Der Augenblick ist Zeitlos

Türchen XI. – Wenn Shogi den Platz streitig macht...

Sie weinte. Bittersüße Tränen strömten ihre Wangen entlang. Es war zu spät. Alles war zu spät. Sie hatte es gesehen. Sie hatte ihn doch gesehen!

Er hatte gar nicht mal ihr Geschenk zur Kenntnis genommen – stattdessen hatte er mit Asuma über Shougi herumphilosophiert. Warum musste sie diesem Narren von Nara auch ihr Herz in Geschenkpapier mit Schachbrett-Muster verpacken und ihm vor die Füße werfen, als wäre es ein Knochen?

Ihre Kehle war staubig und trocken. Die Hände klammm vor Kälte. Ungeschickt fischte sie in ihrer Jacke nach dem Schlüssel. Blonde Strähnen ihrer Zöpfe hatten sich gelöst und fielen ihr störend ins Gesicht. Böse schob sie diese hinter ihr Ohr und wollte gerade zur Klinke greifen, um am Schloss ihren Zorn abzulassen, als sie der Schlag traf.

„Fröhliche Weihnachten“, wisperte da jemand rau an ihr Ohr und gleichzeitig spürte sie seinen Herzschlag gegen ihren Rücken klopfen.

„Shika…maru…?“

Er antwortete nicht, schlang stattdessen seine Arme fest um ihre Taille. „Dreh’ dich um.“

Das tat sie. Noch ehe sie sich gänzlich zu ihm umgewandt hatte, küsste er die Spuren ihrer Traurigkeit fort.

„Hübsche Frauen sollten nicht weinen“, schmunzelte er aufrichtig. „Schon gar nicht wegen mir – komm’ lächle wieder – mir zu Liebe.“

Sie lächelte verhalten.

„Schon besser“ Das Grinsen war immer noch nicht aus seinem Gesicht gewichen, als er ihre Hand in seine nahm und ein winziges Kästchen darauf platzierte. „Für dich“, sagte er. „Weil ich dich einfach nicht verdient habe.“

Sie machte behutsam das Kästchen auf und ihr wurde schwindelig vor Glück. „Für… mich…?“ Vorsichtig hob er den in Gold gefassten Ring und steckte ihn ihr behutsam an den Finger.

„Für dich…“, bestätigte er. „Ich liebe dich, Mari und ich will nicht, dass du denkst, dass es anders wäre. Ich bin der mieseste Romeo, aber für dich würde ich sogar das sein, nur, wenn du mich noch willst…?“

„Natürlich! Natürlich will ich… Ich will dich!“, überschwänglich fiel sie ihm um den Hals, schlang die Arme um in und weinte Tränen des Glücks. Der Ring an ihrem Finger blitzte herrlich im schein der Sterne über ihren Köpfen und Shikamaru streichelte gedankenverloren über ihre Hand, was seinen Ring zum Vorschein brachte – ein exaktes Ebenbild ihres Ringes.

Kankuro zog sich indes rasch in den Schatten der Dunkelheit zurück. „Und Shikamaru wagt es doch, sie so zu nennen. Was sagst du dazu, dass die Liebe unserem Schwesterherz anscheinend die Sinne vernebelt hat, Gaara?“
Gaara schüttelte mit einem leisen Anflug eines Lächelns den Kopf. „Du bist und bleibst ein Idiot, Kuro – ganz so, wie Tema gesagt hat.“

A/N: Ich weiß, ich weiß – ich habe es wieder getan und bereits aufgetretene Charas wiederholt, keine böse Absicht, aber die Story passte gerade so gut.
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