Fanfic: And I dream of you...
Kein Wunder, bei den vielen Sträuchern und Blumen hier. Hier musste ein schreckliches Feuer getobt haben, allerdings vor vielen Jahren, denn inzwischen war schon alles bewachsen. Meine Erinnerungen kehrten wieder zurück. Natürlich, an diesem Ort war ich schon mal. Damals, als ich von Kohaku geträumt hatte. Wenn ich mich doch nur an den Traum erinnern könnte... Ich wusste leider nicht mehr, was das für ein Traum war, aber er musste fürchterlich sein... Ich hatte diesen Traum sofort aus meinem Gedächtnis gelöscht. Es war auf jeden Fall irgendwas mit einer Frau... Und dann hatte ich, soweit ich mich erinnern konnte, auch noch ein Mädchen mit demselben Namen getroffen ... Zusammen mit ... Mein Kopf dröhnte. Okay, erinnern konnte ich mich auch später. Das würde mir sowieso nur Kopfschmerzen bereiten. Ich setzte mich wieder hin und streichelte Kirara, die wegen meines seltsamen Verhaltens schon den Kopf schief legte. Ich sah zum Himmel und schloss die Augen. Ich lauschte den Geräuschen der Natur, als ich hinter mir Schritte vernahm. Schnelle, hastige Schritte. Da lief Jemand. Und das nicht zu langsam. Dann vernahm ich ein Rufen:
„RIN!!!“
Sofort schlug ich die Augen auf! Rin, ja Rin! Das war der Name. Ich wandte mich um und hinter mir stand eine junge Frau, vollkommen außer Atem. Ihre Augen waren nur so überfüllt voller Tränen und ihre Hände zitterten.
„Helf mir ... Bitte, helf mir!!“
Sie flehte mich nach Luft holend an. Mir stockte der Atem ...
[Rin:]
Ich hatte mich wieder beruhigt und war bereit zu gehen, als ich das Knacken eines Astes vernahm. Ich verharrte und spürte, wie mir das Blut in den Adern gefror. Hoffentlich war dies kein hungriger Yokai. Bitte, ich hatte schon genug Probleme. Ich versuchte, so zu tun, als hätte ich nichts gemerkt. Ich wollte etwas weiter gehen und dann im richtigen Moment schnell weg rennen. Langsam setzte ich mich in Bewegung und spürte, wie mein Herz schneller und höher schlug. Beinahe wäre es mir in die Hose gerutscht. Ich ging ein paar Schritte und merkte, wie mir Jemand folgte. Ich beschleunigte mein Tempo, doch gleichzeitig merkte ich, dass mein Verfolger dasselbe tat. Ich konnte mich nicht mehr beruhigen und beschloss schnell zu rennen. Doch mein Verfolger schien mir auch zu folgen. Inzwischen ahnte, oder besser gesagt WUSSTE ich, wer mein Verfolger war. Mir liefen die Tränen die Wangen hinunter, Panik löste sich aus und ich musste, halb außer Atem, schluchzen. Ich rannte also immer weiter und weiter, bis ich auf eine Lichtung ankam, wo eine wunderschöne Blumenwiese war. Voller saftiger Gräser und noch viel, viel mehr Blumen. Ich nahm mir keine Zeit, dies alles zu besichtigen. Da sah ich vor mir plötzlich eine Frau. Sie hatte eine Waffe bei sich, dass war gut. Sie schien eine Taijiya zu sein. Wer weiß. Vielleicht würde sie mir helfen. Inzwischen bekam ich mit, wie mein Verfolger meinen Namen rief. Ich erkannte die Stimme. Ich wusste es, es war Sesshomaru-sama, der mir folgte. Ich blieb hinter der Frau stehen. Diese schreckte auf und wandte sich zu mir um. Ich war total aus der Puste und sah sie nur flehend an. Vor lauter Tränen konnte ich nicht mehr richtig gucken und ich konnte nicht verhindern, dass meine Hände zitterten. Die Frau sah mich komisch an, doch mir war jetzt wichtiger, dass sie mir half.
