Fanfic: Ein Auftrag - Zwei Chancen [ONE-SHOT]

Umhang. Du kannst dich an mich lehnen wenn du möchtest, ich wärme dich“, bietet dir Ace freundlich lächelnd an. Du zögerst einen Moment, in dem du ihm unsicher in die dunklen, im Mondschein funkelnden Augen siehst und rückst ein minimales Stück näher an ihn, legst den Kopf vorsichtig an seine Schulter und spürst die Wärme, die von ihm ausgeht auf deine Haut übergehen. Er legt seinen Umhang ganz behutsam wie eine Decke über euch und senkt den Kopf, sodass er den deinen berührt. „Gute Nacht“, flüstert er und schließt die Augen.

„G-gute Nacht“, antwortest du ihm verlegen und schließt die Augen, während du dir auf die Unterlippe beißt. Du zitterst, nicht weil es dir kalt ist, sondern weil du nun diese Nähe zwischen dir und diesem Piraten spüren kannst. Du kannst es dir nicht erklären, warum dein Herz auf einmal so tobt und hoffst einfach nur, dass er deinen Herzschlag nicht hören kann. Schließlich schläfst du ein.
Am nächsten Morgen wachst du als eine der letzten auf und weichst erschrocken von Ace, als dir klar wird, dass das gestern Abend wirklich geschehen ist. Er lacht und fragt, was denn los sei, doch du antwortest nicht. Dich überkommt ein merkwürdiges Unwohlsein, als dir ebenfalls bewusst wird, dass Ace als einer der ersten aufgewacht ist und sich keinen Millimeter bewegt hat, um dich nicht aufzuwecken.
Eine Weile später, als ihr gerade weiterziehen wollt, sagt der Schwarzhaarige mit dem komischen Hut plötzlich: „Also dann, Leute, ich muss weiterziehen.“

„Weiterziehen?“, wiederholst du überrascht.
Ruffy fällt dir dazwischen und begibt sich zu seinem älteren Bruder: „Willst du uns wirklich schon verlassen, Ace?“
Ace legt eine Hand auf seinen Hut und meint lächelnd: „Ja, ich habe schließlich einen Auftrag zu erledigen.“ Er überreicht dem Captain der Strohhut-Bande eine Bibulkarte und verabschiedet sich von euch allen.

Als er vor dir steht, du seine Wärme über die Luft zwischen euch hinweg spürst und dir sein unverwechselbarer Geruch in die Nase geht, packt dich plötzlich die Angst. Du siehst zu ihm auf und erkennst sein offenes Lächeln, du schluckst und fällst ihm ungehalten in die Arme. Er wirkt völlig überrascht und legt eine Hand sanft auf dein Haar, als er dein enormes Zittern bemerkt.
„Du bist ja ganz kalt und zittern tust du auch noch“, stellt er besorgt fest, „geht es dir vielleicht nicht gut? Bist du krank?“
„Choppeeeeer!!“, brüllt Ruffy und will dich gerade von Ace wegreißen und deine Stirn überprüfen, da schlägst du ihm reflexartig gegen den Kopf, sodass er im Sand landet.

„Ruffy!!“, brüllen seine Gefährten aufgebracht durcheinander und begeben sich rasch zu ihm. Du bist über dich selbst erschrocken und wirfst dich sofort zu ihm auf die Knie, während du aufgeregt murmelst, obwohl dir das Atmen schwerfällt: „Tut mir leid, Ruffy, das wollte ich nicht, ehrlich!“
Er steht auf und rückt sich den Hut wieder zurecht, zudem grinst er abwinkend: „Mach dir keine Sorgen, ich bin ja aus Gummi! Das macht mir nichts aus!“
„Was sollte das, verdammt?!“, zischt Nami trotzdem bösartig.

