Ohne Stützräder

Eine Tür

Eine Tür

Ohne Stützräder
Wie lange stehe ich bereits vor dieser Tür? Es ist albern, andererseits ist diese Blockade, die mich vehement davon abhält den Klingelknopf zu betätigen unnötig gewaltig. 
Letztendlich ist es doch lediglich eine Tür, eine recht stabile und respekteinflößende zwar, dennoch nur ein Aussperrungsobjekt.
Das muss man sich mal vorstellen, ich stehe seit geschlagenen zehn Minuten, was mir die Uhr auf meinem Handy versichert, vor der Tür meines neuen Arbeitsplatzes. Lächerlich, nein, erbärmlich! Aber dennoch nachvollziehbar. Schließlich ist es mein erster Arbeitstag hier und gleichzeitig auch mein erster überhaupt.
Frisch von der Uni, ich zähle die Journalismusschule einfach mal dazu, werde ich auf die Straße geschmissen, wortwörtlich. 
Zu erwähnen wäre, das auf eben dieser Straße, auf welcher sich der Eingang zu meiner Arbeitsstelle befindet, auch eine Parkbank angelegt worden ist. Die freundliche ältere Dame die bereits vor meinem erscheinen auf ihr Platz genommen hat, fragte mich bereits besorgt ob alles mit mir in Ordnung wäre. 
Grund dafür sind meine klischeehaft zitternden Hände. Das ist mein voller ernst. Bei meinem Glück treffe ich den verdammten Knopf garnicht, wenn ich mich doch mal überwinden sollte ihn zu benutzen.
Das ist so albern, ich sollte mich mal untersuchen lassen. Etwas genervt stelle ich fest, das der kalte Schweiß sich langsam durch das sorgsam gebügelte Hemd frisst. Statt des zweiten Frühstücks hätte ich lieber einen Deodoranten einstecken sollen. 
In einem Anflug wagemutigen Leichtsinns schlage ich mehr als das ich drücke, auf das kleine weiße Plastikteil. Beinahe sofort erklingt der Summer, sodass ich die Redaktionstür öffnen kann. Noch kann ich weglaufen.
Aber dann muss ich mich der Peinlichkeit stellen, mein fehlen am ersten Arbeitstag zu erklären.
Es ist nicht so, als das ich nicht arbeiten MÖCHTE, vielmehr ist es so das ich Angst habe. Nicht vor den Kollegen oder der Arbeit, okay, das auch, aber am meisten Angst habe ich vor dem erwachsen werden. Arbeiten heisst, ohne die Stützräder Fahrrad fahren. In diesem merkwürdigen Beispiel stellen gerade erwähnte Stützräder die Sicherheit der Schule da. Aber das ist jetzt nebensächlich.
Fakt ist, dass ich wohl niemals erwachsen werde. Man erinnere sich, ich habe Angst vor einer Tür.
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Huhu
Eine undepressive OS.
Hey Claerschen, ich hoffe diesmal sind nicht so viele Fehler drin ^^*
Jedenfalls eher im Bereich Humor angesiedelt... Auf irgendeine verquerte weise...
Auch hier ist es eher mittelmäßig und nichts besonders.
Glg
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