„Helf mir ... Bitte, helf mir!!“
Ich schnappte nach Luft. Ich war total atemlos und konnte diese Wörter gerade noch so raus bringen. Ich hoffte, sie würde mir den Gefallen tun. Doch stattdessen sah sie mich nur noch geschockter an. Was war mit dieser Frau los? Hoffentlich half sie mir. Ich wollte nicht zu Sesshomaru-sama zurück. Nein, NIEMALS! Doch obwohl ich sie rüttelte und sie bat, mir zu helfen, starrte sie nur weiterhin ins Leere. So, als wäre sie hypnotisiert ...
[Sango:]
Ich konnte es nicht glauben. Diese Frau kannte ich doch, oder? Natürlich, die spielte doch in meinem Traum eine Rolle. Aber als was? War da nicht ein Pfeil? Natürlich! Gerade hätte ich mich beinahe wieder erinnert, als mich ein heftiges Schütteln und Flehen aus den Träumen riss. Halb benommen und unfähig, zu begreifen, was eben noch geschehen war, blickte ich zu der Frau hoch. Sie war es, die mich schüttelte und sie sah mich mit verweinten Blick an. Gerade wollte ich nochmal signalisieren, was bis eben noch geschehen war, als eine mir wohl bekannte Stimme zu rief ... oder besser gesagt der Frau zu rief:
„Rin, was sollte das?! Wieso bist du abgehauen?“
Mir stockte der Atem. Längst vergessene Erinnerungen kamen in mir hoch. Dies konnte doch wohl kein anderer sein, als ... Ich stieß die Frau zur Seite und rief dem Yokai hinter ihr zu:
„SESSHOMARU, WAS UM HIMMELS WILLEN TUST DU DENN HIER?!“
Dann erinnerte ich mich. Natürlich! Rin ... Sesshomaru ... Aber wie konnte dies denn sein?! ...
[Sesshomaru:]
Wieso musste ich auch so unvorsichtig sein? Nun ist Rin auch noch abgehauen, aber so, wie die sich benommen hatte, wusste die garantiert, dass ich es war. Aber wieso haute die dann ab? Sie musste wohl wirklich ziemlich wütend auf mich sein. Kein Wunder! Schließlich hatte ich ihr ja, bevor sie weggelaufen war, auch mal wieder eine Ohrfeige verpasst. Aber wenn sie mich schon wieder an Jaken erinnern musste ... Hatte sie da denn nicht selbst Schuld?! Ich bemerkte, wie sie auf eine Lichtung voller Blumen lief. Mit einem male nahm ich einen bekannten Geruch auf. Einen Geruch, den ich mir vor Jahren gut eingeprägt hatte. Ich konnte es mir nicht erklären, aber irgendetwas war mit mir los. Da war etwas! Irgendein Gefühl! Ich redete mir einfach nur ein, dass dies einfach nur Sorge war. Sorge wegen Rin, nichts weiter! Von den anderen Sachen wollte ich nichts wissen. Ich ging wieder langsamer und da sah ich sie. Die Ausreißerin, die sich ausgerechnet bei einer Taijiya Schutz gesucht hatte. Und nicht nur bei irgendeiner Taijiya, nein, es war das Weib, dass einst mit meinem Halbbruder reiste. Mit diesem widerlichen und verlausten Hanyou. Aber das war nun vorbei. Ich ging zu ihr hin und fragte Rin, warum sie abgehauen war. Da stieß das Weib Rin zur Seite und schrie mich an, was ich hier zu tun hatte. Anscheinend hatte sie mich wohl erst jetzt bemerkt. Typisch Menschen! Ich musste innerlich hämisch grinsen. Ja, dieses Weib hatte sich echt nicht verändert. Schon damals war sie so. Ich fragte mich wohl, ob sie es wusste. Soviel ich gehört hatte, waren mein widerlicher Halbbruder und diese Möchtegern Miko schon lange tot. Mich interessierte es, ob dieses Weib davon wusste ...