Du verneigst dich und entschuldigst dich nochmals: „Verzeiht bitte, das war nur ein Reflex. Ich wollte das wirklich nicht machen.“
„Schon klar“, merkt Zorro ernst an und du siehst verblüfft auf, anschließend fragt er dich „taucht diese Art von Reflex öfter auf?“
Du legst eine Hand ans Kinn und denkst scharf nach, kurz darauf sagst du erstaunt über dich selbst: „Ja, einige Male ist das schon passiert.“
„Und in welchen Situationen?“, hakt er mit verschränkten Armen nach.
„Was soll das, Zorro? Durchlöcher mein Cenith-lein nicht so!“, funkt Sanji dazwischen, wird jedoch ignoriert.
Nach weiterem Überlegen stellst du fest: „Immer wenn es um etwas geht, das mir wichtig ist.“ Blitzschnell legst du beide Hände quer über deinen Mund und wirst rot, Schweigen kehrt ein paar Sekunden lang ein, bis Ruffy den Kopf nach rechts neigt und unwissend anmerkt: „Hä? Dir ist es wichtig, dass du krank bist? Du bist ja komisch!“
„Nein, du Idiot!“, pfeift ihn Lysop an und empfiehlt, „gehen wir mal für zwei Sekunden nach dort drüben okay?“

All außer dir und Ace verschwinden ein paar Meter ans andere Ende des Felsens und geben euch die Gelegenheit allein zu sein. „Ich bin nicht krank“, wiederholst du, während du unsicher zum Sand vor euren Füßen siehst. Er sagt nichts, weswegen du entschlossen zu ihm aufschaust und ernst sprichst: „Nimm mich mit, Ace! Bitte, lass mich mit dir kommen!“

„Das geht nicht“, lehnt er sofort ab, „das ist viel zu gefährlich. Du wurdest ja schon von einfachen Sandpiraten gefangen genommen! Da wo ich hingehe wärst du in weniger als zehn Sekunden tot!“
„Das stimmt doch gar nicht“, widerlegst du sein Argument, „ich kann mich gut verstecken und das mit den Sandpiraten war ein Unfall.“
Er kneift die Augen streng zusammen und meint: „Solche Unfälle dürfen aber in meiner Welt nicht passieren. Vergiss es, du bleibst hier bei Ruffy. Außerdem hast du doch selbst etwas zu erledigen, warum willst du also auf einmal mit mir mitkommen?“

„Du kannst mich doch beschützen! Ich bin mir sicher, dass wenn ich bei dir bin, mir auch nichts passieren wird. Dieser Auftrag ist mir jetzt egal! Wenn ich bei dir bin werden sie mich bestimmt nicht finden und auch nicht umbringen können!“
„Jetzt reicht es aber! Ich allein wurde dafür befehligt, Marshall D. Teach zu erledigen, also werde ich es auch allein machen. Du bist außerdem viel zu schwach, das hast du doch selbst gesagt. Du kannst nur arbeiten und nicht kämpfen.“
„Marshall D. Teach?“, wiederholst du völlig aus den Wolken gefallen. Dir läuft es bei diesem Namen eiskalt den Rücken hinunter.
„Ja, Marshall D. Teach alias Blackbeard“, bestätigt dir Ace noch immer etwas gereizt, „derjenige, der einen Kameraden getötet hat und den ich jetzt zu rächen habe.“

Du schüttelst wild den Kopf und beißt dir auf die Lippe, um nicht zu schreien. Ein paar Tränen kullern dir über die Wangen und Ace nimmt dich besorgt in den Arm. Er fühlt sich schuldig und glaubt, er hätte es übertrieben. „Tut mir leid, dass ich so aus der Haut gefahren bin. Aber du musst verstehen, dass ich dich nicht dorthin mitnehmen kann. Er ist viel zu gefährlich und würde dich sofort umbringen, verstehst du? Das kann ich einfach nicht verantworten. Ich möchte nicht, dass dir auch nur irgendetwas zustößt.“
„Er würde mir nichts tun“, gibst du mit kaum hörbarer Stimme zu.
Ace jedoch kontert sofort und streicht dir sanft übers Haar: „Du kennst ihn nicht, er ist grausam und macht weder vor Frauen noch vor Kindern halt. Du verstehst mich noch immer nicht oder? Ich möchte nicht, dass dir irgendetwas zustößt, weil du mir sehr am Herzen liegst. Ich liebe dich, Cenith.“

