Vaters immer lauter wurden, er kam immer näher. Ich konnte mich nicht bewegen, wie sehr ich es auch versuchte keines meiner Körperteile gehorchte mir. Ich verschloss meine Augen und wartete auf den finalen Schlag meines Vaters, der mein Leben beenden sollte. Ich hörte seine Schritte immer deutlicher und lauter, jeder einzelne Schritt hallte in meinen Ohren das es schmerzte. Nun stand er genau vor mir, sein Speer auf mich gerichtet doch er zögerte. Hatte er sich unentschieden? Nein, ich spürte den Schmerz in meiner Brust, der Speer hatte mein Herz durchbohrt. Das war das Ende, ich könnte mich nicht einmal mehr von meinen Freunden verabschieden.
„RRing, RRing“, ich erschrak, ganz plötzlich saß ich auf meinem Bett, es war mein Wecker.
Ich saß auf meinem Bett und presste meine Hand fest gegen meine Brust. Ich hielt einen Moment inne. Ich lebe noch? Habe ich all dies geträumt? Und wenn es so war, wieso war es dann so real? Ich spürte den Schmerz immer noch auf meiner Brust. Jedoch brachte mich das herum gedenke nicht davon ab in die Schule zu gehen, also nahm ich meine Sachen aus meinem Schrank und zog mich an. Meine Mutter wartete bereits wieder in der Küche auf mich. Sollte ich ihr vielleicht etwas von meinem „Traum“ erzählen? Ich glaube es wäre besser das ich es ihr nicht sage, da es sich sowieso viel zu verrückt anhört. Und ich weiß nicht wie meine Mutter darauf reagieren würde. Ich nahm meine Tasche und machte mich wie jeden Tag auf den Weg zu Schule. Heute traf ich Masaru nicht auf dem Schulweg, aber er wartete bereits auf dem Schulgelände auf mich.
„Guten Morgen Akito“, begrüßte mich Masaru mit einem Lächeln im Gesicht.
„Guten Morgen, Masaru, wieso bist du heute denn schon so früh hier?“, fragte ich ihn, als wir unseren gewohnten Handschlag ausführten.
„Jessy hatte darauf bestanden also konnte ich nicht anders“, antwortete Masaru der genau in diesem Moment zu ihr hinüber blickte.
„Du lässt dich viel zu einfach von ihr überreden weißt du das?“, sagte ich zu ihm als ich plötzlich einen stechenden Schmerz in meiner Brust wahrnahm. Mir war klar das ich mir das in dieser Situation nicht anmerken lassen durfte. Aber der Schmerz war einfach unerträglich.
Zu meinem Vorteil klingelte genau in diesem Moment die Schulglocke, so dass Masaru und alle anderen nichts davon mitbekamen.
„Tja was soll ich machen, sie hat solch eine Überzeugungskraft“, entgegnete Masaru „Aber lass uns besser reingehen, ich habe keine Lust wieder Strafaufgaben zu erledigen“.
Ich nickte mit dem Kopf und folgte ihm ins Klassenzimmer. Während des Unterrichts fiel es mir sehr schwer dem Lehrer zuzuhören da mir die ganze Zeit Gedanken durch den Kopf schossen. In der Pause gesellte sich Masaru zu Jessy und ihren Freundinnen, weshalb ich mich in eine Ecke verzog und in Ruhe nachdenken konnte. Immer wieder hatte ich das Bild von meinem Vater im Kopf, diese roten Augen, irgendwas stimmte doch nicht. Ich glaubte nicht daran das es nur ein Traum gewesen sein kann, wieso würde ich sonst das unerträgliche stechen auf meiner Brust spüren. Gegen Ende der Pause kam Masaru zu mir und fragte mich wieso ich so abwesend bin. Daraufhin antwortete ich ihm das es aufgrund meines Traumes letzte Nacht wäre. Er wollte wissen was ich geträumt hatte, doch hatte die Stunde bereits angefangen und ich sagte ihm das ich es ihm später erzählen würde. Die nächsten Stunden vergingen wie ihm Flug und nachdem die letzte Stunde vorbei war verließen alle Schüler den Klassenraum, nur Masaru und ich befanden uns noch im Raum.
„Komm schon Masaru, lass uns auch gehen“, sagte ich zu ihm und half ihm dabei seine Tasche zu packen.
„Ok, ich komme ja schon, aber vergiss nicht mir deinen Traum zu erzählen, verstanden?“, entgegnete er und ging zur Tür.
„Keine Sorge“, meinte ich und folgte ihm die Treppe hinunter „Aber hast du überhaupt genug Zeit mir zuzuhören?“.
„Hey, du bist mein bester Freund Akito, ich höre dir jederzeit zu, ich muss nur pünktlich bei Jessy sein“, antwortete Masaru und er legte seine Hand auf meine Schulter, wobei ich wieder an meinen Vater denken musste, wie er seine Hand auf meinen Kopf legte.
Auf dem Weg nach Hause erzählte ich ihm alles bis ins kleinste Detail, nur das mit den Schmerzen hatte ich weggelassen, da ich ihn nicht beunruhigen wollte. Als Antwort sagte er mir, dass das alles nur ein Traum gewesen sei und ich wünschte damit würde er auch recht haben, doch das konnte ich nicht glauben. Nachdem ich mich von Masaru verabschiedet hatte ging ich nach Hause. Als ich die Tür geöffnet