[Sango:]
Chikuso, was hatte Sesshomaru hier zu suchen? Was wollte er hier? Und wieso fing er plötzlich an, so fies zu grinsen? Das passte doch sonst nicht zu ihm ... Das hatte garantiert nichts gutes zu bedeuten. Da ging ich jede Wette ein! Ich wollte endlich wissen, was los war. Was war los?!
„Chikuso, was gibt es da zu grinsen?!“
Ich hatte ihn mehr als wütend gefragt, doch er beachtete dies nicht. Als hätte ich nicht schon genug Probleme ... Was fiel ihm überhaupt ein. Er sah mich plötzlich an und fing an, zu sprechen:
„Du weißt es wohl noch nicht!“
Wovon redete er denn?! Was meinte er?
„Nani?“
Na, da war ich aber gespannt, was es da so zu Grinsen gab.
„Na, Inu Yasha!“
Er antwortete kurz und bündig, als wäre damit schon alles geklärt. Eben nicht! Was war denn mit Inu Yasha-kun? War er verletzt? Oder gab es Schwierigkeiten?! Was war denn nun? Sesshomaru schien wohl mein verwirrter Gesichtsausdruck zu gefallen. Soso, er fand also Gefallen daran, mich zu verunsichern?! Und ihm gefiel es wohl noch mehr, mich zappeln zu lassen? Ach, so war das also! Na warte! Ich würde schon noch hinter die Antwort kommen ... Ich nahm meinen Hiraikotsu und rannte auf ihn los, doch er wich aus.
„Was ist nun mit Inu Yasha-kun?“
Doch auch auf diese Frage folgte nur ein fieses Grinsen seinerseits. Erneut stürmte ich auf ihn los, doch er wich blitzschnell aus. Dafür mischte sich aber Kirara ein und lenkte ihn ab. Ich warf erneut meinen Hiraikotsu Dieses mal würde ich treffen! Falsch gedacht, denn er konnte gerade noch so ausweichen, indem er nach oben sprang. Er landete auf den Boden, während ich den Hiraikotsu auffing.
„MIST ... Na schön, wenn du nicht reden willst, dann muss ich wohl Inu Yasha-kun selber fragen ...“
Er lächelte fies.
„Tja! ... Ich bedaure zutiefst, dir das sagen zu müssen, doch dafür müsstest du wohl schon die Fähigkeit besitzen, mit Toten reden zu können ...“
Mein Herz setzte kurz aus. Nein, nein das konnte ... DURFTE nicht wahr sein. Inu Yasha-kun durfte nicht tot sein, nein. Sofort vergaß ich Sesshomaru. Um den konnte ich mich später noch kümmern. Ich rief Kirara zu mir und sprang auf. Dann ritt ich mit ihr weg. Ich musste mich vergewissern, ob dies stimmte. Ich wusste, wohin ich wollte. Zu Kaede-samas Dorf. Der Rest konnte warten. Allerdings vergaß ich dabei auch Kohaku ...
[Rin:]
Was war da bloß los? Kannten sich Sesshomaru-sama und diese Frau etwa? Naja, ich musste zugeben, dass sie auch mir etwas bekannt vor kam. Aber dies war jetzt nicht so wichtig. Zum Glück kämpften die beiden gerade miteinander, so konnte ich wenigstens unbemerkt flüchten. Aber wie sollte ich mich denn hier im Wald zurechtfinden? Ja, wie nur?! Genau da bemerkte ich, wie etwas weiter weg Jemand lang sauste. Ich blieb stehen. Moment! Das waren doch die Frau und diese komische Yokai, die bei ihr war. War der Kampf jetzt etwa vorbei? Und wenn ja, wo war dann Sesshomaru-sama? Ich sollte mich lieber beeilen, denn ich wusste nicht, ob er mich nun suchte oder nicht. Ich wollte also wieder weiter laufen, als plötzlich etwas blitzschnell auftauchte und mich gegen einen Baum rammte. Mein Kopf dröhnte stark, doch ich nahm all meine Kraft zusammen und öffnete schwer fällig die Augen. Eigentlich war dies ja nicht nötig! Ich wusste doch schon längst, wer es war ... Und ich hatte Recht. Seine goldenen Augen