Bei diesen drei Worten überkommt es dich wie ein Blitz. Jetzt sind es Tränen der Freude, die du nicht zurückhalten kannst und du willst ihn nie mehr loslassen. Er soll nie wieder fortgehen, Ace soll für immer bei dir bleiben und wenn du nur könntest, würdest du ihm bis ans Ende der Welt folgen. Dein Auftrag ist dir egal, deine Mutter ist dir egal und dein egoistischer Vater erst recht, weil er die Schuld dafür trägt, dass Ace dich verlassen muss.
Als du dich halbwegs wieder gefasst hast, gestehst du ihm ebenfalls deine Liebe und fügst noch hinzu: „Bitte lass ihn am Leben, vergib diesem Teach seine Taten. Er hat sicher nur aus Notwehr gehandelt, bestimmt.“
„Das kann ich nicht! Blackbeard hat eines der höchsten Gesetze der Piraten gebrochen und dafür muss er mit dem Leben bezahlen“, rückt dich Ace zurecht.

Du faltest beide Hände ineinander und siehst ihn mit flehendem Blick an, während du ihm erklärst: „Er ist mein Vater. Ich heiße Cenith D. Teach und er ist derjenige, der immer gut zu uns wahr bis zu dem Tag, an dem er diesem Piratenpack beigetreten ist. Du musst den Captain dieser Mannschaft umbringen, nicht meinen Vater!“
Ace ist nun genauso geschockt, wie du es warst, als du erfahren hast hinter wem er her ist. Es dauert jedoch nicht lang, bis er ein zufriedenes Lächeln aufsetzt und spricht: „Wir werden uns eines Tages wiedersehen.“

Du spürst den sanften Wind auf deiner Haut und eine gewisse Hitze, außerdem riechst du Zigarettenrauch und jemand trägt dich, ihr geht voran. Du öffnest die Augen und erblickst über dir das Gesicht eines Mannes mit gekräuselter Augenbraue und blonden Haaren. Als er bemerkt, dass du aufgewacht bist, leuchten seine Augen verliebt auf und er brüllt lauthals los: „Cenith-lein ist wach gewordeeeen!!“
„Hach, wir sehen so perfekt zusammen aus, als würde ich dich gerade zum Traualtar tragen“, fügt er kurz darauf hinzu und lächelt dich charmant an. Die Vorstellung scheint sich nun wahrhaftig in seinem Kopf auszubreiten und er bekommt Nasenbluten, woraufhin er dich kurzerhand in den Sand legt, weil du ja sonst etwas abbekommen könntest.

Ruffy hüpft unverzüglich neben dich und hilft dir aufzustehen, während er lächelnd murmelt: „Hey, du bist ja endlich aufgewacht! Das freut mich, jetzt kannst du ja wieder gehen und Sanji soll mich tragen!“
„Vergiss es!!!“, antwortet Sanji wutentbrannt, nachdem Chopper ihn verarztet hat.
„Was ist passiert? Wo ist Ace?“, fragst du verwirrt, als du um dich herum nur die Strohhut-Bande und Vivi entdeckst.
„Ace hat gesagt, du willst Mitglied meiner Bande werden und dass ich gut auf dich aufpassen soll“, erklärt Ruffy stolz grinsend.
„Achja?“, murmelst du verwundert.
„Klar!“, bestätigt er dir voller Begeisterung.

Nur vier Tage vergehen und ihr seid nur noch wenige 100 Meter von Vivis Heimatort entfernt. Obwohl es eine relativ kurze Zeit ist, hast du dich eng mit der Truppe angefreundet und Zorro hat dir sogar angeboten, dir die Schwertkunst
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