Der Kampf gegen die ShinRa Co.

Kopfgeldjägerin

Meine kleine Schwester lag müde in ihrem Bett. In regelmäßigen Abständen legte ich ihr ein kaltes Tuch auf die Stirn. <<Ayumi..>> flüsterte ich traurig und schaute sie an. <<Große Schwester..>> sagte sie schwach. <<Warum.. warum ist ShinRa so grausam?>> Sie schwieg einen kurzen Moment. <<Warum bezahlen sie nicht die Medikamente gegen meine Krankheit?>> <<Rede nicht so viel, Ayumi. Du musst dich ausruhen.>> antwortete ich nur.

Meine kleine Schwester war an einer seltenen Krankheit erkrankt und ShinRa zahlte uns nicht genug Lohn, damit wir uns die Medikamente für sie leisten konnten. Einige Zeit lang klaute ich ein paar Medikamente, doch man kam schnell dahinter, sodass ich auch in diesem Weg verhindert wurde.

Als meine Mutter am Nachmittag nach Hause kam, hatte ich ein paar Sachen gepackt, unter anderem meine beiden Schwerter. <<Wo willst du hin?>> fragte sie. <<Ich gehe auf die Plattform.>> antwortete ich. <<Was?! Du kannst dort nicht hin!>> sagte sie laut. <<Du weißt wie es um Ayumi steht. Ohne Medikamente kann sie nicht mehr lange durchhalten. Ich werde zu ShinRa gehen, sie müssen uns einfach die Medikamente bezahlen!>> Seufzend lehnte sich meine Mutter an die Wand. <<Ich kann dich eh nicht davon abhalten, Yuki. Du warst schon immer ein Dickkopf.>> Nickend drehte ich ihr den Rücken zu und verließ das Haus.

Draußen roch man sofort die stickige Luft. Alles war abgedunkelt durch die Plattform über uns. Auf den Straßen konnte man nur hier und da ein paar Menschen sehen. Die meisten suchten noch etwas verwertbares zwischen den ganzen Maschinenteilen, welche hier herum lagen. Die Welt unter der Plattform war einfach nur grausam. Ich konnte es noch immer nicht glauben, wie ShinRa den Menschen so etwas antun konnte.

Ich lief zum Bahnhof und betrat den nächsten Zug der einfuhr. Bei der Kartenkontrolle klopfte mein Herz wie wild. Ich hatte einen gefälschten Ausweis und bis jetzt bin ich nie aufgeflogen, doch es war immer wieder ein Nervenkitzel. Der Kontrolleur schaute mich eingehend an. „Ist ok.“ sagte er knapp und reichte mir die Fahrkarte zurück. Als er weg war atmete ich tief durch. Der Zug hielt in der Nähe von dem ShinRa-Gebäude, sodass ich keinen weiten Weg zurücklegen musste um anzukommen. Das Gebäude mit 70 Stockwerken baute sich vor mir auf. Ich blieb kurz davor stehen und versuchte mich zu beruhigen, dann betrat ich es.

In der Eingangshalle waren verstreut ein paar Arbeiter. Sie schauten mich alle an, als ich durch die Tür trat. Ich lief zu einem Schalter. <<Hallo.>> sagte ich knapp. Die Frau am Schalter räusperte sich kurz und sagte: <<Guten Tag. Was kann ich für Sie.. tun?>> <<Ich möchte mit dem Präsidenten reden.>> antwortete ich. Die Frau zögerte kurz und sagte dann: <<Der Präsident ist noch nicht da und außerdem müssten Sie sich einen Termin bei ihm machen.>> <<Es ist aber dringend!>> sagte ich laut. <<Wenn ich das jedem glauben würde, der durch diese Tür tritt, dann würde der Präsident ganz Midgar vor seinem Büro haben.>> <<Wahrscheinlich auch mit Recht.>> knurrte ich. Die Frau ignorierte meinen letzten Satz und fragte: <<Soll ich Ihnen nun einen Termin machen? Dann hätten sie in 30 Tagen die Möglichkeit mit dem Präsidenten zu reden.>> <<30 Tage?! Sie spinnen....>> Ich wurde von einer lauten Stimme unterbrochen. <<Was ist hier los?“ fragte jemand. Ich drehte mich zur Tür und sah einen blondhaarigen Mann in einem weißen Anzug. Der Präsident.. Rufus.<<Herr Präsident. Dieses Mädchen..>> Ich trat einen Schritt hervor und sagte laut: <<Ich möchte sofort mit Ihnen reden!>> Rufus schüttelte lächelnd den Kopf. <<Keine Manieren..>> Ich gab ein leises Knurren von mir. <<Diesmal mache ich eine Ausnahme. Komm mit in mein Büro, dort können wir reden.>> Ich folgte dem Präsidenten in den Aufzug und wir fuhren in das 70. Stockwerk.

In seinem Büro angekommen lief Rufus hinter den Schreibtisch und setzte sich auf seinen Stuhl. Er verschränkte seine Hände ineinander und stützte seinen Kopf darauf. <<Also, was willst du?>> <<Meine Schwester ist schwer krank und ich verlange, dass Sie die Medikamente bezahlen!>> Rufus schaute mich an und fing an zu lachen. <<Wir können nicht jedem in dieser Stadt alles gönnen.>> Ich schnaubte verächtlich und sagte: <<Natürlich könnt Ihr das nicht. Ihr seid doch alle viel zu geizig! Euch ist es egal ob jemand unter der Platte stirbt oder nicht. Solange niemand aufmuckt und alles nach Plan geht seid ihr glücklich!>> <<Du wohnst also unter der Platte.>> bemerkte Rufus. <<Hm. Ich will dir deinen Wunsch erfüllen, aber dafür musst du mir einen Gefallen tun.>> Er betrachtete die Schwerter auf meinem Rücken. <<Einen Gefallen? Was für ein Gefallen soll das bitteschön sein?>> fragte ich. Rufus öffnete ein Schubfach und kramte ein Bild heraus. Er warf es auf den Tisch und sagte: <<Dieser Mann.. Ich will, dass du ihn beseitigst. Sieh diese Aufgabe, als wärst du eine Kopfgeldjägerin.>> <<Wieso sollte ich das machen?>> fragte ich und nahm das Bild in die Hand. Der Mann auf dem Foto hatte blonde stachelige Haare und glänzende Augen. Ich drehte das Bild um, auf der Rückseite stand „Cloud Strife“. <<Du möchtest deine Medikamente.Und für diesen kleinen Gefallen bekommst du sie auch.>> <<Pff.. Okay. Ich erledige diesen 'Gefallen'.>> antwortete ich und steckte das Bild ein. Rufus lächelte und sagte: <<Sobald er tot ist, kannst du wieder zurück kehren.>> Ich nickte knapp und verließ das Gebäude. Draußen seufzte ich und schaute das Bild erneut an. <<Somit bin ich nicht viel besser als diese Schweine in diesem Gebäude hier, aber für Ayumi muss es sein..>>
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